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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1914
- Strukturtyp
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- 1914-03-30
- Erscheinungsdatum
- 30.03.1914
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- Deutsch
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36 ANirk iohrttch.^Na^ Ausland ^r^olgt^Lieferuag ^ -Naum >/^S. 13^50 26 kür Nicht" *! : diAa, ° "" "" -->.»" > "> » >« «« >" Nr. 73. MAeMMMWnmrW'öerSeÄWWWffM 81. Jahrgang. Leipzig, Montag den 30, März 1914, Redaktion Vom Antiquariatshandel. v, «IV siehe Nr. SA.) Katalogscherze. — Büchernarrheit. — Katalogübersicht. — Einige Auktionen. »Und aber nach fünfhundert Jahren, Kam ich desselbigen Wegs gefahren.« Wir kennen die Geschichte von Chidher, dem ewig jungen, alle; er war ein kluger Mann, daß er nur in so großen Zwischen räumen dieselbe Stelle aufsuchte; denn es brachte ihm Ab wechslung und immer Neues. Das kann der Referent, der sich vorgenommen hat, die Antiquarkataloge vierteljährlich vor sich und anderen Revue passieren zu lassen, nicht eben von seiner Tä tigkeit sagen. Es sind immer die gleichen Namen, die nämlichen Stoffe und oft, zu oft auch dieselben Bücher, die er durchmustern muß, die sich, wem soll er's klagen, nicht verkaufen wollen. Aber es gibt doch auch tröstliche Dingein all solchem Mühsal, und nicht zu letzt ist es der unfreiwillige Humor mancher Kataloge, der die Eintönigkeit behebt. Ein »sehr seltener Almanach, der in vielen Katalogen verzeichnet ist«, ist eine glänzende Rarität, und die acht Exemplare eines Buches, die ein anderer Antiquar, weil sie die einzigen überlebenden einer großen Auflage sein sol len, als »Unica« anzeigt — man beachte den in diesem Falle so köstlichen Plural —, sind auch nicht übel. — »Das vorliegende Exemplar stammt a. d. Familie des Verlegers, deshalb (!) ist lt. einer Bleistiftnotiz a. d. Titel das sonst schwarze Kupfer gleich falls koloriert.« IndenFamilienderVerlegersindschwarzeKupser verpönt — ein anderer Schluß bleibt nicht übrig. — »Schönes Exemplar . . . Eine Reihe von Tafeln ist nur zur Hälfte vor handen . . . von 3 Textblättern fehlen ebenfalls die unteren Hälften.« Die Entfernung der fehlenden Teile ist jedenfalls in so eleganter Weise erfolgt, daß die »Schönheit« des Exemplars dadurch noch gefördert worden ist. — Auch das ist ganz niedlich, wenn hinter einer hinweisenden Hand sich die Anmerkung findet: »Es erübrigt sich, auf dieses in glänzender Sprache geschriebene, von der Kritik anerkannte Werk besonders hinzuweisen«. Wozu also der Lärm? — Ein Flugmaschine in anonymer Karikatur aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird folgendermaßen be schrieben: »Aus einem Cylinder, der vorne einen Dampfkessel trägt, sitzt ein grotesk gekleideter Mensch, dem während des Flu ges der Hut entwetzt.« Wenn es sich um eine Karikatur handelt, dann muß man freilich ihr adäquate Ausdrücke sorg sam wählen. — Manchmal wirken auch ganze Kataloge direkt er heiternd. In einem solchen sind schwer wissenschaftliche Werke von zum Teil bedeutender Ausdehnung und gewichtigen Preisen mit ganz nichtigen Sachen des gewöhnlichen Hausgebrauchs und der vergänglichsten Literatur des Tages gemischt, und es be reitet ein eigenartiges Vergnügen, wenn man hinter »Koch: Ge schichte des Kirchenliedes« eine Anzahl Kochbücher findet, wie »Villiers: Mal was andres«, hinter der 49bändigen Serie der »tlouumeota kermaniao paeclagogioa«, dann »Moszkowskis unsterbliche Kiste«, und zusammen mit »Murrays Xorr Loglisb Oietiooarx« (1894—1913), die »Musenklänge aus Deutschlands Leierkasten«, diese auch noch mit der hübschen Anmerkung: »Die ses berühmte Humoristikum von kulturhistor. Interesse bereitet nach mehr als Svjähr. Bestehen bet der Lektüre immer noch eller Teil. Stunden ungetrübter Freude«. — Wer hätte es Wohl nicht gern, dies kleine Büchlein? Und doch —: »Es tut mir . . . weh, daß ich dich in der Gesellschaft seh'!