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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1918-03-02
- Erscheinungsdatum
- 02.03.1918
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X- 51, 2. März 1918. genommenen Preiserhöhung an dieser nicht nur nichts verdient, son dern noch bares Geld hinzuzuiegen genötigt ist, ganz abgesehen davon, daß ihm in vielen Fällen außerdem Zinsverlust erwächst, da bekannt lich nicht jedes abgesetzte Buch vom Käufer auch sofort bezahlt wird. Zn alledem erwächst ihm die dornenvolle Ausgabe, den Käufer nach Kräsicn von der Notwendigkeit der höheren Preisberechnung zu über zeugen. Ein derartiger Zustand ist ebenso ungerecht wie aus die Tauer unhaltbar, und es kann nur wundcrnehmen, daß die Herren Unterzeichner der »Erklärung» vom 4. Februar trotz ihrer »reiflichen Überlegungen und gründlichen Beratungen» diese so einsache und nackt dalicgendc Tatsache übersehen haben. Wenn es nur nach dem Willen der Herren Unterzeichner der Ver leger-Erklärung ginge, so gehörte der dem Sortiment zugcbiliigte und allgemein als notwendig erkannte Teucrungszuschlag mehr oder weni ger bereits der Vergangenheit an. Tie (unrabatticrten oder nicht voll- rabattiertcn) Leucrungszuschläge werden höher und höher, sodaß dem Sortimenter in kurzen, von seinem eigenen Teucrungszuschlag über haupt nichts mehr bleibt. Dem must ein Riegel vorgeschoben werden. Es sicht im allgemeinen buchhändierischen Interesse zu hoffen, daß die Herren vor der Macht der Verhältnisse die Auge» nicht verschließen und baß sie freiwillig dem Sortimenter zu geben gewillt sind, was dieser zu seiner Existenz notwendig bedarf. Es erhebt sich mithin die Frage, in welcher Form sich die Verhältnisse sür beide Teile er träglich gestalten lassen. Die einfachste, den buchhändierischen Einrichtungen und unserem Empfinden wohl entsprechendste Lösung wäre natürlich die — von vielen Verlegern fa auch mit vollem Erfolg bereits eingeführte — Erhöhung des Ladenpreises; cs hieße sich aber nur im Kreise herum- drchen und den Kopf in den Sand stecken, wenn diese Lösung etwa als die einzige in Krage kommende bezeichnet werden sollte. Die Herren Unterzeichner der Verleger-Erklärung wollen diesen Weg entschie den nicht beschreiten, sonst hätten sie ihre »Erklärung» ja doch nicht ab gegeben! EL würbe mithin nur einen Kamps gegen. Windmühlen be deuten, wenn das Sortiment sich aus die Forderung einer entsprechen den Erhöhung des Ladenpreises versteifen wollte. Es bleibt sonach nur die Möglichkeit, den Sortimenter an dem ominösen Teuerungszuschiag prozentualiter teil» eh men zu lassen. Dies könnte auf zweierlei Art geschehen: Vorschlag 1. Dem (nicht vollrabatticrten) Teuerungszuschlag des Verlegers wird zunächst die gleiche prozentuale Erhöhung hinzugefügt, die der Verleger auf den Nettopreis des Buches selbst geschlagen hat; auf den um diesen Betrag erhöhten Ladenpreis wird der Sortimenter zuschlag von 10 Prozent erhoben. Zwei Beispiele; Mit 25°/, Rabatt: a) 1 Goethe, Faust / -kl 19.— ord., 77 7.80 netto l>) Vcrlcgerznfchlag 20»/, vom Ladenpreis 77 2.— ord, 77 2.— netto °) Zuschlag des Sortimenters auf l> (nach oben abgerundet) 77 —.70 <i> 10»/, Sortimentcrzuschlag aus », b, o (nach oben abgerundet) 77 1.80 77 14.— ord, .77 S.50 netto Mit 30°/„ Rabatt: a> 1 Goethe, Faust .77 10.— ord, .77 7.— netto i>) Bcrlegerzuschlag 20°/, vom Ladenpreis 77 2.— 77 2.— a> Zuschlag des Sortimenters aus b (nach oben abgerundet) .77 1.— <l> 10°/, Sortimentcrzuschlag auf a, b, o .77 1.30 77 14.80 ord, 77 s.— netto Vorschlag 2. Dem (nicht vollrabatticrten) Teuerungszufchlag des Verlegers wird in allen Fällen die Halste dieses Zuschlags hin zugefügt; auf die Einbeziehung des in obcnangefuhrten Beispielen unter « mit berücksichtigten Zuschlags ln den Ladenpreis wird ver zichtet. Zwei Beispiele: Mit 8314 7» Rabatt: s> 1 Goethe, Faust .77 10.— ord, 77 0.67 netto b> Bcrlegerzuschlag 15°/, vom Ladenpreis 77 1.50 77 1.50 o> Zuschlag des Sortimenters auf k 77 —.75 ä> 10°/, Sortimenterzuschlag auf a ». l> 77 1.15 77 13.40 ord, 77 3.17 netto Mit 40«/, Rabatt: a> 1 Goethe, Kaust 77 10.— ord, 77 0.- netto l>) Verlegerznschlag 25»/, vom Ladenpreis 77 2.50 77 2.50 v> Zuschlag des Sortimenters auf i> 77 1.25 ä> 10°/, Sortimentcrzuschlag auf a u. b 77 1.25 77 15.— ord, 77 8.50 netto Schließlich zum Vergleich zwischen Vorschlag 1 und 2: Mit 2 5 »/» Rabatt: V o r s eh l a g 1. L> 1 Goethe, Faust 77 10.— ord, 7! 7.50 netto t>) Veriegcrzuschiag 20°/, vom Ladenpreis 77 2.— 77 2 — c) Zuschlag des Sortimenters auf b (nach oben abgerundet) —.70 ä) 10°/, Sortimenterzujchlag auf a, b, o (nach oben abgerundet) 77 1.80 , 77 14.— ord, 77 s.50 netto Mit 25»/, Rabatt: Vorschlags a) 1 Goethe, Faust . 77 10.— ord, 77 7.50 netto b> Vcrlegerzuschlag 20»/, vom Ladenpreis 77 2.— 77 2.— o> Zuschlag des Sortimenters auf b 77 1.— ck) 10°/, Sortimentcrzuschlag aus a u. b 77 1.20 77 14.20 ord, 77 0.50 netto Mit 40°/, Rabatt: a) 1 Goethe, Faust 77 10.— ord, 77 k.— netto b> Verlegerzuschlag 20°/, vom Ladenpreis 77 2.— 77 2.— a) Zuschlag des Sortimenters aus b (nach unten abgerundet) 77 1.30 ä) 10°/, Sortimcnterzuschlag auf a, k, o (nach unten abgerundet) 77 1.30 77 14.00 ord, 77 8.— netto Mit 4 0 »/„ Rabatt: a) 1 Goethe, Faust 77 10.— ord, 7! 8.— netto l>) Vcrlegerzuschlag 20°/, vom Ladenpreis 77 2.-^ 77 2.— o) Zuschlag des Sortimenters auf b 77 1.— ck> 10°/, Sortimenterzufchlag auf a u. I> 77 1.20 77 14.20 ord, 77 8.— netto Wie aus vorstehenden Vergleichen hervorgeht, ist das Endergebnis fast völlig das nämliche; ich würde dem Vorschlag unter 2 den Vor zug geben, da auch der bekannte »jüngste Lehrling» ohne weiteres im stande fein wird, in allen Fällen die Hälfte des verlegerischen Teue- rnngszuschlags schnell und ohne Zuhilfenahme eines gedruckten Adam Riese vorzunchmen, was bei Vorschlag unter 1 mit seiner mehr oder weniger verzwickten Umrechnung der Posten unter o nicht ohne weite res vorauszusetzen ist. Die Einfachheit der Berechnung beim prak tischen Gebrauch scheint mir aber ein außerordentlich wichtiges Moment zu sein; eine noch einfachere Berechnung aber ist m. E. überhaupt nicht denkbar. Hierzu kommt, daß ein Rabatt von 3314°/, vom Verleger teuerungszuschlag (also die Hälfte seines vom Verlag festgesetzten Be trags) auch um deswillen als ein in allen Fällen hinreichender Ra batt erscheinen muß, weil der Sortimenter (außer den geringfügigen Barverrechnnngsspcsen des Kommissionärs) keinerlei erhöht« Kosten an Fracht zu tragen und keine vermehrte Arbeit beim Absatz des Bu ches zu leisten hat. Das Schlußergebnis bei Annahme von Vorschlag 2 würde sein, daß der Ladenpreis In voller Klarheit hergestcllt wird; der Verleger wüßte bei Berechnung seines Teuerungszuschlags im vorhinein auf den Pfennig genau, zu welchem Preise sein Verlags- wcrk vom Sortimenter zu verkaufen ist (jetzt herrscht in dieser Hin sicht bekanntlich das ChaoS). Die Annahme eines der obigen Vorschläge scheint mir — falls Besseres nicht gefunden werden sollte — notwendig, wenn das stark gestörte Verhältnis zwischen Verlag und Sortiment wieder normal gestaltet werden soll. Dem Verleger bliebe nach wie vor völlig freie Hand, die Höhe des ihm notwendig erscheinenden Teuerungszuschlags zu bemessen; der Sortimenter aber hätte gegen letzteren keinerlei Ein wendungen mehr zu erheben, lm Gegenteil, je höher der Verleger den Zuschlag bemißt, um so höher wächst ja prozentual auch der Gewinn des Sortimenters. Als unbedingt sestzuhaltcnder Grundsatz muß sür die Folge gelten, daß der — auf alle Verkäufe (also auch auf Kom- missionsartikel, amtliche Veröffentlichungen und Zeitschriften) zu er hebende lOprozeniige Teuerungszuschlag ungeschmälert dem Sorti ment verbleibt; es dars diesem nicht mit der einen Hand genommen werden, was die andere ihm gab. Es schien mir an der Zeit und notwendig, an dieser Stelle den Sortimentcrstandpunkt in Sachen der Tcucrungszuschläge einmal klar und ohne Umschweife darzulegen. Ich schließe mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß wenigstens aus dem buchhändlerischen Kriegsschauplätze in absehbarer Zeit ein Ver- ständigungsfricde zustande kommt. Dresden, 14. Februar 1918. Rudolf Heinz e. i»-»M » » -m-»». «ImMch t. Lew»,. -U,n„- M-»>Utt»- und «rp-ditlo». L-t°,i,. « ch„me, « ««uchb-ndt'-d-»,».
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