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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt s. k. Dtschn. «uchhano«:. Redaktioneller Teil. ^ 149, 1. Juli 1914. erscheint die prüfende Frage einmal angebracht, ob wir denn auch innerlich in gleichem Maße mit fortgeschritten sind und uns empor gebildet haben? Deshalb mag die heutige Feier uns allen, Arbeitgebern wie Arbeit nehmern, ein neuer Ansporn sein, niemals zu rasten, sondern stets weiter an uns zu arbeiten zu einer wahren Fortbildung, die nicht nur äußere, sondern auch innere Lebenswcrte schafft und erstrebt. Dieses ideale Streben, wie es in der geistigen Interessengemeinschaft des D e n t s ch c n B u ch g e w e r b e v e r e i n s seinen Mittelpunkt gefunden hat, sollte auch in unserem Denkmal zu sichtbarem Allsdruck gelangen, und Adolf L e h n e r t hat es verstanden, der großen Idee die reinste und angemessenste Form zu geben in der kräftigen nnd dabei liebens würdigen Gestalt eines blühenden Jünglings, die sich auf einem mit den Bildnissen der drei Heroen Gutenberg, Senefelder und König ge schmückten Sockel zukunftsfrendig erhebt. Es falle darum jetzt, was das Werk noch verhüllt! Festliche Versammlung! So wie dieser Jüngling das ehrwürdige Greifcnwappcn des Druckgewerbes mit fester Hand hoch und sicher em- porhebt, dem Lichte entgegen, so soll jeder Angehörige unseres schönen Standes allezeit den Schild gewerblicher Ehre Hochhalten und niemals rasten auf dem Wege zu steter innerer Weiterbildung und wahrer Ver vollkommnung. So weihe ich denn dieses Denkmal im Namen des Direktoriums der Weltausstellung für Buchgewerbe und Graphik allen rechten Jüngern Gutenbergs, der Vergangenheit zur Ehre, der Gegenwart zu Nutz und Frommen, mit dem sinnigen alten Spruche: Wer soll Meister sein? Der was ersann! Wer soll Geselle sein? Der was kann! Wer soll Lehrling sem? Jedermann! In solchem Geiste betrachtet versinnbildlicht das Denkmal zugleich recht eigentlich den tiefsten Zweck und Inhalt unserer gesamten großen Ausstellung: stolz zu zeigen, wer wir sind, und doch bescheiden das Erreichte nur als eine Stufe zu Höherem zu betrachten. Von Herzen wäre es daher zu wünschen und zu erhoffen, daß sich dereinst die Mög lichkeit böte, es in dauerndem Stoffe ausznführen und zu erhalten, als schöne Erinnerung an das hier Geschaffene und als sichtbare Mahnung, an der Gesinnung, die es schuf, festzuhaltcn, auch wenn die vergänglichen Bauten unserer Ausstellung längst gefallen sind und nur ihre bleiben den inneren Werte noch leben für den, der verstanden hat, sie zu er greifen. Als ein Zeichen dieser selben Gesinnung aber, die uns alle heute hier in Treue vereint, mögen nun die Zeiten und Völker, die graphischen Künste und Berufe dem edlen Symbol unserer Einheit und unseres höchsten Strebend, dem guten Genius unseres Ge werbes ihre Huldigung darbringen! Personalnachrilhten. Jubiläen. — Für die Firma Otto Junne in Leipzig ist der 1. Juli ein Fest- und Freudentag. Zwei ihrer bewärtestcn Mitarbeiter, der Prokurist Herr K. Haubold und der Kassierer Herr Louis Becker, können an diesem Tage auf eine 25jührigc ersprießliche Tätig keit im Geschäfte zurückblickcn. Herr K. Haubold, ein Leipziger Kind, hat seine Lehre bei P. Pabst in Leipzig bestanden, arbeitete dann in Basel und Antwerpen, ehe er in die Firma Junne eintrat. Mit eisernem Fleiß und nie erlahmen der Ausdauer waltet er seines verantwortlichen Amtes. Sein Kol lege, Herr Becker, hat seine Lehre ebenfalls in einem Leipziger Hanse, bei Franz Wagner, erledigt, ist dann zu Breitkopf L Härtel in Brüssel gegangen und am 1. Juli 1889 in die Firma eingetreten, wo er der sorgsame Hüter der Kasse ist nnd sich in seinen Mußestunden für seine aufreibende Tätigkeit in der edlen Kunst des Gesanges Erfrischung und neuen Arbeitsmut holt. Gestorben: am 25. Juni plötzlich und unerwartet am Herzschlag Herr Nein hold Schmidt, Inhaber der Firma Friedrich Ebbecke, in Brombcrg. Hermann Ebbecke gründete von Lissa aus in Bromberg ein Zweiggeschäft, das er gleich auf eigene Füße stellte und dessen Leitung er Neinhold Schmidt, als Prokuristen, übertrug. Am 3. Dezember 1892 erwarb der nunmehr Verstorbene das Geschäft für eigene Rechnung und hat es seitdem mit Fleiß und Umsicht geführt. Camillo Boito f-. — In Mailand ist der Kunstgelchrte und Schrift steller Camillo Boito, Präsident der dortigen kgl. Kunstakademie und Direktor des Museums Poldi-Pezzoli, im Alter von 78 Jahren ge storben. Camillo Boito, ein älterer Bruder des Dichters und Kom ponisten Arrigo Boito, war 1836 in Padua geboren. Sohn einer pol nischen Mutter, kam er jung nach Warschau und begann dort seine kimst und literarhistorischen