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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-01-07
- Erscheinungsdatum
- 07.01.1918
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Teil. X; 5, 7. Januar Nestes von Schundliteratur, der noch in Deutschland zu finden ist, hauptsächlich in kleineren Papier- und Zigarrengeschäften zu suchen sind. Schade, daß uns die Papiernot nicht gestattet, auf alle Vor schläge des Verfassers ausführlich einzugehen. Sie sind sicher von den besten Absichten geleitet und bergen viel Wertvolles, um dem Ziele, einer besseren literarischen Geschmacksbildung unseres Volkes, näher- zulommen. Sie zeigen auch, wie sehr sich die Absichten des guten Buch handels mit denen der praktisch arbeitenden Volkssreunde berühren. Möchte der Frieden beide im Dienste unseres Volkes vereint finden! Wenn auch zum wahren Verständnis des Dichters eine eigene Poeten natur, eigenes dichterisches Empfinden gehört, ein Besitz, der nur Be vorzugten zuteil weiden kann, so erscheint es doch recht gut möglich, die Masse von schundhaften Erzeugnissen abzuleiten und sie immer mehr für das gute Buch zu gewinnen, besonders in einer Zukunft, die ohne die Geltendmachung und Erweckung der besten Kräfte aller, be sonders aus geistigem Gebiete, gar nicht zu denken ist. Kurt Loele. Kleine Mitteilungen. Ausdehnung des Postscheckvcrkehrs. — Der Bund deutscher Ver eine des Truckgewcrbes, Verlages und der Papierverarbeitung (Ber lin W. 9, Linkstr. 22) hat unterm 5/Dezember an den Staatssekretär des riieichspostamts folgendes Schreiben gerichtet: Ew. Exzellenz! Die uns mit dem gefl. Schreiben vom 19. Oktober d. I. mitgeteilte An regung hat uns Veranlassung zu einer Umfrage bei den unserm Bunde angeschlossenen 43 Vereinen des Druckgewerbes, Verlages und der Papierverarbeitung gegeben. Nach den eingegangenen Antworten auf diese Umfrage ist die über wiegende Mehrheit der in unserm Bunde vertretenen Gruppen der Industrie für die geplante Neuerung. Man erwartet in diesen Krei sen die für die Erweiterung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs so wichtige Ausdehnung des Postschcckwesens, wenn nicht nur die Uber- wcisungsgebühr und daneben die Portogebühr des Briesverkehrs der Postscheckkunden mit dem Postscheckamt in Wegfall kommt, sondern auch gleichzeitig die Pvstscheckkunden von der Einzahlungsgebühr für Zähl karten befreit werden und diese dem größeren Kreise der Einzahler auferlegt wird. Insbesondere stellen die Zeitschriftcnverleger und ähnliche Gruppen in Aussicht, die teilweise von ihnen bisher geübte Zurückhaltung gegen über dem Postscheckvertehr anfzngeben, wenn ihnen nicht mehr die Ge bühren zur Last fallen, die bei dem ansgedehnten Zahlungsverkehr der Verleger mit den Beziehern der Zeitschriften und den Anzeigenbe- stcllern in der Gesamtheit einen sehr erheblichen Umfang annehmen. Es ist im Zcitschriftenwesen üblich, daß die Abonnementsbcträge vier tel- oder halbjährlich, die Beträge für kleine Anzeigen sofort und für laufende Anzeigen monatlich oder vierteljährlich cingezogen bzw. be rechnet werden. Schon fiir einen mittleren Zeitschriftenverlag er geben sich hieraus viele Tausende von Zahlungen, und allein der Um stand, daß die Gebühren für diese viele Tausende von Zahlungen, die bei großen Vcrlagsanstalten sich zu vielen Zehntanscnden erweitern, dem Verlage eine sehr erhebliche Belastung auferlcgen, veranlaßte viele Zeitschriften, dem Postscheckverkehr fern zu bleiben und den Kun den die Gebühren für die Einzahlung zur Last zu legen, indem sie die Kunden auf die Einzahlung durch Postanweisung verwiesen. Die ge plante Neuregelung dürfte also den Widerstand vieler Verleger brechen und diese restlos dem Postscheckverkehr zuführcn. Gleichwohl hat sich eine starke Minderheit innerhalb unseres Bun des gegen die beabsichtigte Neuerung ausgesprochen. Diese Minderheit vertritt den Standpunkt, daß sich das bisherige Verfahren be währt habe und daß die in Aussicht genommene Neuerung keinesfalls als eine Besserung gegenüber dem jetzigen Stand der Dinge anznsehcn sei. Man fürchtet, daß die Zahlungen nicht mehr so prompt eingehen, wie es bisher der Fall war, wenn der Absender eine Gebühr zn entrichten hat. Denn gerade dadurch, daß die Einzahlun gen ohne jede Kosten erfolgen können, sei viel dazu beigetragen wor den, daß die Kunden ihre Verbindlichkeiten schneller ablöstcn. Wird für die Einzahlung vom Absender eine Gebühr erhoben, so sei sicher anzunehmen, daß der Absender die Gebühr von seiner Zahlung ab- zicht; aber nicht nur das, er werde sich wohl auch versucht fühlen, bet dieser Gelegenheit noch weitere Abzüge zu machen bzw. den Betrag bei der Zahlung nach unten abzurunden. Ferner wird darauf hingewiesen, daß mit der Neuerung der Ge schäftsverkehr wieder mit Umständlichkeiten, Buchungen nsw. belastet wird, die bei dem jetzigen Verfahren in Wegfall gekommen waren. Es sei nicht so wichtig, welchem von beiden Teilen man die gering fügige Gebühr anserlcge, als vielmehr, welches Verfahren den ge schäftlichen Verkehr im allgemeinen mit der geringsten Arbeit belaste. Die vermeintlichen Vorteile für den Empfänger würden zudem dadurch vermindert, daß die Gewerbetreibenden ja nicht nur Empfänger, son dern auch Einzahler sind. Von einer Seite ist der Auffassung Ausdruck gegeben worden, daß alle Maßnahmen zur Steigerung des Postscheckverkehrs nur beschränk ten Erfolg haben werden, wenn nicht ebenso wie in Österreich-Ungarn mit dem Postscheckverkehr auch die Postsparkasse verbunden wird. Kerner ist zum Zweck der Ausdehnung des Postscheckverkehrs in Vorschlag gebracht worden, den zu hinterlegenden Stammbetrag zu staffeln, wie es bei dem Reichsbank-Girokonto der Fall ist, und bei kleinen Konti auf einen Stammbetrag völlig zu verzichten. Eine weitere Anregung geht dahin, durch gesetzliche Bestimmung jede handelsgerichtlich eingetragene Firma zu zwingen, ein Postscheck konto zu führen. Für die Abstufung der Portogebühr der Zahlkarten ist noch an geregt worden, die Grenze von 25 Mark auf 100 Mark zu erhöhen, der art, daß Zahlkarten über Beträge bis zu 100 Mark mit 5 Pfg.- und Zahlkarten über Beträge über 100 Mark mit 10 Pfg.-Marken zu be kleben wären. Außerdem wird gewünscht, daß für die Zahlkarten- gcbühr nicht besondere Marken cingeführt werden, sondern die ge wöhnlichen Briefmarken für diesen Zweck Verwendung finden dürfen. Bund deutscher Vereine des Druckgewerbes, Ver lags und der Papierverarbeitung. Der Vorsitzende: Der Generalsekretär: (gez.) Max Krause. (gez.) E. Hager. PMiMUMAItzM. Verleihung des Eiserne» Kreuzes. — Der Teilhaber der Firmen Gea Verlag G. m. b. H. und Berliner Lithographisches Institut in Berlin, Herr Hermann Albers, zurzeit Haupnuaun und Ba- tailionskommanöeur in einem Infanterie-Regiment, wurde mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Gestorben: am 3. Januar nach nur kurzer Krankheit im 67. Lebensjahre Herr Eurt Fern au in Leipzig, Inhaber der Kommissions buchhandlung L. Fernan und des Verlags Th. Grieben's Ver lag (L. Fernan). Kurz nach Erscheinen der Nummer 1 des neuen Jahrgangs mit der Mitteilung über das 75jährige Jubiläum der Firma L. Fernan ereilte uns die Trauerkunde von dem Ableben dieses tüchtigen und fleißigen Berussgenossen, dessen Verlust nicht nur von seinen Ange hörigen schmerzlich empfunden, sondern auch in den Kreisen seiner zahlreichen Kommittenten lebhafte Teilnahme Hervorrufen wird. Auch der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig verliert durch den Heimgang Eurt FernauS einen zielbewußten Förderer seiner Inter essen, als der er sich besonders von 1911—1917 in seiner Eigenschaft als 1. Schatzmeister bewährt hat; ferner in Straßbnrg i. Eis. an den Folgen einer Lungenentzün dung der frühere Teilhaber der Herderschcn Buchhandlung in Straßburg Rentner Peter Bachmann im Alter von 71 Jahren. Er hatte den Buchhandel in der Herderschen Verlagshandkung in Freiburg erlernt und sich die persönliche Freundschaft Benjamin Herders erworben. 23 Jahre alt begründete er in Straßburg das erste Zweiggeschäft dieser Weltsirma und baute es nach dem deutsch-fran zösischen Kriege zu einer katholischen Buchhandlung großen Stiles aus. Rudolf Hirzel f. — Geheimer Hofrat Professor Dr. Rudolf Hir- zel, Ordinarius der klassischen Philologie au der Universität Jena, ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Am 20. März 1846 als Sohn des Verlagsbnchhündlers Salomon Hirzel in Leipzig geboren, studierte der Verstorbene in Heidelberg, Göttingen und Berlin klassische Philo logie. Von seinen Schriften sind zu nennen »Untersuchungen zn Eice- ros philosophischen Schriften« (1871—83), »Der Dialog« (1895), »Der Eid« (1902), »Themis, Dike und Verwandtes« (1907) und »Plutarch« (1912). Stanislaus Tarnowski 1'. — Nach einer Meldung der »Voss. Ztg.« ist in Krakau Graf Stanislaus Tarnowski, Präsident der Krakauer Akademie der Wissenschaften und Professor für polnische Literatur an der Jagellonischcn Universität, Mitglied des österreichischen Herren hauses, im Alter von 81 Jahren gestorben. Außer seinem Hauptwerk, den »Studien zur Geschichte der polnischen Literatur« (5 Bde., 1886— 1892), schrieb er zahlreiche Monographien, von denen »Uber den pol nischen Roman am Anfang des 19. Jahrhunderts«, »Uber den Ver fall der polnischen Literatur im 18. Jahrhundert«, »Uber die Lustspiele f des Grafen Frcdro« und »Shakespeare in Polen« genannt seien. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börsenveretn der Deutsche» Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhau-. Druck: Ramm L S e e m a u n. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 28 (vuchhäu-lerha«»). -6
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