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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1914
- Strukturtyp
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- 1914-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1914
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- Deutsch
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^ 95. 27. April 1914. Redaktioneller Teil. stand eingerichtet hatten oder die von den Lehrpersonen ohne jeglichen Gewinn verkauften Bitcher vorher nur durch den ortsansässigen Buch handel bezogen waren. Unzuträglichkciten irgendwelcher Art haben sich nicht herausgestellt. Wir tragen daher Bedenken, durch Erfüllung der in Ihrem gefälligen Schreiben ausgedrücktcn Bitte dergleichen Ver anstaltungen unsererseits in Zukunft völlig zu unterbinden, geben viel mehr der Hoffnung Ausdruck, daß ein gegenseitiges Handinhand- arbelten der ortsansässigen Buchhändler mit der Lehrerschaft bei der Vorbereitung und Durchführung des Verkaufes guter Iugendschriften auf dem Weihnachtsmarkte als ein wirksames Mittel zur Bekämpfung der Schund- und Schmutzliteratur sich auch fernerhin erweisen werde.« G immerthal - Langendreer bittet, auf das Schreiben eine Er widerung zu senden, da die dort behaupteten Tatsachen nicht in allen Punkten der Wirklichkeit entsprächen. Redner übernimmt es, seine Darlegungen dem Vorsitzenden behufs Weitergabe nach Arnsberg zu übermitteln. R o e d e r - Mülheim bittet, das in der vorigen Sitzung mitgc- teilte Antwortschreiben der Negierung zu Düsseldorf in dem Erwide- rungsschreibcn an die Negierung zu Arnsberg auch mitzuteilcn. S ch m e m a n n - Essen berichtet über die letzte Vorstandssitzung des Kreisvereins in Münster. Betreffend den weiter auf der Tagesordnung stehenden Punkt »N a b a t t f r a g e« teilt Sch mein an n mit, das; der Vorstand des Kreisvercins zu dieser Frage erst Stellung nehmen könne, wenn der Borsenvercin sich ausgesprochen habe. Steffen bemerkt, daß die Frage schon in Goslar besprochen wor den sei. Der Börscnverein habe dort durch seinen Vorsitzenden er klären lassen, daß die Ortsvereine zuerst dafür sorgen müßten, daß der Kunden-Nabatt aufzuhören habe, bevor der Behörden-Nabatt be sprochen werden könne. Noeder bittet, die Nabattfrage doch heute schon zu erledigen, damit ein entsprechender Antrag in Köln gestellt werden könne. Nachdem die Versammlung in die Besprechung eingetrcten ist, wird einstimmig beschlossen, beim Kreisverein folgenden Antrag zu stellen: »Die Buchhändler-Vereinigung des Rheinisch-Westfälischen In dustriegebiets beantragt, der Kreisverein möge beim Börsenverein beantragen, der Absatz d der ,Nabattbestinimungen der Verkaufs ordnung der Kreis- nnd Ortsvercine' möge wie folgt abgcändert werden: ,k) bei Verkäufen, die nicht unter u fallen, darf bei Bar zahlung von Büchern im Preise von .F 10.— ab ein Skonto von 2 °/<> gewährt werden? (Der bisherige Zusatz hinter bei Barzahlung' oder längstens halbjährlicher Barzahlung fällt weg.