255, 20. November >910. Fertig« Bücher. «SrI-i>d>»I> I. b wisch». vuchl»»d«1.12291 Legenden von Thea voll Harbou iese Legende» sind das schönste und vollkommenste Werk der Dichterin Thea vonHarbou.Wie Goldschmiedearbcit ist ihreKunst des Wortes,dic strahlende, mit Juwelen besetzte Kleinodien formt, oder wie die Architektonik matt- glühender, hoher Kirchenfenster. Sie wagt sich an den Stoffkreis, den keine Geringeren als Keller, Flaubert, oder von heute Lebenden die Schwedin Lagerlöf gestaltet haben; aber so rein und groß ist ihre Erfindung, daß sic selbst durch diese Namen nicht beschämt wird. In jedem der Stücke, die das Buch gibt, tut sagenhaft, mit illuminierten Figuren, eine andere Welt sich auf: das Judäa der Bibel, über dessen Boden der Messias von Jerusalem nach Golgatha ging, die Buddha- Tempel und Seen Indiens, die Flußbogen, Hügel und Burgen des deutschen Mittelalters. Die Geschichte von Jozcphat dem Totschläger handelt von dem Schächer, dessen Kreuz dem Jesu zur Linken ist, und läßt ihn sterben, nachdem er den Heiland zu retten versucht hat. Von Bala, dem Könige, der die Pforten des weißen Heiligtums zuwirft, weil die Ruchlosigkeit des Volkes die Opferflamme entweiht, dem Büßer, der sich verflucht glaubt, dem Jüngling, den eines Mädchens gewaltige Liebe erlöst, berichtet die Legende vom wundertätigen Feuer. Zeitlos ist die Geschichte von den Tieren des Waldes, die am Menschen, dem sic vertrauen, zugrunde gehn. Die Frömmigkeit der Mirakel Mariä haben die Legenden von Simplicia und von Barbara, von der Dulderin, die siebenfache Sündenschmach ohne Klage überwindet, und von der Magd, die in Treue zu ihrem Herrn mit der Kraft einer erschütternden Demut ausharrt. Bildtafeln von Schongaucr und Memling ähneln diese Gleichnisse in ihrer deutschen Tiefe. Der Verlag hat das Buch in ein kostbares Gewand gekleidet, das des Inhalts würdig ist. Buchausstattungvo» / Professor Hugo Steiner-Prag Preis 18 Mark Gebunden mttSeiden rücken Verlegt bei Ullstein H-Lo. /Berlin T 1689*