Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-01-07
- Erscheinungsdatum
- 07.01.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19180107
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191801079
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19180107
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1918
- Monat1918-01
- Tag1918-01-07
- Monat1918-01
- Jahr1918
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5, 7. Januar 1918. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Schrift zunächst im Schulunterricht sofort von fast zwei Drit teln der Mitglieder des Deutschen Verlegervereins, unter denen sich die bekanntesten und größten Firmen befinden, unterzeichnet worden. Auch Herne wird die Anerkennung der deutschen Kul tur in der Welt nicht, wie der Deutsche Altschriftbund behauptet, von der Preisgabe unsres Erbgutes, der deutschen Schrift, ab- hängen. sondern von unsrer Selbstachtung. Die wihenschaft- liche Forschung hat die Überlegenheit der deutschen Schrift nur immer klarer erweisen müssen, und der Kampf um unser Dasein hat uns gelehrt, jedes Band, das uns alle umschlingt, heilig zu halten. Ter Vorstand des Bnchhandlcrischcn Fralturbundcs: Robert Kröne r. Adolf Rost. Gustav Ruprecht, vr. Kurt Koehler. Die Paket-veneU-2lnstalt in Leipzig. (Vgl. hierzu BIN. t!tt7, Nr. M.> Die Entwicklung der Paket-Anstausch-Stelle in Leipzig hat sich günstig gestaltet, wenn auch, wie bei jeder neuen Sache, in folge größerer Widerstände nicht so schnell, wie es geboten und zu erwarten gewesen wäre. Die vom Börsenvcrcin in dankenswerter Weise zur Ver fügung gestellten Räume im Deutschen Buchhändlerhaus erweisen sich bereits als zu eng und für die Paket-Austausch-Slelle nicht erweiterungsfähig, die Anfahrt von der Straße in der Hospital- straßc sogar als hemmend für den öffentlichen Verkehr. Daher wird im Januar die Übersiedlung in das Deutsche Buch- gcwcrbehaus erfolgen, wo im ganzen Erdgeschoß wesentlich Verbesser,e Einrich,ungen mit Laderampen den Durchgangsver kehr von der Plalostraßc »ach dem Gerichtsweg, also unter Dach und Fach, ermöglichen, sodatz insbesondere das Ab- und Ein- laden vor den Unbilden der Witterung und störenden Begegnun gen im gleichen Aus- und Eingang geschützt ist. Der bargeldlose Verkehr hat sich in ungeahnter Weise rasch vollzogen und bezifferte sich allein bei der im Hause befindlichen Bankfiliale in etwa 4A Atonalen auf rund 414 Millionen Mark Eingang und ebenso hohen Ansgang, die dem bisherigen Straßcnnmsatz glatt abgenommcn wurden. Das Interesse an dem gcplanien Unternehmen in Form eines großen Bücherhofes mit Aufnahme der sämtlichen Ver- kchrseinrichtungcn wächst zusehends und ist besonders bekundet worden sowohl von dem Ministerium der öffentlichen Arbeite» in Berlin als auch dem kaiserlichen Reichspostamt in Berlin durch eingehende fachmännische Berichterstattung, der sich die Aufforderung anschloß, mit Anträgen an diese Stellen hcrvor- zu-reten. Auch außerhalb Leipzigs wird die Angelegenheit mit Eifer verfolgt, besonders im neutralen Ausland, aus dem be- reils Anfragen nach Mietmöglichkeiten ergingen. Die von dem Architekten Georg Wünschmann unverbindlich ausgearbeiteten Pläne, die vorerst als Unterlagen für eine Wahrscheinlichkeits- bercchnung dienen müssen, ergeben eine hinreichende Verzinsung des erforderlichen Anlage- und Baukapitals in Höhe von etwa !>-6 Millionen Mark. »m das Vorhaben in Fluß zu bringen, würde es sich empfehlen, daß diejenigen Interessenten, die beabsichtige» oder gewillt sind, in der Zentrale Mieträume zu belegen, hervor- tretcn und ihre Wünsche zu erkennen geben. Erst dann kann ein einigermaßen klares Bild über den Bedarf sowie die Finan zierung des Unternehmens gewonnen werden, aus der sich dann Weiler die notwendigen Schritte zur Erlangung billiger Gelder - vielleicht vom Staate — ergeben. Beteiligt sich der gesamte Leipziger Buchhandel an den für die Bedeutung seines Kommissions- und Verkehrswesens ge planten Verbesserungen, so dient er damit der Allgemeinheit des deutschen und des Weltbuchhandels und erfüllt die auf seine Großzügigkeit allerwärts gesetzten Hoffnungen, nicht zuletzt des Sortiments, das seit Jahren unter der immer höher steigenden SPescnlast seufzt, die erst vor kurzem wieder eine Vermehrung erfahren hat (vgl. Bbl. 1917, Nr. 299 u. 1918, Nr. 3). Der Verein der Buchhändler zu Leivng, der einen Sonder- Ausschuß für die. Pnket-Austausch-Stette ernannt hat, wird gerne Kundgebungen und Vorschläge cntgegcnnehmen. Gilt es doch das Eisen zu schmieden, solange es heiß ist! Jetzt ist die Zeit günstig zur Verwirklichung großer Projekte, zumal da auf dem Markt Geld im Überfluß vorhanden ist. Max Merseburger. Friedrich Wilhelm Brepohl: Wie gewinneil wir unser Volk für gute Literatur? Ein Werbe- und Mahnruf für alle, die unser deutsches Volk lieben. 8'. 64 S. Bad Vassau-Lahn 1917, Zentralstelle zur Verbreitung guter deutscher Literatur. Ladenpreis geheftet ^ 1.2'). Die Schrift ist eine Ncuausgabe der vom Verfasser 1910 im Ncu- zeitverlag Ludwig Wiegand in Hilchenbach veröffentlichten gleichnami gen Broschüre. Veränderte Zeitvcrhältnisse, verbunden mit der Not wendigkeit praktischer Arbeit zwecks Gewinnung unseres Volkes für gute Literatur, erforderten eine vollständige Umgestaltung. Das Ziel, den breiteren Schichten nnsercs Voltes zu einer besseren literarischen Geschmacksbildung zu verhelfen, ist das gleiche geblieben. Die Art und Weise, wie es erreicht werden soll, nimmt in der neuen Ausgabe greif- > barere Gestalt an. Vorgeschlageif wird eine stärkere Einwirkung auf ! die Jugend durch private Anregung und durch Literatur-Svnntags- schnlen, ans die Erwachsenen durch private Literaturpropaganda, durch eine von gemeinnützigen Gesellschaften oder Ausschüssen eingerichtete Organisation mit Kolporteuren und Neisesckretären (vielleicht deutet die Vcrlagsfirma »Zentralstelle zur Verbreitung guter deutscher Lite- ? ratnr« ans den Beginn der Verwirklichung dieses Gedankens hin?), durch Verbesserung der Krankenhaus- und Gefängnis-Bibliotheken, so wie durch Einführung von Eisenbahnbibliotheken, ferner durch An regung znr Forschung mittels Ausschreibung von Prcisarbeiten über die Frage, durch Studium der Eigenart unseres Volkes, durch Ver wertung alter Bücher im Dienste der Volksbildung, durch Berücksichti gung gewisser Bedürfnisse und Eigenschaften unseres Volkes, endlich durch Märchen- und Sagcnabcnde und ähnliche Veranstaltungen in Erziehungsanstalten, Waisenhäusern nsw. Das umfangreiche Pro gramm ist zum großen Teil ans eigenen Erfahrungen des Verfassers entstanden und verdient in vieler Beziehung Beachtung und Unter stützung, zumal überall dem guten Buchhandel Verständnis ent- j gcgengcbracht wird. Freilich müssen wir die gemachten Vorschläge als für die Zeit nach dem Kriege geltend anschen. Ob dann alle Vor aussetzungen, von denen der Verfasser heute ausgeht, noch zntreffcn, möge dahingestellt bleiben. Viel für sich hat die Gründung von Lite- ! ratnr-Sonntagsschnlen unter Beteiligung freiwilliger Helfer. Hier könnte sich mancher Buchhändler und Buchhandlungsgehilfe im Dienste der Allgemeinheit erfolgreich betätigen, wenn auch nicht verkannt wer den soll, das; Vergnügungen aller Art, Sport, insbesondere der immer mehr gepflegte Wandersport, starke, fast unübcrsteigliche Hindernisse j bilden, wenn es sich um eine allgemeine Durchdringung unserer I Jugendlichen mit gutem literarischem Verständnis handelt. Im Mit- ! telpnnkte der Arbeit an den Erwachsenen steht der Vorschlag einer ! Bnchvertriebsorganisation mit Kolporteuren und Neisesckretären. Die Verwirklichung dieses Projekts erscheint uns weniger einfach als dem Verfasser. Insbesondere ist der gemachte Kostenanschlag in man cher Beziehung anfechtbar. So schön und gut die Sache sein und so wünschenswert eine solche Vertriebsweise erscheinen mag, so dürfte das Unternehmen doch zum mindesten im Anfänge gewaltige Arbeit und gewaltige Mittel erfordern, wenn cs allgemein znr Durchführung ge bracht werden soll. Das Geschäft unserer jetzigen Berufskolporteure, die sich »Buch- und Zeitschristenhändler« nennen, beruht hauptsächlich ans Vertrieb von Zeitschriften und Liefcrnngswerken. Solche periodi sche Erscheinungen müßten auch der neuen Organisation znr Ver fügung stehen, um sie erfolgreich zu gestalten. Tie Absicht aber, das Volk für das gute Buch, also nicht für Zeitschriften und Licscrnngs- werkc zu gewinnen, schließt von vornherein das feste, dein Kolportage- buchhandcl eigene geschäftliche Nückgrat ans. Bei dieser Gelegenheit müssen wir den Verfasser, dessen redliche Mühe, sich das Wesen des Kolportagebnchhandels zu eigen zu machen, anerkannt werden soll, in einem Punkte berichtigen. Er erblickt in unseren Kolporteuren ledig lich die Verbreiter von Schundliteratur. Wenn er in einer Fußnote die Statistik der deutschen Kolportagezeitung von 1911 gnsührt und von 8009 selbständigen Handlungen mit 30 090 Kolporteuren bei 62 Ver lagsgeschäften spricht, so könnte dem Nichtciugeiveihtcn der gegenwär tige Vertrieb von Schundliteratur ln Deutschland ganz ungeheuerlich erscheinen. In Wirklichkeit liegen aber bekanntlich die Dinge ganz anders. Wie schon gesagt, beschäftigen sich die Kolporteure mit dem Vertrieb von Zeitschriften und Lieferungswerkcn, gegen deren Inhalt sich meist nicht viel einwenden läßt, während die Verbreiter de? 15
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder