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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1914
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- Deutsch
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^ 130, 9. Juni 1914. Redaktioneller Teil. energisch gegen diesen Antrag Stellung zu nehmen, was wir dann auch sachgemäß getan haben, worüber noch speziell berichtet werden wird. Was die von den Verlegern festgelegten Ladenpreise anbelangt, so werden diese von uns Neisebuchhündlern in erster Linie respektiert. Andererseits kann sich der Neisebuchhändler, um konkurrenzfähig zu sein, seitens der Verleger leine andern Bedingungen als die Einhaltung der Ladenpreise vorschreiben lassen. Ist doch bekanntlich auch der Sorti menter häufig gezwungen, lange Kredite zu geben, und wenn er seinem Kunden irgendwelche Zahlungsbedingungen, durch die der Ladenpreis erhöht wird, stellt, wird er in den meisten Fällen seinen Kunden ver lieren. Jedwede neue Bestimmung in dieser Beziehung ist also für den Sortimenter wie auch für den Neisebuchhändler, besonders aber für den Verleger sehr hemmend. Es ist daher nicht ersichtlich, wer über haupt dadurch einen Vorteil haben könnte. Im übrigen ist es im Ge- samt-Neisebnchhandel, wie in jedem andern Gewerbebetriebe, üblich, daß man, wenn die vereinbarten Zahlungsfristen nicht eingehalten wer den, dem Kunden Verzugszinsen berechnet, ein Vorgehen, gegen das sich kein vernünftiger Kunde sträubt. Mit dieser kaufmännisch berech tigten Handlungsweise wird im übrigen im Prinzip genau dieselbe Tendenz verfolgt, wie sie die obigen Antragsteller bezwecken. Daß der Reiscbnchhandcl bestrebt ist, Geschäfte gegen möglichst hohe Raten und kurzfristige» Kredit abzuschließen, ist schon durch unsere streng kaufmännisch geführte Leitung bedingt. Um eine kaufmännischen Prinzipien widerstrebende Bewilligung besonders langer Kredite zu verhindern, hat der Verein, wie bekannt, eine Festlegung der Raten und Provisionen nach Maßgabe der Höhe der Verkaufssumme beschlossen. Jedem Neisebuchhändler wurde es zur Pflicht gemacht, alle die ihm bekanntgewordcnen Fälle von Ratenschlcuderei uns sofort mitzuteilen. Auf Grund solcher Mitteilungen ist dann der Vorstand verschiedentlich, auch in Verbindung mit dem Börsenvercin, mit Erfolg eingeschritten. Die in unserer letzten Generalversammlung Pfingsten 1913 zu Köln gewählte Sondcrkommission, die speziell die Frage der zu be willigenden Provisionssätze zu klären und diese festzulegen hat, wird in der heutigen Generalversammlung ihren Bericht erstatten. Das Einziehen der Raten macht dem Neisebuchhandel immer be denkliche Sorgen und belastet das Unkostenkonto ganz gewaltig, zumal bekanntlich durchschnittlich ein Drittel der abgesandten PostnachneHme- Karten unbezahlt zurückkommt. Abgesehen davon, daß sich dann die .Kunden oft weigern, die hierdurch entstandenen Auslagen zu ersetzen, ist auch die Weitcrbearbeitung dieser Konten mit Mühe und Kosten verknüpft. Der Vorstand hat sich schon des öfteren mit der Frage eines einheitlich zu regelnden Mahn- und Einzichnngsverfahrens be schäftigt. Er hat es sich zur besonderen Aufgabe gemacht, im kom menden Geschäftsjahre dieser wichtigen Frage seine besondere Auf merksamkeit zuzuwenden. Es wäre daher sehr erwünscht, wenn aus Mitgliederkreisen diesbezügliche Vorschläge an uns ergingen. Auf der vorjährigen Hauptversammlung in Köln konnte der Vor stand