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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.03.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-03-24
- Erscheinungsdatum
- 24.03.1927
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- Deutsch
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^ 70, 24. März 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Und tragen die Verleger, die an den von ihnen beklagten Übelständen selbst, wie hier angedeutet, noleu« volena Mitwirken, nicht auch än einer anderen, viel gefährlicheren Verstopfung des Büchermarktes die Schuld: nämlich an der geradezu gewaltigen, ständig fortlaufenden Verramschung wertvollster belletristischer Be stände, die alle Warenhäuser überschwemmen und zu Spottpreisen reißend Absatz finden?. Kann man das vielleicht auch durch Ver längerung der Schutzfrist heilen? Oder werden die Buchgemein schaften dadurch erschüttert werden? Ist wirklich nur der schön wissenschaftliche Verlag, wie Herr Rosner sagt, mit dem Stand der lebenden Autoren »ln unlösbarer Jnteresscnverknüpfung-? Ich habe eben gerade ein neues Werk einer der großen Buchgemein- schaften in die Hand bekommen, auf dessen Titel als Vorspann Thomas Mann steht! Ich bin im Gegenteil davon fest durchdrungen, daß diese wie jene mit starken Kapitalien und der Aussicht auf weitgreifenden Absatz ausgestatteten Unternehmungen aus der Verlängerung der Schutzfrist günstige Folgen ziehen werden. Es liegt für diese Überzeugung eine ganze Reihe so klarer Tatsachen und Voraus sichten zutage, daß ich nur jedem meiner Berufsgenosscn raten kann: laßt Euch nicht beschwätzen, von mir nicht und von keinem anderen, sondern denkt ruhig, nüchtern selbst nach. Geschieht das, so bin ich um die alte Einigkeit im Buchhandel nicht bange. Unsere Lage ist ernst genug; sollen wir auch noch die gesunden Möglichkeiten der 30jährigen Schutzfrist, deren Segnungen wir in irgendeiner Weise alle genossen haben, fortgeben? Fortgcbcn wegen eines momentanen Unwohlseins? Und schließlich: was heißt das »Wir müssen junge ringende Talente stützen»? Soweit mein« Lebenserfahrungen reichen, wer den die jungen ringenden Talente von den jungen ringenden Ver legern gestützt. Das ist rin biologisches Gesetz. Die Dinge im Buchhandel und besonders in der Belletristik liegen übel. Aber so übel sie sein mögen und soviel verramscht und freigcdruckt wird: noch nie haben wir so gewaltige belletri stische Erfolge gesehen wie gerade in diesen schlimmen Zeiten. Trotz und trotz allem sind die Werke von Thomas Mann, von Emil Ludwig, von Grimm, von Romain Rolland, von Galsworthy, von Undset, von Stefan Zweig in Ziffern verbreitet worden, die so tröstlich und so gewaltig sind, daß man nur zum Himmel beten kann, daß nicht eines Tages die Parole erfunden wird: »... diese Erfolgsriescn sind schuld daran, daß die andere Belletristik liegen bleibt — am besten wär's, sie zeitig totzuschlagen«*). Otto kloubert: Her pilmlicßldrucle. Verlag öudolpb öoolcer. I-siprig 1927. löudolpb öeeüere Xleindüobervi, ib-n<i 4.) 77 8. mit 3 Vakein, 12°. I>d-!. dl. I.so. Das gesteigert« Tempo rastlosen Erfindergeistes kommt in der Bewegung neuzeitlich«! Reproduktionstechnik besonders zum Aus druck. Steigerung von Güte, Menge und Vielseitigkeit der Druck leistung werden mit allen erdenklichen maschinellen und chemischen Hilfsmitteln versucht. Der Buchhändler und insbesondere der Verleger kan» hier nicht interesselos beiseite stehen, wenngleich die Reklame flut — zuweilen viel Lärm um nichts — milde macht. Der FWmlichtdruck verdient tatsächlich Interesse, denn er stellt eine reizvolle Bereicherung der Mustvationstechuük dar, und ohne Illustration geht es heute dam» noch. Otto Nenbert, seines Zeichens Leiter der Buchdvuckwerikstatt an der Staatlichen Akademie «für graphische Künste und Buchgowcrbe, Leipzig, war der berusen« Fachmann, das Buch über den Kilmltchtdruck M schreiben. Er beherrscht den Stoss gründlich, weil er ln Verfolg der Anregungen eines Turiner Buchdruckerei-Besitzers in gemeipsanrer Arbeit mit der Agfa den Ktlmlichtdruck eigentlich erst richtig werkstatt reis niachte. Deshalb mußte das erste Buch über den Filmlichtdruck Lin gutes