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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-05-15
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1914
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- Deutsch
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Nr. 111. zinncrl^lb dco^Deutjchen Reiche^ Ni^tmitg^ieder^im 3 - . , - -. "H -.-' '-°j ^ — *» ! ^ j?hr^ch?^n!E ^ern^^uEan^^r^I^^ivfel^ng ^ Nicht" A UWMmöÄMrstÄ'erUns'ö'eMNWeMÄHNM Leipzig, Freilag den 15. Mai 1914. 81. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Vom Antiquariatshandel. vn. (VI siehe Rr. 97.) Bcrsteigerung von Erich Schmidts Aulographen und der Luxus- bücherei des Pfarrers Lcnnartz. Wir hatten sie schon einmal kurz erwähnt, die beiden Ver steigerungen, die bei Martin Breslauer in Berlin am 18. und 19. und am 25. und 28. Mai stattfinden. In der ersten handelt es sich um die »Autographen- s ammlung aus dem Besitz von Erich Schmidt nebst seiner Bildersammlung zur Deutschen Litera turgeschichte«. Den Katalog von 799 Nummern ziert zu Beginn ein treffliches Porträt des geistvollen Gelehrten, dessen Platz au der Berliner Universität noch immer nicht wieder be setzt ist. »Als die Bibliothek in eine Hand (bekanntlich hat sie Rudolf Mosse gekauft und der öffentlichen Benutzung zugänglich ge macht), nicht aber — wie anfänglich geplant — zur Versteige rung gelangte, haben die Schüler und Freunde des verehrten Mannes manchmal ihr Bedauern darüber ausgesprochen. Sie sahen sich um das Andenken gebracht, das sie sich bei der öffent lichen Versteigerung aus den Bücherschätzen auszuwählen ge dachten. Nun sollen sie doch noch zu ihrem Rechte kommen und sich von den Blättern, bevor sie in alle Winde zerstreut werden, die Andenken sichern, die sie begehren.« So heißt es — sicher nicht ungeschickt — in der Vorrede. 8e nou o vero, e bsn trovato. Stoff dazu, sich ein Andenken zu wählen, ist reichlich vor handen; und wenn es darauf hinausläuft, dann werden die Stücke, auf denen sich handschriftliche Bemerkungen von Erich Schmidt finden, sicher nicht gering umworben sein, wie die Pho tographien, die er im Goethemuseum in Weimar gemacht hat: »Von mir 1887 Jan. in 3 Expl. photogr. (1 Zarncke, 1 Goethe- Nachkommen, 1 ich)«, oder ein Bild der Bettina, von Ludw. Emil Grimm radiert, mit Schmidts Notiz »Sehr selten« u. dgl., so auch die an ihn selbst gerichteten Briefe und die ihm dedizierten Auto graphen, wie der Anfang des Romans Sternsteinhof von Lud wig Anzengruber. Aber schon der Umstand allein, daß die angebotenen Auto graphen und Bilder aus dem Besitz eines Mannes stammen, der seine Zuhörer wie kein anderer zu nachhaltiger Begeisterung entflammen konnte, wird ihnen in manchen Fällen erhöhten Wert verleihen, vor allen Dingen aber den Bietern ein ruhiges Ge fühl der Sicherheit geben, soweit es sich um die Echtheit der hier verkäuflichen Stücke handelt. Die großen Namen der deutschen Literatur sind würdig vertreten, Goethe an ihrer Spitze. Neben dem Vierzeiler: »Liegt dir Gestern klar und offen«, in Glas und Rahmen, finden sich drei längere Briefe, darunter zwei an Duncker in Berlin, »Des Epimenides Erwachen« betreffend. In einem Dokument verpflichtet sich Goethe, daß das Honorar, das aus der Veröffentlichung seines Briefwechsels mit Zelter erzielt wird, zur Hälfte Zelters Töchtern ausgezahlt werden soll, und seine Unterschrift ist hier von dem »Canzler Friedrich von Müller« bestätigt. — Besonders originell aber ist ein Stammbuchblatt, aus dem sich nach und nach drei nicht unbekannte Personen verewigt haben, zuerst »Lrs ion^a: Llomoiiae Kootbo«, dann links dar unter: »Vita brevis. U. RaärUvill« und schließlich rechts: »Ich wünsch dir jene kurz und diesses lang. W. Tischbein in Rom.« Davon ist auch ein Faksimile gegeben. — Schiller schreibt in Schwans Buchladen in Mannheim am 7. August 1783 an Rein wald, daß er ihm ein Exemplar des Fiesco schickt. — Wieland spricht über Klopstocks »Hermann und die Fürsten« und gesteht, daß er sich nur mit der größten Mühe durch die ersten zwei Bogen durchgelesen hat, was man ihm Wohl unschwer nach fühlen kann. Aber von Lessing ist nichts Schriftliches da, nur zahlreiche Bilder. Die Romantiker bieten viel Interessantes: Heinrich von Kleist mit »GermaniaS Aufruf an ihre Kinder«, 4 volle Seiten in Quart, mit einem hübschen Stammbuchblatt, einem Brief an Reimer, gelegentlich der Übersendung des Kohlhaas, und einem Brief an Fouquo, in dem der »Prinz von Homburg« erwähnt wird. Dann Arnim, Clemens Brentano, Sophie Mereau, die Schlegels, Fouque u. a. — Ein in literarischer Hinsicht nicht un wichtiges Gedicht von Fouque ist im Katalog ganz versteckt und nach den gemachten Angaben kaum zu erkennen. Unter einer Nummer sind drei Gedichte von ihm angezeigt, an letzter Stelle ein »Eigenhändiges Gedicht mit Namensunterschrift. An Adel- bert von Chamisso (erneut am 1. Januar 1814). 1 S. 4"«. Es kann sich hier um gar nichts anderes handeln, als um die beiden Strophen: Trifft Frank' und Deutscher jetzt zusammen, Und Jeder edlen Mnth's entbrannt, So fährt an's tapfre Schwert die Hand, Und Kamps entspricht in wilden Klammen. Wir wessen uns aus höherin Feld, Wir zwei verklärt in reinerm Feuer. Heil Dir, mein Frommer, mein Getreuer, Und dein, was uns verbunden hält. Sie haben in Fouquss Gedichten die Überschrift: »In Adel- bcrts von Chamissos Stammbuch. Im Junius 1887«; sie allein sind 1814 »erneut« worden, um ihren Platz auf der Rückseite des Titelblattes zu Chamissos »Peter Schlemihl« zu finden, der in diesem Jahr unter Fouquös freundlicher Hilfe zum erstennial bei Joh. Leonh. Schräg in Nürnberg erschien. Dann kommen die neueren Dichter. Wir erwähnen ein Manuskript von Theodor Storni, die Skizze »Im Sonnenschein«, 12 Seiten in Folio und 2 S. in Oktav, ein Widmungsexemplar seiner Novelle »Immenses« (3. Aufl. 1855) mit den Versen: Es ist ein Gedicht der Jugend Wir waren ja auch einmal jung — Was geb ich dir Besseres heute, Als ein Stück Erinnerung. Umfangreich ist die Korrespondenz Conrad Ferdinand Meyers mit Hermann Friedrichs in St. Goar (26 Briefe, 38 Post karten, 9 beschriebene Visitenkarten); sie wird nur noch von den fast 888 Seiten zählenden 185 Briefen und Karten tibertroffen, 88 l
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