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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1914
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- 1914-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 149, 1. Juli 1914. durch das Geschäft seines Vaters, G. L. Lang in Speyer, decken werde. Aber schon mit Zirkular vom t. Januar 1865 kann er melden, das; das erfreuliche Aufblühen seines jungen Etablissements cs ihm wün schenswert erscheinen lasse, »jetzt schon« in direkte Verbindung mit dem gesamten Buchhandel zu treten und Bernhard Hermann mit seiner Kom mission zu betrauen, der ihn auch dem süddeutschen Buchhandel gegen über vertreten solle. Das Geschäft entwickelte sich trotz der eintretenden Kriegsläuftc erfreulich, und als Metz am 29. Oktober 1870 gefallen war, faßte der unternehmende Lang die Errichtung einer Buchhandlung in dieser heißnmstrittcnen Veste ins Auge. Das Unternehmen war nicht leicht, denn es gab noch keine geregelte Bahnverbindungen nach Metz, und Lang mußte sich bei seinen Neiscn dahin, in Militärzüge hinein schleichen, um hin- und herbesördcrt zu werden. Trotz aller Schwierig keiten, Mühen und Opfer gelang der Plan, und im März 1871 konnte Lang dem Buchhandel stolz die Gründung der ersten deutschen Buchhandlung in Lothringen anzeigen, die von diesem Umstand auch den Namen erhielt und Deutsche Buchhandlung (Georg Lang) in Metz firmierte. Sein Sortiment in Diirckheim und den photographischen Kunstverlag behielt er zunächst noch bei, doch schon im August 1871 ging das dortige Sortiment an (9. L. Lang in Speyer über. Verlag und Sor timent des neuen Geschäfts entwickelten sich erfreulich, erstcrer brachte unter anderem viele Werke über Metz und seine Umgebungen, sowie die Kriegergräber heraus, außerdem ein von Lang bearbeitetes stati stisch-topographisches Handbuch des Regierungsbezirks Lothringen: auch ein Jahrbuch für Lothringen rief Lang ins Leben und betätigte sich als Verfasser von Beschreibungen von Metz, die mit Photographien herauskamen und vielen Anklang fanden. Das Jahr 1880 brachte den Erwerb derjenigen Verlagsartikcl, die fortan dem Verlage ihre Signa tur geben sollten, der Algermissenschen Kartenwerke (Schulwandkarten für Deutschland, Nheinprovinz und Hannover und die kleinen Hand atlanten fiir die Volksschule). Um sich dem Verlag immer mehr widmen zu können, entledigte sich Lang bald darauf des Sortiments, das er 1884 an Otto Nndolph verkaufte. Da dieser jedoch in Zahlungs schwierigkeiten geriet, mußte Lang die Deutsche Buchhandlung 1887 wieder übernehmen, die er dann bis 1892 unter Mitwirkung seines 1890 eingetrctcnen Teilhabers E a r l Z i e g c n h i r t weiterführte. Der Ver lag hatte sich inzwischen ans kartographischem Gebiet immer weiter aus gedehnt, und 1890 machte es die Verbindung mit dem rühmlichst be kannten Kartographen Eduard Gaebler in Leipzig nötig, ihn in diese Stadt zu verlegen. Das Sortiment und der Lokalverlag in Metz wur den von Ziegenhirt weitergcführt. Schon nach 2 Jahren erlag jedoch Georg Lang einem schweren Fußleidcn, das eine Operation notwendig ge macht hatte, und das gesamte Unternehmen ging auf Iran Lina Lang und Carl Ziegenhirt über, in dessen Hände die alleinige Geschäftsführung gelegt wurde. Mit ihm zog ein neuer frischer Unternehmungsgeist in das Geschäft ein. Nach dem Verkauf der Metzer Abteilung konnte dem Verlage die ganze Aufmerksamkeit gewidmet werden, und auch ein unter der neuen Leitung entstandener militärischer Verlag, der sich gut ent wickelt hatte, mußte abgestoßcn werden, weil der schnlgeographische Verlag die engste Spezialisierung gebieterisch forderte. Diesen Verlag entwickelte Ziegenhirt nun in großzügiger Weise. Neben den vielen Schulwandkarten entstand der sehr billige und gute Volksschnlatlas (1 .