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                    Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19191114
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191911146
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19191114
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel - Jahr1919 - Monat1919-11 - Tag1919-11-14
 
 
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                              Redaktioneller leil. X: 251, 14. November 1919. Verschiebung der Rostock» Univcrsitätsseicr. — Infolge der Ein stellung des gesamten Bahnvcrkchrs in der Zeit vom 5. bis 15. No vember ist die Feier des- Rostock» Universitiitsjubiläums auf LS. bis 27. November verschoben worden. Seminar sür Zcitungslundc und Zcltnngspraxis. — Dieser Tage wurde in Berlin das Seminar sür Zcitungskunde und Zeitungs- Praxis erösfnct. Es handelt sich hierbei um praktische Arbeit auf dem Gebiete des Zeitungswcsens als Ergänzung zu den Vorlesungen. Abwechselnd werden Vorträge von Studenten und von Praktikern des Zeitungswcsens gehalten. Dabei soll gleichzeitig den Hörern Gelegen heit zur schriftstellerischen Betätigung durch Erstattung von Rcscraten und Anfertigung von Zcitnngsaufsähc» geboten werden. Ter Zweck ist nicht die Erziehung von Redakteuren, sondern es ist beabsichtigt, den Studenten einen Einblick'in die Tätigkeit und die Ausgaben der Redaktion zu geben und sic mit dem notwendigen Rüstzeug, das der Mitarbeiter der Zeitung braucht, vertraut zu machen. Tic zu erstat tenden Referate sind sämtlich aus dem Gebiet des Zeitungswcsens entnommen. Die Seminar-libungen finden statt im Anschlag an die Vorlesungen über das Zeitungswesen im Orientalischen Seminar der Berliner Universität. Das Schicksal des Poscner Staatsarchivs. — Zu den Verlusten, die der preußische Staat infolge 'des unglücklichen Ausgangs des Krieges erleidet, gehört mit der Stadt Posen auch der des dort auf dem Schloßbcrg gelegenen Staatsarchivs, dessen Gründung ein Ver dienst der preußischen Herrschaft barstcllt, das im Lande selbst von deutscher und polnischer Seite in gleicher Weise anerkannt worden ist. Das Archiv ist nach wiederholter Anregung durch den preußischen Land tag tni Jahre 1899 eingerichtet worden, blickt also jetzt auf eine genau fünfzigjährige Tätigkeit zurück, in der es die Schätze der Vergangenheit erhaltend, sammelnd und sichtend, anregend und befruchtend gewirkt hat. Während in diesem halben Jahrhundert die Leitung sich stets in deutschen Händen befunden hat, ist der zweite Beamte bis 1899 ein Pole gewesen. Das Verhältnis des Staatsarchivs zur Bevölkerung der Provinz polnischer Bolksärt ist stets ein gutes gewesen, sodaß diese wissenschaftliche Schöpfung als ein Denkmal ersprießlicher Zusammen arbeit beider Völker betrachtet werden kann. Einen fesselnden Überblick über die Geschichte des Archivs gibt A. Warschauer, der selbst lange Jahre an ihm angestellt gewesen ist, in der September/Oktober-Nnm- mcr des Korrcspondenzblattcs des Gcsamtvcreins der deutschen Ge- schichts- und Altertumsvcreinc. Immer größere Erschwernisse im Papicrbezng. — Die traurige Lage der deutschen Vcrkehrsvcrhältnissc hat die WirtschaftSstclle für das Deutsche Zcilungsgcwcrbe veranlaßt, den Verlegern der Tageszei tungen ans bas dringendste zu empfehlen, mit dem Verbrauch der zur Lieferung kommenden Mengen Druckpapier denkbar sparsam umzu gehen. Es wird angeraten, lieber jetzt eine Einschränkung im Ver brauch cintrcten zu lassen, als eines Tages ganz ohne Papier zu sei». Des weiteren wird auf die Beobachtung aller erlassenen Bestimmun gen über Druckpapier aufmerksam gemacht und davor gewarnt, Druck papier ohne die vorgeschricbene Genehmigung zu beziehen, andernfalls das reguläre Bezugsrccht ohne weiteres und ohne nochmalige War nung gesperrt wird. »Denn wer glaubt, sich lediglich zu seinem Vorteil und zum Nachteil der andere» über die notwendigen Maß nahmen hinwcgsetzen zu können, muß die sich daraus ergebenden Folgen auch auf sich nehmen. Verführen wir anders, so handelten wir gegen unsere Pflicht gegenüber der Gesamtheit. Von jetzt ab crsolgt eine ganz besonders scharfe Überwachung aller Lieferungen von Papier jeder Art, bas zum Bedrucken geeignet ist.» — Gegenüber dieser War nung, die gewiß ganz am Platze ist, wäre nur zu wünschen, daß der Schleichhandel nun auch energisch unterbunden würde. Nach den bis jetzt gemachten Erfahrungen besteht hierauf aber wenig Hoffnung. Zunehmender Papier-Schleichhandel i» Österreich. — Während im allgemeinen ein ungeheurer Mangel «»''Papier, namentlich an Zci- tungs-Rotationsdruckpapier, sich in der empfindlichsten Weise, beson ders in Wien, geltend macht, entwickelt sich im Gegensatz hierzu der Schleichhandel immer üppiger. Die Wiener Tageblätter leiden in folge Kompensationslieferungen sehr stark unter dem Mangel an Ro tationsdruckpapier. Man spricht sogar schon davon, daß sie genötigt sein werden, den Umfang stark cinznschränken und infolgedessen einen Teil der überzähligen Arbeitskräfte zu entlassen. Nun stellt sich auch, wie bei jedem Warenmangel, hier der Schleichhandel als Helfer ln der Not ein. Einer Wiener Tageszeitung wurde, wie der »Buchdrucker- Wehr» mitgeteilt wird, vor einigen Tagen von einem Papierlicferan- ten in Wien-Hietzing eine telephonisches Angebot auf Rollenpapier ge macht. Er hatte 15 Waggons Notationsdruckpapicr in den Breiten 3811, 58, SL und ILö (M zum Preise von 7 Kr. für das Kilogramm sofort greifbar abzugebeu. Es ist bezeichnend, baß die Papierfabriken auch sogar Rotationsdruckpapicr an jedermann liefern. Dieser Umstand läßt vermuten, daß cs die Fabriken mit den Höchstpreisen nicht sehr genau nehmen und wegen ein paar Hellern, vielleicht auch mehr, für das Kilogramm Mchrbczahlung de» ständigen Papiervcrbrauchcr von der direkten Belieferung ausschließen. Der Buchdrucker bekommt ja schon seit längerer Zeit von den Papierfabrikniederlagen und -Groß händlern kein Papier und ist leider, da auch die Wirtschaftsvcrbände von den Papierfabriken ganz ungenügend beliefert werden, auf den Bezug durch die Schleichhändler angewiesen. Es wird bald so weit kommcn, daß Verleger und Drucker überhaupt auf normale Weise keinen Bogen Papier mehr werden kaufen können, wogegen der Schleich handel mehr als ehedem blüht. Gegen dieses ungeheuerliche und un gerechte Gebaren hilft nur ei» energisches gesetzliches Einschreiten und eine straffe Disziplin der in Frage kommenden Jntcrcssentenverbändc. Gestaltung des estnischen Unterrichts nach französischem Muster. — Die Estnische Bildungs-Kommission hat nach einer Mitteilung der Estnischen Tclcgraphen-Agcntur iEstur) beschlossen, eine Bibliothek von Lehrbüchern zu erwerben, die in Frankreich als vorbildliche und beste Lehrbücher gelten. Es soll von jedem Buch ein Exemplar für den Unterricht von der Elementarschule bls zur Universität angeschasft werden. Nach Bckanntwcrden dieser Absicht hat das fianzösische Bil- dnngsininistcriuin auf Vorschlag des estnischen Vertreters PustaS in Paris ein vollständiges Verzeichnis dieser Lehrbücher zusammenge- stellt. F. Würtz. Eine estnische Akademie in Reval. — Nach einer Meldung der Est nischen Tclegraphen-Agentur sEstur) plant das estnische Unterrichts ministerium die Gründung eines wissenschaftlichen Instituts in Est land zur Förderung wissenschaftlicher Studie». In anderen Ländern führen derartige Institutionen den Namen »Akademie». Estland ver fügt nicht über große Männer der Wissenschaft, auch fehlt eine eigene Wissenschaft. Daher hat das Ministerium den schlichten Namen »Wis senschaftliches Institut» gewählt. Zu den Aufgaben gehören u. a.: Veranstaltung wissenschaftlicher Kongresse, wissenschaftlicher Reisen und Expeditionen, Unterhalt und Unterstützung wissenschaftlicher Insti tutionen, Verteilung von Stipendien. Mitglieder können sein: Lehr kräfte an den Hochschulen, Estländer, ausländische Hochschullehrer, wis senschaftliche Anstalten und Gesellschaften durch ihre Vertreter, korre spondierende Mitglieder und Ehrenmitglieder. K. Würtz. Eine Anstalt sür Mccressorschung in Kopenhagen. — Die dänische Regierung will dem Reichstag eine Vorlage zugchen lassen, die LH Millionen Kronen zur Anlage einer Anstalt für Meercssorschnng bei Kopenhagen und im Anschluß daran eines mccreSbiologischen Labora toriums in Nordjlitland fordert. Kein medizinischer Nobelpreis in diesem Jahr. — Das Lehrerkol legium des Karolinischen Instituts in Stockholm, dem die Ver teilung des medizinische» Nobelpreises zusteht, hat beschlossen, den Preis in diesem Jahr, ebenso wie im vorigen, nicht ansznteile». Der von 1918 zurückgelegte Preis wird dem besonderen Fonds der medi zinischen Preisgruppe zngeschlagen, während der diesjährige Preis satzungsgcmäß sür 1929 znrückgestellt wird. Svrechsttl. (Ohne Verantwortung der Redaktion.- jedoch unterliegen alle Etnsendung-.n der Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Vorausbezahlung. In neuerer Zeit mehren sich die Fälle, daß Verleger auch von den solventesten Firmen große Summen auf lange Zeit tm voraus sür später erscheinende Werke verlangen. Zu nächst fragt es sich, ob denn die eine Vorauszahlung fordernde Firma solvent ist, d. h. ob man ihr so hohe Beträge lange Zeit vor der Lieferung anvertrauen kann. <Es liegt ja nahe, sich sür die Her stellungskosten im voraus bezahlt z» machen, wenn man diese Koste» selbst nicht tragen kannlj Weiter kommt dem betreffenden Verlag die Verzinsung zugute, die unberechttgterwetse dem Voranszahlcr verloren geht. Zum mindesten sollten die Beträge erst kurz vor der Lieferung verlangt werden, und nur von Firmen, die durch langsame oder schlechte Zahlungswelse überhaupt sich selbst das berechtigte Mißtrauen dcS Verlags zugczogen haben, oder von neuen, noch unbekannten Firmen. Zu einer versöhnlichen Stimmung trägt jedenfalls die gerügte Maß nahme nicht bei, und doch sollte alles vermieden werden, die schon bestehende Verärgerung noch zu verschärfen. Darm stadt. Otto Carl uS. 1024
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