^ 98, 30. April 1014. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. b. Dlschn. Buchhandel. 3869 Georg Müller Verlag München und Berlin In Kürze erscheint das vom Frauenbund zur Ehrung rhcinländischer Dichter preisgekrönte Buch: Wilhelm Schäfer, Rhemsagen Sechsmibbreißig Geschichten. Mit Umschlag von Einil Preetorius Geheftet M k. 2.—, gebunden M k. 3. (^er bekannte rheinländischc Dichter will diese Sagen, wie sie aus den Landschaften und Ruinen ^Aes Rheins entstanden sind, wicdererzählcn, wieder- und weitersagcn, wie sie auch von Haus aus erzählt, nicht gesungen oder deklamiert wurden. Die Burgen, Pfalzen, Kapellen und Klö ster, all die Ruinen, die Felsen und Weinberge zu beiden Seiten des Rheins steigen auf, und eine Fülle von Gestalten, Burgherren, Rittern und Mönchen belebt die Ufer und den Strom. Gleichzeitig erscheint in zweiter Auflage desselben Verfassers im Sommer 1813 erschienene Erzählung Die unterbrochene Rheinfahrt Geheftet M k. 2.—, gebunden M k. 3.— /Ix-eit seinen „33 Anekdoten" weiß man, daß Wilhelm Schäfer einer der besten deutschen Erzähler >^dcr Gegenwart ist. Man darf ihn einen modernen Johann Peter Hebel nennen, mit dem er die herzhafte Ausdrucksweise, das reiche Gemüt und den scheinbar ungezwungenen, in Wahr heit jedoch überaus kunstvollen Stil gemeinsam hat. Ein neues Buck von ihm wirb darum von vorn herein unser Interesse beanspruchen, und daß er uns nicht enttäuscht, das zeigt wiederum diese „Unterbro chene Rheinfahrt", eine Geschichte, in der sich Scherz und Ernst in fast wundersamer Weise mischen. In vierter und fünfter Auflage erscheint gleichzeitig das Buch, das Wilhelm Schäfer die größten Erfolge brachte, die DreLunddreißig Anekdoten Mit Umschlagzcichnuug von Emil Preckorius. Geh. Mk. 4.—, geb. Mk. 5.— (V)eues zum Lobe dieser prächtigen Anekdotensammlung zu sagen, erübrigt sich wohl. Schäfer gehört ^tzu den Erzählern, die stets zu fesseln wissen, die jeden Stoff, auch den an sich kunstlosesten, mit der phantastischen Kraft eines echten Dichters zu erfüllen und zu gestalten vermögen. Auch seine 33 Anekdoten sind bedeutend wertvoller, als ihr bescheidener Titel zunächst vermuten läßt. Mit wenigen knappen Strichen weiß Schäfer da oft ein ganzes Menschenschicksal vor uns hinzustellen, weiß uns zu erschüttern und zum Nachdenken anzuregen. Perlen feinster Erzählerkunst, mit ein wenig überlegener Satire gewürzt, sind vor allem: „Die Hollandreisc", „Die Briefe der Erzherzogin", „Der Student aus Salzburg", „Der verlorene Sarg", „Der Bäcker von Limburg" und „Der tapfre Maruck", die gleichzeitig charakteristische Bilder der Zeit, in der sie spielen, geben. Bis Mttte Mai mit 401« Einband netto und Ihr, falls ans beiliegendem Zettel bestellt. Gemischt mit den hier angezeigten Frühjahrs-Novitäten 11! 10