// ord.), der durch die meisterhafte Arbeit Gaeblcrs und durch die Beifügung von illustrierten Heimatkunden (einer Neuerung) großen Beifall fand. Die große Schulwandkarte zur Geschichte des Preu ßischen Staates von Professor Baldamus, die einer Anregung Ziegen- hirts ihr Entstehen verdankte, bildete den Anfang der Sammlung historischer Schulwandkarten, die hervorragende Lehrmittel bilden und vielen Beifall fanden. Mit dem Wachsen des Kartenverlags er wuchs auch die Pflicht, das Absatzgebiet zu erweitern, und Ziegenhirt richtete deshalb einen regulären Reisevertrieb ein, an dem er selbst regen Anteil nahm und die wichtigsten Reisen, besonders nach dem Auslände (Schweden, Rußland, die Schweiz), selbst unternahm. Ob wohl Ziegenhirt 1903 nach dem Austritt des Erben Georg Längs Al leinbesitzer des Verlages geworden war, so vcranlaßtcn ihn doch die sich in seinem Gesundheitszustand geltend machenden Folgen der auf reibenden Tätigkeit, ganz besonders aber der Umstand, daß ihm sein einziger Sohn in jungen Jahren entrissen worden war, das Geschäft am 1. April 1904 an Herrn Hilmar Klasing zu verkaufen. Unter des sen umsichtiger Leitung wurde der Verlag weiter ausgebant. Eine ganze Reihe neuer geographischer und historischer Karten erblickte in den letzten zehn Jahren das Licht der Welt. Außerdem gelangten noch die Sammlung von Sprachenkarten von Prof. Gutjahr und die Sammlung von Karten zur Wirtschaftsknnde von Prof. Oppcl zur Ausgabe, so daß man heute wohl sagen kann: Der Langsche Verlag steht auf schul- tartographischcm Gebiet mit an erster Stelle im deutschen Buchhandel. Ebenfalls als 50jährige Jubilarin können wir die Firma A. A s h e r L C o. in L o n d o n begrüßen. Die 1830 gegründete Berliner Firma A. Asher L Eo. hielt es im Jahre 1864, als das Geschäft im Besitze der Herren Albert Cohn und 1062 D. Collin war, für notwendig, eine Niederlassung in London ins Leben zu rufen. Nachdem Herr Louis Meyer kurze Zeit dort Geschäftsführer war, übernahm Herr H. Grevel dieses Amt und war dann vom Jahre 1875 bis 1881 Teilhaber der Londoner Firma. Von dieser Zeit an steht Herr Theodor Cohn mit unermüdlichem Fleiße und Eifer als Geschäftsführer dem Londoner Hause vor, das sich ebenso wie das Berliner Geschäft seit 1906 im Besitze des Herrn Hermann Laza rus befindet. Die früheren Inhaber der Firma nach Alb. Cohn waren die Herren Leonhard Simion, Adolf Bchrend und Engen Golm. Auch zwei Schwesterfirmen können heute ihr 50jähriges Jubiläum feiern, die Firmen: Otto Riecker's Buchhandlung und Ernst Hang in Pforzheim, von denen die letztere seit 1884 nur als Platzfirma geführt wird. Das später Otto Nieckcr firmierende Geschäft wurde am 1. Juli 1864 von Gustav Mayer in Gemeinschaft mit seinem Freunde Friedrich Müller aus Karlsruhe gegründet, der aber am 15. Februar 1865 bereits wieder ansschied. Schon nach ungefähr drei Jahren entledigte sich auch Mayer des Geschäftes wieder, indem er es am 1. Januar 1867 an Otto Riecker verkaufte. Unter der tatkräftigen und energischen Leitung des neuen Besitzers entwickelte sich das Geschäft bald zu schöner Blüte. Dank dem wirtschaftlichen Aufschwünge nach dem französischen Kriege, der sich namentlich in der Fabrikstadt Pforzheim fühlbar machte, erreichte es gegen Mitte der 70cr Jahre einen ansehnlichen Umfang, so daß sich die Ge schäftsräume nach und nach als unzulänglich erwiesen. Otto Riecker er warb daher Anfang 1880 ein