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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.10.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-10-24
- Erscheinungsdatum
- 24.10.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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X- 234, 24. Oktober ISIS. Redakttoneller Teil. renden Streik der dortigen buchhändlerischen Angestellten ver setzt worden. Die von den Angestellten geforderte Lohnerhöhung glaubte der Arbeitgeberverband Leipzig wegen der dadurch ent- stehenden Verteuerung des Kommissionsbetriebs nicht bewilligen zu können. Die Abwanderung des Verkehrs über Leipzig wäre sonst in katastrophaler Weise beschleunigt worden. In gleichem Sinne hat sich eine zum 27. August nach Leipzig einberufene Vor- sitzenden-Versammlung ausgesprochen, zu der von Hamburg Herr H. Boyscn entsandt worden war. In dieser Versammlung ist die Frage des Verkehrs über Leipzig Gegenstand eingehender Er örterungen gewesen, es wurde eine Kommission von 2l Herren ernannt zur Prüfung und etwaigen Umgestaltung der neuen Be dingungen des Vereins der Leipziger Kommissionäre. Um die Stellung Leipzigs als ferneren Mittelpunkts des deutschen Buch handels werden das dortige Kommissionsgeschäft und Barsorti ment hart zu käinpsen haben, zum Bewahren dieser Vormacht stellung dürste eine kluge Politik der Leipziger Herren dem Sorti ment gegenüber sehr viel beitragen. Die für den Buchhandel neuerdings eingerichteten Meß-Ausstellungen in Leipzig zu Früh jahr und Herbst werden vom Sortiment mit gemischten Ge fühlen betrachtet; sic kommen wohl mehr den Bedürfnissen der Auchbuchhändler und Wiederverkäufe! entgegen und erleichtern somit der schlimmsten Konkurrenz des Sortimenters den Einkauf. Wir halten es deshalb für richtig, wenn die Ausstellungen künf tig unter die Aufsicht des Börsenvereins gestellt werden. In richtiger Voraussetzung der kommenden Dinge ist vom Vorstand des Börsenvercins am K. Dezember ISl8 in Berlin die Gründung eines Arbeitgeber-Verbandes der Deutschen Buch händler beschlossen und solche am 12. April ISIS in Leipzig vollzogen worden. Ihr 1. Vorsitzender wurde in den Vorstand berufen. Der Hamburger Buchhandel hat aus praktischen Grün den davon abgesehen, eine Ortsgruppe des Arbeitgeberverbandes zu bilden und hat sich dem Arbeitgeberverband des Einzelhandels in Hamburg angeschlossen, der für uns die jetzt beendeten Tarif verhandlungen geführt und zum Abschluß gebracht hat. Dagegen sind die Hamburger Einzelfirmen fast vollzählig dem Arbeit geber-Verband der Deutschen Buchhändler in Leipzig beigetreten. Wir empfehlen den Herren Kollegen in der Provinz gleichfalls dringendst im eigenen und im allgemeinen Interesse den Beitritt zu letzterem. Im Juni d. I. ist in Hamburg unter starker Beteiligung des Hamburger Buchhandels die »Genossenschaft Hamburger Buch händler« gegründet worden. Die Gründung, die den Betrieb ge meinsamer buchhändlerischer Unternehmungen bezweckt, soll nicht nur den Bedürfnissen Grotz-Hamburgs dienen, sondern wird je nach ihrer Entwicklung auch für die Provinz Bedeutung ge winnen. In Erfüllung des ihm Ostern ISIS übertragenen Mandats hatte der Vorstand des Börsenvereins am 4. Juli d. I. mit maß gebenden Vorständen über die Erhöhung des Teuerungszuschlags beraten. Aus dem Rundschreiben des Börsenvereinsvorstands vom 24. Juli ISIS ist zu ersehen, daß die ihm vorliegenden Un terlagen bzw. beantworteten Fragebogen den Beweis der drin genden Notwendigkeit einer sofortigen Erhöhung des bisheri gen Teuerungszuschlags von 10°/» noch nicht erbracht haben, und er deshalb die Entscheidung vertagt hat, um erneute Ermittlungen anzuftellen. Daß der Börsenvereins-Vorstand die weitere Er höhung des Teuerungszuschlags und dessen Schutz nur über- nehmen kann, wenn dies den Staatsbehörden und dem Publi- kum gegenüber voll und ganz zu verantworten ist, liegt auf der Hand. Klar ist ferner, daß die Durchführung der Erhöhung in ganz Deutschland praktisch nur unter dem Schutze des Börsen vereins erfolgen kann. Anfechtbar will uns allerdings die Be hauptung des Börsenvcreins-Vorstands in seinem Rundschreiben erscheinen, daß der erhöhte Teuerungszuschlag den Umsatz her- abdrückcn wird, viel eher werden dies, abgesehen von etwaiger Ungunst der Zeiten, die überhaupt so sehr stark erhöhten Preise des Verlags bewirken. Dem Aufruf zur Selbsthilfe bzw. zur sofortigen Einführung des Teuerungszuschlags von 2ü°/>, den die Deutsche Buchbändlergilde am 10. Juli erlassen hatte, konnte Kreis Norden nicht folgen. Wir möchten nicht ohne die drin gendste Not durch Stellungnahme gegen den Börsenverein an den Pfeilern unserer Organisation rütteln. Den Kreis- und Orisvereincn ist in K 5 der Satzung des Börsenvereins: »Un terstützung des Börsenvereins in seiner Vertretung der allge meinen Interessen des Buchhandels« auferlegt; Hallen wir, so lange es irgendwie geht, an diesem Leitsatz fest! Es sei an dieser Stelle auf den von Kreis Norden immer und immer wieder vertretenen Standpunkt hingewiesen, daß »das Recht, den Verkaufspreis zu bestimmen, auch die Pflicht auferlege, dem Sortiment einen aus kömmlichen Nutzen zu gewähren«. Hätte der Ver lag allgemein diesen Grundsatz zu seinem eigenen gemacht, dann wäre der Teuerungszuschlag gar nicht oder nur in gewissen Fällen notwendig geworden und dem Buchhandel wären viele Schäden und Schwierigkeiten, vor allem die äußerst bedenkliche Erschütterung des Ladenpreises erspart geblieben. Die am 13. und 14. September ISIS stattgehabtc Vorsitzen- den-Zusammenkunft in Würzburg, zu der von Hamburg Herr Otto Meißner entsandt worden war, hat sich in erster Linie mit dem Teuerungszuschlag beschäftigt. Das Ergebnis bildete die von Herrn Jäh eingebrachte Entschließung, daß der Vor stand des Börsenvereins die Erhöhung des Teuerungszuschlags unverzüglich beschließen möge, sobald dessen Notwendigkeit für das Sortiment anerkannt sei, und daß eine nochmalige beschleu nigte Prüfung des in dieser Sache vorliegenden Materials vor genommen werden möge. Wenn diese Prüfung die seit den ein- gcreichlen Gcschäftsbilanzen erfolgten oder kurz bevorstehenden weiteren großen Belastungen des Sortiments, als: inzwischen abgeschlossene Angestelltentarife, Erhöhungen von Frachten, Porti, Miete, Licht, Heizung, Leipziger Spesen, Steuern usw., berück sichtigt, wird sie zweifelsohne die Notwendigkeit einer sofortigen Erhöhung des Teuerungszuschlags erbringe», über diese und weitere Punkte der Verhandlungen in Würzburg wird unter Punkt 9 der Tagesordnung Herr Otto Meißner berichten. Wir kommen zum Schluß. In wenigen Tagen geht unser Vereinsjahr zu Ende, ein frohes Jahr ist es nicht gewesen. Was unserem Volke, was unserem Berufe noch bevorsteht, was die Zeiten bringen werden, wir wissen es nicht, noch liegen dunkle Wolken über unserem Vaterlande. Aber auf jede Nacht ist wieder eilt Morgen gefolgt, Deutschland kann nicht untergehen, unser schwergeprüftes Volk muß und wird wieder hochkommen, wenn wir mutig an den Wiederaufbau des Zerstörten gehen und in harter, pflichtgetreuer Arbeit, die unvergänglichen deutschen Ideale im Herzen, schaffen und wirken zum eigenen Gedeihen, zum Wohle des Ganzen. Der neue Verlegereinband und das Buntpapier. Die nun seit Jahren andauernde und wohl vorläufig nicht zu behebende Knappheit an Leder und Leinenstoffen hat das Papier zu dem für den Einband vorherrschenden Material ge macht. Sofern es sich hier um die Verdrängung edler Leder und dauerhafter und schöner Leinenstofse handelt, ist dies vom Standpunkte der Solidität aus natürlich zu beklagen; wenn man aber weiß, daß es namentlich die billigen Ledersorten waren, die für den Masseneinband vorwiegend Verwendung fanden, dann wird man in der jetzigen Herrschaft des Papiers, sofern es nicht minderwertig ist, nicht nur einen vorübergehenden und notdürftigen Ersatz sehen, lind die Not der Kriegszeit hat eine Reihe von Einbandpapieren hervorgebracht, die sich nach fach männischem Urteil auch dann behaupten werden, wenn Leder und Leinen wieder in beliebiger Menge zur Verfügung stehen. Für den Masseneinband kommen wie für den Handeinband zwei Kategorien von Bezugpapieren in Betracht: das einfarbige Papier und das Buntpapier. Was das einfarbige Papier be trifft, so wird es für diejenigen Einbandarten Verwendung fin den, bei denen das Schwergewicht des äußeren Schmuckes im Aufdruck von Schrift und farbigen Bildern liegt. Was auf dem Gebiete des buntbedruckten Buchumschlags in den letzten Jahren an künstlerischen Werten geschaffen worden ist, darüber gab ein für den Verleger besonders lehrreicher Aufsatz »Der Buchum schlag als Plakat« von Ernst Carl Bauer Aufschluß, der in dem vor kurzem erschienenen Septcmbcrheft des »Plakats« enthal ten ist. S3S
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