« — kann man zitieren, wenn das Verhältnis auch eigentlich umgekehrt ist. Die Bücher, die hier vereinigt sind, passen jedenfalls nicht zusammen. Dann aber sind es noch die gelegentlich recht starken Äuße rungen der Büchernarrheit, die Abwechslung zu bringen der- mögen. Da zeigen H. Sotheran L Co. in London eine Shakespeare-Kollektion von W. C. Prescott für L 525.— oder 10 500.— an. Sie besteht nur aus einem Exemplar von Shakespeares Werken. Lnigbt's kietorial Lüitioo, die in 8 Bän den erschien, ist durch Einfügung von allerhand Bildern zu einem Koloß von 95 Bänden ausgedehnt worden, »fertig zum Einbin den«. Das wäre nicht weiter auffällig, solche »ssraogerireck eo- pies« findet man öfter. Ader dies Exemplar hat noch einen kost baren geschnitzten Schrank, und dieser Schrank ist aus allerhand Holz gefertigt, das nur aus solchen Gebäuden genommen ist, die zu Shakespeare in irgendwelcher Beziehung standen, aus dem »Sbakespearo Ilvuso«, der »karisb 6bureb« und der »klrammar Sebool« in Stratford on Avon, aus »Laue Latkavax's 6ot- taxe« usw. Der Anzeige ist neben einer schönen Ansicht des Schrankes eine schematische Zeichnung beigegeben, aus der man sehen kann, woher ein jedes Stück dieses »historischen Holzes« stammt. Es ist schade, daß die Shakespearebüste, die ihn krönt, nicht auch noch authentische Haarlocken hat. In einer der be rüchtigten amerikanischen Luxusbücher-Fabriken würde man ein solches Exemplar auch noch mit einer eigenhändigen Widmung des Verfassers versehen. Doch, wenn auch alle diese Scherze den Katalogen der letzten drei Monate entnommen sind, von unserer eigentlichen Arbeit, diese in einer Übersicht zu vereinigen, bringt uns das ab. Wir schreiten drum ans Werk. Periodika des Antiquariats: Der »Frank furter Bücherfreund. Mitteilungen aus dem Antiquariat von Jo s ep h B a er L C o.« hat ein neues Gewand angezogen und eine »Neue Folge« begonnen. Das Format ist zu einem klei nen Quart verbreitert, der Preis des Jahrgangs ist aus 6 ./k er höht, und die Artikel, die ihm beigegeden sind, stammen nicht mehr ausschließlich von den Gelehrten des Hauses. Er nimmt den Charakter einer wirklichen Zeitschrift an, verzeichnet dabei aber doch noch die »Neuen Erwerbungen des Antiquariats«. Eine mit drei Tafeln versehene Abhandlung von Hans Koegler verbreitet sich über eine unbekannte Ausgabe des üvrtulue aui- mas (Basel: Thomas Wolfs 1522), die im Anhang mit .tt 800.— ausgeboten wird. Ihre Illustrationen bestehen zum Teil aus Holzschnitten nach Hans Baldung Grien, zum Teil aus Metall schnitten, die unter Anlehnung an allerhand Vorbilder zumeist von Jakob Faber gezeichnet und geschnitten worden find, während vier auf Ambrosius Holbein und drei auf Hans Holbein zurück geführt werden können. Das macht das Buch kunsthistorisch in teressant. — Es folgt eine Fortsetzung des Aussatzes »Aus unserer Einbändesammlung« von Leo Baer über französische Renaissancc- einbände, besonders solche im Grolierstil, mit 11 Tafeln reichlich und hübsch illustriert. Dann kommen die neuen Erwerbungen an die Reihe, 381 Nummern Xuotriaea und Sungatte» — Feste, Feierlichkeiten und Aufzüge — Formschnitte des 15. Jahrhun-
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