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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1914-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ov 110, 14. Mai 1914. Pkrsonalnachrlchten. Josef Stich 7. — Ter langjährige Ballettdirigent der Münchener Hofoper und Lehrer an der Akademie der Tonkunst, Professor Josef Stich, ist, 64 Jahre alt, in seiner Vaterstadt München gestorben. Unter seinen Kompositionen verdient die Oper »Der beiger von Gmünd« hervorgehoben zu werden. SprechsM. ^ Eine Million in den Papierkorb. «Vgl. Nr. 98, 193 u. 195.» Es ist eine offenkundige Tatsache, das; das Schnlbüchcrgeschäft für die meisten Sortimenter, auch die in Mittel- nnd Großstädten, immer mehr zu einer Lotterie wird, die fast keine Gewinne zeitigt nnd selbst bei großen Umsätzen oft nur bescheidenen Nutzen gewährt. Würde man nicht von der Erwägung geleitet, daß die Schulbücher kaufende Jugend frühzeitig an das Geschäft gewöhnt wird, daß die Heranwachsen den Schüler später oft zu guten Kunden werden, der ganze Schulbuch- Handel gewissermaßen eine vorzügliche Reklame bildet, so würde man cher Sortimenter diesem Zweig seines Geschäfts, der wie kein anderer eine Unsumme von Nervenkraft nnd körperlicher Anstrengung erfordert und mit seiner Hast, seiner übermäßig langen Tages- und Nachtarbeit die Gesundheit gefährdet, längst entsagt haben. Wie sorgsam werden beim Herannahen der Schulbücherzeit die Listen der im neuen Schuljahr gebrauchten Bücher nach den Angaben der Direktoren Zusammengestellt, werden die Absatzlisten des Vor jahrs zu Rate gezogen, etwaige Änderungen berücksichtigt, Anfragen an die Privat-Jnstitnte über voraussichtliche Schülerzahl gerichtet, hin und her überlegt, ob ja allen Anforderungen Genüge geschehen: — es kommt immer anders, als man es erwartet. Ta gibt die Leiterin einer Privatschule schon 14 Tage vor Schul beginn Stundenplan und Bücherverzeichnis in Druck, nnd bei Beginn des Unterrichts erklärt der neue Lehrer, daß das auf dem Plane stehende Lehrbuch durch ein anderes ersetzt und beim Buchhändler um getauscht werden muß. Dessen Weigerung und Hinweis auf die bereits beschafften Vorräte wird mit der Anordnung begegnet, daß die Kinder dann die Bücher »wo anders« kaufen müßten. — In einer Anstalt wird der Bücherzettel zu Beginn der Ferien ausgchändigt. Zum Unterrichtsanfang läßt ein Fachlehrer ein neues Buch kaufen, dafür bleiben 30 Stück eines anderen ungetanst. - Ein viel verbreitetes Lese buch ist vom Januar her noch in etwa 15 Stück vorhanden. Am 2. Schul- büchcrtage erhält eine hiesige Firma die Auflage von 1914. Resultat: Alle 15 Bücher werden zurückgegeben, obgleich ein gratis gelieferter Nachtrag beide Auflagen vollständig gleichwertig macht. Da nützt kein Bitten der Kinder, kein Ersuchen der Eltern, der Buchhändler: die Lehrerin verlangt cs, also .... Drei Fälle aus der diesjährigen Praxis, geeignet, etwa 70 Ladenhüter zu schaffen. Ein Widerspruch, ein Ablehuen der Rücknahme oder des Umtausches ist mit dem Verlust der Kundschaft gleichbedeutend. Die beiden Herren Verleger, die Herrn Thilo anwortctcu, be haupten nun, daß das Sortiment »planlos«, resp. mit zuviel Optimis mus bestelle. Aber die meisten Schulbücher verkaufenden Firmen wer den lieber etwas reichlicher als zu knapp bestellen. Tenn nicht nur die Schüler, sondern mehr noch deren Eltern haben ein gutes Gedächtnis dafür, ivo sie im Vorjahre die neuen Schulbücher »alle« vorrätig ge funden haben, und nicht genötigt waren, die halbe Stadt danach abzu laufen. Es wird vielfach ein Zusammengehen der Firmen einer Stadt bei der Schulbücherbeschaffung augeraten. Abgesehen davon, daß dies aus innergeschäftlichen Gründen nicht immer zweckmäßig ist, wird damit auch noch nicht viel erreicht, da es nicht möglich ist, festzustellen, welche Anzahl der Bücher antiquarisch in den Handel kommt, von den Schülern unter sich »verhökert« wird, wie viele sich unter Geschwistern vererben. — Die Feststellung der Anzahl der neu zu bestellenden Schul bücher wird immer einem »Raten« gleichen. Mitunter trifft man's, oft auch nicht. Natürlich kann mancher Kollege sicherer disponieren, mancher kann von allen Schulbüchern große Posten absetzcu. Aber das sind Ausnahmen. Für die meisten Schulbücher vertreibenden Fir men ist daher der Vorschlag des Herrn Thilo ein dringender Wunsch, der freilich etwas eingeschränkt werden muß, um Aussicht auf Er füllung zu haben. Es darf nicht verkannt werden, daß es dem Schulbuch-Verleger in der Jetztzeit nicht zu wohl wird. Ein mächtiger Konkurrenzkampf, ein Ilberbieten an Honoraren, immer größere Ansprüche in der Aus stattung, Hcruntcrsetzung der Verkaufspreise, wie zu stillende Wünsche der Autoren erfordern eine haarscharfe Kalkulation. Aber die Herren BeranttvortUcher Aedaktcr^: Emil Th a S. — Ve^ag: Der^ B örsen Verleger sind die wirtschaftlich Stärkeren, haben Möglichkeiten, Ver luste abzuwenden, die dem Sortimenter fehlen. Wenn schon in meinem »mittleren« Sortiment trotz sehr vorsichtigen Bestelleus, und trotzdem die geradezu vorbildlich musterhafte Lchulbiicherbörse in Hannover eine Verwertung liegengebliebener Schulbücher zuläßt, auch antiquarischer Verkauf möglich ist, gleichwohl alljährlich eine fast zwei Meter lange Reihe Schulbücher für den Papierkorb übrig bleibt, in diesem Jahre zu meinem Bedauern auch ein netter Posten aus dem Verlage, an den die Zeilen des Herrn Thilo »eigentlich nicht gerichtet sind«, so ist es Notwendigkeit, Normen zu finden, die solche Verluste herabmindern. Nach dem Vorbilde der Barsortimente und der Firma B. G. Teubner wäre vielleicht folgender Weg gangbar: Von den Schul bücherbezügen sind innerhalb 4 Wochen nach Erhalt 10 Prozent r c m i t t i e r b a r. Ausgeschlossen sind alte Auflagen, also auch während der S ch u l b ü ch e r z e i t dazu gewordene, beschädigte, mit Etikettten be klebte und ausgezeichnete Bände. Als Vergütung für die Rücknahme »können« 5 Prozent des Netto preises vom Verleger in Anrechnung gebracht werde n. Von den großen Schulbllcher-Verlegern zeigen die Firmen L. Ehler- maun, Weidmann'sche Buchhandlung und B. G. Teubner großes Ent gegenkommen in der Rücknahme von Schulbüchern, was hier dankbar anerkannt werden muß. Aber mancher Verleger huldigt noch der An sicht, daß seine Schulbücher gekauft werden müssen. Wo diese Bücher daun bleiben, ob sie zum regulären Ladenpreise oder der Zentner zu 2 .// 50 ^ verkauft werden, kümmert ihn nicht. Daß aber diese Ver luste, besonders wenn sie sich öfter wiederholen, geeignet sind, die Geneigtheit, sich für den betr. Verlag auch sonst zu verwenden — und reine Schulbttcher-Verleger gibt es nur wenige —, beträchtlich herab zumindern, daran denken die Herren nicht. Hannover. Alfred Tro schütz. Es ist wirklich an der Zeit, daß der unerquickliche Zustand des Schulbüchergeschäfts ein Ende nimmt. Der Vorschlag des Kollegen Thilo: Zurücknahme der Überstünde innerhalb 4 Wochen nach Ostern mit 5—10°/o Verlust für den Sortimenter ist radikal, aber auch mir sympathisch, da er den Stier bei den Hörnern packt. Das Zusammenschließen der Sortimenter beim Bezüge ist nicht immer möglich: in einer kleineren Stadt, die nur zwei große und ein paar Auchbuchhandlungen hat, wird z. B. immer der eine das größere Schulbüchergcschäft machen. Der aber würde nicht gcschäfts- klug handeln, wenn er den Vorteil, den das weit größere Lager mit sich bringt, mit dem anderen teilte (übrigens: der andere bin ich). Wenn die Überstände innerhalb 4 Wochen nach Ostern an den Ver leger zurllckkommen, so fallen hier auch alle Bedenken wegen etwaiger Neuauslage. Er wartet einfach ab und hat auch von der Rundreise seiner Vcrlagswerke einigen Nutzen. — Jedenfalls sollten die Ver leger überlegen, ob sie dem anständigen Sortimenter nicht endlich ein mal auch behilflich sein wollen, und nicht nur immer dem fast Wehrlosen alle Nachteile aufbürden. Mangelhafte Lieferung antiquarischer Merke. Eine Breslauer Firma, die mir auf Börsenblattgesuch im März d. I. das Natursystem von Liune v. I. 1773—79 mit dem ausdrücklichen Vermerk der Vollständigkeit anbot, lieferte mir dasselbe nicht nur ohne die 2 dazugehörigen Ergänzungsbände, sondern es stellte sich bei sofortiger sorgfältiger Kollation heraus, daß eine Kupfcrtafcl in Band 5 fehlte. — Auf sofortige Reklamation und Verlangen der Nach lieferung resp. Lieferung eines vollständigen Exemplars oder Preis minderung erfolgten erst allerhand Drohungen durch Postkarten und dann .... Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen Betrugs!! (?) Es wäre interessant, zu erfahren, ob vielleicht andere Firmen ähnliche Erfahrungen mit diesem Kollegen, dessen ungenaue, aber recht zahlreiche Angebote schon zur Vorsicht mahnen, gemacht haben. Von einer Berliner und einer Münchener Firma sind mir bereits Mittei lungen zugegangeu. Für gcfl. Benachrichtigung, die ich zu den Akten einreichen würde, wäre ich dankbar. Nikolassee, 9. Mai 1914. Max Harrwitz. Schaufenster-Einrichtungen. Kür freundliche Bekanntgabe van Firmen, die praktische und wirk lich brauchbare Schaufenster-Einrichtungen für Buchhandlungen Her stellen, wäre ich den Herren Kollege» sehr zu Dank verbunden. Zn> ickai, i. Sa, C a r l R. M o e ck e l s N a ch s 1 M, Hochmuth, verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches «uchhSnblerhaus. Red-Ittvn und tkxpedtttont L-lpztg, Gerichtsweg SS (BuchhändlerhanSt. 800
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