Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.05.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-05-29
- Erscheinungsdatum
- 29.05.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19140529
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191405294
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19140529
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
- Monat1914-05
- Tag1914-05-29
- Monat1914-05
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 122. j ;ist der Dezugspreio Im Mitgliedsbeitrag eingeschlossen." "" . .—-.— « . " ' > kosten is 3Ü Mark " "üoerlveisung!^ sür'/,6.17 M.statt 18M. Stellengesuche werden mit 10 >pj. pro ^ » weitere Exemplare zrlw eigenen Gebrauch kl, ^ I »jährlich frei Geschäftsstelle oder 3ö Mark bei Postüberweijung U für'/, S- 1 ^.innerhalb des Deutschen Reiches. Nichtmitglieder im ^ Seile berechnet. 3 536 Marl» jährlich." Nach dem Ausland'erfolgt Lieferung N Raum 15-pf^'/«6.^3.5öM..'^6.26ÄI.'"/. S. 50M.; für Nicht- über L^pzig oder dur^ Kreuzband, an Nichtmit^lieder in j Mitglieder 40 Hf.. 32 M.. 60^M.. 100^N. — Deilagen werden R UlgMumöLMrlerwerW'ö'erNMM Leipzig, Freiiag den 29. Mai 1914. 81. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Musik- und Musikalienhandel. i. Versammlung der Musikalienhändler. — Kien ne va plus. — Mitz- stände im Musikalienvcrlag. — Große Tote. — Das Sorgenkind der Theaterdirektoren und Richard Wagner. — Liniensysteme. Die diesjährige Hauptversammlung des Vereins der Deut schen Musikalienhändler in Leipzig, der man mit einiger Span nung entgegenfah, hat ein erfreuliches Bild der Einigkeit und des gegenseitigen Vertrauens gegeben. Dazu trug wohl auch der Hintergrund bei, vor dem sie sich abspielte, die »Bugra« mit ihren prächtigen Hallen. Das Bewußtsein, daß der deutsche Musikverlag unter der kräftigen Führung der großen Leipziger Firmen seinen Umfang und seine Macht durch die Ausstellung glänzend bestätigt, und daß der unvergleichliche und gefeierte Organisator der Ausstellung, Herr vr. Volkmann, zu uns, zum Musikalienhandel gehört, erhöhte die gute Stimmung der zahlreichen, aus ganz Deutschland erschienenen Kollegen. Dem gegenüber standen allerdings die Verhandlungen in der Haupt versammlung leider unter einer gewissen Besorgnis: der immer lauter werdende Ruf der Sortimenter an die Verleger, durch modernere geschäftliche Maßnahmen, durch Erhöhung der Ra batte, durch Beseitigung der Selbstverleger und Zwischenhändler usw. kräftig zu Helsen, erklang dieses Mal besonders laut und mahnend. Auch die Frühjahrsvcrsammlung des Berliner Ver eins hatte unter diesem Zeichen gestanden. In dem vergangenen Winter des Mißvergnügens hat der Musikaltenhandel einmal wieder das Warten lernen müssen, das Warten auf den oder die Komponisten, die durchschlagende Erfolge haben, das Warten auf große Umsätze — ach, ein ver gebliches Warten! Ich saß da vor kurzem zusammen mit einem der ersten deutschen Musikkritiker, der nicht nur in seinem Wohn ort täglich musikalische Neuigkeiten hören mutz, sondern auch aus vielen Reisen in ganz Deutschland an allen musikalischen Ereig nissen teilnimmt. Wir waren uns darüber einig, daß in der letzten Saison keine neue Oper, kein neues symphonisches Werk, kein Kammermusikstück, kein Klavierstück, kein Lied, kein Violinstück, kein Chorwerk einen beson deren dauernden Erfolg gehabt habe. Mein Freund sprach von der künstlerischen, ich von der geschäftlichen Seite. Natürlich ist nicht zu bestreiten, daß hier und da kleine oder mittlere Erfolge vorgekommen sind, aber der große Zug fehlte leider gänzlich. Doch halt — fast hätte ich's vergessen, eine große Neuigkeit haben wir doch gehabt: — Parsifal! War der nicht überall neu? Schlug's nicht ein? Das war allerdings ein künstlerischer Erfolg wie selten einer, und wie man ihn nicht vorausgeahnt hätte. Die Theater haben ihren Nutzen einge strichen, aber der Sortimenter? Was hat die entsetzliche Schleu derei mit den 10- und 20<Pfennig«Ausgaben schließlich erzielt? Trotz der ungeheuren Nachfrage des Publikums wurde nicht viel dabei verdient. Ein kleines Charakteristikum sei hier eingeschal tet: Ein Buchhändler in einer mittleren deutschen Stadt be stellt eine Rhapsodie von Liszt ^Ladenpreis 3 «kl) und schreibt mir nach deren Empfang wörtlich: »Wie kommt es, daß dieses Klavierstück so teuer ist? Mein Kunde kann nicht so viel be zahlen. Die Noten kosten doch jetzt alle 20 Pfennig!