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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.05.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-05-12
- Erscheinungsdatum
- 12.05.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
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- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19140512
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108, 12, Mai 1914, Redaktioneller Teil, Wir fassen alle in Frage kommenden Lehrmittel unter Geo logie, Mineralogie und Paläontologie zusammen, und ich folge dabei der Einteilung, wie ich sie in den von mir bearbeiteten Katalogen durchgefiihrt habe: L) Vorgeschichtliche Modelle, Geolog, Reliefs und Gioben. Anthropologische Gipsmodelle, darunter als be kanntestes und wichtigstes Objekt den Abguß des Neander- talschädels. Prähistorische Tiermodelle in Papiermache, Terracotta und Gips, Die ältesten und bekanntesten sind die Dürfeldschen Aus gaben, besser und wissenschaftlich richtiger sind diejenigen der Gesellschaft »Etruria«; sehr schön, aber auch sehr teuer sind die jüngst in den Handel gekommenen Modelle einer dänischen Gesellschaft, die aber ihres Preises wegen kaum großen Absatz finden werden, Modelle für den Unterricht in allgemeiner Geologie, wiez,B, Gebirgsbildungen in Form von Re liefs in Holz, Papiermache und Gips, besonders auch zur Veranschaulichung von Vulkanismus, Hydrologie und Glazialismus, Globen: Als wirklich guten geologischen Globus besitzen wir bis jetzt nur die Ausgabe von James und Pütz, N>) K r ift a l l m o d e l l e. Sie sind im Handel aus Glas, Holz, Pappe, Gips und Draht, und außerdem existieren ver schiedene Netztafeln zur Selbstanfertigung, .«) SammlungenfllrSchülerzum Selb st gebrauch und für Schulen, umfassend Mineralien, Gesteine (Ge- birgsarten), Petrefakten (versteinerte Pflanzen und Tiere), die wiederum in den verschiedensten Ausgaben nach bestimmten Lehrzielen, Unterrichtsplänen und Schulgattungen lieferbar sind, ä) Utensilien, s) Wandtafeln und Kartenwerke, Wenn auf einem Gebiete die pädagogische Forderung »stets das natürliche Objekt der Abbildung vorzuziehcn, wenn es irgend wie erreichbar ist« Geltung hat, so hier. Die beste Abbildung kann das natürliche Mineral nicht ersetzen, obwohl wir in den Tafelwerken von Brauns, Schreiber und neuerdings Tannhäuser ganz hervorragende Erzeugnisse besitzen. Zur Geologie und Paläontologie haben wir an älteren Werken die von Haas, Keller, Potonis, Schreiber und Zittel-Haushofer, neueren Datums sind die farbenprächtigen Tafeln von Professor Fraas, die Entwicklung der Erde und ihrer Bewohner mit Schichtenprofilcn, Leitfossilieu und landschaftlichen Rekonstruktionen darstellend. Eine eigen artige und sehr begeistert aufgenommene Novität sind die geolo gischen Tafeln mit angehängten Profilen von Oberlehrer Henkler (farbige geologische Karten zur Einführung in die geologischen Grundbegriffe), Unsere geologischen Karten der Landesauf nahme enthalten zumeist, mit Ausnahme der sächsischen, über haupt keine Profile; auf keiner Karte aber sind die Profile in enge Beziehung zu ihr selbst gesetzt, ihr zugeordnet; außerdem stellen die vorhandenen Karten so verwickelte Verhältnisse dar, daß sie nicht zur Einführung in das Kartenverständnis dienen können. Die geologischen Karten von Henkler, die unter Mithilfe Prof, Beyschlags, des Direktors der geologischen Landesanstalt in Berlin, zustandegekommen sind, stellen einfachste Verhältnisse in wachsender Schwierigkeit dar: Schichten in ungestörter Lagerung, Verwerfungen, Faltungen, Durchbruch von Massengesteinen, Vul kanbildung, Gletscher, An den vier Seiten der quadratischen Karte sind die Profile angehängt, die in einfachster Weise recht winkelig umgeklappt werden können, so daß ein dreidimensionales Modell vor den Schülern entsteht, das dann wieder in eine Ebene zurückgelegt werden kann. An guten Kartenwerken für die Schule haben wir eigentlich nur die Bambergsche Karte von Mitteleuropa und als Novität Die Wandtafeln zur Erdgeschichte von v>, Lindner, die in Tabel lenform gehalten sind und streng genommen nicht zu den Karten gezählt werden dürfen. Eine geologische Karte von Prof, Walther ist als »demnächst erscheinend« angezeigt. Wir sehen, auch auf diesem so überaus interessanten und lehrreichen Gebiete kann sich der Lehrmittelhandel sehen lassen, mögen andererseits die Schulbehörden dafür sorgen, daß die Lehr pläne mehr und mehr diesem Rechnung tragen! Mancher andere Plunder kann ohne Schaden dafür hinausgeworsen werden, der den Schüler unnützerweise belastet und dazu beiträgt, ihn ver bildet und unvollkommen in Praxis und Leben zu entlassen. Wie sagt Fichte? »Nur diejenige Ration, welche zuerst die Aufgabe der Erziehung zum vollkommenen Menschen durch die wirkliche Ausübung gelöst haben wird, wird auch jene des voll kommenen Staates lösen,« Nietzsche!, Herdersche Verlagshandlung zu Freiburg im Breisgau, gegründet 1801, Haupt-Katalog, reichend bis 1912, mit Jahresbericht 1913. Mit systematischem Verzeichnis und Register. 