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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-05-15
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. in, 15. Mai 1914. klärt der unter Leitung von Universitätsprofcssor 19. Friedrich Niebcr- gall (Heidelberg) und Universitätsprofessor vr. Heinrich Weinel (Jena) stehende Bund für Reform des Religionsunterrichts folgendes (Vorstandssitzung in Hannover Ende April): Wir legen Verwahrung ein dagegen, das; ein Neligionslehrer lediglich auf Grund seiner wissen schaftlichen Theologie als unfähig zur Erteilung von Religionsunter richt erklärt wird; daß die Kirchenbehörde auf Grund von einseitigen Informationen die Schulbehörde hat zu dieser Maßregel nötigen kön nen. Wir verlangen, daß die religionserziehlichen Kräfte der modernen Theologie auch amtlich anerkannt werden, und daß das Verhältnis von Kirchen- und Schulbehörden neu geregelt werde. Der Zentralvcrband der Haus- und Grundbcsitzervcrcine Deutsch lands hält vom 5. bis 7. August einschließlich seinen 36. Verbandstag in Köln ab. Zur Verhandlung kommen u. a.: Die Enteignung von Grundstücken unter besonderer Berücksichtigung der Entschädigungs- frage. Pfandbriefämter für I. und II. Hypotheken. Kommunale Hy pothekenanstalten. Die Kapitalien der Landesvcrsicherungsanstalten und der Versicherungsanstalt für Angestellte. Bericht über die im Reichsamt des Innern stattfindende Untersuchung über den städtischen Immobiliarkredit. Maßnahmen zur Sicherung der Mietefordernngen. PersoimlimchrWen. Gestorben: am 6. Mai in Baden-Baden, wo er Erholung suchte, der Antiquar Herr David Halle, Mitinhaber der Firma I. Halle, Anti quariat, in M ü n chen , die in diesem Jahre 25 Jahre besteht. Der Verstorbene war im In- und Auslande, bei allen, die ihn kannten, wegen seines edlen Eharakters hochgeschätzt. Er war der Leiter der Kunstabteilung seiner Firma und erfreute sich wegen seiner gediegenen Kenntnis der Knnst des 18. Jahrhunderts eines unbe strittenen Nnfcs als Autorität. Er war im Ausschuß der historischen Abteilung der Bngra, konnte sich aber seiner Erkrankung wegen nicht mehr betätigen. Emil Jacobsen f. — In Nizza ist der dänische Knnstforscher Emil Jacobsen gestorben. Er gab Forschungen über Sieneser Kunst, sowie ein Buch über »Umbrische Malerei« heraus. In den Uffizien von Florenz hatte Jaeobsen das Glück, 10 Zeichnungen Michelangelos zu entdecken. SPttHslial. Bildet der Abonnentenbestand einer Zeitschrift einen bilanzmästigen Aktivposten? Diese in Nr. 102 gestellte Frage ist durch die Redaktion bereits verneint worden. Tie Antwort konnte, insoweit man nur den Wort laut der Frage in Berücksichtigung zieht, allerdings nicht gut anders, als verneinend ausfallen. Mir scheint aber, daß der Inhalt der ge stellten Frage einer Erläuterung bedarf und daß sich daraus dann auch eine Ergänzung in der Antwort ergibt. In der weiteren Ausführung zur gestellten Frage war davon die Rede, daß die gesamten Einführnngskosten als Unkosten verbucht wer den und daß der durch das Abonnentcnbestand-Konto gebildete Aktiv posten je nach Ausfall des Gewinnes wieder abgeschriebcn werden soll. Aus diesen Bemerkungen schließe ich 1., daß es sich um eine noch in der Entwicklung stehende Zeitschrift handelt, weil nur so das Wort »Einführnngskosten«, die in dem Falle wohl gleichbedeutend sein dürften mit »Gründnngskosten«, berechtigt ist, und 2., daß die Jahres-Bilanz der Zeitschrift, bzw. die Verlust- und Gewinnrechnnng einstweilen noch mit Verlust abschließt. Sonst wäre ja die Einstellung eines nicht realen Aktivpostens nicht erforderlich. Wenn die Auslegung der Frage so richtig gegeben ist, dann dürfte sich meines Erachtens auch die darauf zu erteilende Antwort entsprechend ändern. Ich bin nämlich nicht der Ansicht, das; in die Bilanz nur wirtschaftliche Güter eingestellt werden dürfen, ebenso diirfte es auch nicht ganz richtig sein, daß Rechte nur dann als Aktivposten in die Bilanz eingestellt werden dürfen, wenn sie von einem Dritten erworben wurden. Ich glanbe vielmehr, daß jene Aufwendungen, die für eine Zeitschrift, oder auch für ein anderes Verlags-Unternehmen zu seiner Gründung und Einführung notwendigerweise gemacht werden müssen, auch wenn diese Aufwendungen Jahre hindurch andauern, in die Bilanz eingestellt werden dürfen. Die Grundlage für den so zu bildende» Aktivposten bildet dann allerdings nicht die Höhe des Abonncntenstandes, sondern die tatsächliche» Gründuugskosten. Verantwortlicher Redakteur: Emil Th v^m n — Verlag: Der^N ^ „ Es dürfte kaum zu bestreite» sei», daß beispielsweise die Grün duugskosten, die bei der Anlage eines Baum- bzw. Obstgartens, oder eines Weinberges