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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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Redaktioneller Teil. 110, 14. Mai 1914. meist ganz aus alten Scharteken. Wirklich gute Bücher und Schrift steller, wie Liliencron nnd Raabe, sind, wo das Experiment gemacht worden ist, von den Soldaten mit Begeisterung gelesen und von Hand zu Hand weitergegcbcn worden. So würde es überall sein, wenn man für die Soldatenbüchereien größere Aufwendungen machte als bisher. Im Etat sind für diesen Zweck bisher pro Kompagnie 12 eingesetzt. Was läßt sich damit machen? Besonders fiir den Wachtdienst nnd in den Grenzgarnisonen fehlt es den Soldaten an jeder geistigen Anre gung. Aus Mangel an jeder besseren Unterhaltung wird dann ge zotet. Das »Börsenblatt fiir den Deutschen Buchhandel« hat eine kleine Bibliothek zusammcngcstellt (1913, Nr. 9, S. 394. Ned.), die diesem Zweck dienen könnte. Ich bi» mit den Borschlägen nicht ganz einverstanden, aber sie können als Anregung dienen. Sehr wertvoll wäre ein anständiges Soldaten- liederbnch, für das die moderne Wanderbewegung die Grundlagen liefern könnte. Selbst das Borlescn guter Bücher, das in französischen Kasernen beliebt ist, käme in Betracht. Zu warnen wäre bei der Aus wahl der Bücher vor der Beschränkung auf rein militärische Fragen: die Soldaten wollen auch einmal etwas anderes, als bloß ihren Dienst nnd ihre Dienstinteressen haben. Weiterhin dürften die Büchersamm- lnngen nicht bureaukratisch verwaltet und es dürfte nicht das Vorge setztenverhältnis dazu auSgenntzt werden, den Soldaten bestimmte Bücher anfzudräugen. Wir haben eine Verbesserung der Kaserncn- belenchtnng zugesagt erhalten; nun mögen die Soldaten bei dem besseren Licht auch bessere Bücher lesen. Auf diese Weise können wir ihnen die Mühsal des Dienstes ein wenig erleichtern.« Verein der Deutschen Musikalienhändler zu Leipzig. Der Vor stand des Vereins der Deutschen Musikalienhändler setzt sich nach dem Wahlergebnis der am 8. Mai in der Bugra stattgefundcnen Haupt versammlung wie folgt zusammen: Herr Dr. Robert Astor-Leipzig, Vorsteher; Robert Lienau - Berlin, Vorsteher-Stellvertreter; Alfred Hoffmann-Leipzig, Schriftführer; Albert Stahl-Berlin, Schriftführer- Stellvertreter; Richard Leede-Leipzig, Schatzmeister; Heinrich Hothan- Halle, Schatzmeister-Stellvertreter. In der Hauptsache beschäftigte sich die Hauptversammlung mit der Frage des nicht gewerbsmäßigen Han dels nnd nahm energisch Stellung gegen das Eindringen von sogen. Auch-Musikalicnhändlern und Selbstverlegern. Der Bund Deutscher Werkvercine, eine der Hanptgruppen der auf wirtschaftlichem Boden stehenden nationalen Arbeiterverbände, hält am 22. nnd 23. Mai in Saarbrücken seinen Vertretertag ab. Am 24. Mai wird auch der Hauptausschuß nationaler Arbeiter- und Be- rnfsverbände zu seiner Jahrcstagung in Saarbrücken zusammentreten. Besonderes Interesse dürfte ein Vortrag des Professors Voigt (Frank furt) finden über »Die heutige Wirtschaftsforschung und ihre Anwen dung auf die wirtschaftsfriedliche nationale Arbeiterbewegung«. Pro fessor Voigt gehört mit den Professoren Ehrenbcrg (Rostock), Pohle (Frankfurt), Bernhard (Berlin), Weber (Breslau), Moldenhauer (Köln) zu den modernen Wirtschastsforschern, die im scharfen Gegensatz zum