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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. ^ 88, 18. April 1214. anstalteter dreiwöchiger Kursus über die wichtigsten Fragen der Sexualwissenschaft für Arzte statt. ES sprechen: Or. Iwan Bloch, 1)r. Magnus Hirschfeld, 1)r. Otto Adler, Geh. Med.-Rat Prof. vr. A. Eulcnburg, Ör. Otto Juliusburger, Or. Ernst Buchard, Prof. vr. Grotjahn u. a. Der Kursus ist unentgeltlich. Der 2. österreichische musikpädagogische Kongreß findet in der Zeit vom 13. bis 15. Juni in Wien in den Räumen des Volksbildungs hauses statt. Es werden fünf Sektionen gebildet, deren Vorsitz die Herren Prof. Rudolf Dittrich (Prüfungswesen), Dir. Franz Brixel (Berechtigungswesen), Dir. Rudolf Kaiser (Standesfragenj und Prof. Hans Wagner (Schulgesang und Angelegenheiten der Musikvereins und städtischen Musikschulen) führen werden. Der Allgemeine Verband der deutschen Burschenschaften hält seine Tagung zu Pfingsten in Eisenach ab. Persolmlnachritzteii. ztzsährige Münliedschasi im Börsen»««», — Herr K, Berg- gold, in Firma Verlag des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins F, Berggold, in Berlin ist heute vor 59 Jahre» als Mitglied Nr, 1898 in den Börsenvcrcin der Deutschen Buchhändler ausgenommen worden. V'cwiß ein seltenes Jubiläum! Herr Berggold gründete im Jahre 1884 eine Verlagsbuchhandlung, die in Gemeinschast mit einem Pariser Hause als ersten Verlags- artikei ein neues Magazin sür weibliche Handarbeiten: »Das Arbeits- körbchen« herausgab. Später solgten andere Artikel, wie Kühn, Deut sches Lesebuch in 8 Bdn,, das in mehreren Auslage» erschien, Dächsel, Agende für die evangelischen Kirchen in den König!, Preussischen Lan den, Luthers Tischreden und Colloquia in Auswahl sür das deutsche Volk und viele andere. Am 1, Januar 1898 wurde Herr Berggold Inhaber des 189S gegründeten Verlags des Allgemeinen Deulschen Sprachvereins, als dessen Schatzmeister er auch sungiert. Außerdem hat sich der Jubilar lebhaft im össentlichen buchhändlcrischen Leben be tätigt, So war er Mitglied des Vorstandes des Berliner Verleger- verclns, dessen Geschäfte er führte, bis sich dieser mit den anderen Verlegcrvereinen zum Deutschen Berlegervereln zusammenschloß. Auch dem Verein der Berliner Buchhändler hat der Jubilar, der vor kurzem das 88. Lebenssahr vollendete, lange angehört und sich sowohl in die sem Verein als auch i» der Korporation der Berliner Buchhändler, die ihn noch heute in ihren Mitgliederlisten führt, die Liebe und Ver ehrung seiner Bernssgcnossen erworben, Mjähriges Jubiläum, — Am heutigen Tage kann Herr Prokurist Paul Weid au er aus eine LSsährige Tätigkeit im Hause F, E, Fischer in Leipzig zurückblicken, Herr Wcidauer hat sich durch eisernen Fleiß und emsige Pflicht erfüllung nicht nur die Zufriedenheit seines Prinzipals erworben, die in der Prokura-Erteilung ihren Ausdruck fand, sondern wird auch wegen seiner Tüchtigkeit und Liebenswürdigkeit allgemein von seinen Mitarbeitern und Kollegen geschätzt. Gabriel Linsün 's, — In Helsingsors ist der Komponist Gabriel Linsen, 78 Jahre alt, gestorben. Eine besondere Wirksamkeit ent faltete Linsen als Komponist von Quartetten und Sologesängen! in erster Linie vertonte er die heimischen Poeten Topclius, Kränzen, Runeberg und Wechsel, doch komponierte er auch Dichtungen Goethes und Heines, Rektor a, D, Ahkwardt f. - Im 88, Lebensjahre ist am 18, April der bekannte ehemalige Antisemitensührer Rektor a, D, Ahlwardt den schweren Verletzungen erlegen, die er sich kürz lich bei einem Unfall zugezogcn hakte. Von 1892 bis 1993 gehörte er als Vertreter des Wahlkreises Krledeberg-Arns- walde dem Reichstage an. Mit dem Antisemitenführer Böcke! zusammen gab er das »Deutsche Volksrecht«, vorher bereits allein den »Bundschuh« heraus, worin er die Juden aufs heftigste bekämpfte. Von seinen politischen Broschüren ist besonders die Schrift »Judenflinten« wegen der Verurteilung ihres Verfassers zu einer längeren Gefängnisstrafe bekannt geworden, SpreWal. Mittel gegen das Bücherleihen. Die geistigen Bedürfnisse der Mitbürger zu wecken ist zwar eine schöne Aufgabe, besondere Freude kann sie dem Buchhändler aber erst dann machen, wenn die ineisten Bücher nicht mehr geliehen, sondern gekauft werden. Die Unsitte des BücherleihenS mühte daher weit mehr als bisher bekämpft werden, und zwar nicht vom Buchhändler allein, sondern auch von anderen Interessenten. Liegt es doch nn Interesse der Schriftsteller, des gesamten Buchgewerbes