Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19140606
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191406060
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19140606
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
- Monat1914-06
- Tag1914-06-06
- Monat1914-06
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. ./>k 128, 6. Juni 1914, »Ausländische Literatur« findet sich in umfang reichen, hochinteressanten Ausstellungen in den Pavillons der verschiedenen Staaten: England, Frankreich, Italien, Österreich- Ungarn, Rußland, Belgien, Dänemark, Niederlande, Schweden, Schweiz und Spanien, Nicht unerwähnt soll es bleiben, daß viel fach einschlägige Machwerke auch an anderen Stellen als Ergän zung der betreffenden Grnppen zu finden sind, fo z.B, in den Son- derausstellnngen »Der Student«, »Das kaufmännische Bildungs- Wesen«, »Deutsche Geisteskultur und Deutschtum im Auslände«, »Deutsche Kolonien«, »Deutschland im Bild«, »Bibliotheks wesen«, »Druckverfahren« u, a, O, Beschränken wir uns nun aber auf die Hallen, die aus schließlich dem deutschen Bcrlag gewidmet sind, also Halle I und II, so bieten schon diese Hallen ganz im allgemeinen auch dem Sortimenter, der Anregung sucht, eine Fülle des Sehens werten; denn die Räume der meisten Verleger sind glänzende Beispiele geschmack- und stimmungsvoller Lese- und Ausstellungs räume, aus denen der Sortimenter vieles in seinen Laden und sein Schaufenster übernehmen könnte. Es ist den einzelnen Verlegern Hand in Hand mit den Architekten gelungen, oft schon auf wenigen Quadratmetern Lesc- räume zu errichten, die faszinierend wirken, die einen gewisser maßen an sich ziehen und zum Verweilen zwingen, und in denen man dann ganz unwiderstehlich mit den an den Wänden und auf Tischen ausgestellten und ausgelcgten Büchern vertraut wird. Ich bin fest überzeugt, daß vielen Tausenden von Besuchern in die sen Hallen und ihren Räumen erst wirklich das Bewußtsein auf- gchen wird, daß Bücher unbedingt in ein Haus gehören, daß Bücher oft weit bessere Freunde sind als viele Menschen, zu denen wir gehen oder die zu uns kommen, daß man überhaupt zur wohnlichen Ausstattung eines Heimes der Bücher genau so be darf wie der Tische und Stühle, Eine Fülle von Anregungen bietet sich hier dem suchenden Sortimenter, die er zur Ausstat tung seines Geschäftslokals, zur Einrichtung eines bis jetzt viel leicht wenig beachteten Nebenraumes verwerten kann. Betritt man Halle I am nordöstlichen Teile, so kommt man in die Berliner Abteilung und wird schon dort wie allent halben viele Bücher und Zeitschriften finden, bei denen sich der Sortimenter eingeslehen muh, daß er sie bisher noch gar nicht oder nicht genügend berücksichtigt hat, obwohl man manchen Ab nehmer dafür finden könnte. Die sehr lehrreichen, oft in ihren Resultaten überraschenden, in ihrer geglückten Art fes selnden Darstellungen der geschichtlichen Entwicklung des Ver lages, die wir in den Repräsentativ-Räumen der Berliner, Leip ziger, Münchner und Stuttgarter Korporationen finden, seien hier nur kurz erwähnt, ebenso wie die vorzüglich ausgestattctc, reich illustrierte Denkschrift: »Leipzig, der Mittelpunkt des Buch handels«, Ich will davon absehen, die Ausstellungen einzelner Ver leger zu nennen, die besonders charakteristisch sind, ich müßte sonst, offen gestanden, die weitaus größte Zahl aller Firmen aufführen und damit den mir gezogenen Rahmen, in dem nur eine allgemeine orientierende Übersicht gegeben werden soll, weit überschreiten. Einen guten Überblick über das »moderne Buch« findet man im Berliner Raume in den linken Kojen, Bei der Firma Borstell L Reimarus bekommt man anschaulich einen Be griff davon, welche Bedeutung diese große Leihbibliothek für die Verbreitung guter Literatur und für manchen Verleger hat. Vom Berliner Raume kommen wir durch eine Reihe Ausstellungen an gesehener Provinz-Firmen (man gestatte diesen Ausdruck) zu der Leipziger Gruppe, die ganz besonders geschickt und schön ausgestattete Räumlichkeiten enthält und im ganzen über 1800 Quadratmeter bedeckt, wenn man die 10 bis 12 Firmen mitrech net, die sich zu spät meldeten, um noch in den Gesamiraum ausge nommen zu werden, für den der Architekt die Aufteilung besorgt hatte. Dann kommen wieder einige Verleger aus anderen Städten; da wird alle Besucher die Ausstellung der großartigen Entwicklung der »Schlesischen Zeitung« interessieren, die in gebundenen Bänden, vom kleinsten Oktavband bis