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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1918
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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,, 2. Januar 1918. Redaktioneller TeU. dövleublaU f. d. Dtschn. vuchhauvel. woroen lind. Fast 25 sichre konnte Fm. Traugott Wöller rüstlg schas sen, üann wuroe er trunuich, was ihn dazu bestimmte, das Ge- ja,njt 1805 an leinen pfcege,ohn und Mitarbeiter Anton Frieorich Beer zu übergeben. Die,er haue joivoht inl Verlag seines 'Pflege vaters ats auch cn einer zehniahrcgen Lätcgkett bei Breittops K Härtel in Leipzig gute Berussteuuuune erworben. Er hat das Geschäsl im Siilne ,eules Pflegevaters weuergefuhrt und ansgebaut. Am 25. Sep tember 1855 verlauste er es an Fero. Gust. Ed. Kanzler, nachdem ein Zahr zuvor einige Berlagsarütel an Lieh k Richter in Leipzig uber- gegaiigeu warell. Herr kaicztcr ertranue indes Ende der achtziger Fahre, und lein Bruder übernahm das Geschäft, bis 1914 die Frau Gu,lav Kanzlers Inhaberin wuroe, die es noch heule trotz der kriegs- note weuersuhrt. Die von Wöller eingefchtagetle 9lichtlu>g des Ber lages von Hugenüfchristeil besteht noch heute, darunter die schon von Wouer gegründete »Fugendbuhne für Müdchell«, der sich eine solche für Knaben und Knaben und Mädchen abgeschlossen hm; außerdem verlegt die Fubetsirma Musitalien und Belletristik. Auf 75 Fahre ersprießlichen Wirkens blickte am 1. Januar die belannte kommissiousbuchhanülung L. Fern au in Leipzig zurück. Heinrich France in Leipzig verlauste am 1. Fan. 1843 den größ ten Leit leuies Bercags an Fr. Borgt und L. Fernau, die ihn llnter der Firma ihrer Namen weiterfuhrlen und eitle Sorumeutsbuchhauo- luug und kommliiiousgeichaft daiilit verbaliüen. Scholl im nächsten Fahre trennten sich rndenen die Sveii wieder; Friedrich Boigt behielt den Benag, während Louis Fernem das Sortiments- und kommis- sionsgeichäst übernahm, das er unter der Firma L. Fernau fort>etzle. Am 1. Fuli 1879 nahm er seinen Sohn Eurt als Teilhaber auf, der das Ge>chäst 1882 nach dem Lode seines Balers übernahm. Curt Fernau haue >chon cm Fahr vorher den Berlag von Th. Grieben über nommen, ihn nach Leipzig verlegt, wo er ihn seitdem unter der Firma Th. Grieben s Berlag (L. Fernau) sortführt. Mit großem Eifer wid mete sich Eurt Fernau dem Kommissionsgeschäft, stets bestrebt, seine Kommittenten auf das aufmerksamste zu bedienen, selber vom frühen Morgen bis zum Abend eifrig tätig. Das Geschäft hat sich unter seiner Leitung bedeutend gehoben und ist durch Zulauf anderer Betriebe ge- wachien, die Fernau teils unter ihrer alten Firma weiter betreibt, teils mit seinem Geschäft vereinigt hat, sodaß es jetzt mit in der ersten Reihe der Leipziger Konmujjionsbuchhandlungen steht. Reben der Tätigkeit im eigenen Betrieb hat Herr Fernau noch für die Allgemeinheit des Buchhandels gewirkt und von 1911 bis 1917 das sorgenvolle und ar beitsreiche Amt des 1. Schatzmeisters des Börsenverems der Deutschen Buchhändler ausgeübt. Der Ernst der Zeit verbietet eine Feier des Fubilüums, aber weder die Kommittenten noch die anderen zahlreichen Freunde im Buchhandel werden es sich versagen, dem verdienten Mann ihre Glückwünsche auszusprechen, denen wir die unsrigen an schließen. Eine andere nicht minder bekannte Firma, die Verlegerin der Fliegenden Blätter, Braun L Schneider in München, blickt ebenfalls aus vollendete 75 Jahre reichen Erfolges zurück. Am 1. Ja nuar 1843 traten Ka>par Braun, Zeichner und Historienmaler, und Friedrich Schneider, Buchhändler und Schriftsteller, zur Gründung einer Berlagsbuchhandluug zusammen, die sich bald im deutschen Buch handel einen gedichteten Rainen erlverben sollte. Durch ihre vorzügliche fachmännische und künstlerische Begabung wurden die beiden In haber auf die Ausgestaltung humoristischer Kunstschöpfungen hinge wiesen, für die sie als berufenes Organ im Oktober 1844 die »Fliegen den Blätter« gründeten. Anfangs waren diese, wie schon ihr Raine besagt, in unbestimmten Zwischenräumen herauökommenbe Einzelblät ter, die aber bald regelmäßig allwöchentlich erschienen und noch heute von Jung und Alt mit Freuden begrüßt werden. Sie erreichen in den Jubiläumstagen die stattlich« Zahl von 3780 Nummern, die 147 Se mesterbände füllen. Als ebenso bekanntes Unternehmen reihen sich ihnen die »Münchener Bilderbogen« an, die ebenfalls zunächst einzeln erschienen und von der Jugend lebhaft begehrt wurden; sie sind auch in Bänden zusammengefaßt, deren Durchsicht alte liebe Erinnerungen wachruft. Auf dem angefangenen Wege weiterschreitend, kamen die Verleger auch zur Herausgabe von Bilderbüchern, ans welchem Gebiet sie ebenfalls Hervorragendes leisteten, immer bestrebt, dem Kinde nur das Beste, Verständlichste und Fröhlichste zu bieten. Von weite ren Verlagsartikeln seien hier nur noch die bekannten Werke von Wil helm Busch genannt, deren Mehrzahl bei Braun L Schneider er schienen ist, und weiter die Albums von Illustrationen deutscher Mei ster, wie Oberländer, Hermann Vogel, Hengeler u. a. Friedrich Schneider starb am 9. April 1864, 13 Jahre darauf, am 29. Oktober 1877, wurde auch Kaspar Braun von seinem Wirken ab- ßernfen; ihre Söhne, die Herren Kommerzienräte Julius Schnei der und Kaspar Braun sind die jetzigen Inhaber der Firma, die das Geschäft auf den bewährten Pfaden der' Väter fortführen. Ihnen zur Seite schasst seit einem halben Jahrhundert Herr Professor Her - m ann Schneider, ent Bruoer Frieorich Schneiders, der dce tunst- leriiche Leitung in Händen hat und jetzt seit Jahrzehnten Chefredak teur der »Fliegenden Blätter« ist. Den gleichen Zeitraum von 75 Jahren besteht das ausländische Svrtimeutsgelchäjt von A. Twtetmeyer in Leipzig. Gegrün det wurde dce Firma durch Alexander Duncker in Berlin, der am 1. Januar 1843 leinem Berlag acs üseparcu-konto eine Buchhanoluug für auslänüiirye Literatur angttederle, deren Leitung Earl Julius Twietmeper übertragen wurde. Letzterer übernahm das Geichasl au» 1. Januar 1848 aus eigeue Rechnung und verlegte es nach Leipzig. Ebivohl rastlos für denen Ausbau tätig, war es »hin nicht vergönnt, die Fruchte seiner Arbeit zu ernten, denn schon im Fahre 1802 raffle ihn der Tod hinweg. Während der Unmündigkeit der von ihm hinler- lassenen Söhne ging die Firma in den Besitz von Alphons Dürr uver, aus denen treueil Händen sie Alexander Lwieimeyer, der älteste Sohn des früheren Inhabers, am 1. Januar 1873 übernahm. Mit Elser ging dieser daran, das väterliche Erbe auszubauen und zu erweitern; die Zeit nach dem deutsch-französischen Kriege war der Verbreitung französischer und überhaupt fremdsprachiger Literatur günstig und tam seinen Bemühungen entgegen, sodaß er trotz mancher inzwischen erstandenen Konkurrenz schöne Erfolge erzielen konnte. Dem Sorti ment fugte er später ein Antiquariat und mit Unterstützung seines Bruders Eugen, der während eines