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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 130, 9. Juni 1914. dieser Zunahme der schwersten Fälle wirtschaftlichen Ruins ist leider zu schließen, daß die Häufigkeit der Insolvenzen viel stärker gestiegen ist als dies die Konkursstatistik erkennen läßt. Zweifellos hat auch die Zahl jener Fälle erheblich zugenommen, wo der Antrag ans Kon kurseröffnung wegen völliger Aussichtslosigkeit unterblieb. Besonders auffallend ist anch die Häufigkeit der Konkurse von Gesellschaften in. b. H. Die Zahl der Anträge auf Konkurseröffnung, die sich auf solche Gesellschaften bezogen, betrug im letzten Jahre 662 gegen 629 im Vorjahre und 454 im Jahre 1911. In Berlin wurden 342 Konkurse eröffnet, während nicht weniger als 318 Ablehnungen ans Mangel an Masse erfolgten. Rach den jetzigen Bestimmungen ist das Beiseite schaffen der Konkursmasse unschwer möglich. Der Verband deutscher Privateiscubahnbcamtcn veranstaltet seine diesjährige Hauptversammlung am 13. und 14. Juni in Heidelberg. Die diesjährige Tagung wird eine umfassende Erörterung der Stellung der Privateisenbahnbeamten im öffentlichen Leben Deutschlands bringen, ferner ist ein Vortrag über die Wirkung des neuen An- gcstellten-VersicherungsgesctzeS auf die Privateisenbahnbeamten vor gesehen. Die Vorstände der preußischen Landwirtschaftskammern werden vom 26. bis 28. Juni in Hechingen ihre 25. Konferenz unter Vorsitz des Grafen v. Schwerin-Löwitz abhalten. Außer geschäftlichen Angelegenheiten steht die »Abänderung der Bestimmungen über das freiwillige Tnberknlose-Tilgnngsverfahren«, »Der gegenwärtige Stand der Organisation der Viehverwertnng«, »Einrichtung von Lehrlings- Prüfungen für Berufsschweizer« und »Einrichtung wirtschaftlicher Bei räte beim Kriegsministerium und bei den einzelnen Armeekorps« (Vor lage der Landwirtschaftskammer für die Provinz Schleswig-Holstein) auf der Tagesordnung. Ferner findet am 26. Juni eine Sitzung des Verbandes der preußischen Landwirtschaftskammern und der Stän digen Kommission des Landes-Okonomie-Kolleginms statt. Ein Museum für Säugliugshygicue. — Im Kaiserin Angnsta Vik toria-Haus in Berlin-Westend wurde ein Museum für Säuglings- Hygiene eröffnet. Das neue Museum bietet ein Bild alles dessen, was auf dem Gebiet der Sänglingsfürsorgc bisher geleistet wurde. Es will aber auch zeigen, wieviel in dieser Hinsicht noch zu tun ist. Die Sammlung soll anch an andere Städte im Reich verliehen werden. Ein PreisanSschreiben über Weltverkchrsfragen. — Der deutsche Verband für internationale Verständigung hat, um anch in den Kreisen der studierenden Jugend seine Ideen fruchtbar zu machen, für das Jahr 1914 folgende Aufgabe für ein Preisausschreiben bestimmt: »Der Einfluß des modernen Verkehrs, insbesondere der Postvcrbin- dnngen und des Welthandels auf die politischen Beziehungen der Rationen«. Es sind Preise von 1500. 500 und 200 Mark ausgesetzt. Die Arbeiten sind bis spätestens 1. Januar 1915 an Professor I)r. Piloty in Würzburg durch die Post frankiert und eingeschrieben einzu- sendcn. Als Preisgericht ist ein Kollegium von drei dem Verbände ungehörigen deutschen Hochschullehrern bestellt. Ein deutscher Ausschuß für Schiffsfürsorge hat sich auf Anregung des internationalen Londoner Kongresses gegen Mädchenhandel am 29. Mai in Kassel unter dem Vorsitz der Fürstin Marie zu Erbach und des Prälaten Müller-Simonis, der Vorsitzenden der beiden Internationalen Verbände der Freundinnen junger Mädchen und des Katholischen Mädchenschutzes, konstituiert. Der Ausschuß bezweckt den Schutz der nach Übersee reisenden Mädchen. Persoimlnachrichten. Ludimar Hermann f. — In Königsberg i. Pr. ist dieser Tage Geh. Medizinalrat Prof. Ludimar Hermann im Alter von 76 Jahren gestorben. Eine große Anzahl seiner Arbeiten aus dem Gebiete der Physiologie, Physik und Chemie veröffentlichte er im Archiv für Physio logie, im Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere, in den Annalen der Physik usw. Von seinen größeren Werken verdienen hervorgehoben zu werden »Handbuch der Physiologie« (in 6 Bänden, in Gemeinschaft mit zahlreichen anderen Gelehrten, 1879— 1882); »Lehrbuch der Physiologie« (in alle Kultursprachen übersetzt, 1863—1905): »Lehrbuch der experimentellen Toxikologie« (1874): »Die Viviscktionsfrage für das größere Publikum beleuchtet« (1876). In Gemeinschaft mit Kühne, v. Recklinghausen u. a. gründete Her mann 1862 das »Zentralblatt für die medizinischen Wissenschaften«. Seit 1886 gab er den physiologischen Teil des »Jahresberichts über die Fortschritte der Anatomie und Physiologie« heraus. Hugo Krottecker — Dem berühmten Physiologen Hermann in Königsberg, dessen Tod wir vorstehend melden, ist sein nicht minder berühmter Alters- und Spezialkollege Hugo Kronecker in Bern unmittelbar gefolgt. Die Physiologie des Herzens, der Muskeln, der Nerven verdankt ihm zahlreiche neue Aufschlüsse, wie die über die Ver teilung der Gcfäßnervenzentren, über den Mechanismus des Schluckens, das Zustandekommen des Geruchs. Seinen Namen trägt das von ihm entdeckte Koordinationszentrum für den Schlag der Herzkammern. Emil Strohal s. — Am 6. Juni ist im 70. Lebensjahre der weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannte und geschätzte Rechtslehrer an der Leipziger Universität Geheimer Hofrat Professor Dr. Emil Strohal aus dem Leben geschieden. Durch zahl reiche wissenschaftliche Aufsätze und kritische Abhandlungen zu den Ent würfen des deutschen Bürgerlichen Gesetzbuches, die er in Jherings Jahrbüchern veröffentlichte, hat er in vieler Beziehung maßgebenden Einfluß auf die Gestaltung des Neuen Bürgerlichen Gesetzbuches aus geübt. Auch nach Schaffung des Bürgerlichen Gesetzbuches wirkte er unermüdlich dafür, die Kenntnis des neuen Rechtes in weiteste Kreise zu tragen, sie zu vertiefen und vor allem der Praxis das Eindringen in die neue Materie zu erleichtern und ihr die Wege zu weisen. So veranstaltete er Vortragskurse, in denen er die Männer der Praxis, Richter und Rechtsanwälte, in Wesen und Art des neuen Rechtes in instruktiver Weise einweihte und ihnen unschätz bare Winke zu seiner Handhabung gab. Von seinen zahlreichen wissen schaftlichen Schriften, die das Gebiet des römischen Rechts, des öster reichischen Rechts und vor allem des Rcichsrechts betreffen, sind her- vorznheben: »Zur Lehre vom Eigentum an Immobilien« (1876), »Transmission penäente eonäitions« (1879), »Die Prioritäts-Abtre tung nach heutigem Grunöbuchrecht« (1880), »Die Reform des Scha denersatzrechtes« (1880), »Suecession in den Besitz nach römischen! und heutigem Recht« (1883), »Kansalgeschäft und Rechtsüber tragung« (1889), »Streiszüge im Entwurf eines Bürgerlichen Gesetz buches für das Deutsche Reich« (1890/91, II), »Die Anfechtung letzt- williger Verfügungen im Entwurf des bürgerlichen Gesetzbuches für das Deutsche Reich« (1892), »Deutsches Erbrecht« (3. Anfl. 1903 und 1904), »Der Sachbesitz nach dem BGB. für das Deutsche Reich« (1905), »Schnldübernahme« (1910), »Anteil am ungeteilten Nachlaß und Erb schein« (1911). Albert Werkenthin f. — Im 73. Lebensjahre ist in Berlin der Pianist und Musikschriftsteller Albert Werkenthin gestorben. Sein mehr bändiges Werk über das Klavier sichert ihm in der Musikliteratur einen dauernden Platz: auch als Komponist von Klavierwerken, Liedern und Quartetten hat er Anerkennung gefunden. Sprechsaal. Registratur der Briese. <Vgl. Rr. 1V1.> Der Vorschlag des Herrn Loelc, durch Unterstreichen des Hanpt- bnchstabens von Firmenaufdrucken anzugeben, unter welchem Buch staben der Empfänger das Schriftstück ablegen soll, ist an und fiir sich sehr gut. Es darf aber nicht vergessen werden, daß von einzelnen Fir men ganz verschiedene Registratur-Systeme benutzt werden. Man kann Schriftstücke nach dem Anfangsbuchstaben der Firma ablegen, ebensogut aber anch nach Orten oder nach Einlaufsnummern. Außerdem ergeben sich innerhalb dieser drei Registratursysteme noch Verschiedenheiten bei der Ablage. Der eine Registrator legt Schriftstücke der Firma »Ver- lagshans Germania« vielleicht unter V ab, der andere unter O. Tie eine Firma legt Schriftstücke aus Cöln unter 0 ab, die andere unter K. Es wäre also zunächst notwendig, daß man sich allgemein über Ab lageregeln einigt. Viel wichtiger als das Unterstreichen eines bestimmten Buchstabens des Firmcnaufdrucks ist es, daß der Firmenaufdrnck, statt wie bisher auf der linken Seite der Briefbogen, auf der rechten Seite angebracht wird. Bisher mußte nämlich der Registrator stets das Ablagestichwort auf der rechten Seite des Briefbogens handschriftlich wiederholen, um dem Nachschlagenden die Mühe zu sparen, die Registratur-Mappe jedes mal ganz zu öffnen, wenn er einen Brief sucht. Man müßte also ent weder auf der rechten Seite der Briefbogen den ganzen Kopf anbringen oder eine Wiederholung des wesentlichen Textes des Kopfes in kleinerer Schrift. Uber diesen Vorschlag werden die Technischen Monatshefte demnächst auf Grund von Beispielen berichten. Ein Verleger. Verantwortlicher Redakteur: EmilThomas. — Verlag: Der Bvrsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm LScemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (Buchhändlerhaus). 944
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