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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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tober 1919. Redaktioneller Teil. W. Drugulin, Gicsecke L Dcvrient und Professor Walter Tie- mann haben die in 1300 numerierten Exemplaren gedruckte Publikation zu einem bibliophilen Kleinod gestaltet. Die Jahresgabe für 1918: Aus den Briefen der Göschensammlung des Börsen vereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Herausgegeben von I.' G o l d f r ie d r i ch, hat vor allem buchhändlerisches Interesse. Bei Abfassung der Biographie seines Großvaters Georg Joachim Göschen hatte dessen Enkel, der britische Minister Viscount Goschen, eine Briefsammlung angelegt, die kurz vor Ausbruch des Krieges vom Börsenverein erworben wurde. Aus dieser über 800 Briefe um fassenden Sammlung hat nun Or. Goldfriedrich, der Bibliothekar des Börsenvereins und verdiente Geschichtschreiber des deutschen Buch handels, eine Auswahl teils im Auszug, teils vollständig mitgeteilter und von ihm mit verbindendem Text und Anmerkungen versehener Briefe von Schriftstellern getroffen, die bereits Autoren des Göschcn- schen Verlages waren oder es werden wollten, um daraus ein Bild der Beziehungen zwischen Göschen, dem Verleger, und deni Kreis der Autoren gewinnen zu lassen. Die Briefe stammen aus den Jah ren 1785 bis 1827. Da sich geschäftliche Korrespondenz zwischen Autor und Verleger wohl nur über Vereinbarungen betreffend Verlagsübernahme, Druck legung und verlegerische Vertriebsmaßnahmen erstrecken kann, so sind diese Gesichtspunkte bestimmend für die Anordnung der Briefe gewesen. Ein ausführlicher Brief des Jenaer Rechtsgelehrten Gottlieb Hufe land leitet die Verlagsangebote und Honorarfragen berührenden Briefe ein. Kürzere, von Ludwig Ferdinand Huber, Aug. Gottlieb Meißner und Steigcntesch folgen. Im Vertrauen auf die Einsicht und Recht schaffenheit Göschens überlassen ihm Anton Edler Bartolotti und der Wiener Dichter Alxinger die Bestimmung der Honorarhöhc, während ihn David Friedr. Gräter um Auskunft über das Verhältnis des Honorars zum Absatz bittet. Im launigen Versen stellt Johann Friedr. Schink seine Honorarforderung. Durch die liebenswürdige Art, Göschen für ihre Verlagsangebote geneigt zu machen, interessieren die beiden Briefe Therese Hubers, durch unfreiwillige Komik das Angebot eines Ör. Bielfeld. Schwierigkeiten verlagsrechtlicher Art kommen in Briefen Jfflands, Ludwig Schubarts und des Ossian- übersetzers Christian Wilhelm Ahlwardt zur Sprache. Als Bei spiel eines ausführlichen Verlagsvertrags ist der Brief des Histo rikers Archenholtz angeführt, und als solches einer eingehenden ableh nenden, aber zugleich beratenden Antwort ein Brief Göschens an David Friedr. Gräter. Die außerordentliche Anteilnahme und kritische Mit- ' arbeit Göschens an der Gestaltung und Verbesserung der in seinen Verlag übergehenden Werke beleuchten Briefe K. S. Antons, Jfflands, Neubecks, Alxingers, Prof. Elodius' und Böttigers. Dankbar er kennen sie seine Mühewaltung und sein treffendes Urteil an und bitten des öfteren um seine Mitarbeit. In welch vertrautes Ver- händlerischem Interesse, und ergibt sich doch aus diesen Briefen das ideale Bild eines Berufsgcnossen, dem schon als Verleger unserer Klassiker ein Ehrenplatz in der Geschichte des Buchhandels und der Literatur gebührt, und dessen heute noch vorbildliches Wirken Friedrich August Müller in einem Briefe vom 7. März 1793 in die Worte zu- sammcnfaßte: »Ich denke, wenn alle Buchhändler Deutschlands ihr wichtiges Geschäft, mit solchen Kenntnissen und so viel Geschmack, wie Sie, betrieben, so müßte es besser stehen um unsere Literatur und um die Bildung der Nation, denn nicht bloß die Schreiber, auch die Ver leger haben Einfluß«. Als eine Selbstverständlichkeit muß es angesehen werden, dcch die äußere Ausstattung des 71 Seiten umfassenden Quartbanöes eine mustergültige ist. Beide Veröffentlichungen, ausschließlich für die Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei bestimmt, werden gewiß an ihrem Teile dazu beitragen, in Buchhändlern und Bücherfreunden den Wunsch zu erwecken, sich der Gesellschaft anzuschließen (Jahresbei trag 20.—), um auf diese Weise in den Besitz der »Jahresgaben« zu gelangen. P. H. Kleine Mitteilungen. Zur Ankündigung von Bismarcks Gedanken und Erinnerungen Band Z. — Die I. G. Cotta'sche Buchhandlung in Stuttgart schreibt uns: Unter dem Titel »Der Schatten Bismarcks in der Revolutions zeit« hat Herr Or. Georg Armer in der »Täglichen Rundschau« vom 17. Oktober einen Aussatz erscheinen lassen, der die von uns angeklln- digte Veröffentlichung des dritten Bandes von Bismarcks »Gedanken und Erinnerungen« als eine widerrechtliche, vertragswidrige bezeichnet und mit dem Appell an uns schließt, die Veröffentlichung bis zur Wiederkehr ruhigerer Zeiten zu verschieben; allerdings, fügt der Ver fasser bei, seien wir vielleicht bereits geschäftlich zu fest gebunden, um noch zurück zu könne». Ohne auf eine Widerlegung des in manchen Einzelheiten auffal lend gut informierten, in der Hauptsache aber auf irrigen Voraus setzungen beruhenden Aufsatzes Punkt für Punkt einzugehen, erklären wir: Die weitestgehende geschäftliche Festlegung würde uns nicht davon abhalten, die Veröffentlichung heute noch zurtickzuhalten, wenn durch sie der Makel eines vertragswidrigen Verhaltens auf uns fallen könnte oder wenn wir die Ansicht des Herrn IIr. Armer zu teilen ver möchten, der Inhalt des dritten Bandes könne und werde »unser» Kaiser jetzt in feiner tiefsten Seelennot noch mehr verwunden und ver ketzern, als cs im deutschen Lande und unter den Augen unserer hämi schen Feinde leider Gottes schon sowieso geschieht«. Wir sind vielmehr davon überzeugt, daß dem Kaiser nichts schädlicher sein kann als die bestehenden und durch Artikel wie den Jrmerschcn noch gesteigerten irrigen Vorstellungen Uber den Inhalt des dritten Bandes. Gerade im Interesse des Kaisers ist es eine Forderung der Gerechtigkeit, daß . . diesen irrigen Vorstellungen durch Veröffentlichung des dritten Ban- hältnis Göschen zu seinen Autoren treten konnte, bezeugen Briefe i jetzt ein Ende gemacht und jede weitere »Legendenbildung« dadurch Alxingers, Joh. Ernst Wagners und besonders Houwalds, Ihnen ist ^ ausgeschlossen wird. er nicht nur der tüchtige, in Geldsachen ehrenhafte Verleger, der Ge lehrte und feine Kunstkenner, der geschmackvolle Förderer der schönen Literatur, sie verehren ihn auch als Freund, dem sie ihr ganzes Herz, ihre planenb-fchaffende Natur offenbaren, als Vater, dem sie ganz in Liebe zugetan sind. Aus der Zahl der Briefe, die sich mit der Drucklegung befassen, seien diejenigen von Alxinger, Klopstock, der eifersüchtig um die typo graphische Gestaltung der