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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. .1/ 98, 30. April 1914. jassung von Erdbcbcnnachrichten. Außerdem steht eine stattliche Zahl neuer Anträge zur Beratung. ES soll die Errichtung einer neuen Erdbebenwarte i» Bergen an der norwegischen Westküste befürwortet werden, ferner die Beschaffung eines Borrats von Erdbebenapparaten für gelegentliche oder zeitweilige Benutzung. Auch soll gefordert werden, das; alle selbstschreibende» Erdbebenapparate mit geeigneten Dämpfungsvorrichtungen versehen werden müssen. Bedeutsam ist ferner der Antrag, das; alle Erdbebenwarten regelmäßig durch tele graphische Signale von der genauen Zeit unterrichtet werden sollen. Bon den Bvrträgen, die ans der Versammlung zu erwarten sind, stehen erst wenige fest. Allgemeines Interesse kann Professor Or. Oinori, der verdienstvolle Leiter des japanischen Erdbebendicnstes, für einen Bortrag erwarten, den er über die Beobachtungen während des jüngsten AnSbrnchs des Vulkans Asama halten wird. Fürst Galitzin selbst wird über die Analyse von Erdbebcnaufzeichnungen und über das vergleichende Studium solcher von verschiedenen Stationen sprechen. Felix Mendetssohu-Bartholöy-Slisiung. Am 1. Oktober d. F. kommen zwei Stipendien der Felix McndelSsohn-Bartholdyschen Stif tung für befähigte und strebsame Musiker zur Verleihung. Jedes beträgt 1500 Mark. Das eine ist für Komponisten, das andere für ausübende Tonkünstler bestimmt. Zur gleichen Zeit erfolgt die Ver teilung der Zinsen eines von den Verwandten des Meisters, den Herren Geh. Kommerzienrat Ernst v. Mendelssohn-Bartholdy und Robert und Franz v. Mendelssohn geschenkten Kapitals von 30 000 Mark und die Bewilligung von Unterstützungen aus den Zinserträgen cin- getretener Ersparnisse der Stiftung. Die Verleihung der Stipendien und Unterstützungen erfolgt au Schüler der in Deutschland vom Staate subventionierten Ausbildungsinstitute, ohne Unterschied des Alters, des Geschlechts, der Religion und der Rationalität. Sämtliche Bewerbungen nebst den Nachweisen über die Erfüllung der Bedingun gen und einem kurzen, selbstgeschriebenen Lebenslauf, in dem besonders der Studiengang hervorgehoben werden muß, sind nebst einer Be scheinigung der Reise zur Konkurrenz durch den bisherigen Lehrer oder dem Abgangszeugnis von der zuletzt besuchten Anstalt bis einschließlich -10. Juni d. F. an das Kuratorium der Felix Mcndelssohu-Bartholdy- Ltipendien, Eharlottenburg 2, Fasauenstr. Nr. 1, einzureichen. Die Verleihung erfolgt aus Grund einer Ende September d. I. in Eharlot tenburg durch das Kuratorium abzuhaltenden Prüfung. Der Bund der Deutschen in Kroatien wird zu Pfingsten in Esseg seine erste Jahresversammlung abhalten, der man in deutsch-ungarischen Kreisen mit großer Spannung cntgegensieht, da der genannte neu gegründete Bund jetzt zum ersten Male vor die Öffentlichkeit tritt. Die regsamen Volksgenossen in Kroatien-Slawonien sind überhaupt die ersten Deutschen im Königreich Ungarn, die sich zu einem nationalen Schutzverband zusammengeschlossen und auch die Anerkennung des Bundes seitens der kroatischen Landesregierung durchgesetzt haben. Sozial-medizinische Vortragsreihe in Charlottenburg. — Der 1. Kursus »Beruf und Krankheit« findet vom 4. bis 16. Mai statt. Die Teilnehmer werden Montag, 4. Mai, 9 Uhr vormittags, durch Ober bürgermeister I)r. Scholz begrüßt, worauf Ltadtrat Or. Gottstein über »Ziele der sozialen Medizin« spricht. Ferner sind Vorträge an gemeldet von Stadtrat Seydel über »Wohnungsamt und Wohnungs fürsorge« mit Demonstrationen, Direktor I)r. Badtke über »Metho disches und Tatsächliches aus der Medizinalstatistik«, Assessor Wimmel über »Die gesetzlichen Grundlagen der Kranken- und Angestellten- Versicherung«, Prof. 1)r. Bruhns über »Syphilitische Erkrankungen und Beruf«, Stabsarzt Oi-. Stier über »Berus und Geistesstörung«, Schularzt Oi. Borchardt über »Arzt und Berufswahl«, Sanitätsrat 19r. Barth über »Nutzen und Gefahren von Spiel und Sport« u. a. Außerdem Besichtigungen von Krankenhäusern, ferner des Ledigen heims, der Desinfektionsanstalt, der Waldschulen und anderer Einrich tungen. Auskunft in der Geschäftsstelle III des Magistrats Ehar lottenburg, Rathaus, Berliner Straße 72/72, Zimmer 168. Eine behördliche Warnung vor Hcrstcllungsverlcgern. — Die Kgl. Polizeidircktion Dresden hat folgende dankenswerte Warnung im Interesse junger unerfahrener Schriftsteller und solcher, die cs werden wollen, erlassen: »Eine große Anzahl zweifelhafter Verlagsgeschäfte befaßt sich damit, unkundige Anfänger zu verleiten, ihnen gegen Zah lung von mehreren hundert Mark den Verlag und Vertrieb ihrer schriftstellerischen Arbeiten zu übertragen. Über jedes ihnen unter breitete Werk geben sie sofort ein günstiges Urteil ab und stellen einen großen Absatz in Aussicht. Damit das Werk nun in besonders gefäl liger Aufmachung erscheine, verlangen sic einen Beitrag für die Her stellungskosten. In ihrem Dichter- und Schriftsteller-Optimismus i zahlen auch die Opfer den gewünschten Betrag, der in Wirklichkeit nur zum geringsten Teil für die Herstellungskosten Verwendung findet. Wenn wirklich auch einige Exemplare gedruckt werden, so sorgt der Verlag doch nicht für einen Vertrieb. Besonders muß gewarnt werden vor einer Verlagsanstalt in Chemnitz (es handelt sich um die Mittel deutsche Verlagsanstalt Arth. R. Hirsch in Reichenbrand-Chemnitz. Red ), die durch ein Preisausschreiben ihre Opfer sucht. Viele in diesem Ausschreibeu enthaltenen Angaben sind völlig unwahr. So be nennt sie als Mitarbeiter und Preisrichter hochangeschene Personen, die nicht die geringste Verbindung mit ihr haben und sich entschieden gegen diese Unterstellung verwahren.« Deutscher Verband Kausmännischer Vereine, Frankfurt a. M. Der diesjährige Verbandstag findet am 3. und 4. Mai in Heil- bronn a. N. statt und umfaßt neben den Verhandlungen über die Organisation des Verbandes ein Referat über »Den modernen Zah lungsverkehr« (Referent: Bankdirektor Hans Kaeferlein-Nürnberg) und »Stand der sozialpolitischen Gesetzgebung im Reichstage« (Re ferent: Albert Tocü-Heilbronn a. N.). Der Verband zählt zurzeit 76 Vereine mit 67 885 Mitgliedern. Der wirtschaftliche Verband der bildenden Künstler hat jetzt die ans dem ersten Delegiertentag beschlossene Schutzstelle für Verlagsrecht ins Leben gerufen. Diese Schutzstclle soll die Beziehungen zwischen Künstlern nnd Verlegern hinsichtlich des Urheberrechts regeln und aus Grund der neuen Verhältnisse neu gestalten. An der Spitze dieser Kommission steht der Maler Otto Mareus. Deutsche Geologische Gesellschaft. Die diesjährige Hauptver sammlung wird vom 10. bis 12. August in Hannover stattfinden. Bor und nach den VersammluugStagen werden geologische Ausflüge in die weitere Umgebung Hannovers, nach dem Elm, dem Solling- vorland, dem Teutoburger Wald und nach dem Harz stattfinüen. Sprechsaal. Eine Million in den Papierkorb. Offener Brief an solche Schulblicherverleger, die . es an geht. Ich und tausend andere Sortimenter bestellten im Vorjahr Schulbücher, von denen naturgemäß eine Anzahl als unverkauft auf Lager verblieb. Dies Jahr erscheint eine neue Auflage, die die alte unbrauchbar macht. Ich - und tausend andere Sortimenter — ver kaufen die unbrauchbaren Exemplare (Nettopreis 15—100 an den Lumpenhändler für 50 F pro Zentner. - Der Verleger hat durch mich und tausend Sortimenter von diesen, Papierkorbsutter vielleicht 15 000 oder mehr nmgcsetzt, vielleicht 10 000 .// daran verdient, die das Sor timent verloren hat. Dieses Vorkommnis wiederholt sich alljährlich: muß es das von Rechts wegen? Ich meine: nein! Die Sache liegt doch so: ich kaufe vom Verlage Bücher in der Voraussetzung, sie absetzen zu können. Durch die ver änderte Neuauflage, berechtigt oder nicht, entwertet der Verleger seine mir verkauften Bücher und erzielt durch diese Entwertung, d. h. durch meinen Verlust, einen erheblichen Gewinn. Nun gibt es Sortimenter, Schulmänner und — Minister, die behaupten, daß diese Neuauflagen nicht der fortschreitenden Wissenschaft zugute kämen, sondern einzig im Interesse der betr. Verleger und Autoren lägen. Ob diese Behauptung richtig ist, soll hier nicht untersucht werden, viel mehr möchte ich einen Vorschlag machen, dessen Ausführung Sortiment und Verlag zum Vorteil gereichen würde. Der Verleger gestatte dem Sortimenter, bis 4 Wochen nach der Schnlbücherzeit die nicht abgesctztcn Schulbücher zu remittieren, eventl. gegen einen Verlust von 5°/,. Geschieht dies, so läuft der Sortimenter nicht Gefahr, fiirs nächste Jahr Makulatur aufzuheben, und trägt dafür gern 5°/«. Diese 5"/« kommen dem Verleger zugute, der dann mit der verbesserten und vermehrten Neuauflage vielleicht ein Jahr wartet, weil er die alte noch nicht ausverkauft hat die »Wissenschaft« wird ihm deshalb nicht böse sein. Ein anderer Var schlag: der Verleger läßt sich von alten unverkäuflichen Schulbüchern den Herstellungspreis, nicht aber den Nettopreis zahlen, ev. mit 5°/» Aufschlag. Dann hätte er nichts verloren, sondern noch gewonnen, das Sortiment aber nicht einen Verlust, der in den letzten zehn Jahren eine Million überschritten haben dürfte — einiger Umstellungen, veränderter Texte, unerheblicher Zusätze wegen —, eine Million Nationalvermögen in den Papierkorb! Bad Freienwalde, April 1914. I. Thilo. Berantwvrtllcher Redakteur: EmilDbomaS. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhündler »u Leipzig. Deutsche- BuchhändlerbauS. Drink: Ramm k Seemann Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion «nd Expedition: Leip^g. Gerichtsweg S« kBnchdSnblerb«nS). 716
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