« Ein weiteres Wort dazu ist überflüssig. Für die älteren großen Musikverlags-Geschäfte wurde in den letzten Jahren recht empfindlich das Abbröckeln der guten älte ren Verlagswerke, das Zurückgehen im Verkauf der sicheren, ein geführten Kompositionen — auch eine Folge der jetzigen Strö mung im Musikalien-Verlag! Besonders läßt sich das beziehen auf zwei Komponisten, die in diesen Tagen viel genannt worden sind, weil ihre 100. Geburtstage waren: Adolf Henselt und Stephen Heller. Diese feinsinnigen, noblen und sympa thischen Tonsetzer sollten gerade in der heutigen unruhbollen Zeit wieder mehr geschätzt werden, um den musikalischen Ge schmack zu läutern. Aber wer spielt heute noch Henselts Klavier stücke? Höchstens vielleicht die Vöglein-Etüde, dieses entzückende musikalische Gedicht. Und wie ist's mit Stephen Heller? Bei der Verbreitung, die leichtere Klaviermusik heutzutage findet, müßten seine berühmten Vortragsetüden ganz anders durch die Lande gehen. Es besteht für mich kein Zweifel, daß der jetzige günstige Zeitpunkt nicht verpaßt werden darf, um den Werken die ser beiden Tonsetzer wieder mit Erfolg größere Verbreitung zu verschaffen. Ein anderer volkstümlicher Komponist, von dem man auch in den letzten Jahren weniger hörte, ist in diesen Tagen gestorben — Thomas Koschat. Sein Name verdient besonders im Musikalienhandel hochgehalten zu werden, denn mit seinen Kärtner Lieder wurden stets im Sortiment ganz bedeu tende Umsätze erzielt; er hat das Alpenlied dem nationalen Lie derschatz der Deutschen eingesügt, und seine trefflichen Samm lungen dieser Liedgattung werden dauernd dem Musikalienhandel Nutzen bringen. Von großer Bedeutung für die Weiterentwicklung unseres ernsten Musiklebens scheint mir die in diesem Augenblick bekannt werdende Berufung Weingartners nach Darmstadt zum musikalischen Beirat des für die Musik sich lebhaft interessierenden Grotzherzogs zu sein. In einer Zeit, wo in den Zentren der deutschen Oper die altbewährten Lenker entschwunden sind — in München seit dem Verlust Mottls, — in Dresden nach dem unerwarteten Tode Schuchs, — in Berlin, wo seit Gregors Fortgang für neue Opern keine rechte Stätte ist —, kann eine so energische Persönlichkeit und ein so feinfühliger Musiker, wie es Weingartner ist, in Verbindung mit einem hochherzigen Mäcen schnell die Führung übernehmen und gerade in einem kleineren Wirkungskreise wirklich Großes für die deutsche Kunst leisten. Ein »Glück auf« zu dieser Wahl! Die Bedeutung des verstorbenen Generalmusikdirektors von Schuch in Dresden lag in erster Linie in seiner Opernleitung, und die deutschen Opernverleger werden es nie vergessen, daß Schuch immer für hervorragende Neuigkeiten zu haben gewesen ist und sich voll und ganz dafür einsetzte. Daß er nicht mehr der Ehre teilhaftig werden sollte, das neue Werk von Richard Strauß, die »Josephslegende«, in Dresden herauszubringen, hatte Wohl einen rein geschäftlichen Grund: zur Sicherung der SOjäh- rigen Schutzfrist in den autzerdeutschen Ländern war es augen scheinlich notwendig, die Uraufführung und das erste Erscheinen des Werkes in Paris vorzunehmen, und es erweckt hohe Bewun derung für das diplomatische Geschick des Komponisten, daß er die Uraufführung eines deutschen Werkes den Parisern durch das russische Ballett schmackhaft machte! Das Werk mutz imd wird natürlich bald auf allen größeren deutschen Bühnen 889
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder