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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.11.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-11-29
- Erscheinungsdatum
- 29.11.1919
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X» 263, 29. November 1819. Verein der Buctihändler zu Frankfurt a. M. In der diesjährigen Hauptversammlung wurden für das Ge schäftsjahr 1919/20 zu Mitgliedern des Vorstands gewählt: Herr Friedrich Alt in Fa. Johannes Alt, zum Vor sitzenden, Herr Karl Scheller in Fa. Karl Scheller, zum stellvertr. Vorsitzenden, Herr vr. Ml. Felix Kausfmann in Fa. I. Kauffmann, zum Schriftführer, Herr E d w i n B a e r in Fa. Joseph Baer L Co., zum Kassen- fiihrer. Frankfurt a. M., 21. November 1919. Verein der Buchhändler zu Frankfurt a. M. Friedrich Alt, Vorsitzender. vr. Felix Kauffmann, Schriftführer. Deutscher Verlegerverein. Stenographischer Bericht über die 33. ordentliche Haupt versammlung, abgehalten im Buchhändlerhause zu Leipzig am Sonnabend, den 17. Mai 1919, vormittags 9 Uhr. (Fortsetzung zu Nr. 280 II. LK2.j Ernst Wilhelm Stein (Berlin): Meine Herren, mit solchen Argumenten werden wir nicht weiterkommen. Ich glaube, die Hauptversammlung des Verlegervereins ist die richtige Stelle, das einmal zum Ausdruck zu bringen. Es wird jedenfalls dem Buchdruckerverein in jeder Beziehung der Rücken gestärkt, wenn wir heute eine Entschließung annehmen dergestalt, daß der gc- ^ samte Verlcgersland geschlossen hinter dem Verein der deutschen ' Buchdruckereibesitzer steht und sagt: Wenn es zum Ausstand oder zum Streik kommt, unterstützen wir euch in jeder Beziehung voll und ganz. Die Sitzung des Vereins der Berliner Buchdruckerei- besitzer in der vorigen Woche ließ erkennen, daß eine kolossale Unsicherheit vorhanden ist. Die einzelnen Buchdruckereibesitzer nahmen an: Wenn wir uns heute entschließen, den Betrieb stillzulegen, um weiteren Forderungen nicht nachzugehen, werden die einzelnen Verleger, die meinetwegen jetzt in Berlin drucken lassen, in der Provinz drucken lassen; es werden sich immer wieder Buchdruckereibesitzer finden, die ihre Arbeiter in der Hand haben, oder deren Arbeiter im Interesse ihrer eigenen Existenz die Forderungen nicht ins Ilngcmessenc steigern. Sagen wir aber jetzt von vornherein: Wir stellen uns geschlossen hinter die Buchdrucker —, dann wird jedenfalls diese Misere in ganz kurzer Zeit beseitigt sein. Die Stimmung unter den Buch druckereibefitzern ist jetzt so, daß mit einer derartigen Ent schließung viel erreicht werden kann. Hermann Hillger (Berlin): Meine Herren, ich habe den Ein druck: wir dreschen hier leeres Stroh, und zwar deshalb, weil wir unsere Versammlung sechs Monate zu früh gelegt haben. In sechs Monaten werden die Verhältnisse bei uns ganz anders aussehen. Das ist meine feste Überzeugung. Was den Buchdruckervcrein anlangt, so erscheint mir der eine Punkt noch nicht genügend klargestellt, der besagt, daß die Buchdrucker ja gar kein Interesse daran haben, den Forderungen der Arbeiter entgegen fu sein, weil sie in der Tartfgemeinschaft eine Garantie haben, sodaß die Arbeiterschaft geschlossen hinter den Buchdruckern steht, wenn sie die Preise erhöhen. Das ist die Tatsache. (Widerspruch.) — Jawohl! (Zuruf: Auf dem Papier!) — Die Arbeiter stehen in der Tat dahinter. Wenn wir nun hören: Auch wir wollen uns geschlossen hin ter den Vorstand stellen, — so sind das doch nur Redensarten. Wenn wir etwas Praktisches erreichen wollen, so sollten wir heute erklären: Wir streiken, und jeder einzelne verpflichtet sich bei 10 000, 20 000, 50 000, 100 000 .F Konventionalstrafe, mit- zustreiken. (Sehr richtig!) Nur mit diesem Zwangsmittel können Sie dem Zwange der andern begegnen. Das haben wir in ganz Deutschland überall erlebt. Nur wir Buchhändler sehen es nicht. Wie sind denn die Großstädte frsigeworden? Durch 107? den Streik des Bürgertums, dadurch, daß endlich einmal das Bürgertum sich zusannncngeschlosscn und einstimmig erklärt hat: Jetzt setzen wir eurem Streik unfern Streik gegenüber! Wenn am 9. November Bürgertum und Beamtenschaft gestreikt hätten, diese Revolution hätte keine acht Tage bestehen können. (Sehr richtig!> Nun, meine Herren, gibt es bloß eins: Wenn wir endlich und ernstlich uns sagen: eine weitere Preiserhöhung ist nicht mehr möglich, weil wir unsere ganze Kultur, weil wir unser ganzes Geschäft, weil wir unsere ganze Volkswirtschaft zugrunde richten, wenn wir uns zu weiteren Preiserhöhungen verstehen, dann stelle ich den Antrag, daß heute jeder einzelne durch Unter- schrift sich verpflichtet: Ich erkläre mich damit einverstanden, daß mein Betrieb vier Wochen oder acht Wochen stillgelegt wird. Dann wollen wir einmal sehen, ob wir nicht weiterkomme». Aber können wir denn das tun? Gibt es denn nicht unter uns räudige Schafe genug, Herren, die aus dem Fell der andern ihre Riemen schneiden wollen? (Sehr richtig!) Meine Herren, wir haben gestern in der Vereinigung schönwissenschaftlicher Ver leger festgestellt, daß eine der angesehensten Verlagsfirmen des deutschen Buchhandels sich dieser Vereinigung nicht angeschlossen hat, sondern daß diese Firma ständig bestrebt gewesen ist, kleine materielle Vorteile für sich besonders herauszuschlagen. Das ist so weit gegangen, daß die Beschwerden sich zu Eingaben ver dichtet haben, daß von Behörden und allen möglichen Dingen gesprochen worden ist. Meine Herren, wir sind ja noch lange nicht einig. Wir verdienen ja unser Schicksal, weil wir in unserm Kreise eine Reihe von Herren haben, die das Gemeinsamkeits gefühl nicht kennen, die sich nicht geschlossen einer neben den andern stellen. Nur wenn wir Hand in Hand arbeiten und uns geschlossen einer neben den andern stellen, nur wenn wir der Phalanx der Arbeitnehmer dieselbe Phalanx der Arbeitgeber gegenllberstellen, werden wir etwas erreichen; sonst müssen wir eben alle die trüben Erfahrungen machen, die jetzt jeder einzelne für sich macht. Die Möglichkeit wäre da. Aber nun zeigen Sie auch einmal die Tat! Nur dann, wenn Sie heute sagen: wir verpflichten uns gegen eine große Konventionalstrafe zur Einstellung unserer Betriebe auf einen Monat oder zwei Monate, ist vielleicht die Möglichkeit des Abbaues der Preise vorhanden Der Abbau der Preise wird ja kommen. Der wird kommen müssen. So sicher, wie dieser unglückselige Frieden über un- kommen mußte nach dem 9. November, so sicher wird auch der Abbau der Preise kommen, und unsere Herren Arbeiter werden wieder zehn bis zwölf Stunden arbeiten (Sehr richtig!); den» sie werden die Lohnsklaven der Entente werden. Nicht die U» ternehmer und nicht die Kapitalisten, sondern die Arbeiter wer den es, und das sehen die Arbeiterführer heute schon immer mehr und mehr ein. Meine Herren, ich verhandle jetzt sehr viel in verschiedenen Dingen mit der Landwirtschaft. Da liegen ja die Verhältnisse genau so. Wir haben bei der Landwirtschaft heute dieselbe Lohn treiberei. (Zuruf.) — Ich bitte um Verzeihung, es gehört dazu: es gehört absolut dazu! — (Sehr richtig!) Dort ist dieselbe Lohn treiberei. Die Sozialdemokraten wollen die Leute an sich heran ziehen; sie treiben die Preise hoch; infolgedessen werden die Lebensmittel teurer werden; mit zunehmender Verteuerung der Lebensmittel werden immer wieder die industriellen Löhne eine Erhöhung erfahren müssen. Der Industriearbeiter -hat an der Lohnerhöhung in der Landwirtschaft kein Interesse. Bei den heutigen teuren Preisen kann er seine Lebensnotwendigkeiten kaum noch decken. Deshalb werden wir Erfolg haben »nd etwas erreichen, wenn wir uns alle zusammenschließen und wenn wir einmütig Vorgehen. Hofrat Siegfried Weber (Leipzig): Meine Herren, ich habe Veranlassung genommen, als Vorsitzender des Kreises >11 des Deutschen Buchdrucker-Vereins in dieser Woche an der Sitzung in Berlin teilzunehmen, und kann Ihnen erklären, daß der Deutsche Buchdrucker-Verein geschlossen auf dem Standpunkt steht, den Forderungen der Gehilfen endlich einmal ein Veto entgegenzuseyen, und daß wir alles tun werden, um die Forde rungen der Gehilfen, wie sie neuerdings wieder gestellt werden, einzndämmen. Uns fehlt vor allem eine geschlossene Organi
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