eigenes Haus in bevorzugter Lage, das im Mai 1880 bezogen wurde. Fast 15 Jahre hatte Riecker das Geschäft mit Fleiß und Umsicht geführt, da nötigte ihn seine schwankende Ge sundheit, sich nach Hilfe umzusehen. Cr fand sie in der Person seines Schwagers Er n st Hang, der seine Lehre bei ihm genossen hatte. Am 16. August 1882 übernahm dieser dann das Geschäft gemeinschaftlich mit Karl Fischer ans Stuttgart. Der Zeitpunkt der Übernahme war höchst ungünstig, denn in demselben Maße, wie vorher der wirtschaft liche Aufschwung, trat auch der wirtschaftliche Rückschlag der 80er Jahre in erster Linie in der Fabrikstadt Pforzheim in Erscheinung. War dasGc- schäft schon seit Mitte der 70er Jahre von Jahr zu Jahr abgeflaut, so ging es auch in den folgenden Jahren statt aufwärts immer weiter ab wärts, so daß sich Karl Fischer im Jahre 1888 entschloß, dem Buchhandel den Rücken zu kehren und eine andere Laufbahn zu ergreifen. Im März 1888 schied er aus der Firma aus, und Ernst Hang übernahm sie allein. Bald darauf trat eine Besserung der Verhältnisse ein, und das Geschäft hob sich zusehends wieder. Inzwischen hatte Hang auch das Haus zu Eigentum erworben, und bei dem zunehmenden Umfang des Geschäfts nahm er 1893 einen umfangreichen Umbau vor. Jedoch schon nach einigen Jahren erwiesen sich auch diese Näumlicheiten wieder als ungenügend, und so entschloß sich Hang, das alte Haus niederzulegcn und an dessen Stelle einen modernen Neubau aufzuführen. In der ersten Januarwoche 1904 erfolgte der Abzug in die vorübergehend gemieteten Räume, und in der ersten Dezembcrwoche desselben Jahres konnte der Einzug in das neue Hans stattfinden, das einen schönen geräu migen Laden mit 3 Schaufenstern und praktischen Nebenräumen bietet. Am 1. Juli 1910 nahm Hang seinen nur mit Unterbrechung seiner Militärzeit seit 1881 im Geschäfte tätigen Mit arbeiter Julius B i r n st i l l als Teilhaber auf. Während zur Zeit des damaligen Höhepunktes des Geschäfts Mitte der 70er Jahre das Personal aus 1 Gehilfen, 2 Lehrlingen und 2 Ausläufern bestand, sind jetzt 6 männliche, 2 weibliche Angestellte, 1 Lehrling und 5 Aus läufer vorhanden, so daß man dem Geschäft auch für die Zukunft ein günstiges Prognostikon stellen kann. Ebenfalls 50 Jahre in sorgsamer Kleinarbeit hat heute die Firm« Ehr. Teich's B u ch h d l g. (Friedrich Krüger) in Loben- stein (Renß) znrückgelcgt. Der Grund zu dieser Jubclfirma wurde 1862 vom da maligen Stadtschreiber Friedrich Teich gelegt, der gleichzeitig Besitzer und Redakteur des damaligen Anzeigers für Lobenstein-Ebers- dorf war. Friedrich Teich hatte durch seine literarische Tätigkeit Be ziehungen zn fast allen geistigen Größen der 50er und 60er Jahre: auch ihm schwebte das Bild von Deutschlands Größe und Macht im Geiste vor. Er nahm an der 48er Bewegung lebhaften Anteil und stand mit Ernst Keil, dem Gründer der Gartenlaube, H. I. Meyer, dem Besitzer des Bibliographischen Instituts in Hildburghausen, n. a. Verlegern in lebhaften Beziehungen. Auf Anraten von F. A. Brockhans in Leipzig bezog er, da eine Buchhandlung in Loben- stcin noch nicht eristicrte, seine eignen Bedürfnisse direkt ans Leipzig. Dadurch war es gekommen, daß er einer Anzahl Freunden gefällig sein mußte und auch für diese den literarischen Bedarf mitbesorgte. 1864 übernahm Ernst Keil seine Kommission, und es traf jeden Sonn abend ein Postpaket mit illustrierten Zeitschriften, hauptsächlich Garten lauben u. a. neuen Erscheinungen, ein. So beivegte sich das Geschäft bis 1869 in kleinerem Nahmen, in welchem Jahre es der Sohn
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