Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-08
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19140608
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191406088
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19140608
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
- Monat1914-06
- Tag1914-06-08
- Monat1914-06
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil, 129, 8, Juni 1911, der alten Gepflogenheit, ihn zu verlesen, zurückgckehrt, da wir im vorigen Jahre die Erfahrung gemacht haben, datz die vorzeitige Versendung weit eher eine Ausdehnung als eine Abkürzung der Debatten hcrvorzurufen geeignet ist. Wir schließen diesen Bericht mit dem Wunsche, daß es uns in der nächsten Ostermcsse vergönnt sein möge, auf ein für alle Zweige unseres Berufes erfreuliches Jahresergebnis zurückblicken zu können. Leipziger Briefe. VI, <v siehe Ar, Ivs.j Kalamität des Frühlingswetters, — Die 15, Versammlung der Deut sche» Bibliothekare und andere Tagungen in Leipzig, — Von der Firma Breitkops L Härtel, — Das Leipziger Schillerdenkmal, Es ist Wenig Schönes an diesem Frühling im Jahre des Heils 1911, Während reichliche Kälte und Nässe für ein gefüll tes Faß des Bauern zu sorge» scheinen, wartet die übrige, in der Mehrheit befindliche Menschheit ans schöneres Wetter, Ver geblich. Die Tage gleichen den Losen der Bugralottcrie: alle Hoffnungen verwandeln sich in Nieten, Nur die beide» Pfingst- tagc waren Gewinne, die um so höher einzuschätzcn sind, als sic für viele eine der wenigen Gelegenheiten bilden, sich einmal in weiterer Entfernung von der Großstadt der Natur zu erfreuen. Umgekehrt lockten die Pfingstfeiertage eine Unzahl Fremde nach Leipzig, so datz sich die Bugra eines noch nie dagewesenen Be suches erfreuen durfte. Leider war die Freude nur eine kurze. Die Feiertage gingen und mit ihnen der Sonnenschein und die Wärme des Lenzes, Jetzt Heizen wir wieder die Stuben und Gcschäftslokale, indessen ein barometrisches Minimum nach dem andern uns sein unwillkommenes Dasein durch naßkalte Witte rung kündet. Kein Wunder, datz sich der Ausstellungsbesucher, sofern er nicht dem Zwang eines Programms unterworfen ist, besserer Zeiten getröstet und des Sommers wartet. Wie schön wäre es gewesen, wenn gerade zu den auf die Feiertage folgenden Kongressen und Tagungen unsere Stad! ein glänzenderes Gewand hätte antun können! Schlechtes Wetter in der Großstadt hat immer etwas Bedrückendes au sich. Den Herzen gehts wie den Blütenkelchen, die sich dabei zusammen- ziehen und in sich verschließen. Hoffen wir darum, daß das starke Aufgebot von' Wärme, das unsere Stadt als Gastgeberin entfaltet, dem Mangel der Natur einigermaßen abhilft und da durch jene Stimmung fördert, die den Austausch der oft wider strebenden Meinungen der Einzelnen zu einem Ausgleich der Meinung der Gesamtheit macht. So wirkt der Geist der Verstän digung, wie er über den Pfingsttagen schwebt, nach und führt die Menschen in der Verfolgung gemeinsamer Ziele zusammen. Denn je größer und schwieriger die Aufgaben der Gegenwart werden, in desto stärkerem Maße erfordern sie die Mitarbeit des Einzelnen im Dienste der Allgemeinheit, Auf allen Gebieten sehen wir solche Bestrebungen im Gange, und es ist eine Not wendigkeit der Zeit, datz gerade diejenigen unter ihnen besondere Beachtung und Würdigung finden, die darauf ausgehen, die Geister in der Lösung nationaler und kultureller Aufgaben zum gemeinsamen Handeln zusammenzuführen. In diesem Sinne hat nicht nur die Stadt Leipzig die deut schen Bibliothekare, die sich in ihren Mauern zur 15, Tagung vom 3, bis 5, Juni zusammengefunden hatten, willkommen geheißen, sondern auch der in ihnen zentralisierte Buchhandel benutzte mit Freuden die Gelegenheit, seiner Sympathie diesem Kongreß gegenüber Ausdruck zu verleihen. Sprechen doch alle Anzeichen dafür, daß trotz vorübergehender Meinungsverschiedenheiten der gemeinsame Weg beider Stände ein immer breiterer werden wird, ja werden mutz, weil die Gemeinsamkeit des Arbeitsfeldes und Arbeitszieles eine viel zu große und allgemein wichtige ist, als daß die Arbeit selbst darunter leiden dürste. Diese Gemeinsam keit findet auch darin ihren Ausdruck, daß beide Stände auf den ihnen eigenen Arbeitsgebieten sich in erfreulicher, aufwärtsstrc- bcnder Entwicklung befinden. Während der Buchhandel daran ist, durch Gewinnung stärkerer Fühlung mit unserem öffentlichen Leben den geistigen Interessen erhöhte Geltung zu verschaffen, bemühen sich die Bibliotheken, ihre Schätze lebendig