Kathedersozialismus stehen. Zu der Saarbrücker Tagung werden 220 NNO wirtschaftliche nationale Arbeiter ihre Vertreter senden. Literarische Veranstaltungen »in Vortragssaal der Gruppe Buch handel (Bugra, Hauptgebäude). — In dem zwischen den Abteilungen Buchhandel und Musik-Verlag im Hauptgebäude liegenden Vortrags saal sind außer den musikalischen Darbietungen auch literarische Ver anstaltungen der Verlage vorgesehen. Eine Reihe von Verlagsbuch handlungen haben schon eine Anzahl Autoren angemcldet, die in den dafür angesetztcn und ins Wochenprogramm der Ausstellung einzn- fügenden Stunden aus ihren Werken vorlesen. Rezitationen ans dich terischen Verlagswcrken, Vorlesungen ästhetischen und literarischen Charakters, wie auch Lichtbilder-Vorträge kunst- und kulturgeschicht lichen Inhalts, grammophonische Rezitationen berühmter Schauspieler, grammophonische Vorträge aus den Sprachen der Völker u. a. m. ge hören ebenfalls in dieses Programm, wie auch sonstige interessante Ge biete aus dem Verlagsbuchhandel zur öffentlichen Vorführung kommen. Der Ausschuß der Gruppe Verlagsbuchhandel, Vorsitzender H. A. L. Degener, stellt den Saal den Verlegern für ihre Autoren vollständig kostenlos zur Verfügung. Ebenso wird auch der Saal Autoren, die selbständig unter Kartenverkauf zu lesen wünschen, kostenlos einge räumt. Wie erwähnt, haben sich schon eine Reihe Verlagsbuchhandlun gen den Saal für bestimmte Zeiten reservieren lassen. Die Veran staltungen beginnen Mittwoch, den 20. Mai, mit einem Eröffnnngs- vortrag: Buchhandel, Literatur und Buchkunst. Am 23. Mai folgt eine Grammophon-Darbietung von literarischen Rezitationen be rühmter Schauspieler, wie Kainz, Moissi, Sonnenthal, Possart, Harry Walde», Baumeister, Thimig, Svmmcrstorf, mit einem im ersten Teil klassischen (Goethe, Schiller, Heine, Uhland) nnd im zweiten Teil mo- 798 dcrncn Programm (Lenau, Storm, Fontane, Hesse, Börries von Münchhansen, Verhaercn). Anmeldungen, die der Ausschuß jederzeit gern entgegennimmt, sowohl aus dem Verlagsbuchhandel, wie ans Dichter- und Schriftslellertreisen, sind an l)r. Julius Zeitler, Lcipzig- GohliS, Kaiser Friedrich-Straße 3, zu richten, der das Arrangement dieser Veranstaltungen übernommen hat. Hintcrpommcrschc Magistratspolitik. Alls der »Zeitung für Hinterpommern« stellt uns ein Leser die nachstehende Notiz zur Ver fügung: »Z. Ueckermünde, 8. Mai. Mit Recht befremdet und entrüstet sind die hiesigen Buchhändler über eine kürzlich erfolgte Maßnahme des Magistrats. Dieser hat nämlich verfügt, daß künftighin von den Schulen Bücher, die teurer als zwei Mark find, nicht mehr durch die Buchhändler, sondern durch den Magistrat zu beziehen seien, da dieser hoffe, Nabattprozente zu bekommen. — Kaum glaublich, aber wahr?< Der Verband Thüringischer Industrieller (Sit; Weimar) hält am Sonnabend, den 16., und Sonntag, den 17. Mai, seine diesjährige (5.) ordentliche Hauptversammlung in Erfurt ab. In der Mitglieder versammlung werden nach Erledigung des geschäftlichen Teiles D>-. Niefind, Geschäftsführer des Verbandes Thüringer Metallindustrieller, Erfurt, über die »Arbeitslosenversicherung« und der Syndikus des Ver bandes Thüringischer Industrieller, Di-. Ostermann, Weimar, über »Industrie und Angestclltenbcwegnng« referieren. Am Sonnabend-Abend findet in den Räumen der Ressource-Gesellschaft