zum mächtig starken Folianten, zu sechs verschiedenen Zeitabschnitten komplette Jahrgänge ausstellt. Das sich daran anschließende München ist wiederum zu 902 sammenfassend und einheitlich durchgebildet und umschließt in der Mitte die modernen Verleger, rechts den wissenschaftlichen und links den schönwissenschaftlichen und Kunstverlag, Direkt daran stößt Stuttgart, dessen historische Aus stellung besonders interessant ist. Dann kommen die Ausstellungen der Bibliotheken, deren Ein richtungen ja auch nach dem ursprünglichen Plane gezeigt werden sollten. Es interessieren da ganz besonders die verschiedenen Kon struktionen eiserner Gestelle, die nicht nur sehr dauerhaft, sondern auch raumsparend find, und die Ausgabestelle für Bibliotheken, eine Einrichtung, wie sie sich gewiß in mancher großen buchhänd- lerischen Leihbibliothek mit Vorteil verwenden läßt; sehr inter essant und wohlgelungen sind auch die vier Dioramen, die die Entwicklung der Bibliotheken zeigen. Den Abschluß dieser Halle bilden links die Kollektiv-Aus stellung der illustrierten Zeitschriften mit einer histo rischen Gruppe, und rechts Freimaurer-Verlag, Nichtleipziger .Musikverlag und russischer Musikverlag, Von da aus gelangt man zum glänzenden Ausstellungsräume Leipziger Musikver - Verleger, in dem die einzelnen Verleger auch für sich i» Einzelräumen ausgestellt haben, aber nach einer Grundidee zu- sammcngefaßt sind. Besonders interessiert hier das sehr ge schickt mit verhältnismäßig wenig Mitteln eingerichtete Musik sortiment, gleichzeitig die Verkaufsstelle sämtlicher ausstellenden Musikverleger, und das schöne Zimmer eines Musikfreundes, in dem sich eine Reihe wertvoller historischer Instrumente befinden. Anschließend an den Leipziger Musikverlag befindet sich der Vortragssaal, in dem in erster Linie den Musikverlegern Gelegenheit gegeben ist, ihre Verlagswerke auf den verschiedenen Instrumenten zur Vorführung zu bringen, insbesondere auch auf Instrumenten, die im allgemeinen nicht so viel gespielt werden und die zu hören man demnach auch nicht zu oft Gelegenheit hat. Abwechselnd mit Vorträgen aus dem Buchverlag finden aber auch nach abgeschlossenen Programmen musikalische Veranstaltungen in diesem Saale statt, der ganz besonders ftir solche Zwecke ge baut und ausgestattet wurde. Sowohl mit den literarischen wie mit den musikalischen Vorträgen wird eine Belebung des Ab satzes, eine Steigerung der Anteilnahme des großen Publikums, eine lebendige Propaganda bezweckt. Es werden auch die neuesten, vollkommensten Sprechmaschinen mit in den Dienst der Sache gezogen, so daß auch in dieser Richtung dem Sortimenter Nachahmenswertes mit zum Teil geringen Mitteln geboten und ihm der Gedanke nahegelegt wird, Ähnliches in seinem Kreise zu veranstalten. Wie in vielen Kojen der Repräsentativ-Ausstellungen der Verleger, wie im Lesezimmer der illustrierten Zeitschriften, in den Repräsentationsräumen der Berliner, Leipziger, Münchner und Stuttgarter Korporationen, so findet man auch in der Verkaufs stelle des Musikvcrlags, im Zimmer des Musikfreundes und im Vortragssaale Ideen verwertet, die besondere Anziehungspunkte der alles umfassenden Kollektiv-Ausstellung des ursprüng lichen Planes sein sollten, der also auch hierin zum Nutzen der Besucher zur Durchführung gelangt ist. Anschließend an den Vortrags- und Musiksaal, parallel zu Halle I und mit dieser direkt in Verbindung stehend, sind in den weiteren Räumen noch eine Reihe solcher Ideen soweit ausgefllhrt, als es sich wirt schaftlich machen ließ. Diese Räumlichkeiten, die infolge ihrer Lage fast gar keine Wandflächc bieten, sind in geschickter Weise vom Architekten und Buchhändler als »Verkaufs-Ausstellung« ausgeslattct worden, die einen sehr regen Besuch, ein ganz direktes Jnverbin- dungsetzen des Publikums mit den Büchern, dabei aber eine immer noch genügende Kontrolle gestatten. Es ist ja doch die Hauptsache, daß das Publikum direkt an die Bücher hcrantreten kann; ein großer Teil des Geheimnisses der Erfolge der Waren häuser ist gerade darin begründet. Rach diesem Prinzip ist auch die »Verkaufs-Ausstel lung deutscher Verleger« eingerichtet worden. Ein Raum ist dabei mehr als Kunsthandlung gedacht, soweit Kunst blätter, Bilder und Ähnliches sich als Ergänzung und meistens hoch rabattiertc Verkaufsartikel für ein Sortimentsgeschäft gut eignen. In den drei anderen Verkaufsräumen ist die Literatur
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder