Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.08.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-08-15
- Erscheinungsdatum
- 15.08.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19190815
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191908154
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19190815
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
- Monat1919-08
- Tag1919-08-15
- Monat1919-08
- Jahr1919
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. 174, 15. August 1919. Abermalige Erhöhung der Postgebühren in Licht. — Nach zuver lässigen Mitteilungen siiH der Nationalversammlung drei Gesetz entwürfe des Reichspostministerinms zngegangen, die noch in dieser Tagung verabschiedet werden sollen. Es handelt sich um ein neues Postgebührengesetz, ein Gesetz, betreffend Telegraphen- und Fernspre-.h- gebiihren, und um ein Gesetz zur Änderung des Postscheckgesetzes. Die Gesetze bezwecken eine Gesundung der durch den Krieg und seine Folge erscheinungen hervorgcrnfcnen äußerst ungünstigen Finanzlage der Reichs-Post- und Telegraphenverwaltnng, deren Hallshalt im lausen den Jahre mit einen, Fehlbetrag von mehr als 500 Millionen Mark abschließen wird. Abhilfe soll zu einem Teil durch Verminderung der Ausgaben, zum anderen Teil durch Lteigcrnng der Einnahmen herbei- geftthrt werden. Die Verminderung der Ausgaben wird in Betriebsvereinfachnn- gen gefunden. Als solche sind anznsehen: »Verschmelzung von Porto und Bestellgeld bei Wertbriefen, Postanweisungen und Paketen, Ein führung des Freimachungszwangs für Wertbriefe und Pakete, Ver einheitlichung der Bestimmungen über die Nachtaxiernng nicht oder un zureichend freigemachter Lendnngcn, Herabsetzung des Meistgewichts für Pakete von 50 kg: auf 20 Kg: und Vereinfachung des Paket- tarifs«. Die Vereinfachung des Pakettarifs besteht darin, daß künftig die Paketgebührcn für Gewichtsstnfen von je 5 k^ und nur noch nach zwei Entfernungszonen sbis und iilier 75 km) erhoben werden. Da durch treten an Stelle der seitherigen 272 Portosätzc 8 Portosätze. Zur Steigerung der Einnahmen soll eine angemessene Erhöhung in Verbindung mit einer Vereinheitlichung der Gebühren führen. Die neuen Gebührensätze sind teils in den vorgclegten Gesetzentwürfen ent halten, teils sollen sie im Verordnungswege festgesetzt werden. Die wesentlichsten neuen Gebühren sind folgende: ^. P o st g e b ii h r e n: für Freibriefe bis 20 ß 20 Pf. über 2» 8 30 „ für Ortsbriefe bis 2« 8 15 „ über 2V 8 20 „ für Fcrnpostkarten 15 „ für Ortspostkarten 10 ,. für Drucksachen bis SN 8 5 „ über 50- -,0N 8 10 .. über 100- -2M 8 20 über 250—500 u 30 „ über 500- 1 >-8 40 „ fiir Geschäftspapicrc bis 25N 8 20 „ über 250- -500 ^ 30 ,. über 500- - 1 >18 40 ., für Warenproben bis 2SN 8 20 „ über 250- -50g 8 30 „ Postanweisungen bis 5 (einschl. Bestellgeld) 20 „ über 5- -Itt0 .// 4N „ über 100- -250 ., 60 „ über 250- -500 ., 80 ,. über 500 1000 „ 100 „ (wie bisher) für Wertsendungen (einschl. Bestellgeld) — die Gebühr für eine eingeschriebene Sendung und eine Vcrsichcrnngsgcbiihr von 29 Pf. für je 1000 ./i für Pakete (einschl. Bestellgeld) bis 5 ku über 5—10 ku über 10—15 ku über 15—20 ku Nahzone Fernzone 0.75 ./i 1.25 .// 1.50 .// 2.50 .X 3.- 5 - 1— 0 — Die Vorzeigegebühr für Nachnahmen soll auf 25 Pf., die Zustel- lungsgcbühr auf 40 Pf. und die Einschreibgebühr auf 30 Pf. erhöht werden. Außerdem soll noch eine Neihe von Nebengebiihren (für Bahn hossbriese, Schließfächer, Lanfzettel, Unbestellbarkeitsmeldungen usw.) heraufgcsetzt und von der Post bisher unentgeltlich ansgeführte Lei stungen der Aufwendung an Zeit entsprechend belastet werden. Als Zeitungsgebühr ist vorgesehen: 1. 5 Pf. für jeden Monat der Bezugszeit, 2. 20 Pf. jährlich für das wöchentlich einmalige oder seltenere Er scheinen, sowie 20 Pf. jährlich mehr für jede weitere Ausgabe in der Woche, und — wie bisher — :! 10 Pf. jährlich für jedes Kilogramm des Jahresgewichts unter Gewährung eines Freigewichts von je 1 k§ jährlich für soviel Ausgaben, die der Gebühr unter 2 unterliegen. L. T e l c g r a p he n g e b ü h re n: für gewöhnliche Ortstelegramme 8 Pf. für jedes Wort, min bestens 80 Pf., für gewöhnliche Telegramme im Fernverkehr 10 Pf. für jedes Wort, mindestens 1 Mark, für Pressetelegrammc die Hälfte der vorstehenden Gebühreu. 0. F e r n s p r e ch g e b ü h rcn : Bei den Fernsprechgebühren jst eine allgemeine Erhöhung von 66-'/»"/o gegenüber dem gegenwärtigen Stande vorgesehen. Die Änderung des Postscheckgesetzcs bezweckt keine Gebühren- erhöhnng, sondern führt wegen^des allgemeinen Wegfalls des Bestell geldes lediglich eine andcrweite Verrechnung der seitherigen Ge bühren ein. Institut für Deutschtum im Ausland an der Universität Marburg - Das Institut ist im Jahre 1018 zur Pflege der Wissenschaft vom Auslanddentschtttm gegründet worden. Leine Tätigkeit richtet sich hauptsächlich auf Forschung und Lehre Der Gegenstand der Forschung ist die gesamte geistige und materielle Kultur derjenigen Deutschen, die, in fremdsprachlicher Umgebung angesiedelt, ihre Muttersprache und damit ihr deutsches Stammesbewnßtsein festgehalten haben. Be sonders kommen demnach in Betracht die Geschichte dieser Sicdelnngen. ihre Sprache sowohl nach ihren mundartlichen Besonderheiten wie nach ihrer schriftsprachlichen Betätigung in Literatur und Presse, das Schu len-, Kirchen- und Rechtswesen, die Sitten und Gebräuche, die Lei stnngcn in Kunst und Wissenschaft, auf der anderen Seite vor allem das überaus wichtige und viclverzweigte Gebiet des Wirtschaftslebens. Landwirtschaft, Industrie, Handel und Verkehr; die geographischen Ver hältnisse des Siedelnngsgebiels; die Entwicklung der deutschen Nasse in der fremden Umgebung: die hygienischen Verhältnisse. Als Lehr- stättc will das Institut durch Vorlesungen aus den bezeichneten Ge bieten und durch Vorträge hervorragender auslanddentscher Gäste den Studierenden und auch weiteren Kreisen Gebildeter die Kenntnis und das Verständnis für das Deutschtum im Auslande vermitteln. Im besonderen Maße sollen sie henen zugute kommen, die im amtlichen Aufträge oder geschäftlich fremde Länder anfsuchen wollen und dort mit Anslanddeutschen in Berührung kommen werden. Eigene Räume mit umfassender Bibliothek werden dafür zur Verfügung gestellt. Diese Bestrebungen werden mehr noch als bisher das im Herzen Deutsch lands gelegene Marburg zum Sammelpunkt aller in Deutschland stu dierenden Auslanddeutschen machen. Ihrer Anleitung und Förderung, sowie ihrer geistigen und gesellschaftlichen Verankerung in Deutsch land während der Studienzeit will sich das Institut mit Wärme an nehmen. Durch die Erfüllung dieser seiner geistigen Aufgaben hofft das Institut auch zur Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft in Ubcr- laud und Ubersee beitragen zu können. Diese Hoffnung gründet sich vor allem auf die Überlegung, daß die Auslanddentschen vielfach das einzige Aktivnm sind, mit dem unser Handel rechnen kann. Er halten wir das Institut durch Mittel, die der Staat zur Verfügung gestellt hat, und durch Beihilfen von Körperschaften und Privaten, die zu seiner Arbeit stehen! Wir haben begründete Zuversicht, daß auch die Auslanddeutschen das Institut mit aller Kraft unterstützen werden. Personalnachrichteii. Gestorben: Herr Richard Schneider, ein langjähriger treuer Mit arbeiter der Firma Urban 6c Schwarzenberg in Berlin und Wien. Der Verstorbene hat durch vier Jahr hindurch am Weltkrieg teil genommen und erkrankte, in die Heimat znrückgckehrt, an einem tücki schen Leiden, dem er jetzt erlegen ist. Die Firma Urban L Schwarzen berg verliert in ihm einen allzeit für ihr Interesse besorgten Mit arbeiter, der sich bei Chefs und Angestellten ein ehrendes Andenken gesichert hat. Andrew Carnegie -f. Wie ans London gemeldet wird, ist der bekannte Milliardär Andrew Carnegie im Alter von 83 Jahren ge storben. Als Sohn eines armen Webers geboren, erwarb er sich ein riesiges Vermögen, von dem er einen großen Teil für gemeinnützige Zwecke verwandte. In Dunfermline (Schottland), seinem Geburtsort, sowie in PittSbnrg und Edinburgh stiftete er große Bibliotheken. Von dem Wunsche beseelt, armen Studenten seiner schottischen Heimat den Weg durch das akademische Leben zu erleichtern, machte er eine große Stiftung, die für ihren Aufenthalt an den Universitäten anf- kommt. Das Carnegie-Institut in Pittsbnrg, die Carnegie-Hall in New Aork und der Friedenspalast im Haag sind einige der Denk mäler, die er sich selber errichtet hat. Schriftstellerisch ist er mit po litischen und wirtschaftspolitischen Schriften hervvrgetreten, die auch in deutscher Sprache erschienen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder