Umschlag zu „1/ 6. Dienstag, den 8. Januar 1918. Die ersten Urteile überdaSneueSchauspielvo» Hermann Burte Simson !>!!!>!!!>!!!!>!!>>>!>>>!!!!>>!!!>!!>>>!!>>!!>>!!>!!!!>!!!>!!>>!»I!!>!!!>!>!»!>!>!!>!!!»!!!>!!!>!!>!!!»! lauten günstig. So schreibt der Deutsche Kurien . , . Nun ich das Buch ausgclesen habe, bin ich gewiß, daß ich ohne Übertreibung sagen darf: dieses Drama gehört zu den bedeutendsten Schöpfungen unserer ganzen neueren deutschen Dichtung. An Wucht hat es gewiß nicht seinesgleichen. An meister licher Verwendung aller Feinheiten und Schönheiten unserer herrlichen Muttersprache erreichen nur wenige Dichter Burte. Die tiefe Ausschöpfung der Idee reiht diese Dichtung unter die großen unseres daran so reichen Volkes ein. Die markige Gestaltung der Charaktere zwingt selbst den um ihrer Art wegen Widerwilligen zur Teilnahme. Eine alles zusammenhaltende Stimmung, die mit der Unerbittlichkeit Flaubertschcr Lcbcnsencr- gie aus den Situationen hervorströmt, trägt die Handlung. I» diesem mächtigen Drama gibt es nichts Zaghaftes und Zimperliches, nichts Niedliches und nichts Dilettantisches. Mit hartem Griff hat Burte den alten Stoff angcpackt und zu seinem Werk gebändigt. Tiefste Schönheit offenbart sich gerade da, wo Furchtbarstes, ja Gräßliches vor uns lebendig wird. Fleischlichstem Erdcn- dascin entquillt unüberwindlichste Gottcsinbrunst. Das Große und Überstarke hebt alle Unterschiede zwischen Gottheit und Menschen auf, und was diese Riesen gestalten einer Vorzeit waren, das ist nicht tot; cs lebt ja um uns. Immer wieder horchen wir auf, als klängen uns Stimmen aus unseren Tagen wundersam ins Ohr, immer wieder öffnen wir unser inneres Auge weit, als sähen wir in Ausblicke hinein, die uns aus unseren nächsten Erlebnissen in ein Ewiges hinausführcn müssen. Alltag und Spiel mit Bänkclsang und Rätselraten wandeln sich anleuchtend und ausdcutend in, grau- sigen Ernst. Tändelnde Klänge tragen hinüber zu Ewigkeit und Vernichtung. Nirgends haben wir das Gefühl, in diesen denn doch symbolische» Gestalten Schalten vor uns zu sehen, denn es dunstet uns von ihnen entgegen wie Ruch von Fleisch und Blut, von Leidenschaften und Erdennöten. Kurzum, es ist ein erstes Dichtwerk unserer Tage, dem der Stempel dieser großen Zeit unverkennbar aus geprägt ist. Freue dich, Deutschland! Das Stück ist vom Deutschen Theater (Dir. Max Reinhardt) in Berlin zur Uraufführung erworben worden. Verlag von Gideon Karl Sarasin in Leipzig Seeburgstraße 100. Uber das neue Schauspiel von Hermann Burte Simson schreibt das Mannheimer Tagblatt: . . . Dari» liegt das Unterscheidende und das Große des neuen Burtcschcn Schauspiels, daß cs mit zwingender Deutlichkeit mit all dem Bühnen- und Rcquisitenspicl brich», daß cs vielmehr als echte und große Dichtung wieder eine starke, allgemein-menschliche Idee in ein prachtvolles Gepräge von Wort und Musik gießt. Hier weht klassischer Geist, i» jeder Verszcile erfüllt und durchpulst von wärmstem Leben, ein Gut vom Geist, der das Leben speist, eine Welt an sich, ein Kosmos als Kunstwerk. Dichter erfahren in einer segenvollen Stunde, was Himmel und Kölle de» Durchschnittssterblichen in Jahren, in einer ganzen Lebcnsfahrt gewinnen lassen. Solch V sturmhaftes Erleben hat Burte im „Simson" zum Kunstwerk geballt. Cr, ein sprachschöpferischer und sprachgewaltiger Plastiker, hat dem alle Goldschächte des Geistes und Herzens aufreißenden und aufzcigendcn Schauspiel der Triebe und der großen Liebe ein sprach liches Gewand von lebendiger Bewegung und un erhörtem Reichtum in unserer Zeit gegeben. Das wird wie eine prachtvolle Waldmusik von den ausgc- dorrten Bühnenbrettern hcrabrauschcn und dem Spieler wie dem Zuhörer wieder einen Begriff von der Würde ' und Weihe großer Bühnenkunst geben — sofern dieses großgedachtc und großgestaltetc Werk nicht schon ein kleines Geschlecht findet. Burtcs „Simson" ist wieder ein Grundstein zum Monumentalstil der Bühnenkunst. Durch AuSlegen des Buches im Fenster und bei mündlicher Empfehlung dürfte man- - ches Exemplar verkauft werde». Ich erinnere auch an die übrigen Bände '! von Burte: Drei Einakter; Patricia, Sonette (vergriffen, erscheint in einigen Wochen neu); Wiltfeber, Roman; Herzog Atz, Schauspiel; Die Flügel- spielerin, Sonette; Katte, Schauspiel, nach welchen die Nachfrage beständig steigt. Verlag von Gideon Karl Sarasin in Leipzig Seeburgstraßc 100.