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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-01-14
- Erscheinungsdatum
- 14.01.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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11. 14. Januar 1918. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dlschn. Buchhandel. Publikum hat den außergewöhnlichen Verhältnissen verständ- Nisboll Rechnung getragen und dem Personat gegenüber große Geduld an den Tag gelegt. Die Käufer sahen ja auch, wie jeder bemüht war, ihre Wünsche zu befriedigen, und daß jeder mehrere Pcsucher aus einmal bedienen mußte. Da anstelle der eingerück ten älteren Gehilfen nicht genügend unterrichtete junge Aus hilfskräfte eingestellt werden mutzten, so werden Wohl in man chen Geschäften Jrrtümer zum Nachteil des Unternehmers bor- gefallen sein. Immerhin muß man sagen, daß das Personal in diesem Jahre Außergewöhnliches hat leisten müssen. Als eine große Wohltat wurde die in vielen Geschäften wegen Personal mangels cingeführte Mittagssperre empfunden. Daß wir Buchhändler erst im vierten Kricgsjahr uns ent schlossen haben, trotz des durch den hohen Markkurs erhöhten Preises der Bücher einen Tcuerungszuschlag einzuheben, hat meines Wissens — in nieinem Geschäfte wenigstens — nur äußerst selten Reklamationen nach sich gezogen. Dieser Teue rungszuschlag ist auch nur vorübergehend festgesetzt worden, bis wieder normale Verhältnisse eingetreten sein werden. Wir konnten uns aber nicht der Notwendigkeit verschließen, dem Unternehmer und den Angestellten, die gleichmäßig unter der allgemeinen Teuerung leiden, ein besseres Einkommen zu ver schaffen, sowie Deckung für die ungewöhnlich hohen Regiespesen mit diesem Teuerungszuschlag zu suchen. Dieser Pflicht gegen seine Mitglieder mußte der Verein der österreichisch-ungarischen Buch händler um so mehr Rechnung tragen, als er sich bewußt ist, daß besonders der deutsche Buchhandel in Österreich-Ungarn, wie ich das bereits früher ausgcführt habe (vgl. Bbl. 19l7, Nr. 272), nach Friedensschluss eine große Kulturarbeit zu erfüllen haben wird, für die er leistungsfähig erhalten werden mutz. Wien. Wilhelm Müller. Allgemeine, systematische Organisation von Volksbibliotbckcn. sSt-^t-, '«cmcintk-, Kreis, bibliotheken.) Von Univ. - Bibliothekar vr. Ehr. Ruepprecht (München) sSammlg. »Kultur und Fort schritt« Nr. 520j. 8". lk S. Gautzsch bei Leipzig 1914, Verlag voll Felix Dietrich. Ladenpreis geheftet .« -.25. Wenn die vorliegende infolge des Krieges erst vor kur zem ausgcgcbenc Abhandlung nicht in der volkstümlichen Bro- schürensammlung »Kultur und Fortschritt« erschienen märe, könnte man hinter ihrem Titel ein bibliothektcchnifches Werk vermnten. In Wirklichkeit haben wir es mit einer Ausklärungs- und Werbeschrift zu tun. Einer Aufklärungsschrift insofern, als sie uns über die Not wendigkeit der Bibliotheken im Dienste der Volksbildung, über den Stand der deutschen Volksbibliotheken und über die deren Zwecken dienenden Organisationen (Gesellschaft zur Verbreitung von Volks bildung, Deutsche Dichter-Gedächtnisstiftung nsw.) unterrichtet; einer Werbeschrift, weil sie für eine landesgemäße Ordnung und syste matische Einrichtung der Volksbibliotheken nach dem Kriege durch die Gemeindeverwaltungen und Städte unter Aufsicht und mit Unter stützung des Staates, der Vereine und Einzelpersonen eintritt, ohne der Eigenart der einzelnen Landesteile oder Städte zu nahe zu treten. Da zu erwarten steht, das; der Frieden auch der Sache der Volksbiblio- thekcn einen neuen Aufschwung bringen und die Frage infolgedessen noch öfters die Allgemeinheit beschäftigen wird, so ist der Broschüre ein gewisser bleibender Wert znznschreiben, auch für den Buchhändler, der alle ihn angehenden Dinge mit Aufmerksamkeit verfolgt. Kurt Loele. Kleine Mitteilungen. Jubiläum. Die Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung Carl Hübscher in Bamberg besteht am 15. Januar 50 Jahre. Der Gründer, Carl Hübscher, hatte seit 1853 in Schleiz (Neuß j. L.) eine Buchhandlung mit gutem Erfolge betrieben, die er Anfang 1868 ver kaufte, um in seine -Heimat, Bayern, znrückznkehren. Hier wählte er «ls Wohnort Bamberg, das ihm von seinen Gehilfeniahren her be kannt war, und wo er bereits Beziehungen angeknüpft hatte. Am 15. Januar 1868 gründete er daselbst eine Buch-, Kunst-, Mnsikalien- nnd Schreibmaterialien-Handlung, die sich bald gut entwickelte, da Bamberg viele höhere Bildnngsanstalten anfweist und zahlreiche Beamte, Geistliche und Lehrer dort wohnen, während die Umgegend mit wohlhabender Bevölkerung einem strebsamen Manne mancherlei Ab satzwege bot. Bald waren daher auch die räumlichen Verhältnisse des ersten Gcschäftslotals an der unteren Brücke zu klein, sodaß Hübscher das Geschäft 1871 nach dem Grünen Markt verlegte, wo es sich noch heute befindet. Nach dem im November 1878 erfolgten Ableben Earl Hübschers übernahm sein gleichnamiger Sohn die Buchhandlung, die er seitdem mit steigendem Erfolge weilerführt. Seit 1904 wird er von seinem Schwiegersohn, Herrn Erich Lylander, unterstützt, den er am 1. Januar 1913 als Teilhaber aufnahm. Zellstosfvcrteilung. Die Neichskommission zur Sicherstellung des Papierbedarfs (Berlin SW. 68, Alexandrinenstr. 