Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-10
- Erscheinungsdatum
- 10.06.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19140610
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191406104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19140610
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
- Monat1914-06
- Tag1914-06-10
- Monat1914-06
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. .V 131, 10. Juni 1914. nicht in der Lage, was sein Konkurrent bei der Bewerbung, Herr Gutsch, bestätigte. Herr Washausen berichtet ausführlich über die Schritte, die er im Auftrag feines Verbandes in dieser Angelegenheit beim Minister getan. Das Ministerium verhielt sich einer Erhöhung des Rabatts gegenüber durchaus ablehnend; er hofft aber, daß Herr vr. Schauenburg sein heutiges Versprechen halten und feinen ganzen Einfluß — und dieser Einfluß sei recht groß — daran setzen werde, um in die Lage zu kommen, den Wiederverkäufern 25°/„ zu gewähren. Es wird von ver schiedenen Seiten vorgeschlagen, den Ladenpreis, wie es schon an einigen Orten geschehen, durch eine Verfügung des Ver bandes zu erhöhen, wozu er berechtigt sei. Herr Washausen warnt dringend davor, da er nicht für alle Mitglieder seines Verbandes bürgen könne, es würden sich zu leicht Buchbinder finden, die am Ladenpreis sesthalten würden, um Kundschaft heranzuziehen, und er besäße nicht die Macht, sie zur Erhöhung des Preises zu zwingen. Die Versammlung beschließt schließ lich die gemeinsame Eingabe beider Verbände an das Ministerium. Bezüglich der Tagesordnung zur Ostermesse beschließt die Versammlung einstimmig, daß die Vertreter dem Punkt 8 zu stimmen, dagegen den Punkt S ablehnen sollen. Nach längerer Debatte wird ferner mit Stimmenmehrheit beschlossen, bei den Anträgen vr. Lehmann und Genossen für 176 und 566 zu stimmen. Die Wahl des Ortes der nächsten Hauptversamm lung wird bis zur Herbstversammlung vertagt. Etngegangen waren verschiedene Anträge und Anregungen, ein Antrag Peth, Zweibrücken, betr. Sonntagsruhe, soll dem Börsenvercin als schätzenswertes Material überwiesen werden. Die Anregung des Herrn vr. Jaeger, Speyer, zwecks Regelung der Kreditverhältnisse, speziell im katholischen Sortiment, wird zur Kenntnis genommen unter dem Vermerk, daß die meisten Handlungen in Baden bereits Vterteljahrsrechnung erteilen. Ei» Schreiben des Herrn Kellner, Karls ruhe, wegen des Bahnhossbnchhandels in Baden, wird zur Kenntnis genommen; die Angelegenheit soll weiter verfolgt und gegebenenfalls ein Antrag des Herrn Kellner an die Regierung unterstützt werden. Ein Schreiben des Buch handlungsgehilfenverbandes zwecks Veranstaltung eines Buch- handlungsgehilfentages in Leipzig wird den Mitgliedern zur Kenntnis gebracht. Bei der Neuwahl des Vorstandes, die einstimmig erfolgte, erklärte Herr Lang, daß er sein Amt niederlegen wolle, weil er bei seinen Kollegen in der Pfalz so geringe Unterstützung finde und sie, wie auch der heutige Besuch zeige, gar kein Interesse für den Verband zu haben schienen. Er schlägt vor, statt seiner einen badischen Kollegen zu wählen. Da diese Erklärung der Versammlung und dem Vorstand ganz uner- wartet kam und cs an der Zeit fehlte, eine so wichtige Frage eingehend zu besprechen, man vor allem auch erfahren wollte, wie die Pfälzer Kollegen sich dazu stellen, wurde Herr Lang gebeten, vorerst die Geschäfte eventuell bis zur Herbstversamm lung weiterzuführen. Als Delegierter zur O.-M.-Versamm- lung wurde der Vorsitzende Herr Faust gewählt. Schluß der Sitzung 2V- Uhr. Nach der Sitzung fand eine gemeinsame Mittagstafel in den Räumen des Gasthofs statt, die einen sehr animierten Verlauf nahm und durch mannigfache Reden und Ansprachen verkürzt wurde. Herr Geheimrat Siegismund hatte in einem längeren Schreiben sein Bedauern ausgesprochen, diesmal der Versammlung fern bleiben zu müssen; unser lieber Kollege Nicolai hatte aus Glauchau einen längeren poetischen Gruß gesandt, der jubelnd begrüßt wurde. Herr Faber sen. begrüßte die Anwesenden seitens der Kollegen aus Baden-Baden und hoffte, daß sie gute Erinnerungen an die Bäderstadt mit in das Alltagsleben nehmen würden; Herr Faust sprach auf die Gäste, in