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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 130. 9. Juni 1914. gegeben, und Sie haben gesehen, welche Mühe der Vorstand sich gemacht hat, wie eingehend man sich damit beschäftigt hat. Aber halten Sie es für möglich, über die Antwort des Börsenvereins-Vorstandes heute zu beschließen? Ich habe nicht einmal alles verstanden, ich bin ehrlich genug, einzugestehen, daß ich der Verlesung nicht voll habe folgen können, ich kann also auf die Ausführungen des Vereinsausschusses heute nichts erwidern. Trotzdem stellt Herr vr. Lehmann den Antrag, die Hauptver sammlung möge sich jetzt mit seinen Anträgen beschäftigen. Der Vorstand hat gesprochen, er empfiehlt Ihnen Ablehnung. Meine Herren, das muß ich als Sortimenter auch empfehlen: glatte Ablehnung, und ich habe dazu die einstimmige Zustimmung der gestrigen Delegiertenversammlung erhalten, allerdings unter der Voraussetzung, daß die nächste Delegiertenversammlung sich ernstlich mit den Anträgen beschäftige. Jeder, der ein Herz für das Sortiment hat, muß die Anträge ernst nehmen, denn was darin zu ihrer Begründung gesagt wurde, ist bitter wahr. Aber es ist weder zeitgemäß, noch möglich, heute über diese An träge zu verhandeln und sie dem Vorstand neuerlich zur Erwägung zu empfehlen. Ich empfehle also, wie wir gestern ein stimmig beschlossen haben, die Anträge heute abzulehnen, sie aber dem Verbandsvorsitzenden zur Erwägung anheimzustellen als Material für die nächste Herbstversammlung. Dort können wir eingehend die ernste Sache behandeln. <Bravo!> Herr vr. Lehmann-Danzig: Meine Herren, der Herr Kommerzialrat Müller hat mir von dieser Stelle aus soeben gesagt, mit meiner Person sei er fertig. Selbstverständlich hänge ich mich niemandem an, der mit mir fertig sein will: aber ich habe das Recht, hier zu erklären, was ich im »Deutschen Sortimenter« gesagt habe, und warum ich es gesagt habe. Herr Kommerzialrat Müller hatte aus der vorigen Delegiertenversammlung mir persönlich nahegelegt, ob ich damit ein verstanden sei, daß er für meine Anträge eintrete: und natürlich habe ich das gern akzeptiert. Ich war aber sehr erstaunt, als meine Anträge auf der Hauptversammlung vorkamen, daß der Herr Vorsitzende erklärte: zu dem Antrag Lehmann und Ge nossen hat Herr Kommerzialrat Müller das Wort. Das war ohne meine Genehmigung von dem Herrn Kommerzialrat Müller beantragt. Er hat die Anträge aber weder unterstützt, noch hatte ich das Recht, die Vertretung von 120 Mitgliedern des Börsenvereins, die mich hierher geschickt hatten, einem andern zu übergeben. Ich trat also herzu und sagte: Hier bin ich der Vertreter dieser Anträge. Und, meine Herren, nachher, bei der Verabschiedung des ersten Teils dieser Anträge trat Herr Kommerzialrat Müller aus und sagte: ich beantrage die Ablehnung. Meine Herren, daraufhin darf ich doch jedermann warnen, sich künftighin ja einen Vertreter zu nehmen, der bei der ersten Abstimmung sagt: »Ich beantrage die Ablehnung«! Ferner: der Herr Vorsitzende hat am Schluß der vorjährigen Verhandlung empfohlen, den Antrag nach § 56 zu er ledigen, d. h. einem besonderen, nach § 56 zu ernennenden Ausschuß zu überweisen. Und da trat Herr Kommerzialrat Müller — der heute gewissermaßen den Vvrwurs gemacht hat, ich sei ein despektierlicher Mann, der ihm solche Nachreden gemacht hätte — wieder auf und sagte: So habe ich es nicht verstanden, ich habe die Sachen nur kurz abtun wollen. Und da wurden die Anträge in einer nicht ganz einwandfreien Beschlußfassung nur dem Vorstand zur privaten Berichterstattung überwiesen und nicht einem Ausschuß, wie der Herr Vorsteher nach § 58 zunächst vorgeschlagen hatte. Wenn jemand mich zweimal derart im Stich läßt, dann habe ich wohl das Recht, nachdem ich durch dieses Vorgehen um eine offizielle Erörterung meiner Anträge gekommen bin, zu sagen: Künftig vertrete jeder seine eigenen Anträge. Ich bin damit Herrn Kommerzialrat Müller nicht zu nahe getreten, ich habe aber eine taktische Lehre aus dem Vor gang gezogen. Und wenn