und nament lich aller derer, die eine Bibliothek ihr eigen nennen, daß dem Publi kum häufiger zu Gemüt geführt wird, wie viel anständiger es ist, ein Buch zu kaufen, als zu leihen. Leider werden auch in diesem Falle nur »kleine Mittel« in Anwendung kommen können. Als ein solches habe ich mir in erster Linie Lesezeichen gedacht, die mit markanten Aussprüchen über das Unschickliche des Büchcr- leihens bedruckt und den meistgekausten Büchern bcigelegt werden mühten. In dem bekannten Spruche Otto Blanks: »Gelieh'ne Bücher wiedergeben Wird oft versäumt von Jungen und Alten, Denn leichter ist es, die Bücher selber, Als was darin steht, zu behalten« wird die Vergeßlichkeit mancher Leute hübsch gegeißelt; in ähnlicher Weise wird man das Bücherleihen überhaupt kritisieren können. Es wird sich gewiß noch mancher treffende Ausspruch finden oder ! für den gedachten Zweck prägen lassen. Die Lesezeichen müßten natür lich künstlerisch, auf jeden Fall aber gefällig ausgestattet werden. Ich habe diese Idee schon vor einigen Jahren mehreren Verlegern vorgetragen. Einer der Herren, auf dessen Urteil der deutsche Buch handel besonders viel geben dürfte, fand den Gedanken sehr gut. Er stellte mir auch bereitwilligst Material zur Verfügung, da jedoch andere namhafte Firmen abwinkten, so habe ich den Gedanken damals nicht weiter verfolgt. U. a. wurde auch das Bedenken geäußert, dem Pu blikum würden derartige Moralpredigten sehr bald mißfallen, so daß die Lesezeichen nur widerwillig mit in Kauf genommen würden. Das mag für d i e zutreffen, die sich die Bücher leihen, und schadet dann nichts — denen, die sich die Bücher kaufen, werden solche Lesezeichen kaum lästig werden. Man könnte auch die Vorsatzblätter mit Sprüchen gegen das Bücherleihen bedrucken, was bei der Herstellung großer Auflagen von Vorsatzpapieren kaum große Kosten verursachen würde, zumal ja nur beabsichtigt ist, gangbare Bücher damit zu versehen. Dem Sortimenter kann unter den gegenwärtigen Verhält nissen natürlich nicht zugcmutet werden, im Interesse der Allgemein heit neue Spesen auf sich zu nehmen, so daß für die Ausführung dieser Idee besonders größere Vereinigungen in Frage kämen. Ich denke dabei nicht nur an die Verleger- und Sortimenter-Vereine, sondern auch an andere Korporationen, die auf der Bugra vertreten sein werden. Wenn ich nicht irre, ist im Börsenblatt früher einmal der Vorschlag gemacht worden, man möge im Bücherschrank kleine Schild chen (Marken) anbringen, auf denen in Prosa oder Poesie kurz ver merkt wäre, daß Gesuche um leihweise Überlassung von Büchern dem Eigentümer unerwünscht seien. Künstlerisch ausgeftthrte kleine Mar ken, links und rechs symmetrisch hinter den Scheiben angebracht, wür den den Schrank nicht schänden, dem Besucher in die Augen fallen und ihren Zweck sicher erfüllen. Auf der Bugra wird es zahlreiche Bücherschränke geben. Wie wäre es, wenn hier einmal erprobt würde, ob sich solche Schildchen im Bücherschrank anbringen lassen, ohne das ästhetische Gefühl zu verletzen? Die Ausstellungsleitung kann in dieser Sache aber vielleicht noch mehr tun. In der Abteilung für Kinematographie wird z. B. manches Neklamcbild vorgeführt werden. Könnte man bei dieser Gelegenheit dem Publikum nicht hin und wieder auch zu verstehen geben, daß es vornehmer ist, Bücher zu kaufen, als zu leihen? Das alles braucht nicht aufdringlich zu geschehen und darf nicht als lästige Geschäfts reklame empfunden werden. Würden sich zudem die deutschen Schriftsteller für die Sache interessieren, indem sie z. B. Aphorismen prägten, in denen die Un sitte des BücherleihenS gegeißelt wird, so könnten diese Sprüchlein im Lichtspielhaus auf der Leinwand vorgeführt und später in den Tages zeitungen gelegentlich mit abgedruckt werden, wie es sich überhaupt empfehlen würde, wenn die Zeitungen hin und wieder kurze Aufsätze über dieses Thema veröffentlichten. Kurz, es dürfte so manches kleine Mittel geben, um der besprochene« Unsitte zu steuern. Zweck dieser Zeilen ist es hauptsächlich, die Beteiligten, also die Schriftsteller, das Buchgewerbe, die Leitung der Bugra usw., auf die Angelegenheit auf merksam zu machen, damit weitere und bessere Kampfmittel als die hier erwähnten bekanntgegeben werden. W. Verantwortlicher Redakteur: Emtl Thomas. — Verlag: Der Bürsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhanS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhändlerhaus). 5,60
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