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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. öS, 16. April 1914. Seine gutachtliche Tätigkeit ist in dem vergangenen Jahre nur einmal in Anspruch genommen worden, und zwar von den Ältesten der Kaufmannschaft, die um Beantwortung der Frage er suchten: »Ob im Verlagsbuchhandel die Verkehrssitte besteht, daß die Abrechnung über das Schriftstellerhonorar nur nach der Ostermesse in Leipzig, jährlich daselbst am Sonntag Kantate be ginnend, erfolgt«. Der Hauptausschutz beantwortete diese Frage »für alle diejenigen Fälle, bei denen — wie im vorliegenden — das Honorar in einer Gewinnbeteiligung an den abgesetzten Exemplaren besteht, mit j a. Hier ist sogar eine frühere Honorar- zahlung unmöglich, da erst nach der Ostermesse der Verleger fest zustellen in der Lage ist, wieviele von den im Kalenderjahr vor her in Kommission gelieferten Büchern verkauft sind, und weil er erst darnach die Höhe des Honorars berechnen kann.« In einer Streitsache hat der Vorstand folgende Auskunft ge geben: »Die Rückgabe eines Buches durch den Buchhändler an die Buchhändler-Bestellanstalt gilt nicht als Remission an den Verleger, vielmehr ist die Remission erst mit der Abgabe im Ge- schäftslokal des Verlegers als bewirkt anzusehen. Die der Kor poration der Berliner Buchhändler gehörende Bestellanstalt für den Berliner Buchhandel ist lediglich eine Speditionsanstalt, die vornehmlich den Paketvcrkehr zwischen Verlegern und Sorti mentern vermittelt.« In zwei Fällen hat das Kaiser!. Patentamt den Vorstand um eine Meinungsäußerung über die beantragte Eintragung beson derer Bezeichnungen als Warenzeichen für Bücher ersucht, wel chem Ersuchen der Vorstand bereitwillig entsprochen hat. Die Handelskammer zu Berlin wünschte aus Ver anlassung einer Umfrage des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe eine Äußerung des Vorstandes der Korporation zu der Frage: »ob es sich empfehle, gegen das Zugabewesen auf gesetz lichem Wege vorzugehen«. Es wurde eine Reihe einzelner Fra gen gestellt, die der Vorstand beantwortet hat mit dem Hinweis darauf, daß das Zugabewesen im Buchhandel seit langer Zeit als ein Mitzstand empfunden werde. Dieser sei darum bereits zur Selbsthilfe geschritten und habe Zugaben durch die vom »Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig« erlassene »Verkaussordnung für den Verkehr des deutschen Buchhandels mit dem Publikum« verboten. An der Handels-Hochschule Berlin sind im Win tersemester 1912/13 wieder Vorlesungen für Buchhändler von Herrn Max Paschke gehalten worden über das Thema: Der Vertrieb der Bücher (Die Reklame im Buchhandel). Die Vor lesungen wurden von 49 Hörern besucht. Die Korporation be willigte wieder in der üblichen Form der Krebs-Jubiläumsstif- tung die Mittel zu einer Anzahl Freikarten. Im Sommersemester 1913 mußten die Vorlesungen wegen Verhinderung des Dozenten aussallcn. Die Krebs-Jubiläums st iftung hat auch im Be richtsjahre mit Unterstützung der Korporation Fachkurse veran staltet, die den jungen Berufsgenossen in Berlin Gelegenheit zur Erlangung und Vervollständigung ihrer Fachkenntnisse in weite stem Sinne bieten sollen. Im Wintersemester 1912/13 wurden zwei Kurse abgehalten: 1. Doppelte Buchführung mit Beispielen aus dem Verlags buchhandel. Dozent: Handelslehrer Karl Kräh. 12 Abende vom 18. September bis 4. Dezember 1912. 81 Hörer. 2. Der Buchdruck der alten Meister. Dozent: Professor vr. I. Loubier. Vier Vorträge mit Lichtbildern am 21. und 28. Januar und am 4. und 11. Februar 1913. 114 Hörer. Die 12. Ausgabe für 1912/13 der »Fortbildungsgelegenheiten für Buchhändler«, das sogen, »grüne Heft«, ist im Oktober 1912 erschienen. Die Korporationsbibliothck ist im Berichtsjahr etwas häufiger benutzt worden als früher; besonders war Nach frage nach dem Börsenblatt, das ja fast vollständig vorhanden ist. Vermehrt wurde unsere Bibliothek durch die Vereinsschriften der Gesellschaften, deren Mitglied die Korporation ist, und durch Ge schenke. Die Gesellschaft der Bibliophilen lieferte in zwei Bän den den gehaltvollen, von Fedor v. Zabeltitz herausgegebenen Ka talog der Bibliothek Weisstein und die Gutenberg-Gesellschaft Nummer 12 und 13 ihrer