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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1914
- Strukturtyp
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- 1914-03-30
- Erscheinungsdatum
- 30.03.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 73, 30. März 19i4. Monographien Deutscher Reklamekünstler im Aufträge des Deutschen Museums für Kunst in Handel und Gewerbe herausgegeben von F. Mcyer-Schönbrunn. Druck und Verlag von Fr. Wilh. Ruhfus, Dortmund. Gr. 8«. Heft 1-6. 1911-1913. Heft 1 u. 2 1.80, Heft 3 ^ 2.50, Heft 4/5 L ^ 3.—, Heft 6 ^ 2.50. Die uns vorliegenden bisher erschienenen 8 Hefte der Mono graphien Deutscher Reklamekünstier find sämtlich sehr geschmackvoll und sauber gedruckt und können sicherlich allen, die sich innerhalb des Buchhandels mit dem Reklamewesen zu befassen haben, mancherlei Anregungen geben. In den folgenden Ausführungen möge mir ge stattet sein, auf die einzelnen Hefte näher einzugehen. Heft 1/2 gibt einen Überblick über die Reklamekunst F. H. Ehinckes, daneben einige Arbeiten von Clara Ehmcke in Düsseldorf. Der Drucker und Verleger Fr. Wilh. Ruhfus in Dortmund hat diesem Hefte feine besondere Aufmerksamkeit zugewendet, so daß es sich ln schönem und sauberem Gewände zeigt. F. H. Ehmcke, der als erfolg reicher Schristenzeichner bekannt ist, ist selbst mit einem literarischen Beitrag vertreten: »Die Reklame in Plundersweilern«, die ln scherz hafter, aber eindringlicher Form die Reklamekunst von einst und heute einander gegenüberstellt und damit bemerkenswerte Anre gungen zur Geschmacksverbesterung im Reklamcwesen gibt. Diese Plauderei Ehmckes ist in der von ihm gezeichneten klaren Antiqua gedruckt. Der Satz zeigt eine geschickte Anordnung, so daß das Satzbild ein ruhiges und gefälliges, leicht lesbares ist. Anschließend daran werden Muster Ehmckescher Reklamekunst geboten: Packungen, Katalogtitel und -seiten, Zeitschrlftentitel, Kalender, Signete, Eti ketten und andere Akztdenzarbeiten, die sich alle durch ruhige, sichere Linienführung und kluge Ausnutzung des Raumes auszeichnen. Es ist mir angenehm ausgefallen, daß Ehmcke trotz der Strenge der Form, die aus allen Arbeiten spricht, bisweilen einen feinen Humor walten läßt, der gerade in der Reklamekunst ein äußerst wirksames Mittel öarstellt. Ich halte Ehmckes Tätigkeit besonders dem Verlagsbuch- hanbel gegenüber für erwähnenswert, weil er in feinen rein buch- gewerblichen Arbeiten durchaus seine eigene Art beibehält, die den Verwendungsmöglichkeiten, wie sie ein Buchkörper in jeder Beziehung bietet, vortrefflich entgegenkommt. Eine eingehende Betrachtung des Ehmcke-Heftes dürfte daher manchem Verleger Veranlassung geben, sich für die Erzeugnisse seines Berlages der Ehmckeschen Kunst zu bedienen. Heft 3 bringt eine Auswahl der Arbeiten von Julius Klinger, der vor allem ein Meister der Plakatkunst ist. Wer noch annimmt, daß das Plakat für den Buchhandel wenig erfolgversprechend ist, den wird wohl eine Durchsicht des Klinger-Heftes nachdenklich stimmen, vielleicht wohl gar zu einem ersten Versuche mit einem Verlags plakat veranlassen. Auch Klinger eröffnet mit einem literarischen Beitrage das seiner Kunst gewidmete Heft. Er ist streitbarer als Ehmcke und wendet sich gegen die Jaroslawsche Auffassung, die eine Verbindung von Kunst und Reklame als unerfreulich anfleht. Die Klingerschen Worte, ruhig und stolz, sind der Beachtung wert. Ob wohl die dem Aufsatze folgenden Wiedergaben Klingerscher Plakate nur einfarbig gebracht sind, vermögen sie doch eine Vorstellung von der Ausdrucksfähigkeit dieses Künstlers wachzurufen. Wenn Ehmcke seine reife, abgeklärte Kunst für die verschiedensten Zwecke zu ver werten vermag, so bringt Klinger in das enger umschlossene Gebiet seiner Plakatkunst eine rege Abwechselung durch seine überraschende Erfindungskraft. Jedes Plakat ist anders als die früheren, jedes neu und meistens sehr wirksam. Kür die im 4. Hest gebotene Zusammenstellung Lucian Bernhardscher Arbeiten verweise ich aus die das Heft einleitende Würdigung aus der Feder von I>r. Plietzsch in Mannheim, der ich mich anschließe. Bernhard ist bedeutend einheitlicher und sicherer als Klinger und llbertrlfft ihn auch in der Farbengebung seiner Plakate, die sich durch eine bestrickende Wirkung auszcichnen. Wenige Farben, deren Wirkung sein erprobt ist, wenige Textworte, feine Raum ausnutzung — das sind Eigenschaften Bernhardscher Kunst, die bisher nicht llbertroffen sind. Das Hest ist klar und sorgfältig in der Bernhard-Fraktur gedruckt, die sich gerade in letzter Zeit im Verlags buchhandel verdiente Beachtung errungen hat. Von den abgcdruckten Plakatbeispielen sind die wirkungsvollsten in den Originalsarben