Ausgaben seiner Oben und des Messias besorgt war, und des Grafen Christian von Stolberg hervorgehoben. Das Buch auf seinen Weg von der Feder des Verfassers zur Hand des Lesers, den Mechanismus der verlegerischen Vertriebsmaßnahmen wie Besprechung, Bekanntmachung, Subskription und Pränumeration illustrieren Briefe von Hufelanb, Friedrich August Müller und Gräter. Sie lassen zugleich erkennen, wie manche Autoren ihre Beziehungen und Kenntnisse über die Welt des literarischen Publikums im Dienst gewisser Verlagstdeen und mit einer gewissen buchhändlerischen Be triebsamkeit verwerteten. Zur Vervollständigung des Bildes sind noch einige Briefftellen und Briese von Freunden und Bekannten Was den Vorwurf des Vertragsbruches betrifft, den Herr Or. Ar mer auf Grund lückenhafter Kenntnis der Tatsachen gegen uns zu er heben sich für berechtigt hält, so legen wir dagegen schärfste Ver wahrung ein und stellen seft: Unser Vertrag mit dem Fürsten-Neichs- kanzler selbst enthält hinsichtlich deS Zeitpunkts der Veröffentlichung der beiden ersten Bände und des dritten keinen Unterschied, auch ist uns späterhin weder durch den Altreichskanzler noch durch Be auftragte irgend eine Willensäußerung desselben zur Kenntnis ge bracht worden, die eine andere Zeitbestimmung für das Erscheinen »einzelner Bände ober Teile des Werkes« scstlegt als die vertragliche, daß es erst nach seinem Tode erfolgen solle. Nach dem Tode des Kanzlers ließen wir uns — was wir nicht nötig gehabt hätten — zu einem zweiten Vertrag sck. <j. vom 22. August 19VÜ) mit dem Fürsten Her bert bereitfinden; auch darin Ist die Veröffentlichung des dritten Ban des in keiner Weise vom Leben oder Sterben Kaiser Wilhelms II. ab hängig gemacht; vielmehr wurden wir hierdurch verpflichtet, diesen Band binnen Jahresfrist nach seinem, des Fürsten Herbert Bismarck Tode, jedoch nicht vor 191g zu veröffentlichen, und zwar -ohne jede Göschens angeschlossen, di« über die Behandlung geschäftlicher Be-i Streichung«, also auch einschließlich aller darin enthaltenen Briese Ziehungen hinausgehen, in der Hauptsache aber Gegenstände des Buch handels und der Literatur betreffen. De» Anhang bilden Faksimiles je eines Brieses von Alxinger, Klopstock, Christian Graf zu Stolberg, v. Thümmel, Göschen, R. Z. Becker, Seumc, Jffland, Herber und Tieck, sowie eine Kontoseite mit der Unterschrift Göschens und Wie lands noch lebender Absender und Adressaten, worüber Herr I)r. Armer uns setzt ganz besonders tadeln zu müssen glaubt. Erst in einer dritten, nach dem Tode des Fürsten Herbert mit dessen Witwe getroffenen Ver einbarung, von der ja auch Herr llr. Armer Kenntnis hat, wurde die Veröffentlichung in Beziehung zu dem Leben Kaiser Wilhelms gesetzt. Ehe wir nun zu dem Entschluß gelangten, diese Vereinbarung rllck- Es muß als ein besonders glücklicher Gedanke bezeichnet werde», l gängig zu machen, hatten wir abzuwägen, wem wir Rechenschaft fchnl- daß diese Publikation der Jahresgabc für die Freunde der Deutschen j dig sind, und dabei glaubten wir nicht ohne reifliche Prüfung auf den Bücherei, in der Mehrzahl Verleger und Buchhändler, gewählt wurde; > Boden des ersten Vertrags zurlickkehren zu dürfen, wozu wir unser sind doch die darin behandelten geschäftlichen Fragen von rein buch- Recht aus der gänzlichen Veränderung der Verhältnisse schöpften, in- SS7
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