Jahrzehnts Teilhaber war, einen Berlag bei. Doch blieb das ausländische Sortiment immer der Schwer punkt seiner Unternehmungen, ihm galt der Hauptteil seiner nicht geringen Arbeitskraft, die der Firma das hohe Ansehen, das sie in den meisten Kulturländern genießt, verschafft hat. Wie durch den Ausbruch des Weltkriegs alle diese mit großer Sorgfalt gepflegten internationalen Beziehungen säh zerrissen wuroen und dadurch sein Lebenswerk in große Gefahr geriet, dies zu erleben blieb Alexander Twietmecier erspart. Schon im Jahre 1911 hatte ein tückisches Leiden dem Leben des sonst noch außerordentlich rüstigen Mannes ein Ziel gesetzt. Der Tatlraft und Opscrwilligkeit der jetzigen Inhaberin, Frau Anna Lwietmcyer, die das Geschäft, unterstützt durch den Beistand ihres Protnristen Richard Langer, der seit 40 Jahren Freud und Leid der Firma mitträgt, ganz im Sinne ihres Gatten seit dessen Tode weiler führt, dabei ihr persönliches Interesse besonders dem Kunstantiquariat znwendend, gelang es, die schwere erste Kriegszeit zu überwinden und den Betrieb auch weiter aufrecht zu erhalten. 50 Jahre sind ferner verflossen seit Errichtung deö Verlags für Land wirtschaft, Gartenbau und Forstwissenschaft Eugen Ulmcr in Stuttgart. Eugen lllmer hatte bereits in den 60er Jahren in Stutt gart ein Sortiment betrieben, das er aber 1867 verkaufte, um das durch den Tod seines Schwagers Earl Maier in Ravensburg verwaiste Ver lagsgeschäft zu erwerben, das er vom 1. Januar 1868 an unter der Firma Eugen Ulmer in Ravensburg weiterfiihrte. Zur Abrundung des Verlages, dessen Spezialität von Anfang an Pomologie gewesen war, erwarb Ulmer noch 1868 das »Pomologische Taschenbuch« von A. Lubrecht in Stuttgart, ferner Seuberts Exkursionsflora vap Baden und andere Werke gleicher Richtung von I. F. Schreiber, Eßlingen, C. Aue in Stuttgart u. a. Um dem Geschäft einen weiteren Aufschwung zu geben, verlegte es Ulmer im September 1874 nach Stuttgart in das von ihm erworbene Haus Olgastrahe Nr. 83, wo es noch heute be trieben wird. Der Verlag steht auf den Gebieten Landwirtschaft, Obst und Gartenbau mit in erster Reihe, von seinen Verlagsartikeln seien hier nur genannt: »Martin-Zeeb, Handbuch der Landwirtschaft«, das viele Auflagen erlebt hat, »Nörig, Tterivelt und Landwirtschaft«, die große Sammlung »Belehrendes und Unterhaltendes aus allen Zweigen der Landwirtschaft«, »Des Landmanns Winterabende«, ferner die weltbekannten Bücher über Obstkunde von Ed. Lucas. Zeitschriften wie die »Zeitschrift für Pflanzenkrankhetten«, »Fühlings landwirt schaftliche Zeitung«, »Naturwissenschaftliche Zeitschrift für Land- und Forstwirtschaft« sorgen dafür, daß Belehrung über die genannten Fächer in weite Kreise getragen wird. Im Jahre 1898 nahm Ulmer seinen ältesten Sohn Engen, der seit 1894 als Prokurist gezeichnet hatte, als Teilhaber auf, zwei Jahre später, 1900, auch seinen Sohn Richard. Mit ihnen hat er noch eine Reihe von Jahren gemeinsam gearbeitet, bis er sich 1913 ganz vom Geschäft zurückzog, das die genannten Söhne seitdem mit gutem Er folge fortsetzcn. Ebenfalls 50 Jahre besteht am 1. Januar die Buchhandlung für Staats- und Rechtswissenschaft Puttkammer L Mühlbrecht in B erli n. Am 1. Januar 1868 gründete Otto Mühlbrecht in Gemeinschaft mit L. A. Kallmann nnter der Firma: »Buchhandlung für Ctaats- und Rechtswissenschaft (L. A. Kallmann) « das erste Spe^laoschött die- 3
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