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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.01.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-01-16
- Erscheinungsdatum
- 16.01.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. Deutscher Verlegerverein. Verkäufe von Sortimentsgeschäften ohne Übernahme der Schulden. Erklärung. »Die Unterzeichneten Verleger erklären hiermit, daß sie den Käufern von Sortimenisbuchhandlungen das Rechnungskonto ohne weiteres schließen, die das Geschäft ohne Schulden übernommen und nicht für gleichzeitige Regelung der vom Vorbesttzer stammenden Verpflichtun gen gesorgt haben. Sie betrachten ihr Verlangen als be friedigt, wenn der Käufer eine den Verbindlichkeiten, die dem Verlagsbuchhandel gegenüber bestehen, entsprechende Summe von der Kaufsumme zurückbehält und diese bei dem Vereinsanwalt des Deut schen Verlegervereins, Herrn Justizrat Hillebrand, Rechtsanwalt und Notar in Leipzig, für die Deckung der Ostermeßzahlungcn hinterlegt.« Diese Erklärung, die im Börsenblatt Nr. 17 v. 22. Jan. 1917 mit sämtlichen Unterschriften und in Nr. 80 vom 5. April 1917 veröffentlicht worden ist, wird hiermit wiederholt bekannt ge macht. In der Zwischenzeit haben sich noch folgende Firmen zur Einhaltung der Erklärung durch Unterschrift verpflichtet: Augsburg. Haas L Grabherr, Verlag. Berlin. Brandus'sche Vcrlbh. Otto Reich! Verlag. Tägliche Rundschau G. m. b. H. Verl.-Anst. Augustin L Co. Inh. Curl Hamei Hainbur g. M. Glogau jr. Koustan z. Reuß L Jtta. Leipzig. Oldenburg L Co., Verlag. 3t o st o ck. Kausungen-Verlag Ernst Puschel. Gesamtzahl der Unterzeichner: 708. Werbetätigkeit im Ortsbuchhandel. Vom Weihnachtsfest 19l7 wird man voraussichtlich im Buchhandel noch Jahre und Jahrzehnte hindurch als einem besonders denkwürdigen sprechen. Denn wenn nicht alles täuscht, war es ein Höchstjahr im Umsatz, überfüllte Buchläden, wohin man kam, ein Andrang, der nicht zu bewältigen, eine Kauflust strotz 10 und nochmal 10 vom Hundert Aufschlag), die nicht zu befriedigen war! Und der Verlag verkaufte von allem, was nur zu Geschenkzwecken dienen konnte, bis die Lager geräumt und alles, was die Buchbinder mit ihren zurzeit so mangelhaften Kräften nachltefern konnten, wieder versandt war. Ein hocherfreuliches Bild, das uns — ohne auch nur im entferntesten pessimistisch zu sein — doch nicht zu falschen Schlüs sen für die Zukunst verleiten darf. Denn wenn auch viele Tau sende im Felde und daheim — namentlich die ersleren, denn die letzteren haben sich, zumal in der Großstadt, noch viel mehr dem leichteren und geistig bequemeren Theaterbesuch zugewand! — in erhöhtem Matze oder neu dem Buche gewonnen sind, so kön nen wir diesen für unsere Buchhandelsbegriffe gewaltigen An sturm doch nur zu einem Bruchteil allein dem Verlangen nach dem Buch zugute schreiben. Wir müssen vielmehr einen sehr wesentlichen Teil dem außerordentlichen Mangel oder der un geheuren Preiserhöhung aller anderen Geschenkgegenstände bei messen, der gegenüber die Preisaufschläge im Buchhandel ja geradezu ein Kinderspiel waren. Und da drängt sich unwillkürlich die Frage auf, ob es in Zukunft ebenso oder auch nur annähernd so bleiben wird, und die viel wichtigere: was können wir tun, um diese Kauflust für das Buch dauernd zu erhallen? Wird es so bleiben? Kaum! Wenn einmal der Krieg vor bei sein wird, dann heißt es, im großen und im kleinen, seine Wunden heilen. Staat, Groß- und Kleinbetriebe und Haus halte werden, so gut und so schnell es möglich sein wird, neue Anschaffungen machen; dringende Ausgaben — nicht zuletzt Steuern oder Vermögensabgabe — werden gemacht werden müssen — und das Buch wird wieder Luxus werden oder doch erst in letzter Reihe stehen, wenn es heißt: Geld ausgeben. Das muß aber der Buchhandel mit aller Macht zu hindern suchen. Gewiß ist hier schon viel geschehen. Noch nie hat Wohl der Buchhandel zum Beispiel so zahl- und umfangreiche An zeigen erlassen. Gewiß ist auch viel geplant: es sei nur an das Buchhandels« und Werbeamt des Börsenveretns erinnert, das allerdings vielleicht erst in Jahr und Tag überhaupt in Tätig- keit treten und dessen Wirken sich auch dann erst nach längerer Arbeit geltend machen wird. Und als Allheilmittel werden wir auch dieses neue Amt nicht betrachten dürfen. Wir müssen uns auch im kleineren Kreise regen. Die Kreis- und Orlsvereinc werden hier ein überaus segensreiches Feld der Tätigkeit finden und neues Leben erstehen sehen, wenn es ihnen, wie man be hauptet, entschwunden fein sollte. Leider wird das die Tätig keit der meist schon überlasteten Vorstände noch mehr belasten, und es wird nötig sein, daß auch die Mitglieder der Vereine wie die Außenstehenden sich etwas mehr im allgemeinen Jnler- esse betätigen. Doch es wird auch des Schweißes der Edlen wert sein; und der Erfolg wird die Lust und Liebe zum Werk stärken. Vielleicht wird es aber auch nötig und sogar zweck mäßig werden, daß der Ortsveretn oder eine Gruppe von Ver einen einer Großstadt sich für diese Werbezwecke und andere, die sich ihnen allmählich angliedern würden, einen besonderen Ge- schäftssührer annehmen. Sein Tätigkeitsfeld wird reich bemes sen sein, und seine Arbeit wird, selbst wenn sie gut bezahlt wer den muß, die Ausgabe vollauf wieder einbringen; denn sie wird folgerichtig und ungehindert von den Gedanken und Erforder nissen an Zeit und Arbeit für das eigene Geschäft ausgesührt werden können, die beim besten Willen doch die ehrenamtliche Tätigkeit stets unwillkürlich beeinflussen müssen. 39
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