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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.04.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-04-15
- Erscheinungsdatum
- 15.04.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 85, 15. April 1814. Redaktioneller Teil. gegen einen kleinen Kautionsbetrag abgegeben werden, rentierten sich nicht, ist arg ans dem Holzweg. Ich nenne nur den sicbenteiligen Musterkatalog »Libliotkeeo. Lovarien« der Lentnerschen .Hofbuch- Handlung mit 17V6I Einzelnummern und peinlich ausgcarbcite- tem Personen-, Sach- und Ortsregister. Ja, das Groststadtanti- quuriat nützt die Unbeholfenhcit des Kleinstadtverlegers im buch- händlerischen Vertrieb manchmal in sonderbarer Weise aus. So weih ich Fälle, daß Ortschroniken in kleinen Orlen spottbillig auf gekauft wurden und als »Seltenheiten« und »vollständig vergrif fen-- um Las Mehrfache des Originalverkaufsprcises an die wil lig zahlenden Sammler der Großstadt abgegeben wurden. Warum will der Kleinstadiverlag dieses Geld nicht selbst verdienen? Und das wäre wahrhaftig nicht allzu schwer. Im Ort selbst hat sich eine Neuerscheinung bald hcrumgcsprochen, aber für die fernstehenden Interessenten bedarf cs ausgiebiger Reklame. An die Herausgabe eines eigenen Verlagskataloges ist natür lich nur bei größeren Betrieben zu denken, aber dennoch zeigen sich auch hierin viel kleinere Unternehmer der Großstadt bedeutend rühriger als der Großverlag in der Kleinstadt. Auch der Ver sendung von Rezensionsexemplaren scheint »och nicht'die Bedeu tung zugcmessen zu werden, die sie verdient, und doch dürfte ge rade diese Art der Reklame die zweckdienlichste sein. Eine fleißige ortsgcschichtliche Studie dürfte, selbst wenn ihr manche Mängel anhaften, Wohl überall eine freundliche Aufnahme und günstige Besprechung finden, und diese wohlmeinenden Kritiken bekann ter Lokalhistorikcr sind Wohl die beste Empfehlung, die man sich denken kann. Es sollte aber nicht nur die Presse des nächsten Umkreises in den Dienst der Sache gezogen werden, sondern wo möglich alle wichtigeren wissenschaftlichen Blätter und Vereine des Landes sollten berücksichtigt werden, denn das Interessengebiet des Sammlers hat sich erfreulicherweise ganz bedeutend erweitert und die Zone der eigenen, engeren Heimat längst überschritten. Zeitungsanzeigen, eingelegte Flugblätter in anderen Verlags werken und warum nicht auch die Reklamemarke, sind lvillige Eilboten, deren Unkosten in keinem Verhältnis stehen znm tat sächlichen Erfolg. Diese Propagandatätigkeit dürfte sich aber nicht auf die Neu erscheinungen in einseitiger Weise beschränken. Gerade der in gewissen Zeitabständen immer wiedcrkehrendc Hinweis und be sonders größere Textausschnittc mit deutlicher Quellenangabe in der Tagespresse zur Zeit des größten Fremdenverkehrs werden immer neue Interessenten anlocken. Sowie natürlich das Absatzgebiet über die Stadt hinaus er weitert werden soll, ist eine gute illustrative Ausstattung Grund bedingung; denn der Leser, der den besprochenen Gegenstand überhaupt noch nicht kennt, wird sich auch bei ausführlichster Dar stellung kein vollständig richtiges Bild machen können, und der jenige, der ihn schon gesehen, wird an der Photographie oder der Zeichnung eigene Erinnerungen bedeutend besser auffrischcn kön nen, die ihm dann denGcnuß des Lesens Wesentlicherhöhenwerden. Zudem lernt mau an einem einzigen gut wiedergegebcnen alten Stadtplan zehnmal mehr als an der dickleibigsten Geschichte der Stadtentwickluug. Auch stellt die schriftliche Schilderung ein ab geschlossenes Ganzes vor uns hin, während uns das Bild immer neue Anregung und neue Fingerzeige geben kann, die der Ver fasser vielleicht selbst nicht gefunden. In diesem Sinne ist das Wort ein starres Gebilde, während das Bild ein lebendes Wesen ist, das von dem einzelnen fast nie vollständig ansgeschöpft wird und jedem Beschauer neue Schönheiten zeigt und neue Gesichts punkte eröffnet. Das heißt mit andern Worten: die heimatkund liche Aufklärungstätigleit soll den Leser nicht mit abgeschlossenem Tatsachenmaterial überfüttern, sondern gerade die Illustration als ein wichtiges erzieherisches Mittel zum selbständigen Sehen und Vergleichen verwenden. So soll die Abbildung einerseits zum Entdecken