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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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>!» 251, 14. November 1919. Redaktioneller Teil. Die Beiträge werden einstimmig genehmigt. Der Präsident verliest ein Schreiben des Lesezirkels Hot tingen betreffs- Bau eines Gottfried Keller-Hauses. Es wird beschlossen, als Vertreter des Schweizerischen Buchhändlervereins den neuen Präsidenten, Herrn G. A. Bäschlin, Bern, in das Komitee des Gottfried Keller-Hauses zu wählen; aus dem Jubi läumsfonds einen Beitrag von Fr. 1990 zu stiften; das zum Jubiläum erscheinende Gottfried Keller-Büchlein mit Fr. I netto zu verkaufen. Herr Fontanellaz, Lausanne, fragt an, ob der Verein Schritte unternommen habe, um den Export von Büchern nach Frank reich zu erleichtern. Herr Payot, Lausanne, glaubt, datz es der Vorstand eher versuchen solle, den Import aus Frankreich nach der Schweiz zu erleichtern. Herr Jeheber, Genf, wirft die Frage aus, ob man nicht gegen die Firma Attinger in ReuchLtel Vorgehen könne, die das neue Bibliographische Lexikon unter Umgehung des Buchhandels ganz allein vertreibe. Der Vorstand soll sich der Angelegenheit an- nchmen. Schluß der Sitzung 1l4 Uhr. Am Sonntag nachmittag hatten die Zürcher Kollegen zu einem Spaziergang nach der Forch eingeladcn. Beim schönsten Frühlingswetter fuhr man mit der elektrischen Straßenbahn bis hinauf zur Forch und bummelte dann hinunter zur Egg, wo in der gemütlichen Wirtschaft »Zur Sonne« die Tische zu einem in jetziger Zeit gar seltenen Z'vieri bereitstanden. Unsere Zürcher Kollegen hatten es sich nicht nehmen lassen, uns hier mit Schin ken, Salat und Landwein zu bewirten. An kräftigem Zu spruch fehlte es nicht. Im Namen der Gäste dankte Herr Prell, Luzern, für den freundlichen Empfang; der Präsident des Zürcher Vereins, Herr Ebell, wußte von den alten Zeiten zu erzählen. Daß auf dem Heimweg die Traktanden der Generalversamm lung des kommenden Tages hier und dort erörtert wurden, und datz man sich über die strittigen Punkte in aller Minne zu verständigen suchte, braucht nur nebenbei erwähnt zu werden. Ein kleiner Trupp Seßhafter traf sich abends bis zum Wirt schaftsschluß noch im »Metropol«. Am Montag fand nach der Generalversammlung ein gemein sames Mittagessen im Zunfthaus zur »Meise« statt. Herr Hcl- bing, Basel, hielt die Rede auf das Vaterland, Herr Bäschlin, Bern, verlas einige Knüttelverse auf den Mietenden Präsidenten, Herr Ebell, Zürich, ließ den Vorstand hochleben. Herr Lichtcn- hahn, Basel, gedachte der Veteranen und Ehrenmitglieder und beantragte, ihnen telegraphisch Grüße der Versammlung zu über senden. Nach Schluß des Mittagessens saß man noch auf dem Bauschänzli zusammen, bis die mehr oder weniger langsamen Eisenbahnzüge zum Aufbruch mahnten. Der Deutsche Buchdrucker-Verein und sein Werden in fünfzig Jahren (1869—1919). Ein Versuch zu einer Geschichte seines geistigen Gehalts und ein Beitrag zur Entstehung gewerblicher Organi sation. Zur 59. Wiederkehr des Gründungstages verfaßt im Aufträge des Hauptvorstandes des Deutschen Buch drucker-Vereins von AlfredHeller (München), Buch drucker und Doktor der Staatswissenschaft. Herausge geben vom Deutschen Buchdrucker-Verein als Jubiläums- festgabe 1919. Einer der regsamsten und einem fortschrittlichen Geiste huldigenden Buchdrnckcreibcsitzer ist Or. Alfred Heller In München. Er hat eS verstanden, sich durch eine durchaus selbständige und nüchterne Beur teilung der Geschehnisse und Verhältnisse Im Buchdruckgewerbe sowohl bei der Prinzipalität wie bet der Gehilfenschaft verhältnismästig schnell einen geachteten Namen zu erwerben — trotz seiner eigenen Wege, die ihm manch sachlichen Gegner erstehen liehen. Der Hanptvorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins konnte kaum «ine bessere Kraft finden, die in einem immerhin knapp bemessenen Umfange sich des ehrenvollen Auftrags in so allgemein zufriedenstellender Weis« entledigte. In der typographisch recht vornehm ausgestattetcn Festschrift kommt eine gründliche Beherrschung des umfangreichen und vielfach sehr verzweigten Stosscs zum Ausdruck. Die Sprache des Verfassers hebt sich aus dem Alltagsmilieu in würdiger F-eststimmung zu einer formvollendeten Ausdrncksweise empor, die Herz und Gemüt erguickt. Selbst der etwas lapidare Charakter der Sätze schmälert nicht im geringsten die Wärme der Schilderung. Nach einer glücklich konstruierten Ein- und Über leitung zeichnet der Verfasser die Entstehung des Deutschen Buch- drnckcr-VcreinS und seinen beginnenden Ausbau in kurzer prägnanter Form —, übersieht hierbei aber nicht die Tinge, die anhcrhalb des Vereins in die Erscheinung getreten sind und die Entwicklung desselben beeinflußt haben. Von berufsgeschichtlichem Interesse ist die Fest stellung, daß bei der am 18. August 1899 tm »Kasinohof zum Gillen berg« in Mainz erfolgten Gründung am stärksten Mitteldeutschland und die Lande um den Rhein vertreten waren, während der Osten ganz fehlte, wie auch Bayern südlich der Mainlinie. Mit einem schalkhaften Anfluge meint Ur. Heller, daß man in München »och der gemütlichen Meinung huldigte »Dös branchtS net!« Der Auf- und Niedergang in der Mitglicdcrzahl wird zisscrnmähig »achgewiescn. Von 234 Mit gliedern im Fasste 1885 stieg der Verein zu einem Höchststand von 4834 Mitgliedern tm Jahre 1911. Die soziale Entwicklung und Beeinflussung im Berufe wird vom Verfasser meisterhaft vor Augen geführt. Die Studien über die-Schaffung des lohntariflichen Gesetzes und die Er wähnung der um den Lohntarif stattgefundenen Kämpfe und Be wegungen sind schon aus rein historischen Gründen beachtenswert. Aus all diesen Schilderungen wird der vorsichtig prüscnde und urteilende Sozialpolittker immer wieder die hohe Bedeutung des Sprich- und Wahrworts erkennen, daß Friede ernährt, Unfrieden verzehrt. Aner kennung muß die vorurteilslose Berücksichtigung sinden, die dem Partner des Deutschen Buchdrucker-Vereins, dem bereits im Jahre 1898 gegründeten Verband der Deutschen Buchdrucker, zuteil wird. Das zeigt sich ganz besonders bei dem Eingehen ans den von der Gehilsen- fchaft verlorenen großen Streik im Jahre 1891/92. Etwas eigentümlich und befremdlich erscheint allerdings die Art und Weise, wie der Grün dung des Gutenbcrg-Bundes, der die aus christlich-nationalem Boden stehenden Buchdruckergehilfen umfaßt, gedacht wird: »Im selben Jahre (1893) entstand auch der Gutenbcrgbund, eine Gründung von Nichtverbändlcrn, welche auch von gewisser Prinzipalsseite lebhaft ge fördert wurde«. Eine nähere Bestimmung des Ausdrucks »gewisser PrinzipalSseitc« wäre vielleicht zur Vermeidung irrtümlicher Ausfas sungen ratsam gewesen, besonders im Hinblick ans die damaligen Zeit- umständc. Die Ziele und Erfolge des Vereins auf wirtschaftlichem und vor allem auf preistariflichem Gebiete weiß der Verfasser in scharfen Umrissen festzuhalten. Er gedenkt hier zunächst des eigent lichen Bahnbrechers, des verstorbenen Herrn Julius Mäser !n Leipzig. Mit den sonstigen Einrichtungen des Vereins macht idr. Heller die Leser der Festschrift nach und nach aufs beste vertrant, so- daß man mit dem Verein lebt und mit ihm wächst, zumal da die füh renden Geister in Wort und Bild vorgcstcllt werden. Der bedeutendsten Persönlichkeiten, die in der Entwicklung des Deutsche» Bnchdrncker- VcrcinS an erster Stelle standen und noch stehen, wird dankbar und ehrend gedacht. Auf 32 Seiten hat der Verfasser seinen »Überblick« be schränkt. Es ist ihm gewiß zu glauben, wenn er znm Schluß seiner Arbeit sagt: »Allzueng ist mir der Raum geworden gegenüber der Fülle dessen, was wichtig und bedeutungsvoll war tm 59sährigcn Leben unseres Geburtstagskindes». — Die Festschrift ist in ihrem äußeren Gewände ein typographisches Meisterwerk. Prachtvolle Bilder, Ansichten der Stadt Leipzig, der »Kasinohof znm Gutenberg» in Mainz, sowie die Bildnisse von vielen um den Verein verdienten Personen, die in modernevStrichmanicr wicdergcgcben sind, schmücken die von der Firma I. I. Weber in Leipzig künstlerisch ansgcsiihrte Jnbiläums- fcstgabe. Kleine Mitteilungen. Ladcnprclscrhöhung im Lichte des 8 21 des Verlagsrechtsgescßcs. — Ein wichtiges Urteil von allgemeinem Interesse für den VcrlagS- bnchhandel ist dieser Tage in zweiter Instanz zugunsten des beklagten Verlegers ergangen. Der Autor eines im Nahmen einer Sammlung erschienenen Bändchens halte gegen den Verleger Klage ans Unterlas sung und Schadenersatz erhoben, weit dieser den Einheitspreis der Sammlung von .// 1.—, bzw. >// 1.25 für das gebundene Exemplar -ms »kt 1.29 bzw. ^/ ,1.S0 erhöht hatte. Die erste Instanz gab dem Klageanträge mit der Begründung stakt, daß die im Lause des Krieges eingetretene außerordentliche Steigerung aller Materialpreise, Ar beitslöhne, Geschäftsunkosten usw. nicht in Betracht gezogen werden könne, da das Bändchen »och im Frieden hergcftellt worden sei, also höchstens Verteuerung der Einbände und Erhöhung der allgemeine» Geschäftsunkosten in Ansatz zu bringen seien. Falle Ser Verdienst des Verlegers an dem Bändchen ganz ans, ja ergäbe sich sogar ein Ver- 102k
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