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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1914
- Strukturtyp
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- 1914-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1914
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- Deutsch
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^ 104, 7. Mai 1014. Redaktioneller Teil. Wenn Rynmann auch niemals eine eigene Druckerei sein nannte, so wurde er doch einer der ersten und rührigsten Verleger seiner Zeit, der eine ganze Anzahl Buchdrucker beschäftigte. Außer dem schon genannten Gran in Hagenau, der das meiste für Nynmanns Rechnung druckte, arbeiteten für Rynmann die Pressen von Johann Ottmar, Sylvan Ottmar und Erhard Oglin in Augsburg, von Adam Petri und Jakob von Pforzheim in Basel. In Straßburg druckte für ihn Renatus Beck, in Nürnberg Georg Stuchs und Hieronymus Hölzel. Ja sogar in Venedig ließ er in den Jahren 1502 und 1507 liturgische Werke bei Peter Lichtenstein Herstellen: viurnalo und MgsalS LalLburxsnss und öreviarium H6rdipol6N86. Bis 1503 hatte sein Verlag sich nur auf theologische Werke in lateinischer Sprache erstreckt, nun gab er auch Werke in deutscher Sprache heraus, ein »Evangelienbuch« und »König Friedrichs Auszug gen Nom«, denen andere folgten; wir nennen nur das berühmte Nechtsbuch von Johann Ulrich Tengler, genannt »Layen Spiegel«, 1500, der bald darauf neu aufgelegt wurde. Von berühmten Schriftstellern und Gelehrten jener Zeit, deren Werke Rynmann verlegte, seien genannt Johannes Geiler von Kaisersberg, Jo hannes Tauler, der Mystiker u. a. Im Jahre 1516 kam bei ihm ein anderes berühmtes Nechtsbuch heraus: »Der Sachsenspiegel«. Das Jahr 1507 bezeichnet wohl den Höhepunkt seines Schaffens; an Ehren, Ruhm und Dank fehlte es ihm nicht, und ebensowenig ließ der finanzielle Erfolg auf sich warten. Conrad Celtes verherrlicht Rynmann in einem lateinischen Epigramm, und Theod. Nysicheus nennt ihn in der Schlußschrift seiner Oratio in ländern 8. Ivonia 1502: »ellaraeteruin Venetorum opikex et illZenio8U8 et exereitatn8 äs ^ULN8ta Vindelicorum«. Gemeinsam mit dem Nachbar und Buchhändler Andreas Grindel hart von Hall hatte Rynmann 1504 einen Streit mit der Universität Heidelberg auszufechten. Kurfürstliche Diener hatten sie ihres Bücher vorrats auf ihrem Heidelberger Wanderlager beraubt, wohl auf Anstiften des seßhaften Buchhandels, der sich gegen die Übergriffe der wandern den Buchfllhrer wehrte. Auf beider Beschwerde an die Universität ver langte der Kurfürst »vor der Herausgabe der bücher einen schwur von den buchfürern, daß sie dieselben zum nutzen der Universität zugeführt haben«. Als Mitarbeiter hatte Rynmann verschiedene Diener, wie man die Geschäftsreisenden, Geschäftsführer usw. damals nannte, u. a. Wolfgang Präunlein, der später sein Schwiegersohn wurde, Blasius Salomon, nachher Rynmanns Leipziger Kommissionär; vorher war es Peter Clement sen., und nach Salomon ward es dann Peter Schürer. In seinen letzten Lebensjahren war er an der Verlagsgesellschaft Pantzschmanns Buchhandel in Leipzig beteiligt. 