von neuen Werten führen, andererseits — nicht das Unwichtigste - cs dem Leser ermöglichen, das Gesagte in jedem Falle genau kontrollieren zu können. Dieses ablehnende Verhalten des Kleinstadtverlags einer Illustrierung gegenüber hat dann meist zur natürlichen Folge, daß solche Arbeiten an einen Verleger der nächsten größeren Stadt oder an eine größere Zeitschrift weitergegebcn werden. Das ersten ist zwar für die allgemeine Verbreitung der Arbeit von Nutzen, verhindert aber manchmal gerade das richtige Bekanntwerden am Ort selbst. Denn der einheimische Verleger, der zuerst die Herausgabe abge lehnt hat, wird sich voraussichtlich nicht zu sehr anstrengen, um für den Gewinn des Fremden Propaganda zu machen. Durch Veröffentlichung in Zeitschriften erhalten aber solche Arbeiten doch nur Augenblickswert, denn die Jahresinhaltsver- zcichnissc schöpfen den Inhalt des Jahrgangs nur selten voll ständig aus. Daß ferner die Benutzung auch der besten Zeit schrift so ziemlich zum Abschluß gekommen ist, wenn sie einmal ge bunden neben ihren zahlreichen Genossen im Regal steht, ist eine zwar bedauerliche, aber nicht wegzuleugnende Tatsache. Wer einmal bei wissenschaftlichen Arbeiten darauf angewiesen war, alte Zeitschriftenartikel zusammenzutragen, der weiß, welche Kreuz- und Querfahrten, welche Summe vergeudeter Zeit und Mühe dazu nötig ist, um das Gesuchte aufzufinden. Anderseits finden solche Arbeiten auch in guten Zeitschriften lange nicht die Beachtung wie ein ini offenen Buchhandel erschienenes Heft. Einen sehr gangbaren Ausweg hat hier auch wiederum der schon erwähnte Verlag Kösel geschaffen, indem er z. B. von besonders wichtigen Arbeiten des »Allgäuer Geschichlsfrcundes« verkäuf liche Separntabzügc für den Buchhandel Herstellen läßt. Ein recht eigenartiges Hindernis für die wünschenswerte Verbreitung heimatkundlicher Arbeiten liegt dann noch darin, daß die wenigen Verlagsanstalten in Kleinstädten, schon wegen der Geschäftskonkurrenz im allgemeinen, dann aber noch besonders als Herausgeber politisch verschieden gerichteter Tageszeitungen, aufeinander nicht gut zu sprechen sind. Diese Zwistigkeiten wer den zum Schaden der guten Sache auch auf dieses neutrale Ge biet hcrübergetragen, und man lehnt cs prinzipiell ab, auch nur in irgendeiner Weise dem Konkurrenten zu einem Erfolg zu ver helfen. Die Kurzsichtigkeit geht sogar so weit, daß man im Ge schäft bei Anfragen zur bewußten Verleugnung guter Arbeiten greift. Diese Polemik setzt sich fort bis herab zu den lächerlichsten Kleinigkeiten. Wer schon Erfahrung hat, der wird, wenn er über ein Städtleiu literarisches oder bildliches Material sam melt, in jeder Buchhandlung und jedem Postkartenlädlein Besuch abstatten und wird mit staunenswerter Sicherheit in jedem Neues finden, von dem der liebe Nachbar »absolut nichts wußte«. Es wird eine schöne, aber nicht leichte Aufgabe der Fremdenverkehrs- Vereine sein, diese einfältige Sitte allmählich zum Abstcrben zu bringen zum Besten jener Kirchturmpolitiker selbst und zum Nutzen der Allgemeinheit. (Schluß folgt.) Wöchentliche Uebcrsicht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. 6.-11. April 1914. Vorhergehende Liste 1914, Nr. 81. * — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. - H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs- tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. Adler, Eugen, Berlin, ging an August Zitzmann über. sB. 81.) Bachmair, Heinrich F. S., München, siedelte nach Übergang an Berthold Sutter nach Klarstr. 12 über. sH. 7. /1V. 1914 u. B. 83.) *Berg, Carl Jos., Hattingen (Ruhr), Bahnhosstr. 5. Buch-, Kunst- u. Musikalienh. Leipziger Komm.: Maier. sB. 79.) Bergwald, Felix, Berlin-Neukölln. Berliner Komm, jetzt Volckmar. sB. 79.) Böhler L Necke, Frankfurt (Main). Der Mitinhaber Brun« Recke ist 1./IV. 1914 aus der Firma, die von Albert Böhler allein weitergeführt wird, ausgeschieden. (Dir.) Buntrock's Verlag, vr. A., Berlin. Leipziger Komm, jetzt Fleischer. lDir.j Clud ins und Richter G. m. b. H., Vaterländische Anstalt zur Verbreitung guter Volksliteratur, Berlin, siedelte nach 14, Dessauerstr. 6, p., über. sB. 82.) Eberlein, F. I., Pirna, ging an Heinrich Ostecmann über. l>). 6./IV. 1914.) 533
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