BSrs-I,«!»» s. d. Dl,^... vu«dondN Fertige Bücher. 248. II. November .919. N7«6 Oldenburg S Co. Verlag / Berlin 8W.48 Wilhelmstr. 9 W Oie B Z. am Mittag, Berlin vom 29. Oktober 4949 schreibt über unsere Neu Erscheinung. Cläre Belker MariaSteinspilgerschast Cläre Belker, die bisher in einer sanften, durch Ton und Einsall reizvollen novellistischen Kleinkunst viel Schöne- und 8r- sreuliches gezeigt Hai, fand nun die Sammlung zu einem groß angelegten Roman „Maria Sieins pilgerschast". Schon in ihren stink, zari hingetuschien Skizzen klang osl Frauliches an, wurde ein Weibschicksal aus Minuten biohgelegi und von der milden Süle eines gläubigen Seschlcchtsbewußtseins bestrahlt. In diesem Roman nun ist ein Frauenschicksal ausgcbaut, in Stationen gegliedert, ln eine weil« pilgerschast gespannt, die mit einer arglose», naiurnahen Kindheit beginnt und die Passion einer „im Glauben an alles Gute, Hohe und Wunderbare Vollendeten" aufzeigt, an die Welt und Begier, Errungen und Stürme heran- greifen- Maria Stein geht diesen Weg durch Leiden und Entsagen, durch Glanz und Schmutz gleichsam mit ungetrübtem Saum eine« weißen Kleides. Sie Welt kann nicht an sie heran, den» ihr Herz ist von kindhaster Reinheit geblieben, alle« „geht ihr im Geiste auf" Diese Vergeistigung eine« Frauenleben« ist da« Schöne, Reine und Starke an dem Buche der Cläre Bekker. Das Frauenleben ist hier gleichbedeutend mit Frauenberuf, mit einer Mission. Frau sei» heißt sich durch Schmerzlichkeiten und Fröhlichkeiten durch ringen zur Erkenntnis: Du mußt von unten heraus dienen lernen, und es gibt nach allen abgewehrten Stürmen nur die eine Arbeit mehr: Menschendienst. Dienen ist Frauentum: es kann Liebes dienst sein, Herrendienfl, Kunstdienst, seine ttesste Verklärung, sein« letzte Läuterung findet es in der Arbeit sür alle, im Menschheit»- dienst. Maria Stein findet diese endgültige Erkenntnis aus einer langen pilgerschast. Viele und bunte äußere Geschehnisse, die sie über die Wellen von Genuß und Reichtum trogen, die Rohes, Unsauberes, Schmerzliche« an sie Herantreiben und sie endlich aus dem stillen, ernsten Arbeitsmarkt der Großstadt landen lasten, ihr im Willen und in der Kraft zu gläubigem, arbeitsamem Dienen eine späte Heimat bauen, umrahmen den Schicksalsweg der Maria Stein. Man könnte dieser Buntheit vielleicht noch ein wenig mehr Farbe wünschen, ein brausender«» Tempo, mehr Rhythmus als Melodie, aber die Gestalt der pilgernden lebl, sie ist echt und wahr und vielsach vorbildlich; und was rings um sie Requisit des Schicksal« wird, Ist geschaut und gestaltet. Die Sprache, die sich oft zu hoher Biidhastigkeii und eindringlicher Stimme erhebt, »erspart sich ihr Bestes sür die Stellen, die in frohem Bekenner- eiser Worte der Reise singen. Dieses schön« Buch, es ist im Verlage von Oldenburg v Co. in Berti» erschienen, hat keinen lauten Atem, aber es Hot die un beirrbare Gebärde einer Überzeugten und die innere Musik einer Gläubigen: und dies« Melodie ist«, die lautere Herzen zum Konzertieren heraussordsrt. Max Preis Oie ersten SOOO Exemplare sind, wenige Wochen nach Erscheinen, fast vergriffen. Wir erbitten für das wertvolle Buch die Aufmerksamkeit des gesamten Sortiments. Geheftet 4.50 Mark, gebunden 6.50 Mark Nettopreise: Geheftet 3.45 Mark bar, gebunden 4.55 Mark bar 42 und mehr mit 407« Zettel anbei!