ZH 244, 6. November I9l9. Künftig erscheinende Bücher. «»rln,N»tt t. d. Dtlta. Da««»ad-l. 11Ü4Ü OunckerSHumblotVerlag München und Leipzig T Zm November versenden wir folgende Neuigkeiten: Geistige Arbeit als Beruf Vorträge vor dem I r e i st u d e n t i sch e n Bund 4. Vortrag Prof. Max Weber (München) Wissenschaft als Beruf preis M. l.SO 2. Vortrag Prof. Max Weber (München) Politik als Berus Preis M. r.- ^ Diese beiden Schriften, erweiterte Vorträge des Münchener Ttationalökonomen, der fein den Lehrstuhl Lus» Brentanos einnimmt, geben in gedrungendster Darstellung, in dem leidenschastlichen Stil und der Ursprünglichkeit der Gedankensührung, die den Versager auSzeichnen, eine Fülle noch nie ausgesprochener Tatsachen und Zusammenhänge über die Lausbahn de» Gelehrten und Politikers, über seine schweren Berussausgaben, die Mtßstände, dis sich allerorten zeigen, und namentlich über die Gründe, warum di- tlniversitätsl-hr-r und Politiker so wenig dem Idealtypus entsprechen. Wir bitten die Buchhandlungen der Universitätsstädte, sich zu unseren günstigen partiebezugsbedmgungen ausreichend mit den beiden sehr beachteten Schriften zu versehen. Versuch einer Gesellschaftswissenschaft Von Dr. Carl Brinkmann Privatdozent an der Universität Freiburg i. Br., z. Zt. im Auswärtigen Amt Gr.-8°, ^38 Seiten . Preis M. 6- Da« Buch versucht im Sesolge einer heute vielsach in der Soziologie zutage tretenden Strömung nach Jahrzehnten einzelwifsenschast, licher Teilarbeit zusammenzusaffen und zu systematisieren. Ale leitenden Gesichtspunkte sind dabei die Überwindung der bloßen Psycho logie durch die gesellschaftliche Wirklichkeit und des mystischen Ästhetizismus, der den Begriff der Deutschen Kultur nicht mit Unrecht in der Welt zweideutig gemacht hat, durch den alten deutschen Sozialgedanken der Gerechtigkeit. Von da aus wird ein neues und iieseres Verständnis auch des soziologischen Positivismus und Utilitarismus ln der westeuropäischen Wissenschaft erschlaffen und der Weg zu einer neuen Einheit innerhalb der europäischen Gesellschaftswissenschaft gebahnt. Die Buchhandlungen der Universitätsstädte werden in den Professoren und Studenten, historischen und volkswirt- schafitichen Seminaren und Bibliotheken, endlich in den berufspolitischen Kreisen der Parteien und Parlamente ihre Hauptabnehmer zu suchen haben. Oie Erweiterung -er Sozialpolitik zur Kulturpolitik Von Or. Bruno Rauecker Archivar im Bayr. Ministerium sür soziale Fürsorge Preis M. li.20 Die Sozialvhlitik hat ausgehört, nur als Mittel zum Zweck der Bändigung der Besitzlosen und zur Zähmung de« Klaffenkampses zu dienen Wie sie aus dem engen Böhmen der reinen materiellen Fürsorge herausgehoben und zur Kulturpolitik erweitert werden^nuß, wie sie alle Arten wirtschaftlicher und staatlicher Betätigung bis zum Kern zu durchdringen hat, stellt der Versaffer in lichtvoller Weise dar.