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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 13i>, 8. Juni 1914. Redaktioneller Teil. Verlegerkongresse, — Permanentes Bureau des Internationalen Verlegerkongresses in Bern, — Einsührung des gerichtlichen Zwangsvergleichs, — amtliche Vertriebsstellen der Preußischen Generalstabskarten, — Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig, — Internationale Statistik der lite rarischen Erzeugnisse, — Registranden-Auszüge und Bekanntmachungen, — Zahl der Mitglieder des Börsenvereins, — Aufnahme ausländischer Mitglieder, — Hauptversammlung, — Reform des Börsen blattes, — Verkaussordnung, Eingaben an verschiedene Behörden, — Zugabewesen, - Geschäftsverkehr mit Wiederverkäusern, — Schutzvereinigung gegen Kreditmißbrauch, — Entwurf zu einer neuen Ordnung für die Einführung von Lehrbüchern. — Zu allen diesen Abschnitten wird nichts bemerkt. Entwurf eines Gesetzes gegen die Gefährdung der Jugend durch Zurschaustellung von Schriften, Ab bildungen und Darstellungen. Hierzu bemerkt' Herr vr. Wilhelm Ruprecht-Göttingen: Meine Herren, es wird niemand einem Stande verdenken können, daß er sich gegen Gesetze schützt, die ihn in der Hand mancher Gerichte gefährden können. Wenn wir uns aber gegen ein solches Gesetz wenden, so haben wir andrerseits auch die zwingende Verpflichtung strengster Selbstzucht. Als ich aufgesordert wurde, mich zu der Petitton des Deutschen Verlegervereins zu äußern, bekam ich gleichzeitig die Reklame eines Mitglieds in die Hand, die mich denn doch etwas stutzig machte. Es war ein Plakat der Firma Borngräber in Berlin über ihre Boccaccio-Ausgabe. Aus diesem Plakat ist ein alter Lebegreis abgemalt, der sich an der Lektüre des Boccaccio ergötzt, und hinter ihm steht ein halbwüchsiges junges Mädchen, das ihm gierig über die Schulter schaut. Darunter: »Dieses Buch muß jeder erwachsene Deutsche lesen«. Meine Herren, in unzweideutigerer Weise ist wohl mit dem Wort »Nur für Erwachsene« selten Reklame gemacht worden. Der Boccaccio ist gewiß eine Perle der Weltliteratur für jeden, der ihn richtig zu lesen und zu würdigen weiß. Aber, meine Herren, Perlen können auch vor die Säue geworfen werden; und jeder Sortimenter, der dieses Plakat in sein Fenster hängt, gerät in Gefahr, Ferkel zu züchten. (Heiterkeit und lebhaftes Bravo!) Ich weiß, daß ein Göttinger Sortimenter, dem ohne sein Wissen dieses Plakat von seinem Personal ins Fenster gehängt worden war, es sofort mit sehr scharfen Worten entfernt hat, und halte es für nötig, daß wir abrücken von jener Verlagsfirma, die noch dazu auf ihr Programm schreibt: «Neues Leben«. Ich danke für das neue Leben, das hier unserer Jugend zugesührt werden soll (Lebhaftes Bravo!), und ich hoffe, es ist keiner unter uns, der dem widerspricht, daß eine solche Reklame eines Mitglieds des Börsenvereins und des Deutschen Verlegervereins unwürdig ist. (Anhaltender, lebhafter Beifall.) Vorsitzender Herr Geheimer Hofrat Karl Siegismund-Berlin: Wir fahren in der Besprechung des Jahresberichts fort: Verzeichnis verbotener Bücher und Zeitschriften, — Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung, — die am 17. Oktober 1913 von dem Vorstande mit den Vorsitzenden der anerkannten Kreis- und Ortsvereine abgehaltene IV. Besprechung, — a. o. Hauptversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel in Goslar, — Geschäftsstelle, — Amtliche Stelle für den Deutschen Buch-, Kunst- und Musikalienverlag Breitkopf L Härtel in New Jork, — Amerika-Institut, Unterstützungsverein Deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehilfen, — Schaffung