Ihnen von einer Petition betr. Abänderung des Postscheck-Gesetzes an den deutschen Reichstag Mitteilung machen. Derartige Petitionen sind von verschiedenen Seiten an den Reichstag gerichtet worden. Das Reichs-Postamt hat, wie es scheint, sich eingehend mit diesen Eingaben beschäftigt, denn wie bekannt, ist das Postscheckwescn bedeutend verbilligt worden. Wir glauben, mit unserm Eintreten für die Abänderung dcS Postscheck-Gesetzes zu dieser Verbilligung mit beigetragen zu haben. Es ist sicher, daß auch der Neisebuchhandel aus dieser erheblichen Ver besserung seine Vorteile ziehen wird. Wir richten wiederholt an unsere Mitglieder die Bitte, neue Mit glieder zu werben. Es fehlen immer noch einige Firmen, die noch nicht in unsere Reihen getreten sind. Der Einzelne vermag nichts, die Ge samtheit alles! Diese alte Erfahrung gilt gerade dann, wenn es sich um die Wahrung der Interessen eines Spezialgewerbcs handelt. Da wir uns nach verschiedenen Fronten hin behaupten müssen, sollten alle, die das gleiche Streben wie wir verfolgen, Schulter an Schulter mit uns stehen. Gehörte das vergangene Jahr auch nicht zu der Reihe der fetten Jahre, so bleibt uns immer doch noch die Aussicht, daß wir mit Fleiß und Energie auf der Basis der Solidität und Necllität unsere Bestre bungen weiter verfolgen und damit dem Interesse des gesamten deut schen Buchgewerbes dienen. Mine Mitteilungen. Aufruf zur Errichtung eines Kant-Mausoleums. — Der Arbeits ausschuß des Komitees zur Errichtung eines Kant-Mausoleums in Königsberg erläßt einen Aufruf, in dem es heißt: »An alle Deutschen und alle anderen, die sich dem Geist und der Gesinnung Kants ver wandt und verschuldet fühlen, wenden wir uns mit der Aufforderung, beizusteucrn zu einer würdigen Ruhestätte für die sterblichen Überreste des Philosophen. Die städtischen Körperschaften Königsbergs beabsich tigen, die Gebeine Kants aus der gegenwärtigen Grabstätte, einem unschönen, verfallenden Gebäude, in die Gruftkirche des Domes über zuführen. So dankenswert es ist, den Gebeinen Kants eine würdigere Ruhestätte als bisher anzuweiscn, so glauben die Unterzeichner dieses Aufrufs über den Vorschlag der Königsberger städtischen Körper schaften doch hinausgehen und für die Wiedererrichtung einer eigenen, jedem Verehrer ohne weiteres zugänglichen Grabstätte Kants, wenn irgend möglich, an der alten Stelle, eintreten zu sollen. Wir lassen uns dabei von der Auffassung leiten, daß ein von Künstlerhand er richteter, schlicht und edel gehaltener Bau nicht nur ein Totenmal für den Philosophen, sondern zugleich ein Wahrzeichen jener Gesinnung und jenes Geistes sein würde, der für uns in dem Namen Immanuel Kant beschlossen liegt.« Der Aufruf ist unterzeichnet von Hermann Eohcn, Adolf v. Harnack, Paul Ehrlich, Wilhelm Wundt, Georg Simmel, Theobald Ziegler, Alois Riehl, Max Liebermann, Lovis Corinth, Franz v. Stuck, Thomas Mann, Herbert Eulenberg, Generalfeldmarschall von der Goltz, Richard Dehinel, Friedrich Naumann und vielen anderen führenden Persönlichkeiten in Kunst, Wissenschaft und Politik. Zu näherer Auskunft ist bereit Professor vr. O. Schoendoerffer, Königs berg i. Pr., Wilhelmstraße 3. Die Nicderlausitzer Gesellschaft für Anthropologie und Altertums kunde ladet für Sonntag, 14. Juni, zu ihrer 30. Hauptversammlung nach Sommerfeld i. Lausitz ein. Prof. Feyerabend aus Görlitz wird über »Neuere Forschungen znr heimatlichen Vorgeschichte« und