deren Namen Herr Freihen erwiderte. Die Herren Trübe und Brockhoff sprachen auf die Damen, Herr vr. Lhotzky in geistvoller Weise auf den Buch handel und den Idealismus im Buchhandel, Herr Ackermann, 946 Konstanz, auf die Pflege der Kollegialität; Herr Eckardt dankte im Namen des Vorstandes den Kollegen der schönen Bäder stadt für die freundliche Aufnahme und ließ sein Hoch aus klingen auf das Blühen des Buchhandels in Baden-Baden. Dann wurde die Tafel aufgehoben, und man fuhr mit der Bergbahn zur Höhe des Merkur, wo man an zwangloser Kaffeetafel zusammensatz, sich des herrlichen Rundblickes vom Turm aus erfreute, um dann zu Fuß oder mit der Berg bahn sich wieder dem lieblichen Baden-Baden zuzuwenden. In den Räumen des »Krokodil« verbrachte man beim gemütlichen Plaudern noch etliche Stunden, bis die Züge nach allen Himmelsgegenden die Kollegen in ihre Heimat und an ihre Arbeitsstätten zurückführten. v. V. Aus dem schwedischen und norwegischen Buchhandel. ii. (I stehe Rr. 28.) Abriß einer Geschichte des schwedischen Buchhandels und Buchdrnckcrei- wesens in älteren Zeiten. — Schwedische Stipendien zum Besuche der Bugra. — Hugo Geber ff. — Emil Bergmans und Th. Lambrechts Jubiläen. — Aus der Jbsenschen Familie. — Zwei neue Zeitschriften. Dank staatlicher Bewilligung von 10 060 Kr. hat sich Schweden offiziell an der Bugra beteiligen können, so daß der schwedische Verlagsbuchhandel in der früher erwähnten Weise, nämlich durch eine Kollektivausstellung, in Leipzig ver treten ist. Da nun vielleicht für manchen Besucher der Ausstellung eine Darstellung der Entwicklung des schwedischen Buchwesens und Buchhandels willkommen sein wird, so benutze ick) die Gelegenheit zu einem dahingehenden Versuche. Daß die Schilderung kurz und lückenhaft ist, hat seinen Hauptgrund darin, daß eine Geschichte des Buchhandels bisher nicht erschienen ist und mir nur spärliches Quellen material zur Verfügung stand. Dem Upsalaer Professor Schrick, Herausgeber der schwedischen Literaturgeschichte, ge bührt mit Klemming (Svensk Boktrhckeri-Historia, 1883) das Verdienst, einiges aus den älteren Zeiten der schwedischen Buchhandlungen und Buchdruckereien ausgezeichnet zu haben, das dann in Festschriften usw. (im Buchhandel ist davon nichts erschienen) veröffentlicht worden ist. Diese Auf zeichnungen sind hauptsächlich bei meiner heutigen kurzen Zu sammenstellung benutzt worden. Die älteste Periode, das 12. bis 14. Jahrhundert, in der die Handschriften ähnlich wie in Deutschland durch Abschreiben aus getauscht wurden, kann übersprungen werden, da in diesen Zei ten hier kaum von Büchern, viel weniger noch vom Handel die Rede sein kann. Die wenigen Schriften, die in Klöstern und in den Händen von Privatleuten waren, sind meist in Deutschland und Frankreich käuflich erworben worden. Um über die Größe einer damaligen Büchersammlung, Mitte des 13. Jahrhunderts, ein Bild zu geben, feien hier die Bücher genannt, die seinerzeit im Besitze des schwedischen Königs Magnus Eriksson waren und die sogenannte königliche Bibliothek ausmachten: Eine große schwedische Bibel, zwei Kirchengesetze, ein deutsches Buch von dem Wunderwerk der heiligen Jungfrau, ein Ostgötagesetz, ein Upplandsgesetz, ein Smülandgesetz, ein deutsches rechtswisfen- schaflliches Buch, eine Schrift über Paftoraltheologie von Lau rentius de Waxald, eine deutsche Bibel, Herzog Friedrich von der Normandie und zwei ungenannte Bücher; in Summa also 13 Bände. Die bedeutendste Bibliothek des Landes scheint in jener Zeit die des Klosters Vadstena gewesen zu sein, die beim Aus bruche der Reformation eine Sammlung von ungefähr 14 000 Handschriften hatte. Das eigentliche Geburtsjahr des schwedischen Buchhandels ist 1483, da nämlich in diesem Jahre der erste Buchführer, der Deutsche Johannes Snell, vermutlich ungerufen, in Stockholm erschien, um die von ihm gedruckten Bücher abzusetzen. Sein Nachfolger war Bartholomeus Gothan, gleichfalls ein Deutscher, der 1483 zwei Bücher, »Vita Latrine« und »Llissale Vpsaliense«, druckte, beide angeblich im Aufträge der Regierung. Ob er mit den Büchern Handel getrieben hat oder ob die Regierung über
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder