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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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251, 14. November 1919. Redaktioneller Teil. Außerdem herrscht in Deutschland eine allgemeine Markensammel epidemie. Von vielen Briefen und anderen Postsendungen, die über Deutschland kommen, sind die Marken abgelöst. Die mit den Post säcken beförderten Begleitschreiben, die in anderen Staaten in einen hübschen Umschlag gelegt werden, sind in den aus Deutschland kommen den ohne Umschlag zwischen die Schnüre von Postpaketen gesteckt und sind infolgedessen zerfetzt, sodaß es schwer ist, die Zahl der Postsen dungen zu übersehen. Bei jeder ans dem Ausland eintreffenden Post haben unsere Be amten, die an sich schon mit Arbeit überlastet sind, ein langes Proto koll über Defekte aus Deutschland kommender Postpakete anfzunehmen. Was die Räume unseres Postkontors betrifft, so sind sie recht eng und erschweren die geordnete Geschäftsführung. Im Raum, wo die Briefe jortiert werden, arbeiten die Postbeamten dicht aneinander- gedrängt. Herr Nikand erklärte, daß Klagen über die Langsamkeit der Postbesörderung eintreffen. Doch müßte man hier im Auge be halten, daß bei uns Kriegszensur eingeftthrt ist, weswegen Verzöge rungen nicht nur der Post zur Last zu legen sind. Unsere Postvermal- tung hat eine schwere und große Arbeit geleistet, und man kann ihr Kraft zur Durchführung ihrer Arbeit wünschen.« Hierzu wäre zu bemerken, daß die Esten in ihrer Abneigung gegen die Deutschen krampfhaft alles hervorzcrrcn, was geeignet ist, Deutsch land, die Deutschen und alles Deutsche herabzusetzcn. Im Interesse Deutschlands liegt es deshalb, daß kein Deutscher solchen tendenziösen Bestrebungen Nahrung gibt. Es zeigt sich hieraus deutlich, daß die von den Deutschen besonders gepflegte »Sparsamkeit«, zumal wenn sic übertrieben ist, einen schlechten Eindruck hervorruft, anstatt Gutes zu stiften. Das Ansehen des deutschen Kaufmanns im Auslande im all gemeinen und des deutschen Buchhändlers im besondern erfordert ge bieterisch, daß der deutsche Buchhändler nicht nur ein gutes Buch ver legt oder vertreibt, sondern daß er auch dafür sorgt, daß die deutschen Geistesprpdukte in einwandfreier Verpackung in die Hände der Empfänger gelangen. Jetzt, wo man guten Hansbindfadcn schon wie der zu dem erschwinglichen Preis von etwa 15 ./i für das Kilo kaufen kann, bietet es keine unüberwindlichen Schwierigkeiten mehr, die vor stehend gerügten Mängel zu beseitigen. I. W ü r tz. Der Tiefstand der deutschen Valuta ist wohl bald an der Grenze des Möglichen angekommen. Dem tiefsten Stande vom 15. Septem ber d. I. folgte für einige Tage eine Aufwärtsbewegung, die aber schnell wieder abflaute. In den vier neutralen Staaten Schweiz, Holland, Dänemark und Schweden zeigte die Valuta folgendes Bild: Friedenskurs 2.1.19 15.9.19 23. 9.19 13.10.19 3.11.19 Zürich 123.45 60.00 19.00 25.00 21.00 17.60 Amsterdam 59.25 38.40 8.75 11.18 9.75 8.10 Kopenhagen 88.89 47.45 15.50 19.00 17.50 14.75 Stockholm 88.89 44.00 13.50 18.25 15.75 13.75 Am 5. November war der Kurs in Zürich sogar auf 14 gesunken. Das »Berliner Tageblatt« bemerkt zu diesem überaus schlechten Stande der deutschen Valuta, daß auch die Erschwerung der illegitimen Ein fuhr, die durch die Errichtung der Nheinkontrollc in der letzten Zeit er folgt ist, die Abwärtsbewegung nicht zum Stillstand bringen konnte. ES müssen jetzt 100 holländische Gulden mit 1217.10 und 100 schwei zerische Franken mit 575 bezahlt werden. Eine ganz ungewöhnliche Steigerung haben auch die Preise der ausländischen Noten au der Kölner Börse erfahren, und zwar müssen für 100 französische Franks 375 bis 385 für belgische Noten 385 bis 105 für holländische Noten 1245 .// und für Pfundnoten 135 bis 139 gegeben werden. Auch hier ist demnach der Tiefstand der Kurse (um die Mitte des Mo nats September) erheblich unterschritten worden. N. Post. — Infolge Änderung des dänischen Pakettariss sind die Ge bührensätze für Postfrachtstücke nach Dänemark erhöht worden. Nähere Auskunft erteilen die Postanstaltcn. Verkehr mit den besetzten Gebieten. — Die bisherigen Beschrän kungen im Postverkchr mit dem von den Franzosen besetzten Brücken kopfgebiet von Kehl sind im wesentlichen ausgehoben worden. Dieser Verkehr (einschl. des Paket-, Geld- und Zeituugsvcrkchrs) unterliegt jetzt, abgesehen von nachstehenden Ausnahmen, den Bestimmungen für den allgemeinen deutschen Verkehr. 1. In das Brückeukopfgebiet dürfen solche Zeitungen, Zeitschrif ten, Broschüren und Bücher, die dort ausdrücklich verboten sind oder noch verboten werden, nicht eingeführt werden. Zunächst haben alle Zeitungen usw., deren Einfuhr in die Nheinpsalz untersagt ist, auch für das Brückenkopfgebiet von Kehl als verboten zu gelten. Von jeder Nummer der in das Briickcnkopsgebict von Kehl eingcführtcn Zeitun gen, Zeitschriften und Broschüren haben die Verleger ein Stück au den Brückcnkopfkommandantcn in Kehl einzusendcn. 2. Pakete nach dem Brückenkopfgebiet dürfen nicht enthalten: Briefe oder sonstige schriftliche Mitteilungen, Zeitungen, Waffen, Munition und Explosionsstoffe. Die Gegenstände, deren Ausfuhr aus dem Brückenkopsgebiet verboten ist, gibt das Brückenkopfkommando bekannt. 3. Für den Postverkchr mit dem Brückenkopsgcbiet sind nur fol gende Sprachen zugelassen: Deutsch (Mundarten ausgeschlossen), Eng lisch, Französisch, Italienisch, Spanisch. 4. Die Briefe müssen die volle leserliche Adresse des Absenders tragen. 5. Der Postverkchr mit dem Brückenkopsgcbiet unterliegt einst weilen noch der französischen Zensur. Schlesische Buchdruckerei. Kunst- und Berlagtz-Anstalt in Breslau. Bilanz am 30. Juni 1919. Aktiva. Wl.chselkonto 10 350 10 000 I0 0O0 477 2->7 26l 99 05 61 Passiva. 258 089 6', Aktieukavilalkoillo 250 000 Kaut>on?konto 3109 Rügst Oungskoiito 1 86 25 Vortrag aus 1917/18 493,69 Gewinn aus 1918/19 4 399,71 4 893 40 258 089 65 Gewinn- und Verlustkonto. Verluste. Generalunkostevkonto 149 529 21 Verlags- und Druckereiwarenkonto 71 594 24 Avschreibungskorito 17 582 82 Bortrag aus 1917,18 493.69 Gewinn pro 1918/19 4399,71 4 893 40 243 599 Gewmne. Vortrag aus 1917,18 102 529 39 91 089 25 10 107 34 Grundstückkonto 39 400 — 243 599 d7 Breslau, im August I9IS. Schlesische Buchdruckerei, Kunst- und Verlags-Anstalt vormals S. Schottlaender Aktien-Gefellschaft Der Vorstand. Der Aufsichtsrat. S. Schottlaender. De. Perls. (Dtschr. Reichsanzeiger Nr. 248 vom 29. Oktober 1919.) Die Kaiser-Wilhclm-Bibliothck in Posen. — Der Magistrat der Stadt Frankfurt a. O. hat bei dem Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung in Berlin eine Denkschrift eingereicht, um die Rettung eines Teiles der Bücherbestände der Kaiscr-Wilhelm- Bibliothek in Posen aus polnischen Händen zu ermöglichen und das geborgene Büchermatcrial einer großen ostdeutschen Volksbücherei mit dem Sitze in Frankfurt a. O. zu überweisen. Diese Bittö hat der Vorstand des Börsenvereins in Anerkennung der Bedeutung dieses Kulturwcrks für die Erhaltung des Deutschtums im Osten in einem an die gleiche Stelle gerichteten Schreiben befürwortet, unter beson derem Hinweis darauf, daß die Kaiscr-Wilhelm-Bibliothek in Posen cinerzeit zu einem nicht unbedeutenden Teile mit Unterstützung des deut schen Vcrlagsbuchhandels ins Leben gerufen worden ist. Der deutsche Verlag, so führt der Vorstand des Börseuvereins aus, hat deshalb ein großes Interesse daran, daß seine Ätiftungeu nicht in polnischen Händen belassen werden. Auch sonst ist cs von großer kultureller Bedeutung, neun im Osten des Reiches möglichst nahe an den neuen Grenzen eine groß angelegte und großzügig geleitete Volksbibliothek geschaffen wird, die in der Lage ist, auch die Beziehungen zum nahen polnischen Gebiet aufrecht zu erhalten und zn pflegen. Zum Schluß gibt der Vorstand der Hoffnung Ausdruck, daß das Ministerium gern bereit sein werde, der Anregung des Magistrats der Stadt Frankfurt a. O. Folge zu leisten, und daß den Bemühungen des Ministeriums nach dieser Richtung hin Erfolg beschicken sein möge. 1023
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