Super intendent I)r. Eisenbeck aus Spremberg i. L. über: »Die Einführung des Christentums in der Niederlausitz zur Zeit der Ludolfinger« sprechen. Die Teilnahme von Nichtmitgliedern, namentlich auch von Damen, ist erwünscht. Einteilung der Zeit in 24 Stunden. - Der Ausschuß des Deutschen Handelstags sprach sich am 22. Mai dahin aus, daß man der Einteilung der Zeit in 24 Stunden nur dann zustimmcn könne, wenn die Neuerung sich auf das ganze öffentliche Leben erstrecken und in allen mittel- und westeuropäischen Staaten eingeführt werden würde. In diesem Sinne soll gegebenen Falls ein Gutachten erstattet, von der Stellung eines Antrags aus eigenem Antriebe jedoch abgesehen werden. Die 35. Hauptversammlung der Verbindung für historische Kunst findet am 12. und 13. Juni in Leipzig statt. Sie wird sich mit Sta tutenänderungen befassen, die Geschäftsordnung für die Auswahl der anzukaufcnden Werke festsetzen, sowie eine Verlosungskommission wählen. Zur Verlosung kommen Gemälde von F. Baer, Leo Putz, R. Reise, A. Kampf, C. Vinnen, E. Kampf, F. Behn, L. Dasio, PH. Kittler, H. Hahn und A. Kraus. Der Vorstand besteht zurzeit aus den Herren Prof. E. von Stieler-Miinchen, Ministerialdirektor Or. F. Schmidt-Berlin und Geh. Kommerzienrat A. Molineus-Barmen. Der Rat der Stadt Leipzig hat die Mitglieder der Verbindung für den Abend des 12. Juni zu einer Besichtigung des Neuen Rathauses und zu einem Empfang eingeladen. Besuch von Bibliothekarinnen bei F. Volckmar in Leipzig. — Wie alljährlich hat auch in diesem Jahre, und zwar am Sonnabend, den 6. Juni die Bibliothekarinnenschule aus Berlin unter ihrem bewährten Lehrer, Herrn Bibliotheksdirektor Professor Wolfstieg, das Bar-Sortiment von F. Volckmar besucht. Die Damen, 44 an der Zahl, zeigten lebhaftes Interesse und folgten bei der Führung durch die Geschäftsräume mn großer Aufmerksamkeit den damit verbundenen Erklärungen der ge schäftlichen Einrichtungen. Nachdem die Damen in zwei Gruppen pho tographiert waren, verließen sie das Geschäft. Möge ihnen der Erfolg ihres erfreulichen Strebens beschicken sein! Zwangsvergleich außerhalb des Konkurses. — Zur Prüfung der Frage, ob ein Gesetzentwurf über den gerichtlichen Zwangsvergleich außerhalb des Konkurses aufzustellcn ist, werden demnächst im Neichs- justizamt Sachverständige gutachtlich vernommen werden, die den Kreisen der Industrie, des Handels und des Gewerbes angehören. Auch die Anhörung anderer Sachverständiger ist in Aussicht genommen. Zur Aufstellung bestimmter Grundsätze, die für die gutachtlichen Verneh mungen zur Grundlage dienen sollen, schweben seit einiger Zeit be reits Verhandlungen mit den beteiligten Dienststellen des Reiches und Preußens. Die vor längerer Zeit bereits ausgearbcitete Denkschrift des Reichsjustizamts über die Frage war zu dem Ergebnis gelangt, daß ein derartiger Zwangsvergleich sich nicht znr Einführung empfiehlt. Auch ein Teil der Handelswelt hat bisher einen ähnlichen Standpunkt vertreten. Andererseits wird geltend gemacht, daß die Mißstände, die sich herausgestellt haben, zu einer gesetzlichen Neuregelung drängen. Die Anträge auf Konkurse, die wegen Mangels an Masse abgelehnt werden müssen, sind stetig gewachsen und sehr zahlreich. Abgelchnt wegen Massemangels sind 2375 Konkurse im Deutschen Reich im Jahre 1909. Diese Zahl ist im Berichtsjahre 1913 auf 3006 gestiegen. Ans 943
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