wiedergegeben, bei de» einfarbig gegebenen ist als willkommene Hilfe eine Angabe der Größe sowie der im Original angewandten Farbe» in Anmerkungen geboten. Das 5. Heft, bas Peter Behrens behandelt, wirb durch eine kurze Abhandlung eingeleitet, in der F. Meyer-Schönbrunn die Wesensart dieses Künstlers knapp und treffend darlegt. Der Aussatz ist ln der von Behrens gezeichneten kräftigen Anilqua gedruckt. Bei Behrens fällt mir eine noch größere »Universalität der Begabung« auf als bei Ehmcke, bann aber vor allen Dingen ein überaus wert volles Raumgefühl, das ich aus dem Umstand erklären möchte, daß Peter Behrens in erster Linie Architekt ist. Wenn auch mancher seiner graphischen Schöpfungen die lebenspendende Wärme augenblick licher Erfindung fehlt, so zeigen doch alle seine Arbeiten, daß der Künstler recht tut mit seinem strengen Verzicht aus alle eine straffe Wirksamkeit zerstörenden Sentimentalitäten. Klarer und monumen taler als alle anderen Arbeiten ähnlicher Art stehen uns deshalb die Behrensschen Entwürfe vor Augen. Und es ist kein Znsall, daß er gerade der A E G., also einem industriellen Werke, erster Berater und Hauskllnstler wurde. Die Verleger sollten sich das Behrens-Heft genau ansehen, da manches in ihm zu finden ist, was auch sür Buchdeckel usw. paßt. Den Schluß der bisher erschienenen Heste macht das 8. Hest, das Julius Gipkens gewidmet ist. Tie Würdigung dieses Künst lers hat Julius Klinger in einer kurzen Einleitung übernommen, die allerlei Interessantes über den Werdegang Gipkens' bringt und eine Wertung seiner Reklamekunst enthält. Gedruckt ist diese Einleitung in der von GipkcnS gezeichneten Kursiv »Admiral«, die eine sehr flüssige und für Akzidenzen trefflich zu verwertende Schrift ist. Die dem Hest beigegebenen Beispiele Gipkensscher Reklameentwllrfe zeigen eine gewisse Abhängigkeit von Bernhard. Jedoch verfügt Gipkens über eine größere Kühnheit in der Formengebung sowie eine Vor liebe sür leuchtende Farben, Vorzüge, die gerade in der Reklame- knnst nicht zu unterschätzen sind, so daß, wenn Gipkens ganz seine eigenen Wege gehen wird, der Erfolg ein uneingeschränkter werben kann. Berlin-Wilmersdorf. K. E. Brachwitz. Kleine Mitteilungen. Aus dem Bahnhofsbuchhandel. — Im »Freiburger Tageblatt« lesen wir: Karlsruhe, 24. März. Die Bahnhofsbuchhandlungen sind neu vergeben worden, und zwar auf Grund öffentlicher Ausschrei bung. Die Angebote schwankten zwischen 18 000 und 50 000 Mark. Der letztere Betrag wird ab 1. April erzielt, während bisher nur 6400, bis 1000 sogar nur 3600 Mark erreicht wurden. Die 23. Versammlung der deutschen otologischen Gesellschaft findet Donnerstag, den 28., und Freitag, den 29. Mai in Kiel statt. Verbotene Druckschriften. — Frohe Lieder. Verlag »Frohe Lieder«, Paul Löwinsohn G. m. b. H., Berlin-Schöneberg, Bozener- straße 21. Druck von Friedrich Bürger, Neukölln, Verlinerstraße 70. Amtsgericht Bcrlin-Schöneberg. Beschlagnahme. 2d. .1. 4! 1,14. (Deutsches Fahndnngsblatt Stück 4572 vom 27. März 1914.) Personalnachrichten. Gestorben: am 26. März plötzlich und unerwartet im 76. Lebensjahre Herr Anton BlaLck, Inhaber der seinen Namen tragenden Fir men in Freiwaldau, Gräfenberg, Nieder-Lindewicse, Frie- öebcrg und Markt Nicklasdorf. Der Verstorbene eröffncte sein Geschäft im Jahre 1859 als Papier- und Schreibmaterialicnhandlung, Buchbinderei und Liniier-Anstalt. Mit dein Aufblühen seiner Vaterstadt Freiwaldau, begünstigt durch die wachsende Industrie und den Einfluß der nahegelegenen .Kurorte Gräfenberg und Lindewiese, erweiterte Herr BlaLek 1870 seine Hand lung durch Angliedernng eines Sortiments, nachdem er bis dahin neben seinem Geschäft die Filiale der Buchhandlung Hermann Kolck in Trop- pan geleitet hatte. In treuer, ehrender Arbeit hat er sein Geschäft geführt und gefördert und dem Namen seiner Firma Ansehen zu geben gewußt. Am 7. August 1909, seinem 71. Geburtstage, konnte er unter vielseitiger Teilnahme den Gedenktag der vor fünfzig Jahren erfolgten Gründung seiner geachteten Handlung begehen. ferner: am 23. März nach längerem Leiben, im 58. Lebensjahre, Fran Magdalene Nauschenplat, Inhaberin der Firmen Aug. Rauschenplat in Cuxhaven und Helgoland. Die Verstorbene übernahm nach dem im April 1890 erfolgten Tode ihres Mannes, Herrn Aug. Rauschenplat, dessen Buchhandlung und hat sie seitdem, unterstützt von ihrem Schwiegersohn und Prokuristen, I -Herrn Ernst Böckmann, weitergeführt. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler -u Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm LSeemann. Sämtlich in Leipzig. - Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBnchhändlerhaus). 468
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