von Erholungsheimen für Buchhändler, — Johann Philipp Palm, — John Henry Schwerin-Stistung, - Abgeänderte Satzungen der Kreis- und Ortsvereine, Abgeänderte Verkaufsbestimmungen, — Verletzung der Berkaufsbestimmungen, — Ausschüsse des Börsen vereins: Rechnungsausschuß, — Wahlausschuß, — Berwaltuugsausschuß, — Vereinsausschuß, — Historische Kommission, — Bibliothek, — Archiv, — Ausschuß für das Börsenblatt, — Ausschuß für Urheber- und Ver lagsrecht, — Berkehrsgebräuche im Kunstverlag, — Festausschuß. Zu allen diesen Abschnitten wird das Wort nicht ergriffen. Meine Herren, damit sind wir am Schluß der Besprechung des Jahresberichts, und ich habe nunmehr noch die traurige Pflicht, der Verstorbenen zu gedenken, die im Vongen Jahre von uns scheiden mußten. Es ist wieder eine lange Reihe von Kollegen, die hinübergegangen sind, darunter Kollegen, die vielen von uns nahegestanden sind. Ich nenne die Namen Winckel- mann, Generaldirektor Schwach, Or. Adolf Geibel ganz besonders. Dazu kommt unser verehrtes Ehrenmitglied v,. Eduard Brockhaus. Meine Herren, Herr vr. Geibel und Herr Or. Brockhaus haben in bewegten Zeiten an der Spitze der Leitung des Börsenvereins gestanden. Es gingen in jenen Jahren die Wogen der Erregung hoch; mit kräftiger Hand haben diese beiden Männer, jeder für sich und an seinem Platze, das Schissleiu des Börsenvereins durch die hochgehenden Wogen einem sicheren Hasen zugesteuert. Meine Herren, uns allen steht in Erinnerung unser alter Freund, der Generaldirektor Schwach. Wir haben die Arbeit, die er besonders im Urheberrechtsausschuß viele Jahre hindurch geleistet hat, ganz besonders geschätzt. Er ist der Anreger gewesen für manche buchhändlerischen Verordnungen, die nachher Gesetzeskraft erhalten haben. An letzter Stelle möchte ich des verstorbenen Max Winckelmann gedenken. Wir sehen den verehrten Mann noch klar vor unseren Augen. Wenn wir mii ihm sprachen und er seine Brille abnahm, um sein treues Auge in das des ihm Gegen überstehenden zu senken, so wußten wir, daß Wohlwollen und Güte aus diesen kleinen, manchmal listig blickenden Augen zu uns sprachen. Was Max Winckelmann im Laufe eines Menschenalters im Unterstützungsverein geleistet hat, das haben wir kennen gelernt durch die Zahlen, die uns alljährlich im Geschäftsbericht des Uuterstützungsvereins vor Augen geführt wurden. In welcher Weise er aber die Tränen von Tausenden getrocknet hat, das ist nur denjenigen bekannt, die näher mit der Arbeit des Unter- stützungsvereins vertraut waren. Meine Herren, diesen Kollegen, wie allen übrigen Kollegen, die im Jahresbericht genannt sind, bewahren wir über das Grab hinaus ein freundliches Angedenken und wir betätigen das dadurch, daß wir zur letzten Ehrung uns von den Sitzen erheben. (Geschieht.) Meine Herren, ich stelle nunmehr den ganzen Jahresbericht nochmals zur Diskussion und frage: Wünscht noch jemand das Wort dazu? — Das ist nicht der Fall; demnach glaube ich Ihr Einverständnis hier seststellen zu dürfen, daß Sie mit dem Jahresbericht einverstanden sind und ihn einstimmig genehmigt haben. Wenn diese Feststellung nicht richtig ist, so bitte ich die jenigen Herren, die Widerspruch erheben wollen, sich zu melden. — Es meldet sich niemand, der Jahresbericht ist einstimmig genehmigt. Wir gehen somit über zu 2. Bericht des Rechnungs-Ausschusses über die Rechnung 1913. Herr Johannes Burmeister-Stettin: Der Rechnungsausschuß hat unter Teilnahme aller seiner Mitglieder am 80. März 1914 die satzungsgemäße Prüfung der Jahresrechnung sür 1913 in Leipzig vollzogen. 917
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