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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. Indem wir darauf aufmerksam machen, daß die Abrechnung am Kantate-Montag pünktlich g Uhr beginnt und dis 12 Uhr dauert, teilen wir hierdurch mit, daß die Neichsbank-Hauptstelle ihre Kassen und Buchhaltereien am Kantate- Montag bereits um 8 Ahr öffnen wird; die Allgemeine Deutsche Crsdit-Anstalk sowie die Leipziger Filiale» der Deutschen Bank und der Bank für Handel und Industrie werden ihre Kassen und Buchhaltereien am Kantate-Montag 8> » Ahr morgens öffne«. Dieses dankenswerte Entgegenkommen ermöglicht es den buchhändlerischen Firmen, Meßgelder erst am Kantate-Montag früh vor der Abrechnung von der Bank abholen zu lassen. Leipzig, den 5. Mai 1914, Der Vorstand des Börsenvererns der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Karl Siegismund. Georg Krehenberg. Curt Fernau. Artur Seemann. Max Kretschmann. Oscar Schmorl. Kunst- und Kunstyandei. ii. (I siehe Nr. 48.) Frühling wi Kiuisthmidel. — Werkbmid und Pngrn. - KüustlcrgUdc! und Knnsthandcl. — Auslnndcrci. — Inventurausverkäufe. - Bon den Outsidern. — Tie Verantwortlichkeit des Kunsthändlers dem Publikum gegenüber. — Vom Knnstmarkt. — Ter Kunsthaudcl in der dramatischen Literatur. Wenn alljährlich in der Natur sich der große, gewaltige Ver jüngungsprozeß vollzieht, dann macht sich auch im Kunstsortimcnt, wenigstens in dem mit Liebe und Verständnis geleiteten, der leb hafte Wunsch nach Regeneration bemerkbar. Was die trüben, mürrischen Tage des Winters mit dem Mantel der Liebe zugcdcckt haben, wird unter den Strahlen der Sonne ans Licht gezogen, und zu seiner nicht geringen Verwunderung sieht der Kunsthänd ler, wie besonders das Blätterlager in der winterlichen Kam pagne gelitten hat. Umgeknickte Ecken und beschädigte Ränder, Schmutzfinger, an denen besonders das liebe Publikum seinen nicht geringen Anteil hat, Reißnägellöcher, von deren überflüssig keil sich noch viele Gehilfen nicht haben überzeugen können, und ähnliche Dinge haben sich znsammengcfunden, um den Mappen und ihrem Inhalt ein Aussehen zu geben, das ebenso unerfreulich wie geschäftsschädigend ist. Jeder Bilderlicbhaber, wenn er nicht gerade mit der ausgesprochenen Absicht kommt, zurückgesctzte Blätter zu kaufen, will nur ganz tadellose Blätter haben und nimmt das geringste Fleckchen zum Anlaß, sie als alt oder minder wertig znrückznweisen. Die Geschäfte, die sich hierdurch schon zerschlagen haben, dürsten im Laufe der Zeit eine ganze Menge ausmachen. Da mag es denn Wohl ver ständlich sein, lvenn in gut organisierten Kunsthandlun gen es ein ungeschriebenes Gesetz ist, daß besonders nach Weihnachten und dann, wenn der Frühling kommt und die Licht fülle der Sonne in die Läden wirft, das Lager durchgesehen und ordentlich gereinigt wird. Daß diese große Reinigung überaus segensreich ist, wird dem, der Jahre der Praxis hinter sich hat, gewiß bekannt sein. Für das jüngere Mitglied des Kuusthandcls ist das gar nicht so selbstverständlich, wie man meint, und es kann nicht genug darauf hingewiesen werden, wie notwendig es ist, dieses dazu zu erziehen. Freilich mutz dieses Geschäft mit Verständnis und Sorg- I ialt ausgeführt werden. In sinnlosem Draufloswütcn über l die Blätter herzufalle» und sie zu bearbeiten, kann eher schaden als nützen, und so sollte eigentlich für jeden Kunsthändler gerade diese Arbeit richtig zu erlernen ebenso wichtig sein wie das Ver kaufen oder was sonst zum Kunsthandel gehört. Schon allein das sichere und gerade Beschneiden großer Blätter ist eine Kunst für sich, die bei weitem nicht jeder Kuusthandlungsbcflisscne mit bringt. Es gehört Übung dazu, denu sonst ergeben sich dann die Schlangenlinien, die man unmöglich als den Originalzustand des Blattes erklären kann und die allein schon beim Verkauf an wirk liche Kunstfreunde verhängnisvoll werden können. Leider scheint man in Kunsthändlerkreisen noch nicht so sehr von der Wichtig keit dieser scheinbaren Kleinigkeit überzeugt zu sein, denn sonst könnte man es kaum immer wieder erleben, daß man in den Schau fenstern Bilder steht, die, in schönen geschwungenen Linien ganz aus dem Format gebracht, auf den Kenner geradezu abschreckend wirken; ganz abgesehen davon, daß auch das Lalenaugc die Spuren ihrer Bearbeitung empfindet. Die Prozedur, die, wie man vielfach scherzhafterweise sagt, das Fest der Beschneidung mit sich bringt, theoretisch zu beschreiben, ist freilich ungemein schwer. Hier muß sich die Praxis bewähren, und vor allem muß der, der sie beherrscht, sie den anderen, den Lernenden, beizu bringen bestrebt sein. Sicher lassen sich mit einer guten und genügend großen Schere und einer Gummibürstc Wunder wirkungen erzielen, und wenn dazu das erhebende Gefühl sich noch gesellt, daß das Lager in Ordnung gebracht wird, daß die Kenntnisse des Bestandes aufgefrischt und wieder gefestigt wer den, so darf man Wohl sagen, daß das große Reinemachen eine durchaus segensvolle Arbeit ist, die nicht unterschätzt werden darf. Wie für viele Kunsthandlungen das Fest der Beschneidung zu einer alljährlich wiederkehrenden Begleiterscheinung des Ge schäfts geworden ist, so bringt der ganze sommerliche Betrieb nicht selten ganz andere Einrichtungen mit sich als der Winter. Be sonders die großen Städte mit den sich hindurchwälzeuden Frcm- denströrnen bedingen für die Kunsthandlungen eine ganz andere Aufmachung und Ausstattung. Wie das Schaufenster, so muß auch das Innere des Ladens sich viel mehr diesem anpassen, muß sin-Fällen, wo lokale Berühmtheiten vorhanden sind, wie etwa 737
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