entstehen, ohne weiteres als Aktivposten in die Bilanz eingestellt werden dürfen, auch wenn die Obstbüumc und die Weinrebe» erst nach Jahren an sangen, Früchte zu bringen und dadurch den nötigen Ertrag zu liefern. Ebenso berechtigt erscheint mir aber auch, die Ein führungskosten einer Zeitschrift, sofern es sich um ein wirklich solides Unternehmen handelt, für das nach gewissenhafter Berechnung eine Rentabilität mit der Zeit zu erwarten ist, als Aktivposten, etwa unter dem Titel »Gründnngskonto«, während der Zeit der bilanzmäßigen Untcrergebnisse zu behandeln. Sobald dann das Unternehmen an fängt, sich zu rentieren, sollte dieser nicht reale Aktivposten natürlich möglichst rasch abgeschrieben werden. Brixen a. E. Alb. Schiem er, Prokurist der Verlagsanstalt Tyrolia. In den Eingangszeilen der Anfrage des Herrn H. N. in Nr. 102 ist ausdrücklich hervorgehobeu, daß cs sich um eine Zeitschrift handelt, »die seit Jahren erscheint und deren Abouuentenzahl von Jahr zu Jahr sehr steigt«. Daraus wird mau weder schließe» köuuen, daß 1. die »Eiuführuugskoslen« gleichbedeutend mit »Gründungskosteu« sind, noch daß 2. »die Jahres-Bilanz der Zeitschrift, bzw. die Verlust- und Ge- wiunrechnung einstweilen noch mit Verlust abschließt«. Unter »Ein- führungskosteu« wird mau im vorliegenden Falle vielmehr die Kosten der ständigen Bemühungen des Verlags, der Zeitschrift neue Abou- uenten zuzuführeu, verstehen, da man doch nicht Jahre hindurch »gründen« kann. Auch wird mau wohl weit eher folgern können, daß eine »seit Jahren« erscheinende Zeitschrift, »deren Abonueutcu- zahl von Jahr zu Jahr sehr steigt«, mit Gewinn und nicht mit Verlust arbeitet. Aber nicht allein die Voraussetzungen des Herrn Schiemer und die daraus gezogenen Schlüsse erscheinen uns unzutreffend, sondern auch die von ihm vertretene Anschauung überhaupt, nach der es zulässig sei» soll, »Aufwendungen, die für eine Zeitschrift oder auch für ein anderes Verlagsunternehmen zu seiner Gründung und Einführung gemacht werden müssen«, in die Bilanz als Aktivposten einzustellen. Was in die Bilanz — sei es Vermögen oder Schulden — eingestellt werden kann, muß vorhanden sein, da es sonst an jedem Maßstab für die reale Existenz des Objekts fehlen würde. Aufwendungen für Zeitschriften, die ja in verlagsrechtlichcr Hinsicht anders als Bücher zu beurteilen sind, können demnach nur als Verlust gebucht werden und sind für ihren Ver kehrswert schon deswegen nicht maßgebend, weil sie kein Käufer zur Grundlage einer Rentabilitätsberechnung machen wird. Der faktische Wert einer Zeitschrift tritt erst mit dem Moment ihres Verkaufs in Erscheinung und ist dann von ganz anderen Faktoren abhängig, als den aufgewendeten Kosten. In zahlreichen Fällen sind diese Kosten völlig umsonst ausgegeben, während sie sich in anderen zehnfach bei einem Verkaufe bezahlt machen. Aus diesem Grunde wird auch nur das durch die Aufwendungen erzielte Resultat bei einem Verkaufe mit- sprecheu, nicht aber die Höhe der gemachten Aufwendungen. Jede Be wertung, die mit anderen als vorhandenen Faktoren rechnet, verläßt den sicheren Boden der Realität und öffnet der Willkür Tür und Tor. Und als Willkür müssen wir es bezeichnen, wenn die Höhe des Abonnentenstandes oder »die tatsächlichen Gründnngskosten« in die Bilanz als Aktivum eingesetzt werden und somit ein Wert ge schaffen wird, von dem man nie weiß, ob er je in Erscheinung treten wird. Der von Herrn Schiemer angewandte Vergleich zwischen der An lage eines Baum- bzw. Obstgartens oder eines Weinbergs und einer Zeitschrift kann nicht als zutreffend bezeichnet werden. Im ersteren Falle handelt es sich um reale Werte, die, wenn ihre Entwick lung auch noch so bescheiden ist, doch in einem Boden wurzeln, der seinen Wert behält und die aufgemandte Mühe, wenn nicht in den ersten Jahren, so doch in absehbarer Zeit bezahlt macht. Läßt sich das selbe von einer Zeitschrift sagen, die, auf dem schwankenden Boden der Gunst des Publikums stehend, von heute auf morgen durch die Kon kurrenz oder die Ungunst der Zeiten aus ihrem Besitzstand verdrängt werden kann, für die alle Aufwendungen umsonst gewesen sind, wenn sie nicht weitergeführt, nicht mit jeder Nummer neu erworben wird? Wenn Gott Sonne und Regen schickt — was er bisher noch immer ge tan hat —, so werden die Bäume wachsen und die Wcinstöckc Neben tragen; der Zeitschriftenvcrlcger muß das Wetter selbst machen, wenn er die Früchte seiner Anssaat ernten will. Ist es da ei» Wunder, daß seine Trauben manchmal sauer sind und, zum Verkauf gestellt, oft nicht einmal das einbringen, was er dafür aufgewendet hat? Red. 804
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