Veröffentlichungen. Gestiftet wurden V54 durch Herrn Puttkammer, den vieljährigen GeschäftSteilhaber des unvergeßlichen Otto Mühlbrecht, bei seinem Scheiden Von Berlin eine ganze Reihe Von interessanten buchhändlerischen Büchern, Broschüren, Briefen ufw. Herr vr. Paul Langenscheidt schenkte seinen neuen Roman »Mutter, hilf mir«. Herr R. L. Prager überwies uns sein Buch über »Die Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins 1888—1913«. Herr Otto Zanke sandte die Festschrift: »50 Jahre Deutsche Roman-Zeitung«. Der Schriftsteller Herr O. Drahn verehrte uns seinen Abriß einer Ge schichte des sozialistischen Buchhandels und der Arbeiterpresse, und unser Bibliothekar Herr Uhl reichte der Bibliothek eine aus führliche Zigeuner-Bibliographie ein, die von der englischen 6xpsx Uvi8 Soeiotz- herausgegeben worden ist. Bibliothekstunden sind jeden Sonnabend von 4 bis 6 Uhr. Den breitesten Raum in der Tätigkeit des Vorstandes hat die »Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914« eingenommen. In seinem Vorjährigen Bericht hat der Vorstand den Berliner Buchhandel mit warmen Worten zur Beteiligung an dieser hochbedeutsamen Ausstellung aufgerufen, und während des ganzen Jahres ist er, unterstützt von dem ihm zur Seite gestellten Ausschuß und von der Ausstellungsleitung, unablässig bemüht gewesen, das Inter esse des Berliner Buchhandels an der Ausstellung zu Wecken und zu fördern. Zu unserm Bedauern müssen wir es heute ausspre chen, daß uns dies nicht in erwünschtem Maße gelungen ist. Zwar haben rund 50 Berliner Firmen ihre Beteiligung an der Aus stellung angemeldet, aber eine große Zahl von Firmen, und dar unter die größten und bedeutendsten, sind bisher ferngeblieben, und wir sehen darum nicht ohne Sorge dem Wettbewerb Berlins mit den glänzenden Ausstellungen des Leipziger, Stuttgarter und Münchener Buchhandels entgegen. Die Ausstellungslcitung ist dem Berliner Buchhandel bereitwilligst entgegengekommcn. Sic hat uns einen Raum von 840 gm an günstigster Stelle zur Verfü gung gestellt, hat selber dessen künstlerische Ausstattung übernom men, und an uns ist es nun, für eine würdige Berliner Ausstellung in diesem Raume zu sorgen. Wir wenden uns heute noch einmal an unsere Kollegen mil der Bitte, sich in letzter Stunde an dem großen Unternehmen zu beteiligen, damit die Reichshauptstadt und zugleich der größte Verlagsort Deutschlands seiner Bedeu tung entsprechend vertreten sei. Die Korporation wird die Ber liner Ausstellung in ihre Obhut nehmen; wie das geschehen soll, wird in der Harchtversammlung dargelegt und beschlossen werden. Zur Feier froher Gedenktage konnte der Vorstand folgenden Mitgliedern die Glückwünsche der Korporation dar bringen : Am 17. April beging Herr Hans Goldschmidt das 50jährige Bestehen seiner Firma »Albert Goldschmidt«. Am 3. Mai feierte Herr Reinhold Borstell das 200jährige Bestehen der »Nicolaischen Buchhandlung«. Am 1. Juli konnte Herr F. Berggold auf eine 50jährige buch händlerische Selbständigkeit und am 1. Januar 1914 Herr Wilhelm Köbner auf eine 50jährige buchhändlerische Tätigkeit zurückblicken. Auch von dieser Stelle bringen wir den Verehrten Jubikaren noch einmal herzliche Glückwünsche dar; möge ihnen auch die Zu kunft reich gesegnet sein I Im Anfang des Jahres 1914 hat uns der Tod zwei besonders verehrte, liebe Mitglieder entrissen. Am Neujahrsmorgen, am 1. Januar, Verschied in dem ge segneten Alter von 77 Jahren Herr Max Winckelmann. Als wir ihn am 5. Januar zu Grabe geleiteten, da zeigte die Menge der Leidtragenden, welche Verehrung der Heimgegangene im Leben genossen halte, und jedes Wort, das über ihn gesprochen wurde, legte Zeugnis ab von der Liebe, die er sich durch das Wohl wollen, das er jedem entgegenbrachte, und durch die Güte und Freundlichkeit seines Wesens erworben hatte. Der Heimgegangene wurde am 3. September 1837 in Berlin geboren. Sein Vater, George Winckelmann, war in Gemeinschaft mit seinem Bruder Gustav Besitzer der Verlagsbuchhandlung Winckelmann L Söhne, und so fügte es sich leicht, daß Max Winckelmann nach Beendigung seiner Schulzeit auf dem Fran zösischen Gymnasium und auf der Berliner Handelsschule sich deni
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