241, 3, November I91S. o R 0 -r L ' L L ^ ^ ^ n 0 o Band 140 Das Kind und die Million E> u« M,l n-be»-- Dct-ktivg-lchichte von Ludwig Ganghofer 8^ VIII uno 480 Seilen. Linbnnd nnd Anlkinlen von .Karl Worin Gebeftet 5 Mark Gebunden 7 Mark , Teno, n»,as;uscdlnq 40 Prozent) <?X er neue Neman des beliebten Erzählers tritt ganz »aus den, Rahmen seiner bis- hcrigen Werke heraus. Und doch ist dieser Detektivroman echt ganghoferisch. Der Schalk saß dem Dichter im Nacken, als er ihn schrieb. Alle Teufel und Engel des Humors halse» ihm dabei. Die stets sich gleich bleibende Art aller Detektivromane reizte ihn: immer wieder die Enthüllungen eines begangenen oder geplanten Verbrechens durch einen übermenschlich genialen Detektiv. Wer konnte diese englisch-amerikanische Unterhaltungs- gattung no» ernst nehmen? Nies sie nicht nach fröhlichster Verspottung? Ganghoferhalte die Laune dazu, bot ihm die Arbeit, wie er selbst gesteht, doch auch willkommene Ab lenkung von Zorn »nd Ekel über die Zeitereignisse. Er nahm sich so eine recht typische Detektivfabcl mit Erpreffungsvcrsuch, Kindesadopkion, Liebesgeschichte vor, verpflanzte sie in sein geliebtes München und unter die Münchener Menschen. Und siehe da: Wih, Ironie, Spott und Phantasie gebaren das lustigste Lache». Nicht ohne tiefere Bedeutung: denn schließlich schaut Meuschliches-Allzumenschlichcs bei dieser Jagd nach dem Ver brecher, »ach der Adoption, nach der Hochzeit heraus und manche lachende Wahrheit wird den Zeitgenossen, insonderheit den Münchenern, verabreicht. Man wird Ganghofer für dies höchst amüsante Buch, für diese mit frischer Launigkcit durchgeführte Parodie des Detektivromans, die mancher Ahnungslose zuerst für einen echten Detektivroman halten wird, dankbar sei», denn dies Buch zerstreut, fesselt und läßt das Lächeln nicht , von den Zügen des Lesers verschwinden.