ein Festmahl mit Damen statt, dem sich ein Unterhaltungsabend anschließen soll. Für Sonntag vormittag ist eine große öffentliche Jndustriellenversammlung vorgesehen, in der der Vorsitzende des Verbandes Thüringischer Indu strieller, Kommerzienrat Pferdekämer-Weida, über »Industrie und Parlament« nnd Dr. G. Stresemann-Dresdcn, Syndikus des Verban des Sächsischer Industrieller, über »Wirtschaftspolitik, Außenhandel und Weltpolitik« sprechen wird. Im Rahmen der Tagung hält der Bund der Industriellen, dem der Verband Thüringischer Indu strieller als Landesorganisation angeschlossen ist, am Sonnabcndnach mittag in Erfurt eine Sitzung seines Handelspolitischen Ausschusses ab. Reklamemarkcn. (Vgl. Nr. 49—52 u. 81.) — Eine Serie von 3 Ncklamemarken, einfarbig gedruckt, in vier verschiedenen Farbni- nuanccn, hat die Firma Karl Beck (L. Haile) in München herausgegeben. Im Mittelpunkte der ersten schreitet eine männliche Figur mit einem schweren Folianten unter dem Arm dahin; im Hinter gründe sieht man das Wahrzeichen Münchens, die charakteristischen beiden Türme der Frauenkirche. Am Kopfe befindet sich die Firma, darunter das Wort »Bücher«, am Fuße die Angabe der Straße nebst Hausnummer. Auf der zweiten ist eine Rokokodamc auf einem Buche stehend und mit einem Buche in der Hand abgebildet. Im oberen Felde befindet sich die Angabe der Firma und darunter die Worte: »alle neuen Bücher, auch allerlei alte«. Auf der dritten Marke befinden sich zwei ans einem Baume gcgenübcrsitzende Pfauen, am Fuße in ansgcspartem Felde die Firma mit der Bezeichnung »Buchhandlung«. Alle drei Marken sind künstlerischer Herkunft und können als recht zweckmäßig bezeichnet werden. — Eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Wcrbemarkc führt die Firma Deutsche Kanzlei in Berlin- Steglitz. Der deutsche Reichsadler und der österreichische Doppel adler stehen in Wappenfcldern einander gegenüber, darunter die beiden Worte »Deutsche Kanzlei«. Umrahmt ist das Ganze von einer grünen, mit schwarz-rot-goldenem Bande umschlungenen Girlande aus Eichen blättern. Der deutsche SchriftstcUcrinnenbund E. V. veranstaltet vom 28. bis 30. Juni in der Bnchgewerbcansstcllnng in Leipzig einen Kongreß deutscher Schriftstellerinnen, zu dem alle Kolleginnen willkommen sind. Wichtige Bernfsfragen sollen erörtert werden. Anmeldungen sind zu richten an Fräulein Katharina Zitelmann, Berlin VV. 50, Nankc- straßc 31-32. Personenname» in Theaterstücken. — Die interessante Rechtsfrage, ob der Träger eines Namens dem Verfasser eines Bühnenwcrkes vcr bieten könne, einer Person des Stückes einen gleichlautenden Name» beizulegen, hat — im Gegensatz zu einer früheren Entscheidung des Kammcrgcrichts — nunmehr durch den 23. Senat des Kammergcrichts eine verneinende Antwort gefunden. Das Kammergericht knüpft an die luristischen Darlegungen, ans die es seine Auffassung gründet, folgende weiteren sehr beachtlichen Ausführungen: »Dem Kläger (Autor) ist zuzugeben, daß dem freien künstlerischen Schaffen ein unerträglicher Zwang anfcrlcgt würde, wenn der Schrift stellcr gehindert wäre, seinen Figuren die Namen lebender Personen beiznlcgen; denn es kann ihm nicht zugemntet werden, sich zu diesem Zweck ans die toten Sprachen entlehnten Namen zu beschränken, weis
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