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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-04-28
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. .1/ 96, 28. April 1914. diese einen Meineid geleistet Hütten. Die Broschüre lieh er nicht nur den Behörden zugehen, sondern verbreitete sie auch in einer Anzahl von 1000 Exemplaren öffentlich in München. Da der in der Broschüre enthaltene Vorwurf des Meineids eine schwere Ehrentränkung der Sachverständigen enthielt, stellten sowohl die beleidigten Professoren, als auch deren Vorgesetzte Behörde Strafantrag gegen L. wegen öffent licher Beleidigung. Das Strafverfahren gegen L. mutzte jedoch ein gestellt werden, da.es sich zeigte, daß L. geisteskrank war. Da auch keine andere Person wegen der Beleidigung zur Verantwortung ge zogen werden konnte, wurde ein objektives Verfahren eingeleitet und in diesen!, wie bereits erwähnt, auf Einziehung und Vernichtung aller Exemplare der Druckschrift, soweit sie sich in den Händen des Verlegers, Druckers und Herausgebers befinden, erkannt. Gegen das Urteil hatte L. als einziger Interessent Revision eingelegt, in der er neben formeller Rechtsverletzung rügte, datz nicht genügend geprüft worden sei, ob er nicht in Wahrnehmung berechtigter Interessen gehandelt habe und ihm deshalb der Schutz des tz 193 des StGB, hätte zu- gebilligt werden müssen. Der Neichsanwalt hielt die Revision für begründet und beantragte deshalb, das Urteil aufzuheben und die Sache an die Vorinstanz zurückzuverweisen. Das Reichsgericht war je doch der Ansicht, daß eine Anwendung des § 193 nicht in Frage kommen könne, da schon aus der ganzen Form, in der die Broschüre ab- gefatzt war, die Beleidigung unzweideutig hervorginge und von der Vorinstanz ohne Rechtsirrtum als vorliegend angenommen worden sei. Es hob indessen das Urteil insoweit auf, als die Vorinstanz auf Ein ziehung der Exemplare erkannt hatte, und erklärte diese Einziehung als in Wegfall gebracht; denn auf Einziehung könne nur bei einem vor sätzlichen Vergehen erkannt werden, ein solches aber sei nicht fest gestellt, der Angeklagte vielmehr von der Anklage wegen vorsätzlicher Beleidigung freigesprochen worden. Dahingegen ließ es das Urteil, soweit in diesem auf Unbrauchbarmachung der beschlagnahmten Exem plare erkannt worden ist, bestehen und verwarf insoweit die Revision des Angeklagten als unbegründet. (1 1). 110/14.) 1^. Pakete bis 1 kx. — Die Kommission des Deutschen Handelstags betr. Verkehr sprach sich am 4. April dafür aus, datz Pakete bis 1 kA ohne Paketadressen und unter Verzicht auf die Haftpflicht der Post zu ermäßigtem Porto und unter Befreiung vom Bestellgeld befördert würden, datz diese Einrichtung für den inneren deutschen Verkehr schnellstens eingeführt und auch für den Weltpostoerkehr erstrebt werde. Wie Herr vr. Avcnarius anführt. — Von dem Ortsverein der Buchhändler in Bielefeld geht uns das nachstehende Schreiben zur Veröffentlichung zu: Die vereinigten Bielefelder Buchhändler hatten in ihrer Hcrbst- vcrsammlung angesichts eines Kunstwort-Prospekts, betitelt »Boykott gegen den Kunstwort«:, in dem Herr Avcnarius u. a. sagt: »letzten Endes ist all das nichts weiter, als ein Kampf gegen das unabhängige Wort«:, in gerechter Entrüstung und Selbstachtung folgende Entschlie ßung gefaßt: »Die vereinigten Buchhändler in Bielefeld protestieren gegen die in dem Prospekt ausgesprochenen Ver dächtigungen und beschlossen einstimmig, bis auf weiteres jede Verwendung für den Kunstwort einzustellen«:. Auf diese Entschließung greift nun Herr Avcnarius im zweiten Märzheft des Kunstworts zurück und zeigt bei dieser Gelegenheit wieder einmal, wie geschickt er zu zitieren weiß, wenn es sich um »seine Herren vom Buchhandel« handelt. Die vorgenannte Entschließung lautet nämlich bei Herrn Avcnarius — und zwar in Anführungs zeichen gesetzt — wie folgt: »Die vereinigten Buchhändler in Bielefeld beschlossen einstimmig, bis auf weiteres jede Verwendung für den Kunstwort einzustellen.