1914. gr. 8". I^XVI Seiten und 670 Spalten. Schön gedruckt, in geschmackvollstem Einband legt die Herdersche Verlagshandlung ihren Hauptkatalog vor, der zu Neujahr 1914 ab geschlossen wurde. Der stattliche Band erzählt mit seinen Tausenden von Buchtiteln von der Gründung und dem gedeihlichen Aufschwung der altangesehenen Verlagshandlung, die heute unter den bedeutendsten katholischen Verlagshäusern eine führende Stellung einnimmt, weit über Deutschlands Grenzen hinaus. Das Jahr 1914 ist für das Haus Herder ein Jahr besonderer geschichtlicher Erinnerungen. 1814 wurde Bartholomäus Herder (1774 —1839), der 1801 in Meersburg am Bodensee eine Buchdruckerei und Buchhandlung gegründet hatte und nach der Säkularisation des Kon- stanzer Fürstbistums als Universitätsbuchhändler und -buchdrucker nach Freiburg im Breisgau übergesicdelt war, vom Hauptquartier in Lörrach beauftragt, die »Deutschen Blätter«, die bis dahin von Brock haus in Altenburg und Leipzig ausgegeben worden waren, fortzusetzen: sie erschienen in 76 Nummern vom 6. Januar bis 30. Juni 1814 und brachten bekanntlich die offiziellen Armeenachrichten. 1815 wurde Herder von Metternich mit der Einrichtung einer Felddruckerei und der Herausgabe einer Feldzeitung betraut. Nach der Rückkehr aus Frank reich begann eine planvolle nnd umfassende Berufstätigkeit. Neben dem Buchverlag entwickelte sich ein bedeutendes Kunstinstitut für Litho graphie, Kupferstich nnd Terracottaarbeiten. Besondere Taten waren die in einheitlichem Maßstab entworfenen und erstmals mit zwei Litho graphiesteinen in Farben gedruckten Atlanten, die »Heiligen Schriften Alten nnd Neuen Testamentes mit biblischen Kupfern« (200 Tafeln», die Bildergalerie zum Konversationslexikon, die Denkmäler der deut schen Ballkunst des Mittelalters am Oberrhein. Der Buchverlag um faßte katholische Theologie, Erziehungsschriften, Naturwissenschaften, Geschichte: auf letzterem Gebiet wurde Nottecks »Allgemeine Geschichte« das bekannteste nnd verbreitetste Werk. Unter Bartholomäus' beiden Söhnen Karl Raphgel, der den kaufmännischen Teil übernahm, und Benjamin Herder, dem die intellektuelle Leitung, nach Raphaels Austritt 1856 die Gesamtleitung zufiel, wurde der katho lische Charakter des Geschäftes, eine positiv gläubige Verlagsrichtung entwickelt. Das Hauptwerk des Verlags wurde das »Kirchenlexikon oder Enzyklopädie der katholischen Kirche« (2. Auflage 1903 vollendet): daneben erschien zweimal das Konversationslexikon, das seit 1907 in völlig neuer Gestalt zum drittenmal abgeschlossen vorliegt. Von großen Enzyklopädien wären ferner zu nennen Franz Xaver Kraus' Ncalenzyklopädie der christlichen Altertümer und das Staatslexikon der Görres-Gcsellschaft. Ihnen reihte Benjamin Herder eine lange Reihe von Sammelunternehmnngen für ganze Lchrgebiete wie einzelne Lite raturzweige an (Theologische, Aszetische, Pädagogische Bibliothek, Bibliotheken der Länder- und Völkerkunde, der deutschen Klassiker, der illustrierten Lehrbücher der Naturwissenschaften usw.). Daneben stehen die periodischen Veröffentlichungen: Stimmen aus Maria-Laach, Die katholischen Missionen, Literarische Rundschau, Historisches Jahrbuch der Görres-Gesellschaft, Jahrbuch der Naturwissenschaften, Römische Quartalschrift für christliche Altertumskunde, sowie Sammelwerke, Volksschriften, katechetische Arbeiten nnd anderes mehr. 1868 wurden Franz Josef Hutter (1840—1895), nach Benjamin Herders Tod 1888 sein einziger Sohn H e r m ann Herder Teilhaber: 1892 traten Adolf Streber (1850—1895), 1905 Alois Rees (1849—1914), 1913 P h i l i p p D o r n e i ch in die Firma ein. In diesen letzten Jahr zehnten wurde der theologische, geschichtliche, volkswirtschaftliche, lite- ratur- und kunstgeschichtliche Verlag weiter ausgebant, ein Jahrbuch der Zeit- und Kulturgeschichte sowie verschiedene Sammelwerke und Lexika herausgebracht. Mit besonderer Sorgfalt wurde der spanische 775
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