Studien, die er später in Deutschland und zu letzt in Padua fortsetzte. Als eifriger Patriot und Demokrat von der österreichischen Negierung verbannt, ließ er sich in Toscana nieder und kehrte erst nach der Vereinigung der Lombardei mit dem König reich Italien in seine Heimat zurück. Seit 1867 Professor der Archi tektur an der ^Kunstakademie in Mailand, wurde er später zu deren Direktor ernannt. Boito galt für einen der bedeutendsten Kunstgelehr ten Italiens. Sein Hauptwerk ist die »Geschichte der mittelalter lichen Baukunst in Italien« (1880); daneben hat man geschätzte Unter suchungen über Leonardo und Michelangelo, über die Ornamente der Kunststile in ihrer historischen Entwicklung, über die heutige italienische Malerei und Plastik aus seiner Feder. Auch als Novellist ist er mit mehreren Sammlungen von Erzählungen hervorgetreten. SpreWal. Veränderung der Bogenzahl eines Werkes durch Veränderung des Druckes. (Vergl. Bbl. Nr. 1LL u. 139.) Herr Or. Elster beantwortet im Börsenblatt Nr. 139 eine dahin gehende Anfrage des Herrn Süsserott in Nr. 122 des Börsenblattes. Die Antwort des Herrn vr. Elster befriedigt m. E. vollkommen, nur fehlt in der Begründung, so scheint es mir, ein wesentliches Moment, und zwar das folgende: Nachdem einmal in einem Verlagsvertrage das Honorar zugleich für die spätere Auflage festgesetzt worden ist, hat dieses Honorar auf jeden Fall für die spätere Auflage zu gelten, gleichgültig ob die Bogen zahl des gedruckten Werkes durch kleineren oder größeren Druck sich verringert oder vergrößert. Es ist eben durch den Verlagsvcrtrag das Werk in seiner festumrissenen Form der Berechnung des Honorars unterlegt worden. Der Umfang des Werkes ist, wie ich an anderer Stelle ausführlich zu zeigen versuchen werde, keine Eigenschaft des Werkes, sondern die Daseinsform des Werkes, das Werk in seiner äußeren Gestalt, wie es sich dem Leser — im Gegensatz zum Schöpfer — öarbietet. Diese äußere Gestaltungsform ist das nach außen hin kennbar gewordene Bild, wie es dem Verfasser bei seiner Schöpfung vorschwebte (innere Form). Ohne diese äußere Form kann das Werk nicht von anderen wahrgenommen werden, es besteht dann nur in der inneren egozentrischen Vorstellung des Schaffenden. Daher ist die äußere Form, der Umfang des Werkes, nicht etwas vom Werke selbst Abziehbares: das Werk kann nicht bestehen ohne diese äußere Form. ES bedarf ihrer notwendig, um überhaupt in einer Dritten ersichtlichen Weise zur Existenz zu gelangen. Diese äußere Form, der Umfang de.' Werkes, ist bei Abschluß des Vcrlagsvertragcs für die Berechnung des Honorars maßgebend gewesen, und an diesem Umfang des Wer kes ändert sich nichts, wenn ans Veränderung des Drucks eine Ver änderung in der Bogenzahl des gedruckten Werkes resultiert. Nef. Dr. ^ur. Willy Hofsmann. Zeugnissälschung. Wir warnen dringend vor einem Engagement des Buchhandlungs- gchilfen Eugen Fels mann, den wir auf Grund seiner vorzüg lichen Zeugnisse zu», 1. Juli für unser Sortiment verpflichtet hatten. Wir sahen »ns veranlaßt, das Engagement aufzuheben, nachdem uns einwandfrei seitens seiner früheren Chefs bestätigt wurde, daß eines der cingereichtcn Zeugnisse gefälscht und ein zweites Zeugnis im Ori ginal durch Abänderung der Jahreszahlen um 1 Jahr zugunsten des Bewerbers verlängert war. Die von uns geübte Vorsicht, vor Abschluß der Engagements Ori ginal-Zeugnisse einzuverlangen, genügt also auch nicht mehr, weil Abänderungen in den Zeugnissen nicht immer zu entdecken sind. Gerade in letzter Zeit haben wir wiederholt feststellen müssen, baß d>e aus einer verhältnismäßig geringen Anzahl von Bewerbungsschrei ben herausgesuchten Persiinlichkeiten, die wir als brauchbar erachte ten, unwahre Angaben machten und nicht imstande waren, die bei der Bewerbung in Abschrift wicdergcgebenen Zeugnisse im Original vor zulegen. Es dürfte sich also in jedem Falle als unerläßlich erweisen, nicht nur die Zeugnisse im Original einzufordcrn, sondern sich außerdem bei jedem einzelnen Chcs nach dem betreffenden Bewerber zu erkun digen. Da uns von vielen Seiten gleiche Klagen zugingen, so ist ein Austausch der Erfahrungen nnd rechtzeitige öffentliche Warnung drin gend geboten, um cs auf diese Weise den betreffenden Persönlichkeiten unmöglich zu machen, immer wieder neue Stellungen zu erhalten. Berlin N. 24. Oscar Nothackcr. Vcrantwortl. Red. I. V.: Richard A l b e r > i. - Verlag: Dar Börsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchliändlerdous Druck: Ramm LScemann. Sämtlich in Leipzig. - Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, «erichtSweg LS ivuchbändlerbansl 1064
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