« Das Wesentliche, also das, was die Entschließung und deren Veröffentlichung hcrvorgerufen hat, wird von Herrn Dr. Avcnarius völlig unterdrückt. Der Schweizerische Buchdrucker-Verein hält seine Jahresversamm lung ani 6. und 7. Juni im Kongretzsaalc der Landcs-Ausstellung in Bern ab. Außer dem Besuch der Landes-Ausstellnng ist eine Rund fahrt ans dem Thnnersee geplant. Der Deutsche Handwerks- und Gcwerbekammertag, der vom 27. bis 29. Juli in Mannheim stattfindet, wird unter anderm verhandeln über die Frage der Errichtung von Handwerksämtcrn bzw. Rechtsaus kunftstellen, über die Einführung einheitlicher Meisterprüfungen für das Buchdrnckhandwerk und vor allem über die Frage der gewerbe- rechtlichen Behandlung der weiblichen Handwerker. Diese Frage ist auch auf der letzten Handwerkskonserenz im Ncichsamt des Innern eingehend erörtert worden. Es handelt sich unter anderm auch um das Wahlrecht der weiblichen Handwerker in den Handwerksorganisanonen Rach der bisherigen Betätigung der Krau im Handwerk ist zu er warten, datz die Zahl der weiblichen Handwerker in nächster Zeit ganz erheblich zunehmen wird. Zuletzt wurden 2123 Meisterinnen und 18 689 eingetragene Lehrlinge gezählt, welche Zahl sich in letzter Zeit bedeutend vermehrt haben dürste. Man wird hiernach wohl oder übe! den, weiblichen Element im Handwerk entgegenzukommen haben. Eine sutzballsportliche Ausstellung beabsichtigt der Deutsche Fnß- ballbund anläßlich seiner Jahrestagung in Magdeburg zu ver anstalten und dabei Photographien von Platzanlagen, Zeichnungen, Pläne, Futzball-Sport-Postkarten, Plakate, Vereinsabzeichen, Modelle, Spielmaterial usw. zu zeigen. Personalnachrichten. 8V. Geburtstag. — Diesen schönen Tag kann heute Herr Albert K o ch, Gründer der Firma Albert Koch L Eo., in Stuttgart, be gehen. Herr Albert Koch gründete am 15. Juni 1862 in Stuttgart eine Verlagsbuchhandlung, die sich eines guten Fortgangs erfreute. Am 8. April 1872 erwarb er in Gemeinschaft mit seinem Bruder Heinrich, der eine Buchbinderei betrieb, das am 15. September 1860 gegründete Bar-Sortiment von Carl Conradi in Stuttgart, das unter der Firma ! Albert Koch, Barsortiment, getrennt vom Verlage geführt wurde. Da die Eintragung dieser Firma ins Handelsregister aber beanstandet wurde, weil sie das Sozietätsverhältnis nicht zum Ausdruck brachte so wurde am 15. August 1873 die noch heute bestehende Firma: Albert Koch L Cie. handelsgerichtlich protokolliert. Unter demselben Datum wurde auch ein Auslieferungslager ungebundener Bücher errichtet, das den Verlegern durch Verminderung der Konti, Spesenersparnis und Weg fall von Verlusten gute Dienste zu leisten versprach und gleichzeitig ihr Absatzgebiet erweitern sollte. 1887 starb Heinrich Koch, und seine Witwe, Wilhelmine geb. Barth, wurde Teilhaberin, während als weiterer Teilhaber 1888 der Schwiegersohn Albert Kochs, Friedrich Grub, eintrat. Wie sich seit dieser Zeit das Bar sortiment entwickelt hat, ist bekannt, ebenso wie tapfer die Firma Al bert Koch L Eo. mit den großen Leipziger Barsortimenten Schritt zu halten suchte. Als diese jedoch ihr Operationsgebiet auch nach Süd deutschland ausdehnten, verkaufte Friedrich Grub am 1. Januar 1904 — Koch war bereits 1898 ausgetreten — das Geschäft an F. Volckmar, der es unter der alten bewährten Firma fortsetzt. Seit 1898 im Ruhestand lebend, erfreut sich Herr Koch noch körper licher und geistiger Frische, wenn auch sein Scheitel mit schneeig weißem Haar bedeckt ist. Dem wackeren Kollegen zum 80. Geburtstag herzliche Glückwünsche für einen weiteren gesegneten Lebensabend! Hermann Kluge s. — Am 25. April ist in Altenburg Geheimer Hofrat Professor vr. Hermann Kluge im 82. Lebensjahre gestorben. Der Verstorbene war seit 1890 als Bibliothekar an der Herzoglichen Landesbibliothek beschäftigt und ist in weitesten Kreisen bekannt ge worden durch seine »Geschichte der deutschen Nationalliteratur«, die zahlreiche Auflagen erlebt und viele Tausende in die deutsche Literatur cingeführt hat. Außer verschiedenen Fachschriften stammen von Kluge noch zwei weitverbreitete Bücher: »Auswahl deutscher Gedichte« und »Themata zu deutschen Aufsätzen und Vorträgen«. Richard Knoetel f. — Der Historienmaler Professor Richard Knoetel in Berlin ist im Alter von 57 Jahren einer Lungenentzündung erlegen. Prof. Knoetel war Autorität auf dem Gebiete der Unisormwissenschaft. Eduard Sueß f. — In Wien ist der frühere ordentliche Professor der Geologie an der Wiener Universität und langjährige Präsident der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Hofrat vr. Eduard Sueß in der Nacht zum 27. April im 83. Lebensjahre verschieden. Der Verstorbene hat sich durch eine Reihe Monographien, »Die Entstehung der Alpen«, »Die Zukunft des Goldes«, »Die Zukunft des Silbers« n. a., einen Platz unter den ersten Geologen der Gegenwart gesichert. Als Krönung seiner wissenschaftlichen Laufbahn gab er von 1883—1909 das mehrbändige Werk »Das Antlitz der Erde« heraus, das in mehrere fremde Sprachen übersetzt wurde. Auch um die Wiener Aka demie der Wissenschaften und ihre Aufgaben hat sich der verstorbene Forscher große Verdienste erworben. verein der Deutschen Buchhöndler zu Leipzig, Deutsches Buchhttnblerhaus. Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (BuchhänblerhauS). 652
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