1518 errichtete er Niederlagen in Wittenberg und Prag, die indessen 1524 wieder etn- gingen. Noch andere interessante Nachrichten bringt der Verfasser, die Rynmanns Leben und Tätigkeit von verschiedenen Seiten beleuchten und ein Kulturbild jener fernen Zeit geben. Er erwähnt seine Be ziehungen zu Gelehrten und Autoren seines Verlages, berichtet über Linzelne Verlagswerke selbst und teilt uns mit, welche Steuern Rynmann zu zahlen hatte. Wir erfahren auch durch den Abdruck von Schuldklagen, nach alten Urkunden, wie Rynmann seine Guthaben eintrieb. Dies alles und mehr möge man selbst in dem Büchlein Nachlesen, das am Schluffe ein umfassendes Verzeichnis aller für Rynmann gedruckten und von ihm verlegten Werke gibt, deren Anzahl 188 beträgt. Dem Verfasser sei auch an dieser Stelle für seine fleißige und verdienstvolle Arbeit Dank gesagt. U. Kleine Mitteilungen. Die Eröffnung der Frankfurter Universität. — Der Eröffnungs termin für die Frankfurter Universität ist auf den 14. Oktober be stimmt worden, und zwar im Hinblick aus die Dispositionen des Kaisers, der den Einweihungsfeierlichkeiten beizuwohnen beabsich tigen soll. Für die Deutsche Lehrerversammlung in Kiel vom 1—4. Juni d. I. ivird das Programm veröffentlicht. Außer den beiden Hauptversamm lungen finden noch 30 Nebenversammlungen statt. Es tagen u. a. die Vertreter des Deutschen Lehrervereins, der Gesamtvorstand des Preu ßischen Lehrervereins, der Nedakteurverband deutscher pädagogischer Zeitungen, die Vertreter schulpolitischer Vereinigungen, die Vereins statistiker, die vereinigten Deutschen Prüfungsausschüsse für Jugend schriften, die Geschäftsführer der von Lehrervereinen veranstalteten Universitätskurse, der Deutsche Lehrerverein für Naturkunde, die Freie Vereinigung für philosophische Pädagogik, der Verband Deutscher Schulgeographen, die Militärkommissionen des Deutschen Lehrervereins, die Vereinigung Deutscher Pestalozzivereine, die Deutsche Lehrerver einigung für Schulgesundheitspflege, die Vertreter der Jugendfürsorge- Vereinigungen, die Rechtsschntzkommissionen des Deutschen Lehrer vereins, der Beirat für Schulausstellungen, der Bund für Reform des Religionsunterrichtes, die Versammlung für Heilpädagogik, die Ver einigung seminaristisch gebildeter Lehrer an deutschen Auslandsschulen. Der Vorstand des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler hat im Sinne der Beschlüsse der letzten Hauptversammlung nachfolgen des Zirkular an die Verleger versandt: Geehrter Herr Kollege! In der letzten Generalversammlung unseres Vereins wurde der Vorstand beauftragt, die Verleger Österreichs zu ersuchen, den dem Sortimenter gewährten Rabatt mit Rücksicht auf die allgemeine Teuerung ans mindestens 30 Prozent zu erhöhen. Im Sinne dieses Wunsches wenden wir uns heute an Sie, hochgeehrter Herr Kollege, um Sie zu ersuchen, wenigstens künftig bei der Neuherausgabe von Büchern dieselben so zu kalkulieren, daß Sie dem Sortimenter eine höhere Entlohnung als bisher für seine Mühe zugestehen können. Wenn man einerseits bedenkt, daß die gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnisse gerade an den Sortimenter große Anforderungen stellen, so bleibt ihm bei der enormen Erhöhung der Negiespesen nachweisbar bei einem Rabatt von 25 Prozent fast nichts übrig. Außerdem muß man in Betracht ziehen, daß Sie in Ihrem eigenen Interesse handeln, wenn Sie den Sortimenter arbeitsfreudig und arbeitsfähig erhalten, denn die Erfahrung hat gelehrt, daß ein wirklich gesunder Buchhandel nur dort erblühen kann, wo der Sorti menter die Verbreitung der Bücher auf