103. k. Mai 1914. Künftig erscheinende Bücher. «»N-ndixU 1 d Dllchn. 4079 ^Vevlag ^ /rwErtt^evatur" und E) Im Mai wird erscheinen Lena Christ Mathias Bichlcr Roman Geheftet 4 Mark, in Pappband 5 Mark 6ena Christ, deren erstes Blich „Erinnerungen einer Uberstüssigen" ein so großes und ^ berechtigtes Aufsehen erregte und in der Verfasserin ei» hervorragendes Erzählertalent vermuten ließ, dürfte mit diesem neuen Roman die in sie gesetzten Hoffnungen wohl glänzend erfüllt haben. Es ist wieder eine Erzählung aus der Heimat der Verfasserin, den bayerischen Bergen, deren zweiter Teil in Alt-München spielt, und sie kommt an künstlerischer Kraft, an Lebendigkeit und Wahrhaftigkeit der Darstellung wohl dem Besten gleich, was wir auf diesem Gebiete haben. Schilderungen wie: die Jugendzeit des Mathias, der Brand des väterlichen Hofes, seine Abenteuer als Handwerksbursch, als fahrender Schmiercnkomödiant, als Malergesell zu München, seine Hast im alten Münchner RatSgefängniS und schließlich seine Entwickelung zum Künstler — zum Bildschnitzer und Herrgottschneider, sind in ihrer einfachen Tragik fo ergreifend und andererseits von so köstlichem Humor, daß sie zu unmittelbarer Anteilnahme zwingen. Früher ist in unserem Verlag erschienen: Lena Christ Erinnerungen einer Überflüssigen Geheftet Z Mark 50 Pf., gebunden 5 Mark Hamburger Nachrichten: Die .Erinnerungen einer Überflüssigen" stellen ein Werk dar, an dem gemessen die Seichtheit des belletristischen Durchschnittes von heute be schämend sichtbar wird, ein Werk, von dem zu hoffen ist, daß es gelesen werde und, von seinen menschlich frucht baren Gehalten ganz abgesehen, helfe, dem literarischen Großmannsdünkcl als einem der gefährlichsten Kultur schädlinge ein streitbares Gegengewicht zu schaffen. Süddeutsche Monatshefte: Cs isteine Autobiographie von einer Ungeschminktheit, wie es wenige gibt,^besonders wenige von Frauen; zugleich von einer stofflichen Spannung, dieetwas vom spanischen Schelmenro,»ander alten Zeit hat. Frankfurter Zeitung: Sie hat eine Kraft des un mittelbaren Ausdrucks, die völlig naturhaft anmutet: es ist festes Kernholz, aus dem gleichen volkstümlichen Sprach- stamme, aus dem auch Thoma und Nuederer ihre Nuten zu schneiden pflegen. Ludwig Finckh in den .Propyläen": Ich habe da ein Buch aus der Hand gelegt, das mich erschütterte. Ich mag die großen Worte nicht; aber nächst einer Geschichte vom Prinzen Emil Schönaich-Carolath hat mich keine Er zählung mehr so an das erinnert, was man den Schrei der Kreatur nennt, wie dieses Buch von Lena Christ. Diesen neuen Roman von Lena Christ bitten wir allen Käufern von Ludwig Thomas Büchern zu empfehlen. Noch selten hatten wir so wie bei diesem Buch da6 sichere Gefühl, daß e6 seinen Weg machen wird. E6 kann ein großer Erfolg werden! Wir bitten, sich für den Roman recht tätig zu verwenden' Bezugsbedingungen: i. R. mit 25"/«, bar mit Z3!4A>, Partie II/IO