« Vorsitzender bringt zur Kenntnis, daß für Buchhändler und Buchhandlungsgehilfen ein Erholungsheim in Ahlbeck an der Ostsee bestehe, das zunächst nur in einem gemieteten Hotel bestehe. Jetzt beabsichtige der zu diesem Zwecke gegründete Verein ein eigenes Heim in Warne m ündc zu errichten. Die Ortsvereine werden ge beten, das Erholungsheim durch Beiträge zu unterstützen. Die Orts vereine Dortmund und Essen sind bereits als Mitglieder mit einem bestimmten Jahresbeitrag beigetrcten. Vorsitzender Baedeker hat selbst ein Frcibett gestiftet. Ans seinen Vorschlag beschließt auch die Ver sammlung einstimmig, das Erholungsheim zu unterstützen und zu nächst einen Anteilschein von 100 zu genehmigen. Vorsitzender unternimmt es, den Beschluß der »B.-V.« dem Vorstand des »Erholungs heims für Deutsche Buchhändler E. V.« zur Kenntnis zu bringen. Zu »Sonstigem« wird von Steffen beantragt, daß die nächste Versammlung der »B.-V.« vor der Kreisvereins-Versammlung anberannit werde. Diese Versammlung solle als die 3. Vierteljahrsver- sammlung 1014 gelten. Der Antrag wird einstimmig angenommen mit der Maßgabe, daß der Vorstand den Ort der Tagung zu bestimmen hat und die Versammlung an einem Montag stattfinden soll. S ch m cman n verliest eine Ankündigung des »Werkvcreins der nationalen Arbeiterbewegung«. Darnach wird vom 1. April d. I. ab der genannte Verein eine besondere Buchhandlung in Essen eröffnen, die für alle industriellen Werke und Zechen im Jndu- stricbezirk die von ihnen benötigten Bücher beschaffen will. Steffen stellt den Antrag, Kollege Schmemann möge ein Schrei ben an den Krcisverein anfsetzen und es dem Vorsitzenden zur Unter schrift vorlegen. Der Antrag wird einstimmig angenommen. K ö r n g e n - Essen stellt den Antrag, die »B.-V.« möge sich in einem Schreiben an das Direktorium der Firma Krupp wenden nnd Einspruch gegen die genannte neue Buchhandlung erheben. Der Antrag wird abgelehnt. Körn gen bringt ein Schreiben zur Verlesung, wonach die Firma Bonneß L Hach seid in C h a r l o t t e u b u r g den Rek toren Iugendschriften zu ^ des Ladenpreises anbietet. Steffen bestätigt, daß eine ähnliche Ansichtssendung Bachem scher Iugendschriften auch den Schulen von Dortmund zugegangen sei. Auf eine Anfrage, welche Redner an die Firma I. P. Bachem ge richtet habe, habe sie geantwortet, daß es sich um Iugendschriften handle, die schon älteren Datums und heute durch moderne Einbände und modernen Druck vervollkommnet seien. Thomas-Dortmund gibt von dem Nabattwesen der Firma Fischer-Jena Kenntnis. M a s k e - Gelsenkirchen bemerkt, die Arnsberger Negierung habe entschieden, daß die Buchhändler der Buchbinder-Zwangs- I n n u n g nicht beizutreten brauchten. Deshalb sei ein Beschluß der Buchbinder-Zwangs-Jnnung zu G e l s e n k i r ch e n, wonach die Sor timenter bei Lieferung von Schulbüchern und Lehrmitteln sich der Innung zu fügen hätten, ungültig. Auch Lieferung von Atlanten und Bochumer Rechenbüchern habe die Innung zu Buchhändlerpreisen verlangt. Steffen bittet Maske, den Vorfall in Gelsenkirchen unverzüg lich dem Kreisverein wissen zu lassen. Gimmerthal teilt zum Schluß mit, daß in Langendreer die Lehrmittel nicht mehr durch den Buchhandel, sondern durch die Buchbinder geliefert werden. Schluß 8-/. Uhr abends. Rückgang der Ausländer an deutschen Universitäten. — Die Zahl der an deutschen Universitäten studierenden Ausländer, die bisher von Semester zu Semester gestiegen ist, hat im soeben beendeten Winter semester 1913/14 zum ersten Male einen Rückgang erfahren. Im Winter 1898/99, also vor 15 Jahren, hatten die deutschen Universi täten 2500 ausländische Schüler; bis zum Winter 1912/13 hatte sich diese Zahl auf mehr als das Doppelte — 5196 — erhöht; der Winter 1913/14 hat einen Rückgang auf 5015 gebracht. Die Ursache dieser Abnahme ist zweifellos die Stellung der Klinikerschaft und einzelner Universitäten gegen die ausländischen, vor allem russischen Medi ziner. Die Russen stellen von jeher das größte Kontingent der hier studierenden Ausländer. Im letzten Wintersemester waren es mehr als die Hälfte, 2259 (gegen 2446 im Vorjahre), davon 1599 Mediziner. Ihre Zahl ist somit um 187 herabgegaugen. Ebenfalls eine Abnahme ist bei den österreichischen Studenten, dem zweitgrößten Kontingent, zu verzeichnen: 887 gegen 898. Im weiteren Abstande erst folgen der Zahl nach unsere übrigen europäischen Gäste: aus der Schweiz kamen 354 gegen 342 im Vorjahre, aus England nur 150 (148), fast ebenso viel — 144 (156) — aus Rumänien. Die übrigen Balkanstaaten waren mit niedrigeren Ziffern vertreten, nämlich Bulgarien mit 122 (111), Serbien mit 81 (61), Griechenland mit 75 (100) und die Ttirkei mit 65 (78). Aus Luxemburg stammten 56 (58) Studenten, aus den Nie derlanden 46 (47), aus Frankreich bemerkenswerterwcise nur 40 gegen 52 im Winter 1912/13. Italien stellte 36 (39), Spanien 34 (25), Schweden und Norwegen 49 (47), Belgien 14 (19), Dänemark 13 (13), Portugal 8 (10), Montenegro 6 (1). Die Besuchsziffcrn aus dem über seeischen Auslande haben sich gegen das vorjährige Sommersemester durchweg erhöht. So zählten die Amerikaner, die fast alle aus dem Norden stammen und überwiegend Sprachstudien obliegen, 351 gegen 338, die Asiaten, zu einem großen Teil japanische Mediziner, 230 gegen 184, die Afrikaner 34 gegen 22 nnd die Australier 2 gegen 1. Von Universitäten kommt für die Ausländer in erster Linie die Neichshauptstadt in Frage. Fast ein Drittel der Eiesamtzahl — 1542 — waren im letzten Winter dort zu finden. Im beträchtlichen Ab stande stehen mit fast den gleichen Zahlen Leipzig (699) und München (655). Es folgen Heidelberg (360), Halle (313), Königsberg (237), Straßburg (215), Breslau (179), Freibnrg (142), Bonn (133), Tü bingen (53), Gießen (44), Wiirzburg (36), Erlangen (32). 8lc. »Jugend«-Posttartcu vor dem Reichsgericht. Urteil des Reichs gerichts vom 21. April 1914. (Nachdruck verboten.) — Der neueste Post- kartenprozcß, der sich am 21. April 1914 vor dem 2. Strafsenat des Reichsgerichts abspiclte und dazu führte, daß wieder einmal ein die Künstlerpostkarten für unzüchtig erklärendes Urteil der 12. Straf kammer des Landgerichts Berlin I, der Spezialkammer fiir Post kartenfragen, aufgehoben wurde, wies diesmal eine etwas andere als die gewöhnliche Färbung auf. Auch diesmal handelte es sich um .Künstlcrpostkarten, Reproduktionen von Gemälden, doch nicht von schwer zugänglichen, der Menge kaum bekannten Museumsschätzen, son dern von Werken, die durch Wiedergabe in der »Jugend« bereits durch Massenverbreitung unbeanstandet allen Volkskreisen vertraut geworden sind. Angesichts der ungestörten, von niemand gerügten Verbreitung in der Jugend konnte daher ein Urteil keinen Bestand haben, das ans der Massenverbreitung in Postkartcnform das Merkmal der Unzüchtigkeit ableitcn wollte. Im folgenden der interessante Sach verhalt: Wegen Verbreitung unzüchtiger Postkarten (8 184 Abs. 1 Nr. 1 des StGB.) hat das Landgericht Berlin 7 am 30. Dezember 643
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