sich nimmt. Dies ist aber nur möglich, wenn inan dem wichtigsten Mitarbeiter, jener Kraft, auf die man in sehr vielen Fällen unbedingt angewiesen ist, für seine Mühe, für seine Arbeit und für keinen Fleiß auch eine ent sprechende Entlohnung zukommen läßt. Da Sie, hochgeehrter Herr, wohl selbst wissen dürften, unter welchen schwierigen Bedingungen und unter welch hohen Negiespesen der Sortimenter leidet, zweifeln wir nicht, daß Sie die Bitte, die die Generalversammlung an uns gestellt hat, für berechtigt ansehen und in Zukunft bei der Kalku lation Ihrer Bücher darauf Rücksicht nehmen werden, daß der Sor timenter heute mit einem Rabatt von 25 Prozent sein Anslangen nicht mehr finden kann und daß es im beiderseitigen Interesse ge legen sei, den ihm zukommenden Mindestrabatt auf 30 Prozent zu erhöhen. Wir zweifeln nicht, daß die Sortimenter das Entgegen kommen der Verleger damit beantworten werden, daß sie es dankend anerkennen und sich ihrerseits noch mit erhöhten Kräften für die Verbreitung der Artikel der betreffenden Verleger einsetzen werden. Wien, im April 1014. Hochachtungsvoll Der Vorstand des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler. Österreichischer Weinbaukongrcß. — In der Zeit vom 5. bis ein schließlich 13. September wird in Görz der 9. österreichische Wein baukongreß unter dem Ehrenpräsidium des Ackerbauministers Zenker stattfinden. Mit dem Kongresse wird eine Ausstellung von Weinbau geräten, Maschinen und Kellerei-Artikeln sowie eine Traubenschau und eine Landes-Weinkost veranstaltet; außerdem sind Exkursionen in ver schiedene Weinbaugebiete der gefürsteten Grafschaft Görz und Gradiska sowie nach Grado, Parenzo und Brioni vorgesehen. Beschlagnahme. — Das Buch des früheren Wiener »Times« Korrespondenten Henry Steed »'Ido Had8dur8 klonarell^« ist am 1. Mai in Wien im Aufträge der Staatsanwaltschaft von der Polizei in allen Buchhandlungen wegen Majestätsbeleidigung konfisziert worden, obwohl es bereits seit sechs Monaten in allen Schaufenstern der Buchhändler zu sehen war. gk. Strafbarer Nachdruck einer Schönthal-Skizze. Urteil des Reichs gerichts vom 4. Mai 1914. (Nachdruck verboten.) — Einer der Schön- thalschen Nachdrucksprozesse, bei denen es sich immer wieder darum handelt, ob in Schönthals kleinen humoristischen Skizzen ungeschützte »vermischte Nachrichten tatsächlichen Inhalts und Tagesneuigkeiten« oder schutzberechtigte »Ausarbeitungen unterhaltenden Inhalts« zu erblicken sind, beschäftigte am 4. Mai 1914 den 1. Strafsenat des Reichsgerichts. Im folgenden der Sachverhalt: Der Schriftsteller vr. Irir. Schönthal in München brachte im Sommer 1913 in seiner täglichen Korrespondenz, die hauptsächlich grö ßere und kleinere Feuilletons enthält und von den Zeitungen gegen Pauschal- oder Zeilenhonorar bezogen wird, eine kleine Skizze, be titelt »Die Dampfwalze als Bügelfran«. In Form einer Mitarbeitcr- zuschrift wurde darin in lustigem Tone eine Szene mitgeteilt, die ft angeblich in einem Berliner Vorort auf der Landstraße zugetragen habe. Der Maschinist einer Dampfwalze, die den frischen Schotter bewurf glättete, habe zum Staunen des Publikums plötzlich seine Hose ausgezogen, zusammengefaltet, auf die Straße gelegt und von dev Walze überfahren lassen, worauf die Hose eine tadellose Bögelfalte
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