Fachbuch werden. — Was bisher nur vereinzelt, in Druck- Fachzeitschristen verstreut, über den Ailmlichtdruck zu lesen war, ist hier gründlich und umfassend zusammengestellt. *1 um ein Zitat aus dem leider zu früh freigewordenen Goethe zu gebrauchen. Der Buchhändler wird mit Interesse «daraus entnehmen, daß es nunmehr möglich ist, die Schristsorm des Buchdruckers und den Bild stock «des Lichtdruckers «in einem Ardeitsgange in der Buchdruck presse miteinander zu drucke». Das bedeutet, für kleine und mittler« Auslagen bis 8090 eines der wertvollsten Reproduktionsmittel, unab hängig vom knickempsindlichcn Kreidepapier, ohne wesentliche Hcrstel- lungsvertenerung, an Hand zu haben. Was nützt der schünste Offset oder Kupfertiefdruck, wenn er Auflagenhöhen vovaussetzt, mit deren Absatz heute leider der grüßte Teil der Verleger nun einmal nicht rechnen kann. Auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten, die den Buchhändler nicht :n letzter Linie «interessieren, werden in dem kleinen, sehr geschmack voll ausgestatteten Biichelchcn erörtert. Einig« «im Ortginal-Kilmlicht- dvuck ausgesührt« Bilder überzeugen von der prächtigen Wirkung des neuen kombinierten Bild-Druckverfahrens, das zurzeit nur In wenigen Kunstanstalten gepflegt wird. Karl Fleischhack. lob. dost: ?. V. ö. von hcliellinx. kiblioxrapkie 6er 8ckrikten von ihm und über ihn. öovn: Vrvdricb Ooben 1927. SO 8. dl. 4.—. Die vorliegende Schrift wirb vielen Interessenten ein dankbarer Führer sein. Die große Mühe und Sorgfalt bei der Ausarbeitung ist sehr anzuerkennen. Zu bedauern ist, daß der Verfasser bezüglich der Zeitschristcn-Aufsätze sich aus die eigenen Beiträge Schillings be schränkt und die zeitgenössischen Kritiken so gut wie gar nicht be rücksichtigt hat. Diese Arbeit hätte ja allerdings den Umsang und die Druckkosicn erheblich vermehrt, es wäre aber auch ein weitaus vertvollcres Buch entstände», dem man das eigene Suchen und Forschen nach noch unberücksichtigt gebliebenen Quellen angesehen hätte. Dies jst leider nicht geschehen, obwohl diese Zeitschristen nicht einmal so schwer zugänglich sind. Da der Herr Verfasser weitere Arbeiten In Aussicht stellt, sei dieser kleine Hinweis für die Zukunst gestattet. Leipzig. Friedrich Meyer. Sorm. 6. Peter, Hie keardeilunx der 8teuerunxelexenlieiteii io Privatbetrieben, tiin biibrer kür dev praktisoben 6e- öart. kidl 2.7<l ^ 0 V dg. g Stenerangelegenhciien werden in den meisten Betrieben nicht nur wegen «ihrer finanziellen Seite, sondern auch mit Rücksicht ans die wirkliche oder veumeintliche Schmierigkeit der Bearbeitung als äußerst lästig empfunden. Das Verdienst der vorliegenden «instruktiven Schrift ist «s, hie Technik der Stenerbearbeitung «und den Verkehr mit «den Steuerbehörden nach modernen, zeit- und avbeitsparendcn Grundsätzen in den Betriebsorganismus öinzugliedern. Von der Registratur bis zur Stcuerstatistiik wind mit einsachen Mitteln ein zweckvoller Ausbau gewährleistet, verbunden mit zahlreichen Winken für die Handhabung des materiellen Steuerrechts. Die Lektüre des Büchleins und «di« Be folgung der erteilten Ratschläge wird jedem Bctriedsinhaber, auch dem Buchhändler, von Nutzen sein und die Steurrsorgen aus das richtige Maß zurllckfllhren. Ile. Runge. vr. Walter Io Oontre: Praxis der kilanrllntik. Berlin Industrieverlag 8paetb ck lande 1926. 2 öde. s179 u. 540 8. öi»«d. dl. 17.10. Wie aus dem Titel hervorgeht, handelt es sich hier nicht um eine Anleitung zur Aufstellung von Bilanzen, sondern um ein« Anleitung zum richtige», kritischen Lesen von Bilanzen. Die Darlegungen sind überaus instruktiv. Aus dem Studium des Buches wird indirekt des halb auch der Nutzen schöpfen können, der Bilanzen auszustellcn hat. An dem Abschnitt «über di« einzelne» Bilanzposten dürsten den Buch handel besonders di« Stellen «interessieren, an «denen auch die Frage der Bewertung immaterieller Werte behandelt wird. Allerdings geht le Coutre aus das sür den Buchhandel wichtigste Problem, die Be handlung der Vcrlagsrechte, nicht näher ein. Immerhin kan» das, was er über immaterielle Werte anderer Art dabei aussllhrt, einige Anregung geben. gm. 331
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