110) schreibt uns: Auf Wunsch des Herrn Zellstoffverteilers ersuche ich alle Ver braucher von Papier, Anträge auf Zellstoffzuweisnng niemals direkt an die Zell st offverteil ungs stelle zu richten. Eine Antwort auf derartige Gesuche ist nicht zu erwarten. Anträge auf Zuweisung von Zellstoff können von der Zellstoffver teilungsstelle ausschließlich durch Vermittlung derjenigen Papierfabrik, die mit der Herstellung des dringend benötig ten Papiers beauftragt ist, cntgegcngcnommen werden. Tie augenblickliche Zellstoffknappheit macht übrigens eine Berück sichtigung derartiger Anträge für die nächste Zeit unmöglich. Verkleinerung des Postkartenformats (vgl. Nr. 9). — Von dem Zentral - Ausschuß der Papier- und Schreibwarenhändler-Verbände (Würzburg) geht uns folgende Mitteilung zu: Ter Neichsausschnß für das Druckgewerbc hat, angeblich im Interesse einer Papierersparnts, vorgeschlagen, das bisherige Format der Ansichtspostkarte von 9X14 auf 8X12 ew zu verringern. Gegen diesen Beschluß muß von der .Händlerschaft auf das ent schiedenste protestiert werden. Wir protestieren auch dagegen, daß die ser nur einseitige Interessen verfolgende Beschluß ohne Anhörung eines Vertreters der Händlerschaft gefaßt wurde. Abgesehen davon, daß u. E. von einer Papiercrsparnis durch diese Maßnahme nicht ge sprochen werden kann (denn durch die Einführung der neuen Postkarte würden ohne Zweifel die Lagerbcstände der Grossisten und Klein händler unverkäuflich, da das Publikum sofort an dem Format sehen würde, daß es sich um ältere Anfertigungen handelt), würde eine solche in keinem Verhältnis stehen zu dem Schaden, der den Händlern dadurch verursacht wird. Alle Schaufenster- und Ladenein richtungen, Verkaufsstänöer, Ansichtsalben sind für das Format 9X14 hergestellt und würden also vielfach unverwendbar werden; jedenfalls müßten aber die Händler neben den seitherigen Verkaufsständern, Alben nsw. auch solche für das neue Format anschaffen, was bei der derzeitigen Warenknappheit sehr schwierig ist, abgesehen von den be deutend erhöhten Kosten. Die Sorgen der Zeitungen behandelt die Dresdener Volkvzeitung in einem beachtenswerten Artikel. Sie erinnert daran, daß im Frie den 100 Kilogramm Zeitungspapier ^ 21.25 kosteten, heute aber 49.10. Da sie für eine Nummer über 1000 Kilogramm brauche, be deute das eine tägliche Mehrausgabe von 280 oder von monatlich 8400 jährlich aber über 100 000 Farbe kostete früher 40 heute 160 dabei ist es nur Farbenersatz! Kleister kostete früher 75 für 100 Kilogramm, heute 380 und taugt obendrein nichts. Bester Hanfbindfaden kostete im April 1914 100 für 100 Kilo gramm, heute muß für minderwertigen Ersatz aus Papier 525 ge zahlt werden. Ol und Benzin kosten fünf- bis sechsmal so viel wie vor dem Kriege. Die übrigen Mehrkosten machen auch noch viele Zehn- tansende jährlich aus. — Ähnlich wie den Zeitungs- und Zeitschriftcn- vcrlegcrn ergeht es auch den Bnchvcrlegern, nur daß sie auch die höhe ren Buchdrucker- und Buchbindergewinne mitbczahlen müssen, voraus gesetzt, daß es überhaupt möglich ist, ein Buch herausznbringen. Die Zentralisation der deutschen Kricgssammlungen. In Leipzig haben jetzt zum ersten Male die Vertreter der dentsäzeu Kriegssammlungen getagt, um auf Einladung und Anregung des Deut schen Vereins für Buchwesen und Schrifttum bestimmte Grundsätze und den Plan einer Organisation für das deutsche Kricgssammlnngs- wcsen herbeiznführen. Bisher haben die in Deutschland lxstehenden 30 größeren Kriegssammlungen der verschiedensten Art unter einem völligen Mangel an jeder Verbindung zu leiden gehabt. Nunmehr wurde unter dem Namen der »Weltkriegs-Gruppe des wissenschaftlichen Beirates des Deutschen Vereins für Buchwesen und Schrifttum« eine Zentralstelle geschaffen. Sie soll bei großen Kriegsausstellungen ver mittelnd zwischen den einzelnen Sammlungen wirken, von Zeit zu Zeit allgemeine Tagungen der deutschen Kriegssammlungcn einbernfen und schließlich eine Anzahl Leitsätze für die Kriegssammeltätigkeit auf stellen. Der Grundgedanke dieser Leitsätze ist die Zentralisation und 27
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