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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. ^ 13V, 9. Juni 1914. Romane haben einen eigenen trockenen Humor, der den unver kennbaren kaivinistischen Einfluß, der sich in ihnen geltend macht, mildert. Seine Verleger beeilen sich jetzt, billige Ausgaben seiner populürsten Werke auf den Markt zu bringen. London. Wm. von Knoblauch. Verein der Reise- und Versandbuchhandlungen für Deutschland, Österreich und die Schweiz (E. V.) Bericht über das Jahr 1913/14. Erstattet vom ersten Vorsitzenden Wilhelm Herlet-Berlin. Mit dem heutigen Tage beschlicht der Verein sein 14. Geschäfts jahr. Uber die Tätigkeit desselben ist folgendes zu berichten: Unsere letzte Generalversammlung im Mai vorigen Jahres in Köln war sehr zahlreich von Mitgliedern aus allen Gegenden Deutschlands und der Schweiz besucht. Es wurden dort wichtige, unsere Interessen fördernde Fragen erledigt. Im einzelnen wird hierüber ans die Be richte in unfern Mitteilungen verwiesen. Im Laufe des Geschäftsjahres fanden 10 Borstandssitzungen statt, an denen nicht nur der Borstand, sondern auch Mitglieder mit Eifer und Interesse teilgenommen haben. Hier wurden alle Eingänge und aktuellen Fragen eingehend erörtert und erledigt. Im Jahre 1913/14 wurden 18 Firmen neu ausgenommen, 4 weitere haben sich zurzeit als Mitglieder gemeldet. Gestorben ist der Seniorchef der Firma F. A. Brockhaus, Herr Dr. Eduard Brockhaus in Leipzig. Der Verein war bei der Trauerfeier durch eine Deputation vertreten. Von unfern »Vertraulichen Mitteilungen« sind die Nummern 09—74 erschienen. In diesen wurden 363 Reisende und 763 Besteller gebührend gekennzeichnet. Unsere »Nachrichten«, aus deren Material jeder von uns Beleh rung schöpfen kann, haben die Zustimmung unserer Mitglieder gefun den. Wir sind aber bestrebt, die »Nachrichten« noch weiter auszu bauen. Hierzu ist in erster Linie die Unterstützung unserer Mitglieder und der Herren Verleger erforderlich. Unsere Mitglieder sollen uns mit ihren Erfahrungen aus der Praxis unterstützen, an die Herren Verleger richten wir die Bitte um wirtschaftliche Unterstützung durch Vergebung von Inseraten, deren Wirksamkeit außer Frage steht. Da, wie wir annehmen, viele sich scheuen, drnckfertige Berichte einzuscnden, richten wir eine Diskussionsecke und einen Fragekasten ein. Die Mit glieder werden gebeten, hiervon durch Anfragen den ausgiebigsten Gebrauch zu machen, für eine sachgemäße Beantwortung der eingehen den Fragen, soweit sie im Gcsamtintcresse des Reise- und Versand- buchhandcls liegen, ist Sorge getroffen. Vom Verein sind 5900 Auskunftzcttcl bezogen worden. Wiederholt muß darauf hingewicscn werden, wie wichtig es für uns alle ist, wenn die Auskünfte an jedem Platze von einein und demselben Agenten be zogen und hierzu nur unsere Anfragezettcl benutzt werden. Wir sind ständig bemüht, unser Verzeichnis der Auskunftserteiler auf dem lau fenden zu halten, und haben im vorigen Jahre 108 Agenten durch andere ersetzt. Wir bitten, auch fernerhin solche Agenten, die zu Klagen Veranlassung gegeben haben, unserer Geschäftsstelle sofort zu melden. Durch den immerwährenden Hinweis bzw. die Festnagelnng und durch die Entlarvung verschiedener BUchermardcr, die oft mit den Reisenden unter einer Decke stecken, seitens des Vereins hat das Ver ramschen, besonders größerer Werke, an die Antiquariatsbuchhand lungen auch in den letzten Jahren wieder abgcnommen. Wiederholt müssen wir es jedem Mitglied und Förderer des Reise- und Versandbuchhandels zur Pflicht machen, alle Fälle von Schwindel und Betrügereien unserer Geschäftsstelle sofort mitzuteilen, daniit wir hiervon rechtzeitig in unfern »Vertraulichen Mitteilungen« Kenntnis geben und evtl, nötige weitere Schritte sofort veranlassen können. Wir halten es alle für eine erste Pflicht, jedweden unreellen Handlungen sofort cntgegenzutretcn. In bezug ans die allgemeine Geschäftslage des Reisebuchhandels können wir uns den Jahresberichten unseres Börsenvereins, der Ber liner Handelskammer, größerer Bankinstitute und anderer Vertre tungs-Organisationen der Großkaufmannschaft nur anschließen. Hier nach bot der Verlauf des Jahres 1913 fast genau das gleiche Bild wie das vorhergehende Jahr. Wieder waren die Geschäfte im allgemeinen durch die Teuerung, die fortdauernde Unsicherheit der internationalen politischen Lage, den scharfen Konkurrenzkampf und die Aussicht ans neue Stenern sehr gedrückt. Dem Reise- und Versandbuchhandel erging cs natürlich nicht anders, wie allen anderen Branchen. Er lag, wie allen bekannt ist, das ganze Jahr darnieder. Erst im -Herbst bekam er durch den Wcihnachtsbedarf einen neuen Impuls, und die Kauflust wurde wieder rege. 942 Das Jubeljahr der Befreiungskriege und des Regierungsantritts Kaiser Wilhelms II. rief zahlreiche dies:,: Anlässen gewidmete Vcr- lagspnblikationen hervor, wozu wir bemerken, daß auch dem Neise buchhandel dadurch einige neue Vertriebsobjckte geboten wurden. Trotzdem die Überproduktion an literarischen Erzeugnissen ständig An genommen hat, obwohl nicht zu verkennen ist, daß die Verleger durch die vielen Fehlschläge vorsichtiger und zurückhaltender geworden sind, waren bei den neuen Publikationen doch leider zn wenig Werke, die für den Neisebuchhandel in Betracht kamen. Das Neisegeschäft gestaltet sich immer schwieriger. Die Reisenden stellen andauernd größere Ansprüche an ihre Firmen, verlangen höhere Provisionen und Vorschüsse. Auch die Angestellten des Neisebuch- handcls fordern höhere Gehälter, wozu noch kommt, daß dem Geschäftsinhaber durch die neue Reichsversicherungs-Stener, die ver kürzte Arbeitszeit, Verlängerung des Urlaubs erhöhte Lasten auf erlegt worden sind. Daß auch eine Anzahl unlauterer Elemente unter den Reisenden sich befinden, dürfte nicht überraschen, und wenn man sämtliche Bran chen, die ihre Geschäfte durch Provisionsreisendc oder andere Agenten betätigen, mit der unsrigen vergleicht, so kommen bei uns immer noch verhältnismäßig sehr wenig Unregelmäßigkeiten und Beschwerden vor. Hierbei ist noch zu bedenken, daß gerade in unsere Branche sich viele unlautere Elemente hineindrängen, was uns immer und immer wieder von neuem die Verpflichtung zu einer kritischen Sichtung unserer Mitarbeiter auferlegt. Daß die Geschäfte des gesamten Sortiments ebenfalls nicht auf Rosen gebettet sind, ist allgemein bekannt, denn bei der Teuerung und den ständig wachsenden Spesen macht sich u. a. auch die Konkurrenz der Warenhäuser, besonders bei dem Verkauf sogenannter Brotartikel, immer stärker fühlbar. Die Sortimenter suchen daher vereint begreif licherweise nach jeder Richtung hin nach Abhilfe, und einzelne fühlen sich durch den Neisebuchhandel immer mehr bedroht. In nnserm letzten Jahresbericht haben wir speziell darauf hinge wiesen, daß der Neisebuchhandel dem Sortiment keine Konkurrenz macht, sondern es im Gegenteil häufiger vorkommt, daß größere Werke, die dem Privatpublikum durch Reisende angeboten werden, vom Interessenten statt bei dem Reisenden bei seinem Buchhändler be stellt werden. Dies wird jeder Verleger, dessen Verlagswerke haupt sächlich durch den Neisebuchhandel vertrieben werden, bestätigen müssen. Andererseits kann es nicht oft genug betont werden, daß das Erscheinen und die Rentabilität fast aller großen und bedeutenden Werke auf hören würden, wenn sie nicht durch direktes Angebot bei den Inter essenten vertrieben werden könnten. Wenn nun von irgendeiner Seite versucht wird, den Neisebuch- handcl zu schädigen, so handelt es sich hier nicht allein um die Existenz dieser Unternehmungen, sondern hauptsächlich um die Existenz und Ge fährdung einer bedeutenden Buchgewerbe-Industrie. Der Reisebuch händler an sich ist ja in den meisten Fällen so intelligent, daß er auch schließlich andere Artikel als Bücher durch Reisende zu verkaufen in der Lage ist. Wie schon vorhin gesagt, werden durch die Hemmnisse, die man den Reisenden in den Weg legt, in erster Linie doch die Verleger der bctr. größeren Werke getroffen, mithin eine bedeutende Buchindu- strie geschädigt, denn es steht fest, daß sonst die meisten, ja mehr als neun Zehntel aller durch den Neisebuchhandel dem Publikum direkt angebotenen Werke einfach unverkauft bleiben würden. Es wird daher nicht nur allein den Reisebuchhandlungen, sondern in erster Linie den Verlegern sogenannter Neisewerke zur Pflicht ge macht, bei jeder sich darbietenden Gelegenheit unsere andern Kollegen zu belehren, daß der Neisebuchhandel die gleiche Berechtigung wie das Sortiment hat, auf reeller Basis gegründete Geschäfte zu machen. Jeder muß bestrebt sein, allen Unreellitäten energisch entgegenzutretcn, ohne daß es erst irgendwelcher Anregung oder Hinweise von anderer Seite bedarf. Zu der Hauptversammlung des Börsenvereins zu Leipzig am 10. Mai d. I. war ein Antrag einiger Frankfurter Herren eingebracht, die -Hauptversammlung des Börsenvereins möge u. a. beschließen, daß bei Inanspruchnahme von Kredit spätestens nach einem Jahr Zinsen be rechnet werden müßten. Verkäufe ans Teilzahlungen seien so abzu- schlicßcn, daß der gewährte Kredit spätestens in 20 Monaten gedeckt ist: bei Abschlüssen mit längerer Zahlungsfrist habe ein Aufschlag von 10°/, auf die Ladenpreise zu erfolgen. Wir wollen uns jetzt einer Kritik dieses Antrages völlig enthalten, zumal der Antrag kurz vor der Hauptversammlung von den Antrag stellern zurückgezogen worden ist. Nach Kenntnisnahme dieses Antrages haben wir sofort an unsere Mitglieder ein Rundschreiben gesandt und auf die Gefahr aufmerksam gemacht, die die Annahme eines derartigen Verfahrens für den Gcsamtbuchhandel haben könnte. Von zahlreichen Firmen sind Antwortschreiben eingcgangcn, in denen sie uns baten,
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