heute Herr Kommerzialrat Müller sagt, er habe Verständnis für den Ernst meiner Sache, und wiederum empfiehlt, den Antrag glatt abzulehnen, so ist das genau dieselbe Taktik wie im vorigen Jahre. Ich habe heute von ihm nicht die Annahme meiner Anträge verlangt, ich habe nur verlangt, daß sie so behandelt werden, wie der Herr Vorsitzende im vorigen Jahre nach § 56 der Statuten vorschlug. Vorsitzender Herr Geheimer Hofrat Karl Siegismund-Berlin: Ich bitte, Rücksicht auf den Beschluß wegen der Rede zeit zu nehmen. Herr llr. B. Lehmann-Danzig: Ich habe doch als Antragsteller das Schlußwort? Vorsitzender Herr Geheimer Hosrat Karl Siegismund-Berlin: Wenn das Ihr Schlußwort ist, natürlich. Herr vr. B. Lehmann-Danzig: Ja, das soll mein Schlußwort sein. Herr vr. Lehmann fährt sort: Ich komme also auf Herrn Kommerzialrat Müller zurück. Ich bin berechtigt, zu sagen, Herr Kommerzialrat Müller möchte ruhig abwarten, wenn er den Ernst dieser Angelegenheit zugesteht, wie die 15 Herren des Ausschusses nach § 56, die dann die höchste Autorität des Börsenvereins darstellen, unter denen auch rechtlich die Antrag steller vertreten sind: er hätte abwarten können, bis die Herren die Sache sich klar überlegt haben und uns das nächste Mal ein klares Resultat vorlegen. Statt dessen beantragt er glatte Ablehnung. Was der Herr Referent des Vereinsausschusses hier vorgetragen hat, leidet sehr unter dem Umstande, daß kein Vertreter unserer Anträge bei ihrer Behandlung zugegen gewesen ist. (Zuruf: Sie sind nicht gekommen!) Ich will Sie aber aus eines aufmerksam machen: Die stärksten Argumente gegen unsere Anträge sind ja heute schon zu Fall gebracht worden durch die Annahme des Antrages Prager. (Sehr richtig!) Dadurch ist eigentlich Ihre ganze Bericht erstattung widerlegt und meine Widerlegung überflüssig. Also, meine Herren, ich bitte Sie recht dringend, und ich will Ihnen auch sagen, warum die Erfüllung dieser Bitte in Ihrem Interesse liegt: Wenn Sie unsere Anträge jetzt ablehnen, kommen wir jedes Jahr wieder mit ihnen. <Große Heiter keit.) Das ist doch ganz natürlich. Nach den Statuten soll ein solcher ernster Antrag einem außerordentlichen Ausschuß über geben werden, der im Lause des Jahres darüber berät. - Mir wurde zum Vorwurf gemacht, daß ich nicht zu der Beratung gekommen sei. Die Herren haben mich nicht eingeladen, als sie anfingen zu beraten: sie haben erst eingeladen, wie die Sache gewissermaßen fertig war. (Große Unruhe, Widerspruch, Hammer des Vorsitzenden.) Wenn die Sache ihren rechtmäßigen Gang gehen soll, müssen Sie den Antrag aus Überweisung an den außerordent lichen Ausschuß unbedenklich annehmen, dann wird alles in Ruhe vorbereitet, und ohne große Debatte wird die Sache hier verabschiedet werden. Andernfalls sehen Sie doch selbst ein: wenn die Not weiter besteht und Sie nicht auf eine ruhige Prüfung eingehen, dann müssen wir immer wiederkommen. Ich bitte Sie, nehmen Sie den Antrag auf Überweisung an einen Ausschuß aus Grund des § 58 an! Vorsitzender Herr Geheimer Hosrat Karl Siegismund-Berlin: Ich will sachlich feststellen, daß ich Herrn vr. Lehmann gebeten habe, an den Beratungen des Vereinsausschusses teilzunehmen: ich habe ihn gefragt, ob er dazu bereit sei, ich würde ihm dann eine Einladung zugehen lassen. Herr vr. Lehmann hat darauf erklärt, er wäre bereit dazu; ich habe daraufhin mit dem Vorsitzenden des Vereinsausschusses gesprochen und gebeten, daß Herr vr. Lehmann eingeladen werden möchte. Der Vor sitzende des Vcreinsausschusses hat dieser meiner Bitte entsprochen, und Herr vr. Lehmann ist zu den Sitzungen des Vereins ausschusses eingeladen worden. Ich stelle weiter fest, daß weder der Vorstand noch der Vereinsausschuß vor der Sitzung, zu welcher Herr vr. Lehmann eingeladen worden war, Stellung zu den Anträgen genommen haben. (Rufe: Hört!) Meine Herren, die Diskussion ist damit geschlossen. Meine Herren, es liegen drei Anträge vor: zunächst der Antrag des Herrn vr. Lehmann, diese Anträge sämtlich 938
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