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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1918
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 1, 2. Januar IS18. scs Faches in Berlin. Da Kallmann indessen bald wieder auslvat, nahm Riihlbrecht am 1. Oktober 1888 seinen Freund Albert Puttkam- mer als Teilhaber aus unter Änderung des Firmcnworilauls in seine jetzige Form. Damit war ein Bund zweier Männer geschossen, die sich anss beste ergänzten. Hatte Mühlbrcchi den weiten Blick und bicGraß- zilgigkeit zur lrinleitung und Durchsührung großer Geschäfte, jo wohn ten Puttkammer Genauigkeit und Liebe zur Kleinarbeit inne, die der Firma ihren Nus als treue Beraterin Ihrer Kunden erworben haben. Pnttlanimrr lieh niemanden aus dem Geschäft, ohne wenigstens de» Ver such zu machen, seinen Wünschen zu genügen, und emsig suchte er nach den Titeln geforderter Bücher und setzte mit großem Eiscr da ein, wo andere aushörtcn. Der Erfolg blieb auch nicht ans, ein großer Kun denkreis sammelte sich um die Freunde, fast sämtliche Gesandtschasten, Ministerien und andere Behörden deckten ihren Bcdars bei ihnen und ließen sich oo» ihnen beraten, sodaß die seit Gründung bewohnten Ge schäftsräume, Unter den Linden 81, schließlich nicht mehr auSrclchtcn und nach dem eigenen Grundstück, Französische Gruße 28, verlegt wer den mußten. W Jahre haben die beiden Freunde zusammen geschasst und die Freude gehabt, ihr Geschäft ständig wachsen zu sehen, bis 1988 der Tod Otto MühlbrcchtS dieser gemcinsamen Arbeit ein Ziel setzte. An seine Statt trat seilt Sohn Hermann, der 1985 Teilhaber geworden war und noch 7 Jahre mit dem bewährten Freunde seines Vaters, Herrn Albert Puttkammer, zusammen arbeite» konnte. 1813 zog sich die ser ins Privatleben zurück, und Hermann Mühlbrecht leitet seitdem das Geschäft allein. Gegenwärtig hat auch ihn der Krieg aus seiner Bahn gerissen, er steht seit 2 Jahren Im Felde, aus dem ihm hoffentlich eine baldige Heimkehr zur friedlichen Arbeit beschickten ist. Auf den gleichen Zeitraum eines halben Jahrhunderts blickt die Verlagsbuchhandlung AlbertAhn in Bonn zurück. Albert Ahn, der im Jahre 1888 die Lange» sche Buchdruckcrci in Köln erworben hatte, gründete am 1. Jan. bortsclbst auch eine Verlagsbuchhandlung unter dar Firma seines Namens, die später nach Bonn verlegt wurde. Neben zahlreichen Veröffentlichungen auf belletristischem Gebiete hat der Verlag sich besonders mit der Herausgabe von Operntexten beschäftigt, die noch heute als Ahnschc Tc;tbiblioihek erscheinen. Außerdem wurden Musikalien, speziell Opern, verlegt, woraus sich später eine besondere Abteilung sllr Bühncnvcrlag entwickelte, die nach dem Tode des Grün ders lkülüj abgezwcigt wurde und in Gemeinschaft mit der Firma Sim- rock, Berlin, unter der Firma Ahn sr Simrock G. in. b. H. weikcrge- führt wird. Im Jahre 1892 nahm Ahn seinen Sohn vr. Albert Ahn als Teilhaber auf, der das Geschäft nach seines VaterS Tod allein übernahm. Er ist mit dem Titel eines Königlichen Kommerzienrats ausgezeichnet worden und ist auch Inhaber von A. Marcus Sr E. Webers Verlag In Bon», der gleichfalls im Januar ein Jubiläum, das hundertjährige, begehen kann, Uber das wir später berichten werden. Von 58jährigen Jubiläen sei noch genannt das der Verlagsbuch handlung und Buchdruckcrei von PH. L. Jung in München. Mit dem Erscheinen der -Zeitung für Feuerlöschwesen«, amtlichen Organs des Bager. Landes-Feucrwehr-Verbandes und des Pfälzischen Kreis- FeucrwHr-Vcrbandcs, legte der damalige Versicherungsoberlnspektor, nachmalige 1. Vorsitzende des Bager. Landes-Feucrwehr-Verbandes, Agl. Nat Ludwig Jung den Grundstock zur Jubelfirma. Selbst der Fcucrivehrsache mit Leib und Seele zugetan, stellte sich Jung das Er scheinen von Literatur auf dem Gebiet- des Feuerschutz- und Rettungs wesens zur Hauptaufgabe, daneben erschienen noch Werke ethischen Inhalts sowie mehrere juristische Abhandlungen. Viele Werke ent stammen der eigenen Feder Jungs, der durch Wort und Schrift bahn brechend aus dem Gebiete des- freiwilligen Fencrwehrmesens ln Bayern und im Reiche wirkte und dem Verlage später auch kicke Buch- druckcrei angliederte. Im Jahre 1888 wurde eine weitere Feuer- wehrfachzcitschrist, die »Feuerpolizei«, ins Leben gerufen. Nach dem im Jahre 1988 ersolgtc» Tode deS Gründers ging das Geschäft auf den Sohn PH. L. Jung über, der seitdem das Erbe des Vaters mit großem Fleiß und Verständnis weiterpflcgt. (Schluß folgt., Zur Wiederaufnahme des Verkehrs mit Rumänien. — Der Wirt- schaftSstab der Militärverwaltung in Rumänien, Bukarest, beabsichtigt, demnächst einen rumänischen Einsuhrvcrband zwecks Ausnahme des Privaigülcrvcrkchrs nach Rumänien