zu machen 910 und innigere Beziehungen mit dem Volke zu gewinnen. Eben sowenig wie heute der vernünftige Buchhändler in der Bücher- entlcihung eine Beeinträchtigung seiner geschäftlichen Interesse» erblicken darf, vielmehr gerade ein Mittel, den Wunsch nach Eigcnbesitz des Buches in weiteren Kreisen rege zu machen, eben sowenig wird der Bibliothekar die Bedeutung des guten Buch ladens oder der deutschen Verlagsproduktion verkennen, am allerwenigsten angesichts einer Schau, die ihm Gelegenheit gibt, die Leistungen des Buchhandels der Well mit denen des deutschen zu vergleichen. Auch diese Schau dürfte ihm die Gewißheit geben, daß der deutsche Buchhandel wohl imstande ist, ein so großes Unternehmen wie die Deutsche Bücherei durchzusühreu, und ihn anregcn, sich als willkommener Helfer bei der Ausgestal tung des bedeutsamen Instituts zu betätigen. Die Tagung der Bibliothekare begann Mittwoch, den 3, Juni. Etwa 290 Personen fanden sich in einem dazu bestimmten Audi torium der Universität zusammen. Nachdem der Vorsitzende, Herr Hans Schnorr von Carolsfeld, Direktor der Kgl, Hof- und Staatsbibliothek in München, die Erschienenen willkommen ge heißen und die Versammlung eröffnet hatte, begrüßten im Namen der Leipziger Universität Geh, Hofrat Prof, vr, Bruns und im Namen der Stadt Leipzig Stadtrat Lampe die Versammlung, Dem vom Vorsitzenden erstatteten Geschäftsbericht folgten die Vorträge des Bibliothekars Georg Ley-Berlin über »Systema tische oder mechanische Aufstellung« und des Herrn Adolf Hilscn- beck über »Marlin Schrettinger und die Aufstellung in der Münch ner Hos- und Staatsbibliothek«, Daran schloß sich ein Besuch des Hauses B, G, Teubner an. Am Abend veranstaltete der Börsenverein, um auch äußerlich seinen Sympathien mit den Bestrebungen der Tagung Ausdruck zu geben, ein Festmahl, das einen in jeder Beziehung anregenden und glänzenden Verlaus nahm. Der zweite Vorsitzende des Börsenvereins, Herr Artur Seemann, hieß die Gäste in launiger Rede willkommen, indem er die Beziehungen zwischen den »egoistischen« Buchhändlern und den »altruistischen« Bibliothekaren erläuterte und diese amSchlusse leben ließ. Der Vorsitzende der Tagung, Direktor Schnorr von Carolsfeld, dankte und trank auf den Gastgeber, den Börsenverein, Hierauf ergriff Ministerialdirektor Wirst, Geheimer Rat vr. Schröder-Dresden das Wort und betonte in warmempfundener Rede die Zusammengehörigkeit der Buchhändler und Bibliothe kare, die ihren jüngsten und schönsten Ausdruck in der Deutschen Bücherei zu Leipzig gefunden habe. Die Aufgaben der Deutschen Bü cherei könnten nur durch gemeinsame, gegenseitig vertrauende und hingebende Arbeit gelöst werden. Dieser Gemeinschaftsarbeit galt auch sein Hoch, Geh. Hofrat Boysen, Direktor der Leipziger Uni versitätsbibliothek, widmete sein Glas Herrn Georg Merseburger, dem bewährten Mitglieds des Festausschusses für die Kantate- tage, dessen Erfahrung und Geschick sich auch bei dem Zustande kommen des Festabends in glänzendem Lichte zeigten, Professor Hottinger-Berlin betonte als Verleger und Inhaber einer Bibliothekarinnenschule die Notwendigkeit des Zusammenwir kens von Buchhandel und Bibliothekaren bei Errichtung der Deutschen Bücherei, Endlich übermittelte Donald Hendry-Brook- lyn den deutschen Bibliothekaren die Grütze ihrer amerikanischen Kollegen, Die vom Kantatemahl übernommene schöne Gewohn heit der Stiftung von Festgaben zeitigte eine von dem Künstler der Kantate-Festkarte, Willy Münch-Khe-Leipzig, gezeichnete Speise karte, die dem Talent des Künstlers und seiner Fähigkeit, sich in die Situation hineinzufinden und sich ihr anzupassen, ein schönes Zeugnis ausstellt. Dieselbe Vielgestaltigkeit der Phan tasie, derselbe Humor, dieselben Mittel, aber ins Vielfältige gestei gert, haben hier eine einzigartige Leistung zusammengebracht, die eigentlich erst die auf der Kantate-Tafelkarte befindlichen mysti schen und nicht mystischen Lebewesen zu vollem Dasein erweckt hat. Auch der Text dieser achtseitigen Publikation patzt sich dem scherzhaften Wesen des Zeichners an. Das Ganze darf als eine wertvolle bibliophile Gabe betrachtet werden, zumal die Exem plare nur in einer der Teilnehmerzahl entsprechenden Auflage her gestellt sind, die Titelseite handkoloriert und vom Künstler hand schriftlich signiert, sowie jedes Exemplar numeriert und mit dem Namen des Teilnehmers versehen ist. Weitere Gaben waren: Der Leipziger Kalender 1914, das Zunftliederbuch, die hübsche
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder