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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.11.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-11-29
- Erscheinungsdatum
- 29.11.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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X- 2V3, 29. ^November 1939. Neüatnoneller letl. krieges nicht erschüttert werden können, auch nicht durch die Beschimpfungen und Verleumdungen, die der deutsche Name er fahren hat. Der deutsche Perlagsbuchhandel ist zwar nicht, wie Sie, in der glücklichen Lage, zu erklären, das; er »nichts zu vergessen und nichts zn verzeihen«, hat. Wohl aber ist er bereit, an der Heilnng der durch den Krieg geschlagenen Wun den und an der Erfüllung der großen allgemeinen Mensch- heitsaufgabcn in ernster und selbstloser Arbeit milzuwirken. Er kann dies aber nur tun, wenn er die Gewähr hat, daß auch auf der andern Seile dieselbe Bereitwilligkeit zu gemein samer Arbeit besteht und vor. allem der ernste Wille, alles zu vermeiden, was der gebotenen Selbstachtung des deutschen Volkes zu nahe treten würde. Solche Zurückhaltung ist für uns, die wir in tiefes Unglück gestürzt und durch den Ausgang des Weltkrieges scheinbar ins Unrecht gesetzt worden sind, doppelt geboten. Möge es Ihren und Ihrer Gesinnungsge nossen dankenswerten Bemühungen im Laufe der Zeit ge lingen, die Berge von Mißverständnis und Mißtrauen, die jetzt noch zwischen den Völkern aufgetürmt liegen, allmählich abzulragen! In Bestätigung des oben dargelegten Stand punktes hat der Deutsche Verlegcrverein auch während des Krieges Das Weitere kann ich Ihnen ersparen. Das bezieht sich auf den Beitrag und auf die Frage, warum er nicht ausgczahlt worden ist. Van Stockum hatte ausdrücklich darum gebeten. Ich Posse, daß Sie den Standpunkt, den wir eingenommen haben, in vollem Umsange billigen, und ich möchte bitten, daß Sie auch in diesem Jahre den Beitrag für das Berner Bureau bewilligen. Wir dür fen gerade jetzt, wo wir so schwer durch den Friedensvertrng geprüft sind, nicht schwach werden und etwa bei unseren Feinden den Eindruck erwecken, daß wir die Flinte ins Korn Wersen und nicht mehr an den Beziehungen teilnehmen wollten, die »ach unserer aller Überzeugung eine Notwendigkeit sind. (Lebhaftes Bravo.) Georg Merseburger (Leipzig): Ich »röchle den Vorstand bit te», daß diese Frage in enger Fühlung mit der Deutschen Ge sellschaft für Auslandduchhandel erledigt wird. Diese Frage be rührt die Interessen der Anslandbuchhaudelsgcsellschaft sehr eng, und ich glaube, daß wir, wenn nach meinem Vorschläge Ver fahren wird, in der Lage sein werden, sie nach jeder Richtung hin in befriedigender Weise zu erledigen. Vorsitzender: Der Vorstand ist gern bereit, dieser Anregung Folge zu leisten und alle Fragen derartiger Natur dieser neu gegründeten Gesellschaft vorzulegen. Wir bitten aber auch um Gegenseitigkeit, und bitten, daß Frage», die den Verlegerverein und überhaupt den Verlag berühren, uns von der Deutschen Ge. sellschaft für Auslandsbuchhandel vorgelegt weiden, sodaß wir in derartigen Auslandfragen gemeinsam Hand in Hand arbeiten können. Hofrat Richard Linnemann (Leipzig): Daß dem letzteren Wunsche entsprochen wird, ist gewährleistet, indem unser Vor standsmitglied Georg Thieme Mitglied des Verwaltungsrais der Deutschen Gesellschaft für Auslandsbuchhandcl ist. Zn dem Punkte: Wirtschaftliche Vereinigung Deutscher Buchhändler bemerkt Herr Richard Quelle (Leipzig): Meine Herren, ich möchte Ihr besonderes Interesse snr die Wirtschaftliche Vereinigung Deutscher Buchhändler erbitten. Wir haben zum erstenmal einen wirtschaftlichen Zusammenschluß gebildet. Erfreulicherweise haben sich sehr viele Mitglieder gemeldet, und die Gesellschaft arbeitet auch ausgezeichnet. Aber leider steht noch eine Anzahl der in Betracht kommenden Per sonen und Firmen dem Unternehmen fern und kümmert sich nur verhältnismäßig wenig darum. Die Verhandlungen über den Buchdruckerlaris und über die Bttcherherslellung haben uns ge zeigt, daß wir unbedingt einen stärkeren wirtschaftlichen Zusam menschluß nötig haben. Hier haben wir nun den ersten Ver such gemacht und mit der Besorgung des Papiers und sonstiger Utensilien ausgezeichnete Erfolge erzielt. So kann ich Ihnen sagen, daß wir heute einen Auflragbestand von ungefähr 800 000 bis 900 000 ./( in der Wirtschaftlichen Vereinigung haben. Die Verleger mttßlen meines Erachtens vor Erteilung ihrer Aufträge, soweit sie irgendwie können, im eigensten Interesse bei der Wirtschaftlichen Vereinigung ansragen und Offerten ciu- holcn und, wenn eine Offerte abgegeben wird, bei der sich eine Differenz von etwa 1 Prozent, 2 Prozent, 3 Prozent oder 4 Prozent herausstcllt, nicht einfach ablehnen, son dern dieses Unternehmen, das doch auf genossenschaftlicher Grundlage geschaffen ist, und das neben einer ganz mäßigen Verzinsung jeden Gewinn seinen Gesellschaftern wieder zu kommen läßt, dadurch unterstützen, daß sic sagen: ich kaufe dort soundsoviel billiger; weshalb gibst du das nicht auch so billig? ES muß auch eventuell eine Probe des Papiers mit dein Preise eingeschickt werden, damit nicht etwa dadurch Jrrtümcr ent- stehen, daß ein minderwerligercs Papier zu einem billigeren Preise offeriert wird, das die Wirtschaftliche Vereinigung viel- leicht noch sehr viel billiger liefern könnte. Jedenfalls habe ich ans eigener Erfahrung ersehen, daß wir durch die Wirtschaft liche Vereinigung erhebliche Ermäßigungen erzielen können, und diese werden viel weiter gehen, wenn wir uns noch zahl reicher zusammenschließen, noch größere Aufträge erteilen, die Papierfabrikanten bevorzugen, die uns cntgegcnkommen und die uns nach und nach vielleicht mit einer ganz großen Produk tion versorgen können. Also ich bitte nochmals, Ihr freundliches Interesse und Ihre Aufmerksamkeit mehr als bisher auf die Wirtschaftliche Vereinigung zu lenken und sie zu unterstritzen; denn ich halte dies für den ersten und wichtigsten Schritt, um uns wirtschaftlich zu kräftigen bei unserer Produktion. (Bravo!) (Fortsetzung folgt.i Kleine Mitteiluiiieil. Deutsches Zeitungs- und Buchwesen während der Kricgszeit in Ar gentinien. — Aus einem längeren Feuilleton, das Kapitänleutnant a. D. Berg in der »Köln. Volksztg. veröffentlichte, ergeben sich auch wissenswerte Aufschlüsse über die Lage der dentsch-argentinischen Presse und des deutschen Buches während der Kriegszeit. Nach der Ansicht Bergs bestand zu Anfang des Krieges gegen Deutschland durch aus kein allgemeiner Haß. Dieser wurde erst künstlich geweckt und genährt. Es wäre den deutschen Zeitungen gelungen, die Wirkung die ser Hetze uufzuhebeu, wenn sich nicht die beiden unglücklichen Zwischen fälle, die Versenkung des argentinischen Dampfers »Monte Protcgido- und die unvorsichtigen Äußerungen des damaligen Gesandten Grasen Luxbnrg, der das Land verlassen mußte, ereignet hätten. Diese bei den Dinge versetzten das Volk sv in Aufregung, daß an einem Abend die Menge vor die beiden deutschen Redaktionen zog und sie zu zer stören versuchte. Bei der »La Plata-Zeitung« wurde mit Benzin Feuer angelegt, doch gelang es schließlich dem Personal im Verein mit der Polizei, die Menge zurückzndrängen und zu zerstreuen. Ter Heraus geber des »Argentinischen Tageblattes«, Or. Alemann, konnte den Sturm durch eine List beschwören, sodaß jeder Schaden vermieden wurde. Am selben Abend wurde der Deutsche Klub gestürmt und die unteren Räume seines prächtigen Hauses verwüstet, bis die Polizei Herr der Lage wurde. Die Zeiten wurden für die deutsche Kolonie aber immer schwerer, je mehr sich die Wirkung der schwarzen und grauen Listen fühlbar machte, und besonders die Zeitungen begannen an Papierknappheit zn leiden. Die argentinische Presse war gespalten. Während die bedeutendste Zeitung, die «Prensa«, für Neutralität war und »Razon< ihr darin beistanö, waren die Blätter »Naeion«, Ario« und »Epoca« deutschfeindlich und machten Stimmung für den Abbruch der Beziehungen mit Deutschland. Ebenso geteilt war die Stimmung des Volkes, und cs wurde dem Präsidenten Jrigoyen zuzeiten nicht leicht, seinen Nentralitätsstandpnnkt gegen Presse, Volksvertretung und sogar gegen seine eigene Partei ausrechtzncrhalten. Fn den ersten Kriegsjahren erhielt die deutsche Presse direkte Nachrichten über die nordamerikanischc Station Sayville. Mit dem Eintritt der Union in den Krieg hörte aber auch diese letzte Verbindung mit der Heimat «uf, und die deutsche» Zeitungen waren fortan lediglich aus die Nach richten der fremden Kabclgescllschasteu angewiesen. Sie kamen da durch in eine recht üble Lage: indem sie diese Meldungen aber mit dem geübten Auge des Redakteurs ansahen, den Kern heransschälten und offensichtlich Falsches ausmerzten, bekamen die feindlichen Telegramme doch ein anderes Aussehen als in der übrigen Presse, und die deutsche Kolonie wurde im ganzen zuverlässig unterrichtet. Wenn dann die schweizer Zeitungen cintrafen, konnte mit einer Verspätung manches »och richtiggestellt werden. Kapitän Berg macht dann weiter darauf aufmerksam, daß sich der Zusammenhang mit dem geistigen Leben Deutschlands stark gelockert hatte, ganz verloren ging er aber nicht Früher erhielt man in Argentinien jede deutsche Neuerscheinung vier 1081
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