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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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242, 4. November I9lS. Redaktioneller Teil. weils höchste Lokaltaris zur Grundlage für alle neu abzuschikeßen- den Tarife gemacht wird. Andrerseits würde und müßte er alle Orte des Reiches umfassen, also auch da regelnd eingreisen, wo dis dahin — wie wohl in der Mehrzahl der kleinen Städte — Lohnkämpfc weder slatigefnnden haben noch in Aussicht stehen. Auch eine Reihe anderer Gcgengrllnde lässt es fraglich erscheinen, ob der Gedanke des Reichstarifs zur Durchführung kommt. Auf alle Fälle ist es erforderlich, den Arbeitgeberverband aus dem laufenden darüber zu halten, welche neuen Tarife, die auch für den Buchhandel verbindlich werde», zur Verhandlung stehen. Es kann also unfern Mitgliedern nur empfohlen werden, sich dem Arbeitgeberverband anzuschließen. Gegenüber der Beschäftigung mit diese» Tariffragen dürste die Frage der Aus- und Fortbildung unseres buch händlerischen Nachwuchses auch dort in den Hinter grund getreten sein, wo man ihr bereits ein näheres Studium zugcwandt hatte, wie z. B. i» Halle, lvo die Weiterbehandlung der Angelegenheit einer Kommission des OrtsvercinS übertra gen worden ist. Auch von seiten der Angestellten wird eine Be- teiligung ihrer Vertretung bei der Ausführung des Planes an- gestrebt — ein Wunsch, auf den wir gern eingegangen sind. Tie in jeder Beziehung unsicheren Verhältnisse, in denen wir zurzeit leben, erschweren die Fortarbcit an einem solchen Werke außerordentlich, und so mußten wir uns denn, wenn auch ungern, entschließen, die Ausführung vorläufig noch zu vertagen. In zwischen ist im Börsenblatt weiteres Material erschienen; ins besondere wird der von Herrn Oberlehrer Illing veröffentlichte Lehrplan eine wertvolle Unterlage bieten können. Nachdem sich der Verband Hannover-Braunschweig dazu bereit erklärt hatte, nach Kriegsende in der Führung der Ge schäfte desVerbandesderKreis-undOrtsvereine die Berliner Vereinigung abzulösen, glanbtcn wir die Zukunft des Verbandes nunmehr in den besten Händen. Mit um so größerer Verwunderung empfingen wir im Januar d. I. eine Zuschrift des genannten Verbandes, in der er uns mitteilte, zur Besetzung der Vorstandsämier außerstande zu sein, und uns bat, an seiner Stelle den Vorsitz zu übernehmen. Sachsen-Thüringen war schon gelegentlich der Herbstversammlung ln Goslar l!)1ö einstimmig gewählt worden, mußte aber damals, wie seither mehrfach, erklären, es könne während des Krieges die Vcrbands- geschäfte nicht führen. Nachdem dieser Hinderungsgrund weg gefallen war und da wir nach wie vor annehmcn konnten, daß Sachsen-Thüringen den angeschlossenen Vereinen sowohl wie dem bisherigen Vorstande des Verbandes genehm sei, entschlossen wir uns, eine auf uns fallende Wahl zur Ostermesse anzunehmen. Es ist Ihnen bekannt, daß diese Wahl erfolgt ist. Ihr Vor stand hat dann die Vorstandsämter des Verbandes der Kreis- und Ortsvcreine mit mir als Vorsitzendem, Herrn Kretschmann als Schriftführer und Herrn Hermann Niemeher als Schatz meister besetzt. Ich habe die Pflicht und die Freude, unserem verehrten Ehrenvorsitzenden auch an dieser Stelle von Herzen dafür zu danken, daß er sich entschlossen hat, in den Verbands vorstand cinzutrcten und damit zu den bisherigen ein neues Opfer an Zeit und Kraft zugunsten des Buchhandels zu bringe». Die Annahme der Wahl habe ich in der Abgeordneten-Versamm- lung zur Ostermesse mit ähnlichen Ausführungen begleitet, wie ich sie in meinem vorjährigen Geschäftsbericht hinsichtlich der Aufgaben des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine gemacht habe. Nachdem der feste Zusammenschluß des Sortiments in der Deutschen Buchhändlergilde zur Tatsache geworden ist, kann sich der Verband künftig wieder mehr als bisher seiner eigent lichen satzungsgemätzen Aufgabe widmen, für den Ausgleich der Interessen von Verlag und Sortiment tätig zu sein. An Gelegenheit dazu wird es ihm ja in den nächsten Jahren nicht fehlen, wenn nicht alle Zeichen trügen. Es wäre uns eine große Freude gewesen, unser Amt un mittelbar aus den Händen Robert Pragers in Empfang nehmen zu können. Es hat nicht sollen sein: am 30. Dezember kS18 hat den Nimmermüden auf dem Wege zum Geschäft der Tod ereilt. Mit herzlicher Trauer hat uns die Nachricht vom Hinschciden dieses bewährten Führers und treuen Freundes erfüllt, dem der deutsche Buchhandel so viel Dank für redliche, treue Mitarbeit schuldet. Sein Andenken wird bei allen, die ihm nähcrtrclcn konnten, in Ehren gehalten werden. Wie ernst er es mit den Pflichten gegenüber dem ihm anverlrauten Amte »ahm, habe ich wieder bei Durchsicht der Akten des Verbandes der Kreis- und Orlsvereine gesehen, die in ihrer Vollständig keit und musterhaften Ordnung ein wahres Buchhandels-Archiv darstellen. Die Übernahme des Vorsitzes im Verband der Kreis- und Ortsvcreine macht eine Arbeitsteilung innerhalb des Vorstandes unseres Verbandes erforderlich. Ich bin sonst auf die Dauer völlig außerstande, beide Ämter gcwissenhasl zu versehen, wenn ich dabei nicht meine eigenen Angelegenheiten in unverant wortlicher Weise vernachlässigen soll. Wir haben uns ent schlossen, künftig die Ausnahmegesuchc und die Gesuche um Auf nahme ins Adreßbuch durch zwei Vorstandsmitglieder be arbeiten zu lassen. Außerdem soll der Schriftführer mehr als bisher zur Entlastung des Vorsitzetiden in Täiigkeit treten. An Stelle des während des verflossenen Geschäftsjahres verstor benen Vorstandsmitgliedes Herrn Wunschmann wühlte der Vor stand auf Grund von H 7 der Satzung Herrn Albert Neubert in Halle a. S. als stellvertretenden Schriftführer. Ich danke meinen Kollegen im Vorstände, daß sie nach Kräften bemüht gewesen sind, mich in der Geschäftsführung zu unterstützen. Wir haben im vergangenen Geschäftsjahr zwei Vorstandssitzungen abgehal- len und andere wichtige Angelegenheiten durch Umlauf erledigt. An der Abgeordnetenversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine in Leipzig zur Osteimesse nahmen alle Vor standsmitglieder als Delegierte teil; in Würzburg wurde Sach sen-Thüringen durch Herrn Holtermann vertreten. Durch die zahlreichen Ausnahmegesuchc sowohl wie die Gesuche um Aufnahme ins Adreßbuch ist viel Arbeit erwachsen. Darüber hinaus aber hat sich das schöne Verhältnis des Vertrauens zwi- scheu Ihrem Vorstände und den Verbandsmilgliedern darin kund getan, daß viele Anfragen, deren Notwendigkeit sich aus den neuen Verhältnissen, in denen wir leben, ergab, an den Vor- stand gerichtet und von diesem nach bestem Wissen beantwortet wurden. Auch die Zusammenarbeit mit andern Vereinen, in erster Linie mit dem Börsenverein und dem Verband der Kreis elnd Ortsvereine, die wir stets gepflegt haben, stellte mancherlei Anforderungen an den Verband Sachsen-Thüringen, der ja von jeher seine Aufgabe darin erblickt hat, a» allem teilzunehmcn, was den Buchhandel bewegt. Ich schließe meinen Bericht mit dem herzlichen Wunsche, daß wir im nächsten Jahre einen wesentlichen Schritt weiter im Wiederaufbau unseres unglücklichen Vaterlandes gekommen sein möchten und daß sich der Buchhandel der hohen Aufgabe würdig zeigen mag, die ihm dabei zufällt. Möge bald eine Festigung unserer politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse eintretcn, die wir so dringend nötig haben! Die Sozialisierung der Buchproduktion «nd des Buchhandels. Von Walter Dette 8». 13 Seiten. Hannover slOIOj, Verlag Banns L Detter Ladenpreis 1.30. Dieser kleine Beitrag zur Sozi-aiisiernngsfragc des bnchhändic- rischen BernseS fordert als Grundlage der Sozialisierung die Zusam menfassung der geistig zueinander gehörenden Verlagsfirinen in ge schichtliche, philosophische, religiöse, mathematische, naturwissenschaft liche, technische, landwirtschaftliche, politische, sprachwissenschaftliche, schöiiwisscnschaftlichc und ähnliche Gruppen, die ans genossenschaftlicher Basis arbeiten sollen. An der Spitze sämtlicher Verlagsgruppen steht ein -Produktion srat», der sich ans Buchhändlern, Schriftstel lern, Künstlern und den Besten der Gemeinschaft zusammensetzt. Die Aufgabe dieses ProdnktionSraics soll cs sein, Quantität und Qualität der Blicherhcrstellnng zu überwachen. Statt des Ver kehrs über Leipzig sollen in 20 »Versorgungsgebieten- sin die Deutsch land zu teilen wäre) Auslieferungslager errichtet werden, an deren Spitze ein »V c r t r i c b s r >a t» ans Buchhändlern, Grossisten und Bolksbildnern steht. Ans diese Auslieferungslager sollen die gesamten Auflagen einer Bcrlagsgruppc aufgeteilt werden, der Bertriebsral soll für reibungslose Durchführung der Vertricbsorganisation sorgen und die Abrechnung zwischen ProdnktionS- und Absatzort vornehmen. An den Absatzorten sollen sich Klclnvcrtriebsstellen befinden, die von 979
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