zu errichten. In Österreich- Ungarn hat man bereits die nötigen Vorkehrungen getroffen, damit der Abtransport der in großen Mengen bereitgestcllten Waren sofort beginnen kann. PlrMlnÄchrWöiT" Auszeichnungen. — Dem Vorsteher des Vereins der Buch händler zu Leipzig, Herrn Richard Linncmann, Mitinhaber der Firma C. F. W. Siegel s Musikalienhandlung in Leipzig, ist vom König von Sachsen der Titel und Rang eines Hofrats verliehen Herr Bruno Aollbriick, Inhaber der Firma Ludwig Thele- manns Buch- und Kunsthandlung in Weimar, ist vom Großherzog von Sachsen-Weimar zum Großherzoglich Sächsischen Hofbuchhündlcr er nannt worden. Herr Heinrich List n er, Mitinhaber der Firma Wohlgemukh L Lißner, Kunstverlagsgcsellschaft m. b. H. in Berlin, ist mit dem Verdienstkreuz für Kriegshilse ausgezeichnet worden. Jubiläum. — Am 1. Januar vollendeten sich 25 Jahre, seit Herr Erwin Nägele in Stuttgart seine Selbständigkeit gründete durch Ankauf der drei wissenschaftlichen Zeitschriften Libllotdeca rooloZica, botaniea und meäiea aus dem Verlage von Th. Fisher in Cassel. Eine Arbeit in der erstgenannten Zeitschrift vermittelte die Bekanntschaft des Verlegers mit Otto Schmeil, zu dem er bald in nähere Beziehung trat, und deren Frucht die bekannten Lehrbücher der Zoologie und Bota nik Cchmcils waren. Diese Werke, von denen auch gekürzte Ausgaben erschienen, haben einen grossen Erfolg gehabt und sind in zahlreichen Auflagen erschienen. Andere erfolgreiche Werke schlossen sich an, so- daß die Firma Nägele bereits nach wenigen Jahren einen großen Umfang angenommen hatte. Am 1. Januar 1898 erwarb Nägele die E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung sE. Koch) in Stuttgart, und um sich dieser mit allen Kräften widmen zu können, verkaufte er die Firma Nägele mit Ausnahme der wissenschaftlichen Abteilung an die Firma Julius Klinkhardt in Leipzig, von der sie an die Her ren Richard Quelle und vr. Heinrich Meyer überging. Nägele selbst hatte sich schon vorher an dem Verlag für Naturkunde seines Schwiegervaters Kommerzienrat Theodor Sprößer beteiligt. Am 1. Januar 1909 nahm er seinen Schwager vr. Theodor Sprößer als Teilhaber ans, der aber im Januar 1915 einer schweren Verwun dung ans dem östlichen Kriegsschauplatz erlag, sodaß Herrn Nägele nun wieder die volle Last der Geschäfte obliegt. Neben dieser seiner beruf lichen Tätigkeit hat er sich auch noch dem bnchhändlerischen Gemein wohl gewidmet: seit der Ostermesse d. I. ist er erster Vorsitzender des Württcmbergischen Buchhändler-Vereins, außerdem hat er von 1900— 1900 und von 1912 an im Vereins-Ausschuß des BörsenvcrcinS ge- wirkt, in dem er seit 1916 ebenfalls den Vorsitz führt. Möge es Herrn Nägele vergönnt sein, noch lange weiter erspricß- lich zu schaffen, sowohl in seinen Geschäften wie für die Allgemeinheit des Buchhandels! Karl Goos s. — Nach einer Meldung der »Voss. Ztg.« ist in Ko- penhagen der Professor der Rechtswissenschaft und ehemalige Justiz- minister Or. Karl Goos im Alter von 83 Jahren gestorben. Seinen Ruf begründete besonders sein fünfbändiges Werk über Strafrecht, das als eine einzigartige Leistung bezeichnet wirb. Toby Edward Noscnthal — In München ist der Genremaler Toby Edward Nosenthal im Alter von 70 Jahren gestorben. Von seinen Bildern sind am bekanntesten: »Sebastian Bach mit seiner Fa- milie bei der Morgenanöacht«, -Gericht über die entflohene Nonne« nud »Die Tanzstunde unserer Großmutter«. Friedrich Lange f. — Am 2. Weihnachtsfeiertag ist vr. Friedrich Lange nach halbjährigem Leiden im Alter von fast 66 Jahren in Det mold gestorben. Anfangs im Lehrfach tätig, ging er später zur Publi- zistik über und entfaltete als Herausgeber der »Täglichen Rundschau«, als Mitgründer der deutschen Kolonialbewegung und als Gründer des Vereins für Schulreform, den er bis 1903 leitete, eine außerordentlich fruchtbare Tätigkeit. In der »Täglichen Rundschau« veröffentlichte er auch seine Aufsätze über reines Deutschtum, die später wiederholt in Buchform erschienen (3.-5. Ausl. 1004). Karl Voll f. — Der Kunsthistoriker Prof. Or. .Karl Voll ist tm Alter von 50 Jahren in München gestorben. Ursprünglich Lehrer, widmete er sich später dem Kritikerbernfe an der »Allgemeinen Zei tung«, habilitierte sich an der Universität München und wurde 1902 der Nachfolger Bayersdorfers. Als Konservator der Alten Pinako thek, Ordinarius an der Technischen Hochschule und Honorarprofessor an der Universität zog er bald einen großen Kreis von Schülern an sich. Seine Forschertätigkeit und sein literarisches Wirken galten vor allem der altniederländischen Malerei, zu deren besten Kennern er zählte.
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